BASEL-STADT: 4 PRoPoSALS - ETH Basel
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History and Todays Political Question<br />
Wie eine Bittschrift von 1596 belegt wurden schon im Mittelalter<br />
gepachtete Gärten in den Stadtgräben von finanziell<br />
ärmeren Familien bestellt. Weiter sind Aufnahmen von 1858<br />
bekannt, die Gärten in den Stadtgräben zeigen. Erst ab 1909<br />
durch den «Frauenverein zur Hebung der Sittlichkeit» und<br />
1910 durch die «Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige<br />
(GGG)» wurde die Thematik von Schrebergärten institutionell<br />
aufgegriffen. Auf Grund der grossen Nachfrage nach Gärten<br />
während des ersten Weltkrieges übernimmt die Stadt erstmals<br />
1915 die Verwaltung von Pflanzland für Kleingärtner. Um<br />
1919 gab es um 10`000 Pflanzgärten. 1926 tritt die erste Gartenordnung<br />
in Kraft.<br />
Die grösste Nachfrage nach Gärten wurden während Krisen,<br />
den beiden Weltkriegen verzeichnet. Nach dem zweiten Weltkrieg<br />
sank die Anzahl der Gärten von damals 8`000 auf heute<br />
rund 6`000 Gärten. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts war<br />
jedoch die Nachfrage stets hoch. Erst in den letzten Jahren<br />
hat diese Nachfrage nachgelassen: langen Wartelisten gibt es<br />
heute kaum noch. Die Fluktuation ist hoch, Leerstände gibt es<br />
aber kaum.<br />
Seit den 70er Jahren werden die Bestimmungen zur Bepflanzung<br />
der Gärten nach und nach gelockert. Die offizielle<br />
Bezeichnung der Gärten wechselte von Pflanzland zu Familiengärten<br />
und heute zu Freizeitgärten. Eine Bepflanzung mit<br />
Gemüse oder Früchten ist heute nicht mehr vorgeschrieben.<br />
In den letzten 10 Jahren wurden die grossen Gartenareale<br />
öfters Blockaden und als Potential einer möglichen Stadtentwicklung<br />
bezeichnet (<strong>ETH</strong> Studio <strong>Basel</strong>, Metrobasel GmbH).<br />
Einige grössere Areale sollten im Zusammenhang mit der laufenden<br />
Zonenplanrevision zugunsten von Wohnraum aufgehoben<br />
werden.<br />
Dies führte zu einem Wiederstand seitens der Freizeitgärtner,<br />
welcher sich in einer Volkinitiative manifestierte. Mit der Annahme<br />
des Gegenvorschlags der Regierung durch die Basler<br />
Stimmbevölkerung müssen nun 80% der Areale auf Stadtboden<br />
erhalten bleiben und in einer neu zu schaffende Zone für<br />
Freizeitgärten im Zonenplan festgelegt werden.<br />
– Food in <strong>Basel</strong> II – – Allotments –<br />
1936, Familiengärten Holeestrasse (Staatsarchiv <strong>Basel</strong>)<br />
1938, Gärten Schönaustrasse (Staatsarchiv <strong>Basel</strong>)<br />
1942, Anbauschlacht, Kreuzgang Münster (Staatsarchiv <strong>Basel</strong>)<br />
1942, Anbauschlacht, Steinengraben (Staatsarchiv <strong>Basel</strong>)<br />
– 646 – – 647 –<br />
Übersichtsplan Pflanzgärten um 1945 (Source: Stadtgärtnerei <strong>Basel</strong>)<br />
DRAFT<br />
© <strong>ETH</strong> Studio <strong>Basel</strong>