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Disaster and Disability in Bangladesh - Behinderung und Dritte Welt

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A RTIKELCochlea-Implantate führen immer mehrschwer <strong>und</strong> schwerst hörbeh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>deraus der stillen <strong>Welt</strong>Seitdem das Cochlea-Implantat als e<strong>in</strong>e neueaudiologische Technologie 1995 <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a e<strong>in</strong>geführtwurde, profitierten <strong>in</strong> den ersten Jahrendes neuen Jahrh<strong>und</strong>erts schon h<strong>und</strong>erte vonschwer bzw. schwerst hörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>derndavon. Aber wegen der hohen Preise könnendie durchschnittlichen Familien die hohen Kostender Cochlea <strong>und</strong> der Operation sowie despostoperativen Rehabilitationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs nichttragen. Deswegen s<strong>in</strong>d diese Implantate für dieMehrzahl der hörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der unzugänglich.Zur gleichen Zeit ist der Erwerb derHörfähigkeit durch das Cochlea-Implantat e<strong>in</strong>komplexer Prozess. Das Cochlea-Implantat bedeutetnicht gleich Hörfähigkeit, sondern dieWirkung des Cochlea-Implantats hängt von verschiedenenFaktoren ab, z.B. den Besonderheitendes Hörverlustes der K<strong>in</strong>der, der Zeit desImplantats <strong>und</strong> dem Hörrehabilitationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gnach der Implantation. Um zu vermeiden, dassviele Familien viel Geld ohne zufriedenstellendeErgebnisse ausgeben <strong>und</strong> auch damit mehrhörbeh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der wirklich von den neuenTechnologien des Cochlea-Implantats profitierenkönnen, hat die Regierung e<strong>in</strong>e Reihe vonMaßnahmen zur Stärkung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichenManagements von Cochlea-Implantaten fürhörbeh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der ergriffen.Um e<strong>in</strong> der ch<strong>in</strong>esischen Situation angemesseneskünstliches Cochlea-Produkt von hoherQualität <strong>und</strong> zugleich auch zu günstigen Preisenzu erschließen, so dass mehr Familien vonhörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>dern davon profitieren, führtedas Ch<strong>in</strong>esische Rehabilitationszentrum fürhörbeh<strong>in</strong>derte K<strong>in</strong>der im Jahr 2001 <strong>in</strong> 19 nationalenwirtschaftlich relativ hoch entwickeltenProv<strong>in</strong>zen <strong>und</strong> Städten e<strong>in</strong>e Umfrage durch. Befragtwurden 2.035 Personen, von denen 1.238Personen jünger als 7 Jahren alt waren. Die Ergebnissezeigten, dass sich 80 Prozent der Familiennur Cochlea-Produkte von 50.000 bis80.000 Yuan leisten konnten. Diese Markt- <strong>und</strong>Bedarfsforschung bietet e<strong>in</strong>e objektive Gr<strong>und</strong>lagefür die Erschließung von neuen Produkten.Im gleichen Jahr organisierten die Föderationder ch<strong>in</strong>esischen Beh<strong>in</strong>dertenverbände, das M<strong>in</strong>isteriumfür Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das australischeUnternehmen Cochlear Ltd. geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>eAktivität. Die Rückführung der hörgeschädigtenK<strong>in</strong>der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong> mit Tönen – e<strong>in</strong>e Aktivität,von der h<strong>und</strong>erte Familien des ganzen L<strong>and</strong>esprofitieren konnten. Durch die kollektive Anschaffungder nötigen Materialien seitens derRegierung wurde das australische künstlicheCochlea vom Typ 24M im Wert von fast180.000 Yuan auf 120.000 Yuan verbilligt. 100hörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>dern des ganzen Staates,die sich aus wirtschaftlichen Gründen dasCochlea-Implantat nicht leisten konnten, wurdediese Unterstützung angeboten. Zwischen 2001<strong>und</strong> 2002 haben das Rehabilitations- <strong>und</strong> Forschungszentrumder hörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>derCh<strong>in</strong>as <strong>und</strong> das australische Unternehmenkünstlicher Cochlea 14 Zentren für hörbeh<strong>in</strong>derteK<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Prov<strong>in</strong>zen <strong>und</strong> Städten nachForderung des Stützpunktes zum Cochlea-Implantatbzw. zur Rehabilitation untersucht. Siehaben auch die Ausbildung der Hör- <strong>und</strong> Rehabilitationstechnik<strong>in</strong> Prov<strong>in</strong>zen <strong>und</strong> Städten untersucht.Bis zum Jahr 2003 haben schon 10Rehabilitationsanstalten die Annahme passiert<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d damit offizielle ch<strong>in</strong>esisch-australischeStützpunkte zum Cochlea-Implantat bzw. zurRehabilitation geworden. Die Zahl der hörbeh<strong>in</strong>dertenK<strong>in</strong>der, die von den Stützpunkten akzeptiertwurden, stieg auch Jahr für Jahr, <strong>und</strong>zwar von etwa 20 Personen im Jahr 2002 auf100 Personen im Jahr 2003. Um die wirksameUmsetzung der künstlichen Cochlea-Technologiel<strong>and</strong>esweit zu garantieren <strong>und</strong> um der Rehabilitationsforderungder schwer bzw. schwersthörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der nachzukommen, arbeitetendas Rehabilitations- <strong>und</strong> Forschungszentrumder Hörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der Ch<strong>in</strong>as <strong>und</strong> e<strong>in</strong>igegeeignete Krankenhäuser <strong>in</strong> Pek<strong>in</strong>g seit2004 zusammen. Diese s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, Cochlea-Implant-Operationendurchzuführen. Darüberh<strong>in</strong>aus erforschen sie e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Service-Modellfür Cochlea-Implantate von derprä-operativen Untersuchung bzw. Bewertungüber den chirurgischen E<strong>in</strong>griff bis zum postoperativenTra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Zur gleichen Zeit arbeitenReha-Zentren aller Prov<strong>in</strong>zen <strong>und</strong> Städte auchaktiv mit lokalen mediz<strong>in</strong>ischen Anstalten zusammen.Sie bemühen sich darum, dass diehörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der mit dem Bedürfniss nachder Ausstattung mit Cochlea lokale hochqualitativeDienstleistungen bekommen. 2005 spendeteTaiwans bekannter Unternehmer WangYongq<strong>in</strong>g der Ch<strong>in</strong>a Disabled People's WelfareFo<strong>und</strong>ation 200 Sets elektronischer Cochlea-Implantate. Jedes Set hatte e<strong>in</strong>en Wert von248.000 RMB (ca. 24.800 EUR). Um derartigesoziale Zuwendungen besser zu verwenden,nahm das Ch<strong>in</strong>esische Rehabilitations-Zentrumder Hörbeh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der das Programm Wiedererwerbder Hörfähigkeit – e<strong>in</strong>e Aktion zurBelebung der Hörfähigkeit <strong>in</strong> Angriff. Zu diesemgehört e<strong>in</strong>e Reihe von Dienstleistungen, e<strong>in</strong>schließlichder Auswahl von geeigneten gehörlosenK<strong>in</strong>dern, der Feststellung geeigneterKrankenhäuser <strong>und</strong> der post-operativen Rehabilitation.Damit mehr schwere Fälle hörbeh<strong>in</strong>-20 Zeitschrift Beh<strong>in</strong>derung <strong>und</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> 1/2010

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