06/14 LAND UNTER
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POLITIKA<br />
15<br />
Gruppen von Studenten aus umliegenden,<br />
nicht betroffenen Städten,<br />
reisen in die Krisengebiete, um bei<br />
dem Wiederaufbau zu helfen. Einer<br />
davon ist Danijel Ratkovic. Er ist aus<br />
Banja Luka angereist. Die Stimmung<br />
bei den Studenten am Nachmittag ist<br />
ausgelassen, sie haben einen Sitzkreis<br />
inmitten von Schlamm und Müll<br />
gebildet. „Das Wohnhaus links haben<br />
wir schon sauber gemacht“, erzählt<br />
Danijel. „In dem anderen können wir<br />
nicht viel machen, weil ein Mann seine<br />
Wohnung im Erdgeschoss verriegelt<br />
hat und sein Zeug behalten will“, fährt<br />
er kopfschüttelnd fort. „Als könnte<br />
man auch nur irgendetwas von dem<br />
Müll wieder verwenden.“<br />
Die Hauptstraße zwischen Doboj und<br />
Maglaj ist nicht befahrbar, Erdrutsche<br />
haben sie völlig auseinander gerissen.<br />
Der Asphalt hat bis zu drei Meter tiefe<br />
Risse. Ein Anrainer beschreibt die<br />
Situation. „Die Familien oben am Berg<br />
haben alles verloren“, so der 52-jährige<br />
Ramus Suljic. „Der Erdrutsch hat<br />
ihre Häuser einfach den Hang nach<br />
unten mitgerissen.“