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Kapitel 4 Farbmetrik - EMPA Media Technology

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4.3. Farbvalenzen der Spektralfarben 53<br />

Abbildung 4.9: Konstruktion eines Farborts in der Farbtafel aus den Farbwertanteilen r,<br />

g und b mit Hilfe der Schwerpunktregel; a) innere Mischung, b) äussere Mischung. Es gilt<br />

r ∗ = rhr, g ∗ = ghg, b ∗ = bhb<br />

wiederholt. Es bezeichne F (λ) die Farbvalenz der Wellenlänge λ. Zu ermitteln sind dann<br />

die Spektralwerte ¯r(λ), ¯g(λ) und ¯ b(λ) mit<br />

F (λ) = ¯r(λ) · R + ¯g(λ) · G + ¯ b(λ) · B. (4.14)<br />

Zu beachten ist, dass ein Grossteil der Farbvalenzen F (λ) in (4.14) nur mittels der uneigentlichen<br />

Farbmischung einstellbar ist, d.h. dass insbesondere ¯r(λ) negativ sein kann.<br />

Ferner zeigt sich, dass Wellenlängenunterschiede von weniger als 5 nm im Allgemeinen vom<br />

menschlichen Auge nicht unterschieden werden können. Die Spektralwertkurven sind in<br />

Tabellenform wie in Abbildung 4.47 auf Seite 87 angegeben. Die zugehörige Visiualisierung<br />

findet man in Abbildung 4.10.<br />

Interessant ist auch die Darstellung der Spektralwertkurve in der Farbtafel des RGB-<br />

Raums. Hierzu verbindet man die Farborte der Farbvalenzen F (λ) zu einem Linienzug,<br />

dem Spektralfarbenzug, siehe Abbildung 4.8. Man beachte jedoch, dass die Spektralfarben<br />

von 380–410 nm und von 690–780 nm identische Farborte besitzen, d.h. das Auge<br />

kann monochromatisches Licht in diesen Bereichen nicht unterscheiden. Gemäss Definition<br />

enthält der Spektralfarbenzug die Farborte der drei Primärvalenzen, verläuft aber<br />

auch ausserhalb des durch sie aufgespannten Farbdreiecks, was auf die negativen Anteile<br />

in vielen F (λ) zurückgeht. Da das kurz- und das langwellige Ende des Spektrums offensichtlich<br />

verschieden sind, ist der Spektralfarbenzug nicht geschlossen. Die Gerade, die<br />

durch diese beiden Endpunkte aufgespannt wird, heisst Purpurgerade. Die Purpurtöne<br />

sind Farbmischungen aus Violett und Rot. Da einerseits die Farborte von Mischfarben<br />

auf der Verbindungsstrecke der Farborte ihrer Mischungskomponenten liegen und andererseits<br />

jeder Farbreiz eine Summe aus spektralen Farbreizen darstellt, ist die Menge der<br />

Farborte aller Farbmischungen identisch mit der konvexen Hülle der Spektralwerte der<br />

Fläche, die durch den Spektralfarbenzug (und der Purpurlinie) umschlossen wird.

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