Kapitel 4 Farbmetrik - EMPA Media Technology
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4.3. Farbvalenzen der Spektralfarben 55<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
0<br />
−0.5<br />
475<br />
500<br />
B 438.8nm<br />
U<br />
−1 −0.5 0 0.5<br />
G<br />
R<br />
F<br />
525<br />
546.1nm<br />
Abbildung 4.11: Bestimmung der farbtongleichen Wellenlänge λd einer Farbe F<br />
Die Spektralwertkurven ¯r(λ), ¯g(λ) und ¯b(λ) stellen in gewissem Sinne spezielle Hellempfindlichkeitskurven<br />
dar. Es ist deshalb klar, das ¯r(λ), ¯g(λ) und ¯b(λ) jeweils einen Teil zu<br />
V (λ) beitragen. Nicht offensichtlich ist die jeweilige Gewichtung dieses Anteils. Die CIE<br />
hat diesbezüglich ihre Normierung so abgestimmt, dass (4.19) gilt:<br />
�<br />
V (λ) = 5.6508 · 0.17697 · ¯r(λ) + 0.81240 · ¯g(λ) + 0.01063 · ¯ �<br />
b(λ) (4.19)<br />
Schliesslich bietet der Spektralfarbenzug die Gelegenheit, die Notation der <strong>Farbmetrik</strong><br />
weiterzuentwickeln. Wie erwähnt kann eine Farbvalenz durch ihre Helligkeit (Vektorlänge)<br />
und den Farbort F in der Farbtafel charakterisiert werden. Verbindet man den Unbuntpunkt<br />
U mit F durch eine Gerade G, so schneidet G den Spektralfarbenzug bzw. die<br />
Pupurlinie in zwei Punkten A und B, wobei o.B.d.A. 4<br />
550<br />
λ d<br />
575<br />
600<br />
700nm<br />
F ∈ UA (4.20)<br />
angenommen sei, siehe Abbildung 4.11. Die Beziehung (4.20) zeigt, dass F eine Mischung<br />
aus Unbunt und einer durch F bestimmten Spektralfarbe darstellt. Da Unbunt gemäss Definition<br />
keinen Farbton enthält, wird der Farbton allein durch A bestimmt, oder genauer<br />
durch die farbtongleiche Wellenlänge λd. Ist A ein Punkt der Purpurline, so charakterisiert<br />
man den Farbton von F durch den Punkt B und spricht von kompensativer Wellenlänge 5 .<br />
4 ohne Beschränkung der Allgemeinheit<br />
5 in der angelsächsischen Literatur auch als komplementäre Wellenlänge bezeichnet