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einigkeit 2013-1

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NGG aktiv<br />

Informantenschutz regeln!<br />

Angesichts des aktuellen Skandals um Pferdefleisch<br />

in Lasagne-Fertiggerichten hat der NGG-Vorsitzende<br />

Franz-Josef Möllenberg die Forderung nach einer gesetzlichen<br />

Regelung des Informantenschutzes erneuert:<br />

„Eine wirksame Hemmschwelle, um kriminelle<br />

Machenschaften einzudämmen, ist der gesetzliche<br />

Schutz von Hinweisgebern, so genannten ‚Whistleblowern’.<br />

Damit kann der Schutz von Beschäftigten,<br />

die auf Missstände aufmerksam machen, gestärkt<br />

werden. Und es wäre ein sinnvoller Beitrag<br />

zum Verbraucherschutz.“<br />

Coca-Cola: Weitere Warnstrei<br />

„Heute Tabak, morgen Bier,<br />

übermorgen Schokolade ...“<br />

Im Dezember 2012 hat EU-Gesundheitskommissar Tonio<br />

Borg einen Entwurf für eine Tabakproduktrichtlinie<br />

(TPD) mit neuen Regeln für Zigaretten, Tabakprodukte<br />

und Verpackungen vorgestellt. Franz-Josef Möllenberg,<br />

NGG-Vorsitzender: „Die Verpackungen sollen<br />

praktisch fast nur noch aus Warnhinweisen, Schockfotos<br />

und der Steuerbanderole bestehen. Ich bin entsetzt,<br />

wie weit die Bevormundung gehen soll. Hier<br />

sollen Markenrechte durch die Hintertür enteignet<br />

werden. Zu befürchten ist, dass diese Vorgehensweise<br />

mit einem Dominoeffekt auf andere Produkte ausgeweitet<br />

wird: heute Tabak, morgen der Alkohol im Bier,<br />

übermorgen das Fett in der Wurst und nächste Woche<br />

der Zucker in der Schokolade.“<br />

„Genussfeindliche Ideologie“<br />

Aus Sicht des NGG-Vorsitzenden geht es in dieser<br />

Auseinandersetzung schon längst nicht mehr um<br />

Aufklärung und Sachlichkeit sowie einen vernünftigen<br />

und verantwortungsbewussten Umgang mit<br />

Genussmitteln: „Das ist eine genussfeindliche Ideologie,<br />

Minderheiten werden bekämpft, der Wettbewerb<br />

eingeschränkt und die Verbraucher in einer<br />

Weise bevormundet, die wir ablehnen.“ Vergessen<br />

werde, dass in Europa Millionen Menschen vom Produkt<br />

Tabak leben und die Staaten ein gewaltiges<br />

Steueraufkommen kassieren. Die negativen Folgen<br />

für die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen in der<br />

Industrie, im Tabakanbau, bei den Zulieferern, im<br />

Vertrieb und Handel sowie in der Werbung seien seit<br />

Jahren zu beobachten. „Dieser schleichende Prozess“,<br />

so Möllenberg, „soll jetzt beschleunigt werden.<br />

Das Vorgehen der EU-Kommission ist nicht<br />

nachvollziehbar, wenn nicht sogar unehrlich.<br />

Schließlich ist Tabak ein legales Produkt.“<br />

NGG fordert Politik mit Augenmaß<br />

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten propagiert<br />

aber sehr wohl einen vernünftigen Umgang<br />

mit Genussmitteln (s.a. S.12). Nicht ohne Grund hat<br />

NGG in der Vergangenheit die Forderung nach einem<br />

Nichtraucherschutz für die Beschäftigten im Gastgewerbe<br />

unterstützt. Möllenberg: „Ebenso fordern wir<br />

nun eine vernünftige Politik mit Augenmaß, wenn es<br />

um die freie Entscheidung des Einzelnen für das Recht<br />

auf Genuss geht.“ NGG sei daher im Gespräch mit<br />

der Politik, den Parteien und den Verbrauchern, um<br />

mit sachlichen Argumenten eine Mehrheit gegen die<br />

Brüsseler Pläne zu organisieren.<br />

■ Bundesweite Warnstreikwelle bei Coca-Cola. Los ging‘s am 21. Januar <strong>2013</strong> im hessischen Liederbach, unterstützt<br />

vom stellvertretenden NGG-Vorsitzenden Claus-Harald Güster<br />

Bei Deutschlands größtem Getränkehersteller,<br />

der Coca-Cola Erfrischungsgetränke<br />

(CCE) AG, ist noch immer kein Tarifabschluss<br />

in Sicht. Auch die mittlerweile fünfte Verhandlungsrunde<br />

am 14. und 15. Februar<br />

<strong>2013</strong> in Berlin blieb<br />

ohne Ergebnis. Claus-<br />

Harald Güster, stellvertretender<br />

NGG-Vorsitzender<br />

und Verhandlungsführer:<br />

„Wenn<br />

die Arbeitgeber die<br />

Chance bei der nächsten<br />

Tarifverhandlung<br />

am 25. Februar in Bad<br />

Soden nicht nutzen<br />

und keine deutliche<br />

Bewegung in die Verhandlungen kommt,<br />

wird es weitere Warnstreiks geben.“<br />

■ 29. Januar <strong>2013</strong>: Köln<br />

Bereits im Januar hatten bundesweit an die<br />

6.000 Beschäftigte in mehr als 60 Warnstreiks<br />

eindrucksvoll gezeigt, dass sie voll<br />

und ganz hinter den Forderungen ihrer<br />

Gewerkschaft stehen. „An vielen Standorten“,<br />

so Güster,<br />

stand über Stunden<br />

die Produktion, wurde<br />

nicht ausgeliefert oder<br />

blieben die Schreibtische<br />

unbesetzt. Ich<br />

bin mir sicher, dass<br />

die Geschäftsführung<br />

von dieser Entschlossenheit<br />

überrascht<br />

TARIFRUNDE <strong>2013</strong><br />

war. Das war nur ein<br />

Vorgeschmack. Wir<br />

können das Ganze jederzeit wiederholen.<br />

Wir sind bereit. Das haben wir gezeigt.“<br />

■ 28. Januar <strong>2013</strong>: Erlangen<br />

6 <strong>einigkeit</strong> 1/<strong>2013</strong>

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