BASEL-STADT: 4 PRoPoSALS - ETH Basel

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FGV Landauer, April 2012 Production of Food in Allotment Gardens Obwohl heute keine Pflicht zur Pflanzung von Gemüse und Früchte mehr besteht, weisen die meisten Gärten einen hohen Anteil an Gartenbaufläche aus, die zum Anbau genutzt werden. Es gibt keine Erhebung darüber wie viel in den Gärten an Lebensmitteln produziert wird. Man kann jedoch davon ausgehen, dass an einem Garten im Durchschnitt ein Haushalt von zwei Personen beteiligt ist und sich dieser mit genügend Gemüse selbst versorgt kann. So können werden gegen 12`000 Personen mit frischem Gemüse aus Freizeitgärten versorgt. Verrechnet mit der durchschnittlichen täglichen Ernährung ergibt sich ein gesamtes Produktionsvolumen von über 1`000 Tonnen Gemüse pro Jahr in Basler Freizeitgärten. – Food in Basel II – – Allotments – So haben gut 6% der Basler Bevölkerung Zugang zu frischem, DRAFT unmittelbar vor der Haustür produzierten Produkten aus «eigenem» Garten. FGV Hörnli, April 2012 – 644 – – 645 – FGV Hörnli, April 2012 © ETH Studio Basel
History and Todays Political Question Wie eine Bittschrift von 1596 belegt wurden schon im Mittelalter gepachtete Gärten in den Stadtgräben von finanziell ärmeren Familien bestellt. Weiter sind Aufnahmen von 1858 bekannt, die Gärten in den Stadtgräben zeigen. Erst ab 1909 durch den «Frauenverein zur Hebung der Sittlichkeit» und 1910 durch die «Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG)» wurde die Thematik von Schrebergärten institutionell aufgegriffen. Auf Grund der grossen Nachfrage nach Gärten während des ersten Weltkrieges übernimmt die Stadt erstmals 1915 die Verwaltung von Pflanzland für Kleingärtner. Um 1919 gab es um 10`000 Pflanzgärten. 1926 tritt die erste Gartenordnung in Kraft. Die grösste Nachfrage nach Gärten wurden während Krisen, den beiden Weltkriegen verzeichnet. Nach dem zweiten Weltkrieg sank die Anzahl der Gärten von damals 8`000 auf heute rund 6`000 Gärten. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts war jedoch die Nachfrage stets hoch. Erst in den letzten Jahren hat diese Nachfrage nachgelassen: langen Wartelisten gibt es heute kaum noch. Die Fluktuation ist hoch, Leerstände gibt es aber kaum. Seit den 70er Jahren werden die Bestimmungen zur Bepflanzung der Gärten nach und nach gelockert. Die offizielle Bezeichnung der Gärten wechselte von Pflanzland zu Familiengärten und heute zu Freizeitgärten. Eine Bepflanzung mit Gemüse oder Früchten ist heute nicht mehr vorgeschrieben. In den letzten 10 Jahren wurden die grossen Gartenareale öfters Blockaden und als Potential einer möglichen Stadtentwicklung bezeichnet (ETH Studio Basel, Metrobasel GmbH). Einige grössere Areale sollten im Zusammenhang mit der laufenden Zonenplanrevision zugunsten von Wohnraum aufgehoben werden. Dies führte zu einem Wiederstand seitens der Freizeitgärtner, welcher sich in einer Volkinitiative manifestierte. Mit der Annahme des Gegenvorschlags der Regierung durch die Basler Stimmbevölkerung müssen nun 80% der Areale auf Stadtboden erhalten bleiben und in einer neu zu schaffende Zone für Freizeitgärten im Zonenplan festgelegt werden. – Food in Basel II – – Allotments – 1936, Familiengärten Holeestrasse (Staatsarchiv Basel) 1938, Gärten Schönaustrasse (Staatsarchiv Basel) 1942, Anbauschlacht, Kreuzgang Münster (Staatsarchiv Basel) 1942, Anbauschlacht, Steinengraben (Staatsarchiv Basel) – 646 – – 647 – Übersichtsplan Pflanzgärten um 1945 (Source: Stadtgärtnerei Basel) DRAFT © ETH Studio Basel
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