einigkeit 2013-1
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Informationen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten 1/<strong>2013</strong><br />
<strong>einigkeit</strong><br />
Tarifrunde Coca-Cola:<br />
Weitere Warnstreiks wahrscheinlich<br />
INHALT<br />
Bei der Coca-Cola Erfrischungsgetränke (CCE)<br />
AG ist noch immer kein Tarifabschluss in Sicht:<br />
Auch die mittlerweile fünfte Verhandlungsrunde<br />
am 14. und 15. Februar <strong>2013</strong> in Berlin blieb<br />
ohne Ergebnis.<br />
Claus-Harald Güster, NGG-Verhandlungsführer:<br />
„Wenn die Arbeitgeber die Chance<br />
bei der nächsten Tarifverhandlung am 25. Februar<br />
in Bad Soden nicht nutzen und<br />
keine deutliche Bewegung in die Verhandlungen<br />
kommt, wird es weitere Warnstreiks<br />
geben.“<br />
Bereits im Januar hatten die Beschäftigten in<br />
mehr als 60 Warnstreiks eindrucksvoll gezeigt,<br />
dass sie hinter den NGG-Forderungen stehen.<br />
NGG fordert für die rund 10.600 Beschäftigten<br />
eine Entgelterhöhung von sechs Prozent<br />
und Beschäftigungssicherung: vor allem den<br />
Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen<br />
sowie die Begrenzung von Werkverträgen und<br />
Leiharbeit.<br />
Lesen Sie weiter auf den Seiten 6/7<br />
Aktuell S. 2<br />
Vorgestellt S. 2<br />
Aus den Branchen S. 4<br />
Internes S. 5<br />
Tarifrunde Coca-Cola S. 6<br />
Service S. 8<br />
jungeNGG S. 10<br />
Gleichstellungspolitik S. 10<br />
Gewerkschaftstag S. 11<br />
Internationales S. 12
Aktuell<br />
Vorgestellt<br />
Jetzt bewerben für <strong>2013</strong><br />
Auch in diesem Jahr bietet die Europäische Akademie<br />
der Arbeit (EAdA) in Frankfurt am Main ArbeitnehmerInnen<br />
die Chance zu studieren. Ab 1. Oktober<br />
<strong>2013</strong> haben sie elf Monate lang die Möglichkeit, in<br />
auch für Gewerkschaften bedeutenden Bereichen<br />
wie Recht und Politik, Gesellschaft und Organisation,<br />
Wirtschaft und Management sowie Sozialpolitik fundierte<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlangen. NGG-<br />
Mitglieder, die sich für ein Studium interessieren und<br />
ein Stipendium erhalten möchten, können sich noch<br />
bis 31. März <strong>2013</strong> bei NGG bewerben.<br />
■ Info: NGG-Regionen: www.ngg.net/unsere_<br />
ngg/vor_ort/, www.akademie-der-arbeit.eu<br />
Internationaler Frauentag<br />
Der DGB ruft zur Teilnahme am Internationalen<br />
Frauentag am 8. März <strong>2013</strong> auf.<br />
■ Info: frauen.dgb.de<br />
Tag der Arbeit<br />
„1. Mai. Unser Tag. Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales<br />
Europa.“ lautet das DGB-Motto zum 1. Mai<br />
<strong>2013</strong>. Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer wird<br />
auf der zentralen Maikundgebung in München<br />
sprechen, der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg<br />
in Gelsenkirchen, Michaela Rosenberger in Lüneburg,<br />
Claus-Harald Güster in Osnabrück.<br />
Mit bundesweiten, regionalen und betrieblichen<br />
Aktionen wollen sich DGB und Mitgliedsgewerkschaften<br />
in den Bundestagswahlkampf einmischen.<br />
Es gilt, einerseits prekäre Arbeit wie den Missbrauch<br />
von Werkverträgen einzudämmen und einen<br />
gesetzlichen Mindestlohn einzuführen. Zentral ist<br />
aber auch, die Tarifautonomie zu stärken, etwa dadurch,<br />
dass die Allgemeinverbindlichkeitserklärung<br />
von Tarifverträgen erleichtert wird. In Sachen Rente<br />
hat der DGB ein Konzept vorgelegt und für Europa<br />
einen neuen „Marshall-Plan“ gefordert.<br />
■ Info: www.dgb.de/-/5Vx<br />
Impressum<br />
Die „<strong>einigkeit</strong>“ wird herausgegeben<br />
vom Haupt vorstand<br />
der Gewerkschaft Nahrung-<br />
Genuss-Gaststätten,<br />
Haubachstraße 76,<br />
22765 Hamburg.<br />
Redaktion:<br />
Silvia Tewes M.A. (V.i.S.d.P.)<br />
Dr. Karin Vladimirov<br />
Tel. (040) 380 13-0,<br />
Fax (040) 380 13-220<br />
E-Mail: hv.redaktion@ngg.net<br />
Internet: www.ngg.net<br />
Redaktionsschluss:<br />
18. Februar <strong>2013</strong><br />
Titelfoto: NGG, Warnstreik<br />
Coca-Cola<br />
Satz : Marita Capdepón<br />
Druck: BWH GmbH -<br />
Die Publishing Company<br />
Der Verkaufspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten.<br />
Foto: privat<br />
Foto: NGG<br />
Unwissenheit bringt einen nicht weiter<br />
Gelernt hat er Stahlschiffbauer<br />
auf der<br />
Mathias-Thesen-Werft<br />
in Wismar. Danach<br />
verschlug es den gebürtigen<br />
Grevesmühlener<br />
Mario Waack<br />
(47) mit seiner Familie<br />
■ Mario Waack unter anderem nach<br />
Schwerin und Hamburg,<br />
bevor er schließlich 2002 bei der Hansa-Milch<br />
in Upahl, Nordwestmecklenburg,<br />
„landete“. Dort ist er für die Lagerwirtschaft,<br />
Bereich technische Ersatzteile, zuständig.<br />
2006 wurde er in den neunköpfigen Betriebsrat<br />
gewählt und kurz danach auch Mitglied<br />
der NGG: „Ich habe gedacht: Das gehört<br />
sich einfach, in die Gewerkschaft einzutreten.<br />
Schließlich hat man als Betriebsratsmitglied<br />
auch eine gewisse Vorbildfunktion.“<br />
Seit der Milchverarbeiter Hansa-Milch (Marke<br />
„HANSANO“) mit seinen rund 350 Beschäftigten<br />
Anfang 2011 mit dem dänischen<br />
Molkereikonzern Arla Foods amba fusioniert<br />
sei, stehe der Betriebsrat vor seiner größten<br />
Herausforderung, nämlich der Umstrukturierung.<br />
Waack: „Hinzukommt, dass die Dänen<br />
eine andere Unternehmenskultur haben. Sie<br />
vertreten ein kollegiales, soziales Miteinander<br />
und Transparenz von oben nach unten und<br />
Geworben<br />
Erfreulich: NGG wächst<br />
■ Die Zahl der NGG-Mitglieder wächst.<br />
Zum Jahreswechsel konnte NGG Erfreuliches<br />
verkünden: Die Zahl der Mitglieder ist<br />
im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Zum<br />
31. Dezember 2012 hatte NGG insgesamt<br />
umgekehrt. Sie leben dieses Konzept. Und<br />
das erwarten sie auch von ihren neuen Mitarbeitern<br />
in Deutschland.“<br />
Die Bereitschaft umzulernen, muss auch<br />
Mario Waack unter Beweis stellen. Schließlich<br />
ist er auch Mitglied des Europäischen<br />
Betriebsrats bei Arla. Da heißt es dann auch<br />
schon einmal: Ab in den Englischkurs der<br />
Volkshochschule Schwerin. Für den lern- und<br />
wissbegierigen Mecklenburger ist Lernen<br />
kein Problem: „Unwissenheit bringt einen<br />
nicht weiter. Das sage ich auch meinen<br />
beiden Söhnen immer. Man kann sich aber<br />
auch nicht alles selber beibringen. Die ersten<br />
Jahre dachte ich das zwar auch auf Betriebsratsebene,<br />
weil ich meinen Arbeitsplatz<br />
alleine besetzte und nicht fehlen wollte.<br />
Aber ich bin froh, dass ich im Januar 2011<br />
den BR-1-Lehrgang besucht habe. Das kann<br />
ich jedem Betriebsrat nur empfehlen. Man<br />
muss sich weiterbilden. Dann kann man<br />
auch selbstbewusster auftreten und besser<br />
verhandeln.“<br />
Kraft und Selbstbewusstsein tankt Mario<br />
Waack auch beim Sport: bis zu seiner<br />
Knieverletzung im Jahr 2011 beim Joggen<br />
und Badminton und von 2000 bis 2010 als<br />
Mitglied des Drachenbootteams „Hansano‘s<br />
Töchter“.<br />
206.203 Mitglieder. „Der Mitgliederzuwachs<br />
ist keine Eintagsfliege. Wir gewinnen Mitglieder<br />
vor allem im Gastgewerbe sowie im<br />
Bäckerhandwerk und werden zu unserem<br />
Gewerkschaftstag im November eine erfolgreiche<br />
Bilanz nicht nur bei der Mitgliederentwicklung,<br />
sondern auch in der Tarif- und<br />
Branchenpolitik vorlegen“, so der NGG-<br />
Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg.<br />
Er dankte allen ehren- und hauptamtlichen<br />
FunktionärInnen der NGG: „Ohne deren<br />
Einsatz wäre diese positive Entwicklung der<br />
vergangenen Jahre nicht möglich gewesen:<br />
hierfür ein großes Dankeschön!“<br />
2 <strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong>
Sexismus-Debatte<br />
Foto: NGG<br />
„Die Zeit ist reif dafür“<br />
Seit einigen Wochen<br />
wird über Sexismus<br />
am Arbeitsplatz diskutiert.<br />
„Die Zeit ist<br />
reif dafür“, ist sich<br />
Michaela Rosenberger<br />
sicher. Die stellvertretende<br />
NGG-Vorsitzende<br />
weiß aus eigener<br />
■ Michaela Rosenberger<br />
Erfahrung, dass vor<br />
allem im Gastgewerbe Frauen nicht nur<br />
sexistischen Übergriffen durch Vorgesetzte<br />
oder Kollegen, sondern auch noch durch<br />
Gäste ausgesetzt sind: „Aber Sexismus ist<br />
kein Kavaliersdelikt.“<br />
Sie betont, dass die NGG-Regionen betroffenen<br />
Frauen - nicht nur aus dem Gastgewerbe<br />
- Beratung und Hilfe anbieten, bis hin zur<br />
Klage. Wichtig sei es, zunächst zu protokollieren,<br />
was passiert sei sowie den Betriebsrat<br />
und Arbeitgeber darüber zu informieren.<br />
Aus den Branchen<br />
Tarifvertrag und Solidarität!<br />
■ 23. Januar <strong>2013</strong>: Solidaritätsbekundung für den LEGO-<br />
LAND-Betriebsratsvorsitzenden vor dem Arbeitsgericht in<br />
Neu-Ulm<br />
Die NGG-Mitglieder bei LEGOLAND im<br />
schwäbischen Günzburg wollen einen Tarifvertrag.<br />
Sie fordern eine deutliche Anhebung<br />
der unteren Entgeltgruppen und Lohngerechtigkeit<br />
in den oberen Entgeltgruppen.<br />
Die Geschäftsleitung hat Tarifverhandlungen<br />
bisher jedoch kategorisch abgelehnt. Ende<br />
Oktober 2012 hatte NGG daher den ersten<br />
Warnstreik in der zehnjährigen Geschichte<br />
des Freizeitparks durchgeführt.<br />
Nun will die Parkleitung den Vorsitzenden<br />
des Betriebsrats kündigen. Bei einem ersten<br />
Gerichtstermin am 23. Januar <strong>2013</strong> in Neu-<br />
Deutliche Hemmschwelle<br />
NGG setze sich darüber hinaus für einen<br />
Verhaltenskodex ein, der den gesamten<br />
Bereich der Diskriminierung thematisiere<br />
und in Hotels und Gaststätten ausgehängt<br />
werden soll. In jedem Hotel könnte in einem<br />
Aushang deutlich gesagt werden, dass<br />
Übergriffe gemeldet und geahndet, Namen<br />
öffentlich gemacht werden. Das wäre eine<br />
deutliche Hemmschwelle. Ein Verhaltenskodex<br />
müsste aber noch weiter gefasst sein:<br />
„Wie gehen wir mit ausländischen Kolleginnen,<br />
Kollegen und Gästen um, wie mit<br />
Homosexualität oder mit den verschiedenen<br />
Religionen? Für viele Arbeitgeber ist so ein<br />
Kodex gegen Diskriminierung aber ‚Teufelszeug‘,<br />
das Interesse an dieser Problematik<br />
fehlt, obwohl es klare Regeln im Allgemeinen<br />
Gleichbehandlungsgesetz gibt“, so<br />
Rosenberger. „Diese Debatte muss weiter<br />
geführt werden!“<br />
Ulm kam es zu keiner gütlichen Einigung.<br />
Der nächste Termin steht am 20.<br />
März an. Der Betriebsratsvorsitzende<br />
freut sich über Solidaritätsbotschaften<br />
an: nikolaus.lauter@legoland.<br />
de.<br />
Auch im LEGO-Mutterland Dänemark<br />
wächst die Irritation angesichts der<br />
Vorgänge bei LEGOLAND in Günzburg.<br />
Tim Lubecki, Geschäftsführer<br />
der NGG-Region Schwaben: „Ein<br />
solches Verhalten gegenüber der Gewerkschaft<br />
und solche Angriffe auf<br />
demokratisch gewählte Betriebsräte<br />
dürften bei LEGOLAND im dänischen<br />
Billund undenkbar sein. NGG und die<br />
Beschäftigten haben daher einen Offenen<br />
Brief an den Geschäftsführer<br />
der LEGO-Foundation in Dänemark<br />
geschrieben, mit der Bitte, mäßigend<br />
auf die Günzburger Parkleitung<br />
einzuwirken. Wenn wir nicht gehört<br />
werden, dann werden wir lauter und<br />
nach Billund fahren.“<br />
Fotowettbewerb<br />
IM FOKUS:<br />
ARBEIT<br />
DGB-FOTOWETTBEWERB<br />
Deutschland braucht den Mindestlohn –<br />
Wie sieht gute Arbeit aus? Wie sieht schlechte Arbeit aus?<br />
Mitmachen, Foto hochladen und<br />
bis zu 1.000 Euro gewinnen:<br />
www.mindestlohn.de / fotowettbewerb<br />
Gute Arbeit braucht gute Löhne und gute<br />
Arbeitsbedingungen: Im Jahr der Bundestagswahl<br />
verstärkt der Deutsche Gewerkschaftsbund<br />
(DGB) den Druck zur Einführung eines<br />
gesetzlichen Mindestlohns und startet einen<br />
Fotowettbewerb: „Wie sieht gute Arbeit aus?<br />
Wie sieht schlechte Arbeit aus?“<br />
Digitale Fotos, die das Thema gute Arbeit<br />
widerspiegeln oder zeigen, wie schlechte<br />
Arbeitsbedingungen und ihre Folgen aussehen,<br />
können eingereicht werden. Jeder<br />
Teilnehmende - Hobby- oder Profi-Fotograf<br />
mit Wohnsitz in Deutschland - kann bis zum<br />
30. April <strong>2013</strong> bis zu drei Fotografien im jpg-<br />
Format auf der Internetseite www.mindestlohn.de<br />
hochladen.<br />
Wer keine Fotos einreichen möchte, kann online<br />
Punkte vergeben. Eine Jury wird die Fotos<br />
abschließend bewerten.<br />
Die Preise von eins bis drei sind dotiert mit<br />
1.000, 500 und 250 Euro. Für die Preise vier<br />
bis zehn winken Mindestlohn-Artikel.<br />
■ Info: www.mindestlohn.de<br />
Tarif-Infos<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
In Thüringen steigen die Entgelte in drei Stufen: Ab dem 1. Februar<br />
<strong>2013</strong> um drei, ab dem 1. Januar 2014 um 2,5 und ab dem 1.<br />
August 2014 ebenfalls um 2,5 Prozent. Für den Monat Januar<br />
<strong>2013</strong> gab es eine Einmalzahlung in Höhe von 60 Euro. Die Ausbildungsvergütungen<br />
erhöhen sich ebenfalls kräftig: um ca. 30 Prozent.<br />
Milchindustrie<br />
Zum 1. Februar <strong>2013</strong> sind die Entgelte in der Milchindustrie<br />
Württemberg und Baden um drei Prozent gestiegen. Gleichzeitig<br />
wurde die tarifvertragliche Altersvorsorge auf 670 Euro angehoben.<br />
Die Ausbildungsvergütungen steigen überproportional um<br />
3,24 bis 4,1 Prozent. Überdies wurde eine Übernahmeregelung<br />
für die Abschlussjahrgänge vereinbart.<br />
Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen in den<br />
Molkereien Niedersachsen/Bremen (ohne Weser-Ems), Meiereien<br />
Hamburg/Schleswig-Holstein sowie Milchindustrie Norddeutschland<br />
und Gehaltstarifvertrag nördlich des Main ab 1. März <strong>2013</strong><br />
um 3,2 Prozent.<br />
■ Info: www.ngg.net (Recht & Tarif/Tarif/Tarif-Infos)<br />
<strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong> 3
Aus den Branchen<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Brauerforum<br />
Foto: NGG Foto: NGG<br />
■ Teilnehmende des Brauerforums<br />
Auf dem traditionellen Brauerforum der NGG diskutierten<br />
fast 100 Betriebsräte Anfang Februar <strong>2013</strong><br />
im Bildungszentrum Oberjosbach die Zukunft ihrer<br />
Branche und die Handlungsfelder für Betriebsräte.<br />
Zu den Referenten gehörte neben Claus-Harald<br />
Güster, stellvertretender NGG-Vorsitzender, u.a. der<br />
Präsident des Deutschen Brauer-Bunds, Dr. Hans<br />
Georg Eils. Vorgestellt wurde auch die aktualisierte<br />
Braustudie.<br />
Die Braubranche steckt weiter in einer Phase der<br />
Konzentration. Die Preise für Rohstoffe und Energie<br />
steigen, der Bierabsatz geht zurück. Aber nicht nur<br />
der Strukturwandel muss gemeistert werden. Die<br />
Brauwirtschaft ist gekennzeichnet durch einen<br />
überdurchschnittlichen Anteil älterer Beschäftigter.<br />
Wie eine Demografie-Initiative Brauwirtschaft vorbereitet<br />
und über mehrere Jahre hinweg umgesetzt<br />
werden kann, war ein wichtiges Feld der Diskussion.<br />
Demografischer Wandel<br />
Knapp 30 Betriebsräte aus der Mineralbrunnenindustrie<br />
aus dem Südwesten Deutschlands trafen<br />
sich Ende Januar <strong>2013</strong> zu ihrem jährlichen Branchenseminar<br />
im Bildungszentrum Oberjosbach<br />
(BZO). Uwe Hildebrandt, Vorsitzender des NGG-<br />
Landesbezirks Südwest, diskutierte mit den Teilnehmenden<br />
die aktuelle Tarifsituation, Michael Bartholl,<br />
Vorstand der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach<br />
AG, referierte über die Entwicklung und die Zukunft<br />
der Branche. Im Vordergrund der Vorträge und<br />
anschließenden Diskussionen stand jedoch der demografische<br />
Wandel in den Betrieben der Mineralbrunnenindustrie:<br />
Gerade in der Getränkeindustrie,<br />
so die Einschätzung der Betriebsräte, sei ein Arbeiten<br />
bis zum Alter von 67 Jahren kaum vorstellbar.<br />
Weitere Themen waren „Betriebsrat und Internetrecherche“,<br />
„Bezahlung von Pausen“ und „Aufgaben<br />
einer Jugend- und Auszubildendenvertretung“.<br />
■ Betriebsräte der Mineralbrunnenindustrie im Südwesten<br />
Vom Kollegen zur Führungskraft<br />
Die traditionsreiche Stärkefabrik Crespel und<br />
Deiters GmbH & Co. KG im westfälischen<br />
Ibbenbüren rüstet sich für die Zukunft. Nach<br />
mehreren wachstumsstarken Jahren gelangten<br />
sowohl die Unternehmensleitung wie<br />
auch der Betriebsrat zu dem Schluss, dass<br />
eine Reorganisation der Produktion sinnvoll<br />
sei, um das Unternehmen fit für weiteres<br />
Wachstum zu machen.<br />
Im Zentrum der Überlegung stand die Tatsache,<br />
dass der Maschinen- und Anlagenpark<br />
eine Dimension angenommen hatte, die<br />
durch das Prinzip „Jeder Produktionsmitarbeiter<br />
kann alles“ nicht mehr adäquat zu<br />
bewältigen war. Zu umfangreich und zu<br />
speziell waren die anlagentechnischen Anforderungen<br />
an die Beschäftigten geworden.<br />
Eine größere Spezialisierung auf einzelne<br />
Arbeitsbereiche sollte daher genauso erreicht<br />
werden wie eine größere eigene Prozessverantwortlichkeit<br />
der Produktionsmitarbeiter<br />
zur Entlastung der Schichtmeister.<br />
Wesentlicher Eckpfeiler der Reorganisation<br />
war die Schaffung der Position des „Technologen“<br />
zur Übernahme von Prozessverantwortung<br />
und als Informationsstelle für<br />
Meister und Betriebsleiter. Insgesamt acht<br />
erfahrene Kollegen wurden im Rahmen eines<br />
internen Ausschreibungsverfahrens zu Technologen<br />
bestimmt und nun im Rahmen des<br />
SPILL-Food-NRW-Projektes hinsichtlich ihrer<br />
neuen Aufgaben geschult.<br />
Fingerspitzengefühl und Möglichkeit zum<br />
Gespräch nötig<br />
Im Rahmen von zehn halbtägigen Schulungsterminen<br />
vermittelte SPILL-Berater<br />
Georg Schulze den Technologen Grundlagenqualifikationen<br />
zu Kommunikation, Mitarbeiterführung<br />
und Motivation. Daneben<br />
bestand die Möglichkeit des gegenseitigen<br />
Austausches und der kollegialen Beratung.<br />
Immerhin bedeutete die Stelle des Technologen<br />
eine neue Position im Umfeld langjährig<br />
gewachsener Betriebsstrukturen - die Ak-<br />
zeptanz seitens der Beschäftigten war daher<br />
zunächst nicht immer gewiss. So berichteten<br />
einige Technologen von Motivationsproblemen<br />
einiger Kollegen bei gemeinsamen<br />
Problemlösungen: Du bist der Technologe,<br />
also mach Du mal! „Ein typisches Phänomen<br />
beim Übergang vom Kollegen zur Führungskraft<br />
- hier sind besonderes Fingerspitzengefühl<br />
und die Möglichkeit zum Gespräch<br />
nötig“, erläutert Trainer Georg Schulze, dem<br />
genau dieser praktische Nutzen des Schulungsprogramms<br />
für die Teilnehmer besonders<br />
wichtig war.<br />
Informationsfluss verbessert, Stillstandszeiten<br />
verringert<br />
Mittlerweile aber spricht der Produktionsleiter,<br />
Edgar Spilker, ganz offen vom „Erfolgsmodell<br />
der Technologen“. Der Informationsfluss<br />
hinsichtlich technischer Fragen habe<br />
sich wesentlich verbessert, auch die Stillstandszeiten<br />
im Betrieb seien zurückgegangen.<br />
Auch Personalleiter Rainer Wallenhorst<br />
und Betriebratsvorsitzender Uwe Klausmeyer<br />
sind sich sicher, mit der Reorganisation wichtige<br />
Weichen für die Zukunft richtig gestellt<br />
zu haben.<br />
■ Teilnehmende der „Technologen“-Schulung<br />
Zum Abschluss der Schulungsreihe trafen<br />
sich die Seminarteilnehmer mit Personalleiter,<br />
Produktionsleiter und Betriebsratsvorsitzendem<br />
zum gemeinsamen Austausch. Viele<br />
Fragen, die im Laufe der Schulungstermine<br />
festgehalten wurden, konnten im direkten<br />
Gespräch geklärt werden. BR-Vorsitzender<br />
Klausmeyer bot in diesem Zusammenhang<br />
den Technologen an, auch in den Schichtgruppen<br />
existierende Fragen bezüglich der<br />
„neuen Position“ direkt zu besprechen, um<br />
Missverständnisse gegebenenfalls schon im<br />
Vorfeld auszuräumen.<br />
■ Info: www.spill-ernaehrung.de<br />
Foto: Wallenhorst<br />
4 <strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong>
Internes<br />
Landesbezirke<br />
Personalien<br />
NGG Stark in die Zukunft –<br />
mit engagierten Menschen<br />
Stellenausschreibung<br />
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ist eine der kleineren DGB-Gewerkschaften mit mehr als<br />
203.000 Mitgliedern. Sie vertritt die Interessen der Beschäftigten aus der Ernährungswirtschaft und dem<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Bäcker- und Fleischerhandwerk.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir im Rahmen unserer Nachwuchsausbildung zum 01.10.<strong>2013</strong><br />
mehrere<br />
Gewerkschaftssekretär/innen zur Ausbildung.<br />
Die Ausbildung erfolgt im Rahmen eines Trainee-Programms.<br />
Unser Angebot:<br />
● Bis zu 24-monatiges Ausbildungsprogramm mit Praxiseinsätzen auf den Arbeitsebenen der NGG.<br />
● Seminar- und Trainingsphasen.<br />
● Systematische Verzahnung von Theorie und Praxis.<br />
● Individuelle Planung der Einsätze, die auf den Berufseinstieg vorbereiten und vertiefte Einblicke in die<br />
Gewerkschaftsarbeit geben.<br />
● Nicht nur ein Job, sondern eine Berufsperspektive mit spannenden Aufgaben bei der Mitgliederbetreuung<br />
und der professionellen Beratung betrieblicher Interessenvertreter/innen, bei gewerkschaftlichen Kampagnen<br />
und der Werbung neuer Mitglieder.<br />
Unsere Erwartungen:<br />
● Sie haben entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung, Berufspraxis und praktische Erfahrungen in<br />
der betrieblichen Interessenvertretung.<br />
● Oder/und einen Studienabschluss (Sozial- oder Humanwissenschaften, Abschluss der Europäischen Akademie<br />
der Arbeit) und Erfahrungen mit politischem und sozialem Engagement, z.B. auch in sozialen<br />
Bewegungen.<br />
● Erfahrungen in der gewerkschaftlichen Jugendarbeit wären hilfreich.<br />
● Sie verfügen über ein hohes Maß an kommunikativer Kompetenz, Organisationstalent, Eigeninitiative<br />
und Durchsetzungsfähigkeit sowie ein gewinnendes Auftreten.<br />
● Sie sind bereit, im Team zu arbeiten, aktiv auf Menschen zuzugehen. Hohe Einsatzbereitschaft und auch<br />
Belastbarkeit zeichnen Sie aus.<br />
● Bereitschaft zu Mobilität und Besitz des Führerscheins (Klasse: B).<br />
● Sie können Office-Standardprogramme sicher in Ihrer Arbeit anwenden.<br />
● Neben der guten Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift verfügen Sie über weitere<br />
Fremdsprachenkenntnisse, vorzugsweise Englisch.<br />
● Wir erwarten, dass Sie den Werten und Zielen der Gewerkschaftsbewegung verbunden sind und diese<br />
teilen.<br />
Die Arbeitsbedingungen und die Vergütung richten sich nach den für die Beschäftigten der Gewerkschaft<br />
Nahrung-Genuss-Gaststätten gültigen Bedingungen.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns Ihre aussagefähigen vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
für das Ausbildungsprogramm <strong>2013</strong> bis zum 15.03.<strong>2013</strong> an:<br />
Gewerkschaft NGG, Personalabteilung, Stichwort: „S.z.A.“, Haubachstr. 76, 22765 Hamburg<br />
oder an hv.personal@ngg.net<br />
www.ngg.net<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
18. März <strong>2013</strong> im DGB-Haus Düsseldorf: Seminar für<br />
Schwerbehindertenvertretungen. Themen u.a. Konkrete<br />
Handlungs- und Verbesserungsmöglichkeiten<br />
der Interessenvertretung vor Ort, Auszüge aktuelle<br />
Rechtsprechung.<br />
13./14. März in der DGB-Bildungsstätte Hattingen:<br />
Wochenendseminar „Rund um die Rente“ für interessierte<br />
Mitglieder.<br />
Bayern<br />
28. Februar bis 1. März in Ingolstadt: Seminar für EU-<br />
REST-Betriebsräte.<br />
21. März in Ismaning: Branchentagung HoGa.<br />
24. April: Branchentagung Süßwaren<br />
25./26. April: Betriebsräteseminar ERTV Milch<br />
Südwest<br />
jungeNGG<br />
3. bis 8. März in Haltern am See: JAV-1-Seminar.<br />
15. bis 17. März in Frankfurt: bundesweite Aktion zur<br />
Bundestagswahl.<br />
5. bis 7. April in Mosbach: SüdWestAktiven Treffen.<br />
Frauen<br />
16./17. März in Kirkel: Wochenendseminar „Bedeutung<br />
der Arbeiterlieder und deren Geschichte“.<br />
20./21. April in Oberkirch-Ringelbach: Wochenendseminar<br />
„Arbeit, die krank macht - depressive Erkrankungen,<br />
Burn-out“.<br />
28. Februar bis 1. März im Bildungszentrum Oberjosbach:<br />
Seminar für Betriebsräte aus den Brauereien.<br />
Ost<br />
Frauen<br />
1. bis 3. März in Erkner: Seminar zum Thema „Sind unsere<br />
Tarifverträge diskriminierungsfrei?“<br />
HoGa-Hotline<br />
Fragen zur Arbeit im Hotel- und Gaststättengewerbe?<br />
Rat und Hilfe gibt es bei der NGG-Hoga-Hotline.<br />
Seit 1. Dezember 2012 sind Geschäftsführer: Helge<br />
Adolphs in der NGG-Region Südwestfalen und<br />
Dirk Himmelmann in der Region Lübeck. Karin<br />
Brugger führt seit 1. Januar <strong>2013</strong> die Geschäfte der<br />
Region Ulm-Aalen/Göppingen.<br />
Alexander Münchow arbeitet seit 21. Januar<br />
<strong>2013</strong> als Projektsekretär Jugend im Landesbezirk<br />
Südwest in Stuttgart. Klaus Schu hat die Geschäftsführung<br />
der NGG-Region Trier am 1. Februar kommissarisch<br />
übernommen.<br />
Die Freistellungsphase der Altersteilzeit hat für<br />
Christel Martin, Geschäftsführerin der Region<br />
Trier, und für Beatrix Fries, Gewerkschaftssekretärin<br />
in der Region Köln, am 1. Februar begonnen.<br />
Gerhard Herbst, ehemals Vorsitzender des Landesbezirks<br />
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar, ist seit 1. Januar<br />
im Ruhestand.<br />
040 38013-255<br />
HoGa-Hotline<br />
Mo-Fr 10:00-20:00 Uhr & Sa 10:00-15:00 Uhr<br />
<strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong> 5
NGG aktiv<br />
Informantenschutz regeln!<br />
Angesichts des aktuellen Skandals um Pferdefleisch<br />
in Lasagne-Fertiggerichten hat der NGG-Vorsitzende<br />
Franz-Josef Möllenberg die Forderung nach einer gesetzlichen<br />
Regelung des Informantenschutzes erneuert:<br />
„Eine wirksame Hemmschwelle, um kriminelle<br />
Machenschaften einzudämmen, ist der gesetzliche<br />
Schutz von Hinweisgebern, so genannten ‚Whistleblowern’.<br />
Damit kann der Schutz von Beschäftigten,<br />
die auf Missstände aufmerksam machen, gestärkt<br />
werden. Und es wäre ein sinnvoller Beitrag<br />
zum Verbraucherschutz.“<br />
Coca-Cola: Weitere Warnstrei<br />
„Heute Tabak, morgen Bier,<br />
übermorgen Schokolade ...“<br />
Im Dezember 2012 hat EU-Gesundheitskommissar Tonio<br />
Borg einen Entwurf für eine Tabakproduktrichtlinie<br />
(TPD) mit neuen Regeln für Zigaretten, Tabakprodukte<br />
und Verpackungen vorgestellt. Franz-Josef Möllenberg,<br />
NGG-Vorsitzender: „Die Verpackungen sollen<br />
praktisch fast nur noch aus Warnhinweisen, Schockfotos<br />
und der Steuerbanderole bestehen. Ich bin entsetzt,<br />
wie weit die Bevormundung gehen soll. Hier<br />
sollen Markenrechte durch die Hintertür enteignet<br />
werden. Zu befürchten ist, dass diese Vorgehensweise<br />
mit einem Dominoeffekt auf andere Produkte ausgeweitet<br />
wird: heute Tabak, morgen der Alkohol im Bier,<br />
übermorgen das Fett in der Wurst und nächste Woche<br />
der Zucker in der Schokolade.“<br />
„Genussfeindliche Ideologie“<br />
Aus Sicht des NGG-Vorsitzenden geht es in dieser<br />
Auseinandersetzung schon längst nicht mehr um<br />
Aufklärung und Sachlichkeit sowie einen vernünftigen<br />
und verantwortungsbewussten Umgang mit<br />
Genussmitteln: „Das ist eine genussfeindliche Ideologie,<br />
Minderheiten werden bekämpft, der Wettbewerb<br />
eingeschränkt und die Verbraucher in einer<br />
Weise bevormundet, die wir ablehnen.“ Vergessen<br />
werde, dass in Europa Millionen Menschen vom Produkt<br />
Tabak leben und die Staaten ein gewaltiges<br />
Steueraufkommen kassieren. Die negativen Folgen<br />
für die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen in der<br />
Industrie, im Tabakanbau, bei den Zulieferern, im<br />
Vertrieb und Handel sowie in der Werbung seien seit<br />
Jahren zu beobachten. „Dieser schleichende Prozess“,<br />
so Möllenberg, „soll jetzt beschleunigt werden.<br />
Das Vorgehen der EU-Kommission ist nicht<br />
nachvollziehbar, wenn nicht sogar unehrlich.<br />
Schließlich ist Tabak ein legales Produkt.“<br />
NGG fordert Politik mit Augenmaß<br />
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten propagiert<br />
aber sehr wohl einen vernünftigen Umgang<br />
mit Genussmitteln (s.a. S.12). Nicht ohne Grund hat<br />
NGG in der Vergangenheit die Forderung nach einem<br />
Nichtraucherschutz für die Beschäftigten im Gastgewerbe<br />
unterstützt. Möllenberg: „Ebenso fordern wir<br />
nun eine vernünftige Politik mit Augenmaß, wenn es<br />
um die freie Entscheidung des Einzelnen für das Recht<br />
auf Genuss geht.“ NGG sei daher im Gespräch mit<br />
der Politik, den Parteien und den Verbrauchern, um<br />
mit sachlichen Argumenten eine Mehrheit gegen die<br />
Brüsseler Pläne zu organisieren.<br />
■ Bundesweite Warnstreikwelle bei Coca-Cola. Los ging‘s am 21. Januar <strong>2013</strong> im hessischen Liederbach, unterstützt<br />
vom stellvertretenden NGG-Vorsitzenden Claus-Harald Güster<br />
Bei Deutschlands größtem Getränkehersteller,<br />
der Coca-Cola Erfrischungsgetränke<br />
(CCE) AG, ist noch immer kein Tarifabschluss<br />
in Sicht. Auch die mittlerweile fünfte Verhandlungsrunde<br />
am 14. und 15. Februar<br />
<strong>2013</strong> in Berlin blieb<br />
ohne Ergebnis. Claus-<br />
Harald Güster, stellvertretender<br />
NGG-Vorsitzender<br />
und Verhandlungsführer:<br />
„Wenn<br />
die Arbeitgeber die<br />
Chance bei der nächsten<br />
Tarifverhandlung<br />
am 25. Februar in Bad<br />
Soden nicht nutzen<br />
und keine deutliche<br />
Bewegung in die Verhandlungen kommt,<br />
wird es weitere Warnstreiks geben.“<br />
■ 29. Januar <strong>2013</strong>: Köln<br />
Bereits im Januar hatten bundesweit an die<br />
6.000 Beschäftigte in mehr als 60 Warnstreiks<br />
eindrucksvoll gezeigt, dass sie voll<br />
und ganz hinter den Forderungen ihrer<br />
Gewerkschaft stehen. „An vielen Standorten“,<br />
so Güster,<br />
stand über Stunden<br />
die Produktion, wurde<br />
nicht ausgeliefert oder<br />
blieben die Schreibtische<br />
unbesetzt. Ich<br />
bin mir sicher, dass<br />
die Geschäftsführung<br />
von dieser Entschlossenheit<br />
überrascht<br />
TARIFRUNDE <strong>2013</strong><br />
war. Das war nur ein<br />
Vorgeschmack. Wir<br />
können das Ganze jederzeit wiederholen.<br />
Wir sind bereit. Das haben wir gezeigt.“<br />
■ 28. Januar <strong>2013</strong>: Erlangen<br />
6 <strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong>
ks wahrscheinlich<br />
Fotos: NGG<br />
■ 21. Januar <strong>2013</strong>: Mainz<br />
■ 24. Januar <strong>2013</strong>: Osnabrück<br />
Unter dem Motto „Gute Arbeit - Gutes<br />
Geld“ fordert NGG für die rund 10.600<br />
Beschäftigten die Erhöhung der Entgelte<br />
um sechs Prozent und bekräftigte auch in<br />
der fünften Verhandlung ihre Forderungen<br />
zur Beschäftigungssicherung: vor allem den<br />
Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen<br />
sowie die Begrenzung von Werkverträgen<br />
und Leiharbeit.<br />
■ 28. Januar <strong>2013</strong>: Rheinberg<br />
■ 28. Januar <strong>2013</strong>: Weimar<br />
Dumpinglohnmelder<br />
Mit meinem Gehalt (Stundenlohn: 6,23 Euro) reicht es gerade<br />
mal, die wichtigsten Kosten zu decken - wie Miete, Versicherungen,<br />
Strom und vielleicht für ein wenig zu Essen... In einem<br />
Krankheitsfalle kann man sich nicht mal die nötigen Medikamente<br />
leisten, um überhaupt wieder einsetzbar zu sein. Um sich<br />
mal was „zu gönnen, Spaß zu haben“, reicht es erst recht nicht.<br />
Ohne Freunde wüsste ich manchmal nicht weiter. Überstunden<br />
müssen gemacht werden (wegen fehlenden Personals), werden<br />
aber NICHT gezahlt. Trotzalledem werden immer mehr Filialen eröffnet,<br />
wo kein Personal zur Verfügung steht: kein Wunder bei<br />
dem Geld, dass da niemand bleiben möchte. (Verkäuferin, Bäckerei<br />
in Sachsen)<br />
Arbeiten Sie für einen Dumpinglohn? Dann melden Sie<br />
sich beim Dumpinglohnmelder der Gewerkschaften<br />
NGG und ver.di. Wir sagen Niedriglöhnen den Kampf an<br />
und machen uns stark für einen gesetzlichen Mindestlohn<br />
von zunächst 8,50 Euro pro Stunde. Sie können dabei<br />
helfen:<br />
■ 28. Januar <strong>2013</strong>: Münster<br />
■ Info: www.dumpinglohnmelder.de<br />
<strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong><br />
7
Service<br />
Internes<br />
Betriebsrätepreis <strong>2013</strong><br />
In diesem Jahr wird der „Deutsche Betriebsräte-Preis“,<br />
eine Initiative der Zeitschrift „AiB - Arbeitsrecht im Betrieb“,<br />
bereits zum fünften Mal in Folge vergeben. Das<br />
vorrangige Ziel: die öffentliche Würdigung und Anerkennung<br />
engagierter Betriebsratsarbeit. Noch bis zum<br />
30. April <strong>2013</strong> können sich einzelne Betriebsratsmitglieder,<br />
komplette Gremien oder auch betriebsübergreifende<br />
BR-Kooperationen für den Preis bewerben.<br />
■ Info/Bewerbung:<br />
www.deutscherbetriebsraete-preis.de<br />
Ruhrfestspiele <strong>2013</strong><br />
„Aufbruch und Utopie“ lautet das Motto der Ruhrfestspiele<br />
Recklinghausen, die am 1. Mai <strong>2013</strong> mit dem<br />
Kulturvolksfest beginnen und mit dem Konzert der Fantastischen<br />
Vier am 15. Juni enden. Die Dramatik vor<br />
dem I. Weltkrieg bzw. in den 1920er Jahren wird vorgestellt.<br />
Von „Hedda Gabler“ bis „Kleiner Mann, was<br />
nun“ sind Produktionen eingeladen worden, die die<br />
Lebendigkeit der damaligen Kulturszene vorführen,<br />
und zwar sowohl im Aufbruch als auch im Scheitern.<br />
Fallada erzählt in seinem Eheroman „Kleiner Mann,<br />
was nun?“ von einem kleinen Angestellten und seiner<br />
Frau, die den Kampf gegen Missgunst, wirtschaftliche<br />
Not und ihr Glück behauptet - und nie aufgibt. Ganz<br />
im Unterschied zu Brechts „Kleinbürgerhochzeit“. Die<br />
Maske der Wohlanständigkeit hält nicht, am Ende liegt<br />
alles in Trümmern. Dazu zeigt auf höchstem Niveau<br />
Cirkopolis vom Cirque Eloise den Versuch auszubrechen<br />
aus einer verordneten, überbordenden Welt.<br />
Info/Karten: www.ruhrfestspiele.de,<br />
Kartentelefon: 023 61/921 80]<br />
Internes<br />
Zum 1. Januar <strong>2013</strong> haben sich die NGG-Regionen<br />
Ruhr und Gelsenkirchen-Herten zu einer NGG-Region<br />
zusammengeschlossen: zur NGG-Region Ruhrgebiet.<br />
Wir gratulieren<br />
60 und 65 Jahre NGG-Mitglied<br />
Denjenigen, die seit 1953 und<br />
1948 NGG-Mitglied sind, sei herzlich<br />
gratuliert. Die weiteren Namen<br />
werden wir in den nächsten<br />
Ausgaben der „<strong>einigkeit</strong>“ veröffentlichen.<br />
■ Landesbezirk Nord<br />
Region Hamburg-Elmshorn<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Rudolf Biel, Robert Braun,<br />
Fritz Franke, Gerda Graack,<br />
Margot Grammersdorf,<br />
Egon Heiden, Rita Heinsohn,<br />
Manfred Hönig, Hans Kretzschmar,<br />
Gerda Luer, Dieter Marquard,<br />
Martin Naujoks, Harry Neumann,<br />
Werner Paap, Karl-Heinz Rothe,<br />
Heinz Rusch, Peter Timm,<br />
Dietrich Viol, Gerhard Wellhausen,<br />
Uwe Winter<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Wilhelm Bahn, Gerhard Brandt,<br />
Rolf Gluesing, Otto Hackmack,<br />
Günter Küsell, Horst Nielsen,<br />
Egon Pohla, Helmut Rudzewitsch<br />
■ Region Schleswig-Holstein-<br />
Nord<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Hans-Dieter Axelsen, Kurt Kastler,<br />
Erich Krenz, Werner Lukat,<br />
Werner Plath, Alwin Pregel,<br />
Karl-Friedrich Rohde, Hans-<br />
Günther Rühmann<br />
■ Region Lübeck<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Manfred Ambos, Elfriede Jaede,<br />
Günter Schroettke<br />
■ Region Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Bruno Bensch, Herta Bünger,<br />
Ruth Carbow, Wilfried Diekel,<br />
Helma Ifflaender, Horst Kimm,<br />
Gisela Kitschke, Günter Liebmann,<br />
Gustav Malchin, Horst Richter,<br />
Gudrun Röder, Ingrid Spegel<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Gisela Bengsch, Lucie Freise,<br />
Harry Roggow<br />
■ Region Süd-Ost-Niedersachsen<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Gerhard Arndt, Franz Bakalarczyk,<br />
Ingrid Baltzer, Willi Bruns,<br />
Doris Caysa, Willi Dehne,<br />
Gerhard Grossmann, Konrad<br />
Hogreve, Hannelore Jedamski,<br />
Waltraud Jeschke, Wolfgang<br />
Meinecke, Hermann Papenburg,<br />
Franz Pawelt, Fritz Rohde,<br />
Gerhard Rosenplänter, Brigitta<br />
Rutt, Heini Samoski, Werner<br />
Skokalski, Hubert Tasler, Christa<br />
Wendlandt, Elfriede Wigant<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Günther Bosse, Elisabeth Opitz,<br />
Walter Schwalenberg<br />
NGG_Einigkeit_126_94_Layout 1 30.01.13 10:07 Seite 1<br />
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■ Region Bremen-Weser-Elbe<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Anneliese Albrecht, Rudolf Georgy,<br />
Hans Heinrich Janssen, Peter<br />
Kleemann, Werner Mahnkopf,<br />
Rudolf Meier, Gerhard Plümer,<br />
Herbert Regener, Günter Rengstorf<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Dieter Lauermann, Hermann Rust,<br />
Wilhelm Simon, Fritz Soost,<br />
Willi Zappel<br />
■ Region Lüneburg<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Christian Förster, Hermann<br />
Luttmann, Erich Noelke<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Wilhelm Gottspenn<br />
■ Region Hannover<br />
Seit 60 Jahren Mitglied<br />
Ursula Bahe, Manfred Bleifeld,<br />
Willi Bormann, Gerhard Illmer,<br />
Margot Köhler, Kurt Kölling,<br />
Marianne Meyer, Wolfgang<br />
Mönkemeier, Werner Picht,<br />
Ruth Plagens, Walter Uhlott,<br />
Joachim Zimmer<br />
Seit 65 Jahren Mitglied<br />
Günter Erikson, Georg Haan,<br />
Franz Kist, Erich Kuhnt,<br />
Reinhard Lillig, Heinz Mund,<br />
Benno Pittelkow, Erich Potzkai,<br />
Bruno Riese, Siegfrid Thate<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag:<br />
Martin Schröer, Vorsitzender des NGG-Hauptausschusses,<br />
60 Jahre;<br />
Anne Heilmann, Mitglied des NGG-Beirats,<br />
60 Jahre;<br />
Hedda Haack, Mitglied der NGG-Revisionskommision<br />
der Hauptkasse, 70 Jahre;<br />
Edmund Mayer, ehemaliger Vorsitzender des Landesbezirks<br />
Ost, 70 Jahre.<br />
Wir trauern<br />
Kurt Wolf, ehem. Geschäftsführer der damaligen<br />
Verwaltungsstelle Singen, verstorben am 17. Dezember<br />
2012 im Alter von 85 Jahren;<br />
Wilhelm Lustig, ehem. Mitglied des NGG-Hauptvorstands,<br />
verstorben am 29. Januar <strong>2013</strong> im Alter<br />
von 79 Jahren.<br />
Fotos: GEW e.V., fotolia.com, zplusz<br />
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MV NGG_StR _4009 01/<strong>2013</strong>
jungeNGG<br />
Gleichstellungspolitik<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Foto: NGG<br />
Minijobs: Sackgasse statt Brücke<br />
■ Nadine Boltersdorf (li.), NGG-Bundesjugendsekretärin,<br />
und Vanessa Prieß, auszubildende Bürokauffrau in der<br />
NGG-Hauptverwaltung in Hamburg, ziehen die glücklichen<br />
GewinnerInnen der Mitgliederwerbeaktion 2012<br />
der jungenNGG.<br />
Am 23. Januar <strong>2013</strong> wurden die GewinnerInnen der<br />
Mitgliederwerbeaktion 2012 der jungenNGG ausgelost.<br />
Es gab zwei Verlosungen: eine für Werbende<br />
und eine für Geworbene.<br />
Der erste Preis für Werbende, ein iPad 16 GB, ging<br />
an Martin Bittmann, der erste Preis für Geworbene,<br />
ein ASUS Netbook, an Marco Taubert. Den zweiten<br />
Preis, je eine Playstation Vita, erhielten Philip Dietterle<br />
(Werber) und Waldemar Justus (Geworbener).<br />
Die GewinnerInnen des dritten Preises, je ein iPod<br />
shuffle 2GB, sind Katharina Bißle (Werberin) und<br />
Christian Götz (Geworbener). Herzlichen Glückwunsch!<br />
Insgesamt wurden 646 junge NGG-Mitglieder geworben.<br />
Einen Großteil der Neuaufnahmen machte<br />
mit 229 das Hotel- und Gaststättengewerbe aus,<br />
gefolgt vom Bäckerhandwerk mit 114 und der Zuckerindustrie<br />
mit 41 Geworbenen.<br />
Bundesjugendkonferenz<br />
Unter dem Motto „jungeNGG. Mit uns einen Schritt<br />
voraus Richtung gutes Leben“ treffen sich vom 19.<br />
bis 21. April <strong>2013</strong> rund 150 Delegierte und Gäste<br />
zur 16. Bundeskonferenz der jungenNGG im hessischen<br />
Gladenbach.<br />
In vielen spannenden Diskussionen und natürlich<br />
mit viel Spaß gilt es, die Weichen für die zukünftige<br />
Politik der jungenNGG zu stellen. Dazu gehören unter<br />
anderem Themen wie Mindestausbildungsvergütung,<br />
gute Bildung für alle oder auch faire Bedingungen<br />
für junge Menschen in der globalisierten<br />
Arbeitswelt.<br />
Unabhängig von der Qualifikation arbeiten<br />
mehr als 80 Prozent der MinijobberInnen zu<br />
Niedriglöhnen. Für die Beschäftigten sind die<br />
Minijobs keine Brücke in reguläre Beschäftigung,<br />
sondern eine Sackgasse. Da in einigen<br />
Branchen überwiegend Minijobs angeboten<br />
werden - im Gastgewerbe ist bereits jeder<br />
zweite Job ein Minijob - finden viele Arbeitssuchende<br />
keine reguläre Beschäftigung. Dies<br />
gilt vor allem für Frauen, für die Minijobs<br />
längst vom Ausnahmefall zur Regel geworden<br />
sind.<br />
Die im November 2012 veröffentlichte<br />
Studie von Prof. Carsten Wippermann bestätigt<br />
dies: Minijobs sind der<br />
Arbeitsmarkt für verheiratete<br />
Frauen - wenn sie sich einmal<br />
auf dieses Glatteis begeben<br />
haben! Hier eine Zusammenfassung<br />
der ernüchternden<br />
Erkenntnisse:<br />
● Verheiratete Frauen haben<br />
mit sieben Jahren und<br />
einem Monat eine sehr<br />
lange Verweildauer im<br />
Minijob.<br />
● Bei pflegenden verheirateten<br />
Frauen sind es<br />
sogar acht Jahre und<br />
drei Monate.<br />
● Wird der Minijob aufgegeben, geht die<br />
Mehrzahl in die Nichterwerbstätigkeit<br />
über.<br />
● Frauen, die nach einer Familienphase im<br />
Minijob arbeiten, erhalten mehrheitlich<br />
keine sozialversicherten Arbeitsplätze.<br />
● Das gilt auch für Geschiedene und Witwen<br />
über vierzig, die wieder für ihren Lebensunterhalt<br />
arbeiten müssen.<br />
Gleichbehandlung aller Arbeitsverhältnisse!<br />
Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften<br />
haben ein Positionspapier zu Minijobs<br />
beschlossen. Birgit Pitsch, NGG-Referatsleiterin<br />
Frauenpolitik: „Wir fordern darin<br />
unter anderem die Gleichbehandlung aller<br />
Arbeitsverhältnisse, damit auch MinijobberInnen<br />
sozial abgesichert arbeiten und ihren<br />
Anspruch auf Urlaub, Lohnfortzahlung im<br />
Krankheitsfall und vieles andere mehr durchsetzen<br />
können. Die zum 1. Januar <strong>2013</strong> in<br />
Kraft getretene Erhöhung der Verdienstgrenze<br />
von 400 auf 450 Euro geht daher in<br />
die falsche Richtung. Es ist der reine Hohn,<br />
hier von einer Lohnerhöhung zu sprechen:<br />
Schließlich liegt der Durchschnittsverdienst<br />
ohnehin nur bei ca. 260 Euro im Westen<br />
und 200 Euro im Osten. Außerdem ist zu<br />
befürchten, dass bislang sozialversicherungspflichtige<br />
Teilzeitbeschäftigte hierdurch in<br />
die Minijobs gedrängt werden und prekäre<br />
Beschäftigung noch weiter zunimmt. Das<br />
führt zu Minilöhnen und damit letztlich auch<br />
zu Minirenten.“<br />
Betrifft: Rentenversicherungspflicht<br />
Eine weitere Neuerung ist, dass Minijobs, die<br />
ab dem 1. Januar <strong>2013</strong> beginnen, versicherungspflichtig<br />
in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
werden. Hierdurch<br />
erwerben die Beschäftigten<br />
Ansprüche auf das volle<br />
Leistungspaket der Rentenversicherung.<br />
Da der Arbeitgeber<br />
für eine geringfügig<br />
entlohnte Beschäftigung bereits<br />
den Pauschalbeitrag zur<br />
Rentenversicherung in Höhe<br />
von 15 Prozent des Arbeitsentgelts<br />
zahlt, ist nur die Differenz<br />
zum allgemeinen Beitragssatz<br />
von 18,9 Prozent im Jahr <strong>2013</strong><br />
auszugleichen. Das sind 3,9<br />
Prozent Eigenanteil für Minijobbende.<br />
Bei einem monatlichen<br />
Verdienst von 450 Euro liegt der<br />
Eigenbeitrag bei 17,55 Euro im Monat.<br />
Für Minijobbende mit sehr geringem Einkommen<br />
gilt eine Mindestbemessungsgrundlage:<br />
Sie liegt <strong>2013</strong> bei 175 Euro/Monat. Das heißt:<br />
Auch diejenigen, die weniger verdienen,<br />
müssen mindestens 3,9 Prozent von 175<br />
Euro, also 6,83 Euro Eigenbeitrag, bezahlen.<br />
Allerdings wird den Minijobbenden ein Befreiungsrecht<br />
von der Rentenversicherungspflicht<br />
eingeräumt. Der Wunsch muss dem<br />
Arbeitgeber schriftlich mitgeteilt werden.<br />
Für bestehende Verträge bleibt zunächst<br />
alles beim Alten. Erhöht sich das Entgelt<br />
jedoch auf einen Betrag zwischen 400 und<br />
450 Euro, gilt für die Beschäftigung automatisch<br />
das neue Recht.<br />
■ Info: NGG-Regionen, hv.gleichstellung@<br />
ngg.net, www.ngg.net/themen_von_a_bis_z/<br />
minijobs/minijob-reformkonzept/<br />
Die DGB-Broschüre „Raus aus der Armutsfalle“<br />
gibt es bei den NGG-Regionen (s.o.)<br />
10 <strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong>
Gewerkschaftstag<br />
Einberufung des 16. Ordentlichen Gewerkschaftstages der NGG<br />
A Ort und Zeit<br />
Der 16. Ordentliche Gewerkschaftstag der NGG findet<br />
in der Zeit von Montag, 11. November <strong>2013</strong>, bis<br />
Donnerstag, 14. November <strong>2013</strong>, in Berlin, MARITIM<br />
Hotel Berlin, Stauffenbergstraße, statt.<br />
B Tagesordnungsvorschlag<br />
1. Eröffnung und Begrüßung<br />
2. Konstituierung des Gewerkschaftstages<br />
a) Bericht der Mandatsprüfungskommission<br />
b) Beschlussfassung über die Geschäftsordnung<br />
c) Wahl des Präsidiums<br />
d) Beschlussfassung über die Tagesordnung<br />
e) Wahl (oder Bestätigung ‐ siehe Geschäftsordnung)<br />
der Mandatsprüfungs- und Wahlkommission<br />
3. Berichte<br />
a) Tätigkeitsberichte der Mitglieder des Geschäftsführenden<br />
Hauptvorstandes<br />
b) Bericht des Hauptausschusses<br />
c) Bericht der Revisionskommission<br />
d) Aussprache über die Berichte<br />
e) Entlastung des Hauptvorstandes<br />
4. Wahlen<br />
a) Wahl der Mitglieder des Geschäftsführenden<br />
Hauptvorstandes<br />
b) Wahl der/des Vorsitzenden des Hauptausschusses<br />
c) Wahl der ehrenamtlichen Vertretung der Personengruppen<br />
im Hauptvorstand<br />
d) Bestätigung der von den Landesbezirkskonferenzen<br />
gewählten Mitglieder des Hauptvorstandes<br />
e) Bestätigung der von den Landesbezirkskonferenzen<br />
gewählten Mitglieder des Beirates<br />
5. Referat der/des Vorsitzenden<br />
6. Beratung und Beschlussfassung über Änderungsanträge<br />
zur Satzung<br />
7. Beratung und Beschlussfassung über Anträge<br />
8. Abschluss des Gewerkschaftstages<br />
C Antragsrecht<br />
Anträge an den Gewerkschaftstag können gemäß<br />
Satzung § 29 Ziffer 4 stellen:<br />
a) die Regionalvorstände<br />
b) die Landesbezirksvorstände<br />
c) der Hauptvorstand<br />
d) der Hauptausschuss<br />
e) die Bundes-Personengruppen-Ausschüsse<br />
f) die Landesbezirkskonferenzen<br />
g) die Bundeskonferenzen der Personengruppen<br />
Anträge müssen nach § 29 Ziffer 4 der Satzung 14<br />
Wochen vor dem Gewerkschaftstag, d.h. bis Sonntag,<br />
4. August <strong>2013</strong>, in der NGG-Hauptverwaltung, Vorstandsbereich<br />
1, eingegangen sein.<br />
Sie sollen der Hauptverwaltung elektronisch und in<br />
einem Originalausdruck eingereicht werden. Auf diesem<br />
Originalausdruck muss der Zeitpunkt der Versammlung<br />
und ihre Teilnehmerzahl angegeben, und<br />
er muss von mindestens zwei Mitgliedern des betreffenden<br />
Vorstandes bzw. Ausschusses durch Unterschrift<br />
bestätigt sein.<br />
D Stimmrecht<br />
Stimmberechtigte Delegierte sind gemäß Satzung §<br />
29 Ziffer 2 die in Delegierten- oder Mitgliederversammlungen<br />
der Regionen gewählten Delegierten,<br />
die Mitglieder des Hauptvorstandes und drei von der<br />
Bundeskonferenz jungeNGG gewählte Delegierte. Sie<br />
haben gemäß Satzung § 29 Ziffer 2 je eine Stimme.<br />
E Feststellung der Delegiertenzahl<br />
Die Zahl der Delegierten ergibt sich aus der Zahl der<br />
Mitglieder, die vom Geschäftsführenden Hauptvorstand<br />
(GHV) errechnet und festgestellt wird. Grundlage<br />
für die Errechnung der Zahl der Delegierten ist gemäß<br />
Satzung § 29 Ziffer 2 Buchstabe a) die Mitgliederzahl,<br />
die am 31. Dezember des dem Gewerkschaftstag<br />
vorausgehenden Kalenderjahres als erfasst<br />
ausgewiesen ist.<br />
F Wahlordnung<br />
a) Für je 1.500 Mitglieder ist gemäß Satzung § 29 Ziffer<br />
2 Buchstabe a) ein/e Delegierte/r zu wählen.<br />
Frauen und Männer sind entsprechend ihrem Anteil<br />
an der Mitgliedschaft zu berücksichtigen. Die sich<br />
aus den Reststimmen ergebenden Mandate werden<br />
im jeweiligen Landesbezirk an eine Region<br />
vergeben. Für jede/n Delegierte/n ist ein/e<br />
Ersatzdelegierte/r zu wählen. Bei der Wahl der Ersatzdelegierten<br />
ist die Reihenfolge festzulegen, in<br />
der die Vertretung von Delegierten erfolgen soll<br />
(Pool-Lösung). Persönliche Vertretungen sollten<br />
vermieden werden. Um sicherzustellen, dass für<br />
weibliche bzw. männliche Delegierte auch eine<br />
Frau bzw. ein Mann nachrückt, können je eine<br />
Rangreihe für weibliche und eine für männliche<br />
Delegierte gebildet werden.<br />
b) Die Delegierten müssen spätestens am Sonntag, 7.<br />
Juli <strong>2013</strong>, in einer Mitglieder- oder Delegiertenversammlung<br />
der Region gewählt worden sein. Die<br />
Einladung zu der Wahlversammlung muss spätestens<br />
14 Tage vor dem Versammlungstermin unter<br />
Beifügung der Tagesordnung abgeschickt werden.<br />
ZUKUNFT<br />
GESTALTEN -<br />
GERECHTIGKEIT<br />
SCHAFFEN!<br />
16. Ordentlicher Gewerkschaftstag<br />
GEWERKSCHAFT NAHRUNG·GENUSS·GASTSTÄTTEN<br />
11. - 14. November <strong>2013</strong> in Berlin<br />
Die Tagesordnung muss mindestens umfassen:<br />
Wahl der/des Delegierten bzw. Ersatzdelegierten<br />
zum Gewerkschaftstag.<br />
c) Wählbar sind gemäß Satzung § 22 Ziffer 3 Buchstabe<br />
a) und c) alle Mitglieder, die mindestens 5 Jahre<br />
der Gewerkschaft angehören und mit ihrem Beitrag<br />
nicht im Rückstand sind. Ausnahmen bedürfen, gemäß<br />
Satzung § 22 Ziffer 3, in Verbindung mit § 29<br />
Ziffer 2 Buchstabe a), der Zustimmung der Mitglieder-<br />
oder Delegiertenversammlung der Region.<br />
d) Wahlberechtigt sind gemäß Satzung § 22 Ziffer 2<br />
Mitglieder, die mindestens 3 Monate der Gewerkschaft<br />
angehören.<br />
e) Die Geschäftsführer/innen der Regionen teilen dem<br />
GHV bis Freitag, 12. Juli <strong>2013</strong>, den Termin der Mitglieder-<br />
oder Delegiertenversammlung mit, in der<br />
die Delegierten und Ersatzdelegierten gewählt<br />
wurden, sowie die Reihenfolge, in der die Ersatzdelegierten<br />
ausgefallene Delegierte vertreten sollen.<br />
Bei zwei Rangreihen für weibliche und männliche<br />
Delegierte muss dies entsprechend kenntlich<br />
gemacht werden.<br />
f) Die Regionen weisen den gewählten Delegierten,<br />
Ersatzdelegierten und Gastdelegierten bis Freitag,<br />
12. Juli <strong>2013</strong>, die entsprechenden Gremien in der<br />
Mitgliederdatenbank zu.<br />
Keine Initiativanträge zur<br />
Satzungsänderung<br />
Wir weisen darauf hin, dass nach dem Vereinsrecht<br />
und der dazu ergangenen Rechtsprechung<br />
(vgl. OLG Frankfurt/Main vom 19.12.1984 ‐ 9 U<br />
107/83) bei Großverbänden mit einer körperschaftlichen<br />
Verfassung ‐ das sind die Gewerkschaften<br />
‐ Initiativanträge zur Satzung grundsätzlich<br />
unzulässig sind. Die Begründung liegt darin,<br />
dass vor einer Abstimmung über Satzungsfragen<br />
die Delegierten rechtzeitig und ausreichend sachlich<br />
informiert sein sollen. Das gilt insbesondere<br />
dann, wenn, wie bei uns, die Willensbildung nicht<br />
unmittelbar durch die Mitglieder, sondern durch<br />
Delegierte erfolgt.<br />
<strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong> 11
Menschen<br />
machen<br />
sich stark<br />
Foto: EFFAT<br />
Internationales<br />
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!<br />
■ Brüssel: Demo gegen Sozialdumping<br />
Mehr als 5.000 Menschen marschierten am<br />
23. Januar <strong>2013</strong> durch Brüssel, um gegen<br />
grenzüberschreitendes Sozialdumping und<br />
Ausbeutung zu demonstrieren. Der unter anderem<br />
von der EFFAT organisierte Protest<br />
richtet sich gegen eine drohende Verschlechterung<br />
der „Entsenderichtlinie“.<br />
Hintergrund: Im EU-Parlament wird derzeit<br />
ein Vorschlag der EU-Kommission bezüglich<br />
der Richtlinie „über die Entsendung von<br />
Arbeitnehmern im Rahmen der Erbringung<br />
von Dienstleistungen“ beraten. Die Gewerkschaften<br />
warnen vor einer Aufweichung der<br />
Arbeitnehmerrechte und einer Ausweitung<br />
des Lohndumpings in Europa: Anstatt die<br />
entsandten Beschäftigten zu schützen, plane<br />
die Kommission, die Entsendeunternehmen<br />
vor angeblich zu strengen Kontrollen zu<br />
„40 Jahre gelebte Solidarität“<br />
Der Europäische Gewerkschaftsbund<br />
(EGB) hat am 28. Januar<br />
<strong>2013</strong> in Madrid sein vierzigjähriges<br />
Bestehen begangen: mit einer<br />
Konferenz zur „Sozialen Dimension<br />
der Europäischen Union“.<br />
Anlässlich des Jubiläums erklärte<br />
DGB-Vorstandsmitglied Annelie<br />
Buntenbach: „Der EGB ist<br />
gelebte europäische Solidarität,<br />
die gerade in der Krise wichtiger<br />
ist denn je. Er ist Garant dafür,<br />
dass sich die Arbeitnehmerinnen<br />
schützen. Sie leiste damit Lohndumping und<br />
Missbrauch - etwa von Werkverträgen in der<br />
Fleischindustrie - Vorschub. Harald Wiedenhofer,<br />
EFFAT-Generalsekretär: „Sozialdumping<br />
und Ausbeutung haben verheerende<br />
Folgen für jeden Einzelnen von uns. Die<br />
Ungleichbehandlung dieser Arbeitnehmer<br />
führt zu Stress, gesundheitlichen Problemen<br />
und sozialem Ausschluss. Nationale Sozialsysteme<br />
werden weitgehend ausgehöhlt und<br />
umgangen. Die Kehrseite des Leidens dieser<br />
Menschen ist, dass Firmen, die sich an die<br />
Gesetze halten und ihre Mitarbeiter korrekt<br />
behandeln, einer Wettbewerbsverzerrung<br />
ausgesetzt sind. Das bedeutet nicht, dass<br />
wir die Märkte gegenüber ausländischen Arbeitnehmern<br />
abschotten wollen. Wir fordern<br />
vielmehr für die gleiche Arbeit auch gleiche<br />
Bedingungen und gleichen Lohn, ungeachtet<br />
der Herkunft oder der Hautfarbe eines<br />
Arbeitnehmers.“<br />
Auch der DGB forderte das Europäische<br />
Parlament und die Bundesregierung auf,<br />
den Richtlinienentwurf grundlegend zu<br />
überarbeiten und sich für eine Revision der<br />
Entsenderichtlinie einzusetzen: Erforderlich<br />
seien effektive Prävention, wirksame Kontrollen<br />
und Sanktionen gegen Briefkastenfirmen,<br />
jegliche Form von Sozialbetrug und<br />
Scheinselbständigkeit sowie gegen den missbräuchlichen<br />
Einsatz von Leiharbeit.<br />
■ Info: www.effat.eu<br />
und Arbeitnehmer Europas nicht<br />
gegeneinander ausspielen lassen.<br />
Darüber hinaus stellt er sicher,<br />
dass wir in Europa mit einer Stimme<br />
sprechen. So haben wir kürzlich<br />
gemeinsam<br />
einen Vorschlag<br />
für einen Sozialpakt<br />
für Europa<br />
vorgelegt.“ (s.<br />
www.dgb.de/-<br />
/5Vx).<br />
Dem 1973 gegründeten<br />
Europäischen Gewerkschaftsbund<br />
gehören 85 Gewerkschaftsdachverbände<br />
aus 36 Staaten<br />
Europas an.<br />
■ Info: www.etuc.org<br />
Solidaritätsfonds<br />
Aus dem Solidaritätsfonds für<br />
inter nationale gewerkschaftliche<br />
Arbeit unterstützt die NGG verfolgte GewerkschafterInnen<br />
und ihre<br />
Familien. In besonderen Notfällen gibt es<br />
auch direkt Hilfe für die<br />
gewerkschaftliche Arbeit.<br />
Bitte helft mit und überweist eine<br />
Geldspende auf unser NGG-Konto:<br />
SEB, Hamburg<br />
Konto-Nr. 113 202 6600<br />
BLZ (200 101 11)<br />
Kennwort: Solidaritätsfonds für<br />
internationale gewerkschaftliche Arbeit<br />
„Ungesunde“<br />
Lebensmittel besteuern?<br />
Die Europäische Föderation der Lebensmittelarbeitergewerkschaften<br />
EFFAT hat Ende Januar <strong>2013</strong><br />
dargelegt, was sie von der in einigen EU-Ländern<br />
eingeführten Sonderbesteuerung bestimmter<br />
Lebensmittel(-inhaltsstoffe) wie Zucker, tierischer<br />
Fette, Süßstoffe, Softdrinks, Fast Food und Süßwaren<br />
hält.<br />
Die Lebensmittel in der EU seien sicherer, hochwertiger<br />
und gesünder als je zuvor. Um jedoch einen<br />
gesünderen Ernährungs- und Lebensstil zu<br />
fördern und extremes Übergewicht und die damit<br />
einhergehenden Krankheitsrisiken zu vermeiden,<br />
bedürfe es der Zusammenarbeit aller Akteure in<br />
der Versorgungskette. Die EFFAT empfiehlt daher<br />
die Umsetzung folgender Initiativen:<br />
● Einbindung von Gewerkschaften und Sozialpartnern<br />
in die nationale und die Europäische Aktionsplattform<br />
für Ernährung, körperliche Bewegung<br />
und Gesundheit<br />
● Information über Ernährung, Gesundheit und einen<br />
aktiven Lebensstil, auch im Rahmen von<br />
Workshops in Schulen und Nachbarschaft, finanziert<br />
über öffentlich-private Partnerschaften<br />
● abwechslungsreicheres Angebot in Kantinen<br />
und täglich mehr frisches Obst und Gemüse<br />
● ausgeglichenes, nahrhaftes und leistbares Lebensmittelangebot<br />
auf Frischemärkten, im Einzelhandel<br />
und lokale Produzenten<br />
● Verhandlungen mit Gewerkschaften für menschenwürdige<br />
Beschäftigung und gerechte Löhne<br />
im Lebensmittelsektor, um negative soziale<br />
Auswirkungen durch prekäre Arbeitsverhältnisse<br />
in der gesamten Lieferkette zu mildern<br />
● Fairness und Preistransparenz in der Lebensmittelversorgungskette<br />
verbessern<br />
● bestehende Produkte mit weniger Kalorien und<br />
höherem Nährwert anbieten<br />
● Verbraucherinformationen über Nährwert verständlicher<br />
machen<br />
● Nachverfolgbarkeit der Produkte im Hinblick auf<br />
Herkunft, soziale Bedingungen bei Herstellung,<br />
Tier- oder Pflanzenart sicherstellen<br />
● kurze, lokale und regionale Versorgungsketten<br />
mit niedrigerem CO 2 -Ausstoß und weniger Pestiziden<br />
globalen Produkten vorziehen<br />
● Aufklärung und Schulungen zu Ernährung und<br />
aktivem Lebensstil in den lokalen, nationalen<br />
und europäischen Betriebsräten<br />
von Unternehmen als<br />
wichtigen Tagesordnungspunkt<br />
für Gesundheit und<br />
Sicherheit aufnehmen.