B ERICHTEnisiert werden. Vom Theater im Pumpenhaus <strong>in</strong>Münster, <strong>in</strong> dem das Stück am 14. Oktober aufgeführtwurde, reiste die Gruppe am 15. Oktober<strong>in</strong>s Ruhrgebiet: Gastspiele im Theater imDepot <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Flottmann-Hallen <strong>in</strong> Hernewurden vom Publikum mit der gleichen Begeisterungaufgenommen wie <strong>in</strong> den vorangegangenenStädten. Die Vorstellung am 18. Oktober<strong>in</strong> der TUFA Trier bildete den erfolgreichen Abschlussder Tournee.Nach jeder Vorstellung bot das Team demPublikum die Möglichkeit zum Gespräch mitden Künstlern. In jeder Stadt blieb der Großteilder Publikumsgäste, um diese Aufforderungzum Dialog wahrzunehmen. Die Neugierdewar von beiden Seiten groß. Gustavo Fijalkowmoderierte die Gespräche, <strong>in</strong> denen Fragen beh<strong>and</strong>eltwurden zur Deutungvon Ritualen, der Rolleder Frau <strong>in</strong> der ghanaischenGesellschaft, der Alle<strong>in</strong>stellungder e<strong>in</strong>zigenTänzer<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vonMännern - zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> derAnzahl - dom<strong>in</strong>ierten Team,zum Leben als Tänzer <strong>in</strong>Ghana, sowie zu der Verb<strong>in</strong>dungzwischen traditionellenTanzsprachen <strong>und</strong>der des deutschen Tanztheaters.Sowohl <strong>in</strong> Ghana als auch<strong>in</strong> Deutschl<strong>and</strong> hat PatternsBeyond Traces großes Lobvom Publikum <strong>und</strong> Fachpressegenossen. AufGr<strong>und</strong> der übergroßen Resonanzdes Projekts <strong>und</strong> der entst<strong>and</strong>enenChoreografie wurden der neu gegründetenKompanie bereits kostenfreie Proberäume <strong>und</strong>lokale Zuwendungen angeboten, um die Entwicklungdes Projekt voranzutreiben.Darüber h<strong>in</strong>aus ist Patterns Beyond Traces <strong>in</strong>Deutschl<strong>and</strong> für den Kölner Tanztheaterpreis2009 nom<strong>in</strong>iert worden.Es haben sich auch auf Gr<strong>und</strong> der Tourneefür die Gruppe weitere Aufführungen <strong>in</strong> Europaergeben: E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung nach Sevilla im März2010 steht bevor, die Bielefelder Biennale fürAfrikanischen zeitgenössischen Tanz im Oktober2010 <strong>und</strong> weitere Gastspiele s<strong>in</strong>d im Gespräch.Gerda König40 Zeitschrift Beh<strong>in</strong>derung <strong>und</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> 1/2010
K URZMELDUNGENKurzmeldungenAktionsbündnis begrüßt die E<strong>in</strong>richtunge<strong>in</strong>es Patentpools von UnitaidUnitaid hat der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Patentpools zugestimmt.„Das ist e<strong>in</strong> sehr positives Signal für alle PatientInnen, dieauf teure, lebenswichtige Aids-Medikamente angewiesens<strong>in</strong>d“, sagt Dr. Gisela Schneider, Rechtsträger<strong>in</strong> des Aktionsbündnissesgegen Aids <strong>und</strong> Direktor<strong>in</strong> des Difäms<strong>und</strong> selbst mehr als zwei Jahrzehnte <strong>in</strong> Afrika als Ärzt<strong>in</strong>tätig.E<strong>in</strong> Patentpool bedeutet, dass mehrere Patente vonverschiedenen Patent<strong>in</strong>haberInnen (Firmen, Universitäten,staatlichen Institutionen) zusammengelegt werden. Sokönnen <strong>Dritte</strong> nach der Zahlung e<strong>in</strong>er Lizenzgebühr diesePatente nutzen. „Durch e<strong>in</strong> solches System ist der gleichzeitigeZugriff auf mehrere Patente e<strong>in</strong>facher –sozusagen e<strong>in</strong> Patent-One-Stop-Shop“, so Schneider. DieVorteile e<strong>in</strong>es Patentpools s<strong>in</strong>d also e<strong>in</strong> besserer Zugriffauf geistige Eigentumsrechte, weniger Risiken <strong>und</strong> Kostenfür die beteiligten Firmen sowie e<strong>in</strong> besserer <strong>und</strong> bezahlbarererZugang zu lebensrettenden Medikamenten. Zielist es, zum Wohl der Allgeme<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong>en freiwilligen Patentpoolfür HIV/Aids-Medikamente e<strong>in</strong>zurichten.Wenn der Patentpool Mitte nächsten Jahres <strong>in</strong> Krafttritt, müssen allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>ige Stolperste<strong>in</strong>e aus dem Weggeräumt werden. Da die Teilnahme für Patent<strong>in</strong>haberInnenfreiwillig ist, s<strong>in</strong>d nun die Pharmafirmen am Zug.Wenn sie ihre Patente nicht <strong>in</strong> den Pool geben, wird eske<strong>in</strong>en wirklichen Fortschritt für Menschen mit HIV/Aidsgeben. In den nun anstehenden Verh<strong>and</strong>lungen der Pharma<strong>in</strong>dustriemit Unitaid, gibt es noch entscheidende Fragenzu klären: Wie hoch dürfen die Lizenzgebührenhöchstens se<strong>in</strong>? Welche Regionen s<strong>in</strong>d es, <strong>in</strong> die dieneuen Präparate dann vermarktet werden können? Geradeauch die vielen armen Menschen <strong>in</strong> Ländern mit mittleremE<strong>in</strong>kommen dürfen von diesem Fortschritt nichtausgeschlossen se<strong>in</strong>.Unterschriften gegen Aids-PatenteDas Aktionsbündnis gegen Aids hat im Dezember 28 000Unterschriften gegen Patente auf Aids-Medikamente <strong>and</strong>ie Pharma<strong>in</strong>dustrie übergeben. Ziel der Aktion ist es, dieIndustrie dazu zu bewegen, billigere Generika gegen Aidszuzulassen. Durch die Patente auf neue, dr<strong>in</strong>gend benötigteMedikamente steigt deren Preis, so dass sich vielePatienten die Medikamente nicht leisten könnten. Im Rahmender Millennium Development Goals hat sich die <strong>in</strong>ternationaleStaatengeme<strong>in</strong>schaft zum H<strong>and</strong>eln gegenHIV/Aids verpflichtet.Fotoausstellung Face to FaceIm Rahmen des 2010 stattf<strong>in</strong>denden Vietnam-Jahres <strong>in</strong>Deutschl<strong>and</strong>, br<strong>in</strong>gt der Deutsche Entwicklungsdienst die<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Entwicklungsprojekt erarbeitete FotoausstellungFace to Face nach Deutschl<strong>and</strong>, wo sie <strong>in</strong> mehr als zehnStädten gezeigt wird. Die Ausstellung be<strong>in</strong>haltet 90 Bilder,die von 16 FotografInnen mit Beh<strong>in</strong>derung aus der NordvietnamesischenProv<strong>in</strong>z Thanh Hoa im Jahr 2008 aufgenommenwurden. Die Bilder berichten von ihren Lebenswelten,ihren Geschichten <strong>und</strong> Herausforderungen <strong>und</strong>zeigen e<strong>in</strong> Bild des heutigen Vietnams, wie man es <strong>in</strong> dieserForm nur selten zu sehen bekommt.Informationen zum Projekt unter: http://vietnam.ded.de/cipp/ded/custom/pub/content,lang,2/oid,12470/ticket,g_u_e_s_t/~/Look<strong>in</strong>g_at_Life_<strong>in</strong>_a_Different_Way.htmlMehr Menschenrechte <strong>in</strong> derEntwicklungszusammenarbeitEntwicklungszusammenarbeit soll sich stärker an denmenschenrechtlichen Verpflichtungen Deutschl<strong>and</strong>s <strong>und</strong>se<strong>in</strong>er Partnerländer ausrichten. Das hat das Deutsche Institutfür Menschenrechte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em im Januar veröffentlichtenPositionspapier Mehr Menschenrechte <strong>in</strong> die Entwicklungspolitikempfohlen. „Menschenrechte s<strong>in</strong>d rechtlicheVerpflichtungen, nicht nur Werte“, so Andrea Kämpf<strong>und</strong> Anna Würth, die Autor<strong>in</strong>nen des Positionspapiers. DieB<strong>und</strong>esregierung dürfe die Entwicklungshilfe <strong>in</strong> Ländern,die die Menschenrechte missachten, nicht e<strong>in</strong>stellen. Vielmehrmüssten <strong>in</strong> solchen Ländern lokale <strong>und</strong> regionaleAkteure unterstützt werden, die sich für die Menschenrechtee<strong>in</strong>setzen.bezev-preis 2010Zur Förderung der wissenschaftlichen Ause<strong>in</strong><strong>and</strong>ersetzungmit dem Thema Beh<strong>in</strong>derung <strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeitwird <strong>in</strong> diesem Jahr wieder der bezev-Preis verliehen.Dieser zeichnet hervorragende wissenschaftlicheArbeiten zum Thema Beh<strong>in</strong>derung <strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeitaus, die an deutschen Universitäten oderFachhochschulen vorgelegt worden s<strong>in</strong>d.Die Arbeiten sollten nicht älter als zwei Jahre se<strong>in</strong> <strong>und</strong><strong>in</strong> zweifacher Ausfertigung (e<strong>in</strong> Exemplar kann auch e<strong>in</strong>edigitale Version se<strong>in</strong>) an die bezev-Geschäftsstelle geschicktwerden.Bitte fügen Sie e<strong>in</strong> Gutachten, bzw. e<strong>in</strong>e Befürwortungdurch den betreuenden Dozenten/die betreuende Dozent<strong>in</strong>oder e<strong>in</strong>er Nichtregierungsorgnisation bei.E<strong>in</strong>sendeschluss ist der 31. Juli 2010Information: Beh<strong>in</strong>derung <strong>und</strong> Entwicklungszusammenarbeite.V. (bezev), W<strong>and</strong>astr. 9, 45136 Essen, Tel.: 0201/1788 963, E-Mail: <strong>in</strong>fo@bezev.de, www.bezev.deZeitschrift Beh<strong>in</strong>derung <strong>und</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> 1/201041