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Ist dies das Land der Fjorde und Elche, wie es die populäreTouristenfolklore impliziert? Vielleicht, vorallem aber ist es das Land der Wikinger und derSeefahrer. Wegen dieser maritimen Tradition istNorwegen heute auch eine Hochburg für klassischeYachten. Peter Ennals, Kommodore des norwegischenClubs klassischer Yachten KTK, erklärt es so: »UnsereGroßeltern lebten mit Booten, sie waren daran gewöhntund konnten perfekt mit ihnen umgehen. Unsere Bootsbauerführten die Tradition der Wikinger fort, nämlich leichte,aber dennoch starke und seetüchtige Boote zu bauen. Eicheund Nadelholz zum Bootsbau gab es überall im Überfluss.Vor 170 bis 75 Jahren war der Boots- und Schiffbau aus Holzeine der wichtigsten Industrien in Norwegen. Am meistenwurden kleine, offene Ruder- und Segelboote gebaut, für dentäglichen Transport zwischen den Inseln sowie zum Jagenund Fischen.«LOTSEN- und RettungsbooteMit dem schnellen Wachstum der Schifffahrt wurden überallan der sehr langen Küste Lotsen stationiert, die bei jedemWetter um Aufträge konkurrierten. Daher waren sie hervorragendeSegler, immer darauf aus, die hereinkommendenSchiffe als Erste und weit draußen zu treffen. Manchmal trafensie sich auch, um Regatten zu segeln. Viele Reeder dagegenließen sich schon privat Boote als Yachten bauen. Dem Vorbildder englischen und europäischen Segler folgend, gründetensie auch bald ihre eigenen Yachtclubs. Damals war Arbeitin Norwegen billig und gut. Traditionelle »Skøyter«, schwereund breite Doppelender mit Gaffelriggs, waren beliebt alsLotsenboote, Rettungskutter und später auch als Yachten.Colin Archer, Sohn eines schottischen Einwanderers, begannseine Laufbahn als Bootsbauer und Konstrukteur in Larvik.Seine Rettungskutter sollten bald in der ganzen Welt berühmtwerden.Weniger bekannt ist, dass er auch reine Yachten entwarf,und diese Boote waren schmaler, tiefer und schneller als dieberühmten Lotsen- und Rettungskutter. Einige seiner Bootewurden schon damals um die Welt gesegelt und so füllten sichArchers Auftragsbücher. Außerdem inspirierte er neue Yachtdesigner,darunter vor allem Johan Anker und Christian Jensen(vgl. auch GOOSE Ausgabe 6, Winter 2012/13). Ankersenior war ein wohlhabender Industrieller und Mitbegründerdes ersten norwegischen Yachtclubs. Nach einem Schiffbaustudiumin Deutschland gründete Johan seine eigene Werftin Vollen, rund 25 Kilometer südlich von Oslo. Er war aucheiner der Väter der neuen internationalen Meter-Formel, die1906 erarbeitet wurde. Johan Anker war auch ein erfolgreicherRegattasegler, mit seinen eigenen Entwürfen der Meter-Boote gewann er viele Wettbewerbe. Höhepunkt war derGewinn der Goldmedaille 1928 in Amsterdam an Bord der6mR-Yacht Norna mit seinem guten Segelfreund KronprinzOlav in der Crew.Foto: wikipedia.orgcolin archerDer Sohn schottischer Einwanderer machte sich inLarvik als Schiffbauer selbstständig. Weltberühmtwurde er für seine Rettungskutter. Schneller undeleganter waren die Yachten, die er ebenfalls entwarf,die aber weniger bekannt sind. //The son of Scottish immigrants set up business as ashipbuilder in Larvik. He became world-famous for thedesign of his sturdy, double-ended rescue cutters.The yachts he designed were faster and more elegant –but these remain less well known //18

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