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Bernd Grass Die Rolle der Betriebsräte in der Aus - Rainer Hampp ...

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142 <strong>Grass</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Rolle</strong> <strong>der</strong> <strong>Betriebsräte</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>- und Weiterbildung (ZfP 2/97)<br />

Ziele <strong>der</strong> Untersuchungen<br />

Vom Sommer 1989 bis zum Frühjahr 1994 wurden von <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> IG Metall, <strong>der</strong> IG Medien, <strong>der</strong> IG Chemie-Papier-Keramik,<br />

<strong>der</strong> IG Bau-Ste<strong>in</strong>e-Erden sowie <strong>der</strong> Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Branchen (s.u.) Erhebungen unter <strong>Betriebsräte</strong>n zur Praxis <strong>der</strong> <strong>Aus</strong>und<br />

Weiterbildung <strong>in</strong> den Betrieben durchgeführt. <strong>Die</strong> Erhebungen wurden vom Autor<br />

konzipiert, ausgewertet und analysiert.<br />

Das Forschungs<strong>in</strong>teresse <strong>der</strong> Hans-Böckler-Stiftung und <strong>der</strong> beteiligten E<strong>in</strong>zelgewerkschaften<br />

des DGB begründet sich mit <strong>der</strong> zunehmenden Bedeutung <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Weiterbildung für die wirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong> Betriebe. Hierfür mögen<br />

nur e<strong>in</strong>ige Stichpunkte angeführt werden:<br />

<strong>Die</strong> rasante technologische Entwicklung, die ständig Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>in</strong> den Belegschaften erfor<strong>der</strong>t. E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d die <strong>Aus</strong>bildungssysteme nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage,<br />

e<strong>in</strong>e zureichende Zahl von Absolventen zur Verfügung zu stellen. An<strong>der</strong>erseits zeigt<br />

sich immer deutlicher, daß trotz aller Technologisierung <strong>der</strong> Arbeitsprozesse <strong>der</strong><br />

menschliche Faktor an Bedeutung zunimmt (Stichworte: Berufserfahrung, Flexibilität).<br />

Ohne die Anwendung neuer Technologien s<strong>in</strong>d die Betriebe jedoch nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lage, am Markt bestehen zu können. <strong>Die</strong>s setzt aber auch voraus, daß die Beschäftigten<br />

kont<strong>in</strong>uierlich mit den sich rasch verän<strong>der</strong>nden Arbeitsverfahren <strong>in</strong> Produktion und<br />

<strong>Die</strong>nstleistung vertraut gemacht werden. Allgeme<strong>in</strong> ist diese Entwicklung dadurch gekennzeichnet,<br />

daß es branchen- und betriebsspezifische Mischungsverhältnisse beim<br />

E<strong>in</strong>satz von Menschen und Technik <strong>in</strong> den Arbeitsprozessen gibt.<br />

Zwar gibt es bei den technischen Rationalisierungsmaßnahmen schon lange nicht<br />

mehr den „one best way“. E<strong>in</strong>e säkulare Tendenz ist jedoch ungebrochen: <strong>Die</strong> Ersetzung<br />

repetitiver Arbeitsprozesse durch technische Verfahren. Im Effekt werden dabei<br />

weniger Beschäftigte <strong>in</strong> den entsprechenden Berufen benötigt.<br />

<strong>Die</strong> demografische Entwicklung bed<strong>in</strong>gt darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Perspektive <strong>in</strong> den<br />

nächsten Jahrzehnten zunächst e<strong>in</strong>e „Veralterung“ <strong>der</strong> Erwerbspopulation. <strong>Die</strong>s ist hervorgerufen<br />

durch die relativ schwachen Jahrgangsstärken <strong>der</strong> neu <strong>in</strong>s Erwerbsleben e<strong>in</strong>tretenden<br />

Beschäftigten. In <strong>der</strong> Konsequenz erfor<strong>der</strong>t diese Entwicklung verstärkte<br />

Qualifizierung <strong>der</strong> bereits im Erwerbsleben bef<strong>in</strong>dlichen Beschäftigten.<br />

Neben diesem Interesse, das im Forschungskontext künftiger Arbeits- und Beschäftigungsstrukturen<br />

steht, wurde – zumal von den E<strong>in</strong>zelgewerkschaften – mit den<br />

Untersuchungen auch die Fragestellung verbunden, wie die Mitbestimmung <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich von den Arbeitnehmervertretungen gestaltet wird. Damit ist e<strong>in</strong>e zentrale Strategie<br />

bei <strong>der</strong> Steuerung und Umsetzung gewerkschaftlicher Politik wie auch <strong>der</strong> personalpolitischen<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Mitbestimmung angesprochen. Um die Interdependenz<br />

e<strong>in</strong>zelner Faktoren bewerten zu können, bedurfte es e<strong>in</strong>es Forschungskonzeptes, das e<strong>in</strong>en<br />

verläßlichen Überblick über die Gesamtlage <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Betrieben e<strong>in</strong>er Branchen<br />

bietet. <strong>Die</strong> Forschungsstrategie mußte daher breitflächig ausgelegt werden, was<br />

zur Konsequenz hatte, daß mit dem – notwendigerweise – groben Raster quantitativer<br />

empirischer Methoden gearbeitet wurde. Der Überblick über die wichtigsten Problem-

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