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Kapitel 4 Farbmetrik - EMPA Media Technology

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4.8. Transformation X YZ nach CMYK 85<br />

4.7.2 Die realen Grundfarben des autotypischen Mehrfarbendrucks<br />

Die Spektralverläufe des idealen Mehrfarbendrucks lassen sich technisch leider nur annäherungsweise<br />

realisieren. Typische Spektralverläufe für reale Grundfarben sind in Abbildung<br />

4.42 zu sehen. Die Abweichungen vom idealen Kurvenverlauf verändern zunächst<br />

den Gamut, siehe Abbildung 4.43 und 4.44. Aber auch die Graubedingung, nämlich die<br />

anteilige Mischung der Grundfarben zu Grau, sind nur noch approximativ gültig. Die<br />

Unterschiede zwischen Über- und Nebeneinanderdruck sind im realen Mehrfarbendruck<br />

grösser, bis etwa 10 ∆E und zudem nicht nur mehr auf die Sättigung beschränkt. In Abbildung<br />

4.45 vergleichen wir die Gamuts des standardisierten Mehrfarbendrucks mit den<br />

Gamuts des europäischen bzw. des amerikanischen Fernsehens.<br />

4.8 Transformation X YZ nach CMYK<br />

Für eine gegebene Frabvalenz (X, Y, Z) aus X YZ sind die Flächenbedeckungen c, m, y<br />

und k so zu bestimmen, dass die gemessenen X YZ-Werte des Rasterpunktes mit ihm<br />

übereinstimmt. Ohne den systembedingten Übereinanderdruck wäre die Darstellung von<br />

(X, Y, Z) in den X YZ-Werten der Grundfarben eine einfache Aufgabe der Vektorrechnung.<br />

Das Problem besteht also im Einbezug des Übereinanderdrucks. In Abbildung 4.46<br />

sind die 16 möglichen Arten des Über- bzw. Nebeneinanderdrucks im Vierfarbendruck<br />

aufgelistet.<br />

Fassen wir nun jede der entsprechenden Farbvalenzen als Basisvektor auf, dann können<br />

wir (X, Y, Z) offenbar additiv in diesen 16 Basisvektoren ausdrücken, also<br />

⎛<br />

⎝<br />

X<br />

Y<br />

Z<br />

⎞<br />

⎠ =<br />

�15<br />

ci<br />

i=0<br />

⎛<br />

⎝<br />

Xi<br />

Yi<br />

Zi<br />

⎞<br />

⎠ , (4.79)<br />

wobei (Xi, Yi, Zi), i = 0, . . . , 15, für den gemessenen X YZ-Wert steht. Die Bestimmung<br />

der Koeffizienten ci ist aber nicht trivial, da sie funktional voneinander abhängen. Ein<br />

einfaches Modell, das auf H. E. J. Neugebauer [12] zurückgeht, liefert jedoch eine<br />

recht gute Approximation.<br />

• Das Drucken eines Rasterpunktes wird als unabhängiges Zufallsexperiment (Beroulli-<br />

Versuch, gewichteter Münzwurf) verstanden.<br />

• Die Flächenbedeckungen der einzelnen Grundfarben c, m, y und k repräsentieren<br />

jeweils die Wahrscheinlichkeit, dass der Rasterpunkt mit der entsprechenden Farbe<br />

überdruckt wird.<br />

• Die verschiedenden Arten des Über- bzw. Nebeneinanderdrucks aus Abbildung 4.46<br />

bilden die Elementarereignisse des Wahrscheinlichkeitsraums und haben eine entsprechende<br />

Wahrscheinlichkeit pi, i = 0, . . . , 15, z.B.<br />

für das Papierweiss.<br />

p0 = (1 − c) · (1 − m) · (1 − y) · (1 − k)

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