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Die Geschichte des VOLVO PV 544 von Gunvor und Olof Sjölin

Vom Tag der ersten Zulassung in Umeå 1964 ist der "Buckel Volvo" in einem seltenen Originalzustand erhalten. Die Geschichte beschreibt diese über 50-jährige Historie auf 76 Seiten.

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<strong>Die</strong> Ersatzbirnchen <strong>und</strong> Sicherungen liegen wohlgeordnet<br />

im Osram-Plastikkästchen, das ich im Kofferraum<br />

vorfand. Ein großes Konvolut aller Birnchen<br />

liegt im Regal. Auch falls ich einmal abgeschleppt<br />

werden müsste, würde dies original<br />

nach Handbuch geschehen, die Federdämpfung<br />

würde sogar noch schonend wirken.<br />

Zwei <strong>von</strong> vielen Anekdoten zur <strong>Gunvor</strong>istik:<br />

Der Stoff meines Fahrersitzes war<br />

nach 230.000 km an einer Stelle<br />

durchgesessen („Das legt nur an Jeans<br />

<strong>und</strong> Portemonnaie“, so Polsterer i.R. Kuhn, den<br />

ich zur Verzweiflung brachte). Von Andi aus dem Forum<br />

bekam ich einige Meter Polsterstoff; originalen, was sensationell<br />

war. Herr Kuhn, der vor seiner Rente nur Oldtimer<br />

gepolstert hatte, blätterte einen großen Fächer <strong>von</strong><br />

Verbesserungsmöglichkeiten auf: Kaltschaumstoff, moderne<br />

Materialien statt Rosshaar . . . Nein, danke, wie<br />

original bitte. Dass ich das intakte, alte, Kunstleder wieder<br />

in die Restaurierung integriert haben wollte, stieß<br />

schon auf sehr, sehr großes Unverständnis. Aber als ich ihn<br />

bat, die alten Krampen, die Polster <strong>und</strong> Sitz verbinden,<br />

wieder zu nutzen, da platzte es aus ihm heraus: „Nee,<br />

ich habe in meinem Polstererleben gerade bei Oldtimerbesitzern<br />

viel erlebt, aber Sie, Herr Brunecker<br />

. . .“ Tage später am Telefon: „Ich hab‘ ja<br />

gemerkt,<br />

dass Sie<br />

so ein<br />

ganz<br />

Besonderer<br />

sind,<br />

aber was<br />

mache<br />

Ausnahmsweise eine neue Klammer<br />

ich jetzt?<br />

<strong>Die</strong> alte Stichweite war 0,5 mm, ich kann aber nicht kleiner<br />

als 0,7 mm nähen.“ Ich bin 0,2 Millimeter über meinen<br />

Schatten gesprungen, soll keiner behaupten, ich sei<br />

pingelig.<br />

werk straffer. Nach<br />

10.000 km vielleicht mal einen<br />

kaputten Ball austauschen“ empfahl<br />

mir mitfühlend<br />

Andreas. Das<br />

Problem: meine<br />

ersteigerten<br />

schwedischen<br />

Dunlopbälle aus<br />

den 60ern wären<br />

sofort zerbröselt,<br />

so hart<br />

waren sie. Ich<br />

habe neuzeitliche,<br />

gebrauchte<br />

Echtes Sportfahrwerk<br />

eingebaut, die<br />

gut arbeiten. Beim späteren TÜV-Check fragte mich der<br />

Prüfer, was das denn sei. „Mein Sport-Fahrwerk“, sagte<br />

ich, was ihn sichtlich erheiterte.<br />

Als ich bei einer der ersten Fahrten der Dethleffs Beduin<br />

Wohnwagen bedenklich ins Schlingern geriet, habe ich das<br />

auf das Federungsverhalten <strong>des</strong> Buckels zurückgeführt<br />

(stellte sich allerding im Nachhinein auf völlig falsche<br />

Lastenverteilung im Beduin heraus). <strong>Die</strong> Prüfwerte waren<br />

einwandfrei, weshalb mir das halbe Forum riet, mir die<br />

Federn vom 142er Volvo einzusetzen. Gleiche Maße,<br />

gleiche Anzahl <strong>von</strong> Drehungen, aber festeres Material <strong>und</strong><br />

somit härter. „Sieht man nicht, <strong>und</strong> außerdem unten drunter“.<br />

Natürlich erfüllten die Federn nicht meine gunvoristischen<br />

Ansprüche, denn erst 1966 gab es den 142er. „Wir<br />

haben früher Tennisbälle reingedrückt, machte das Fahr-<br />

Hier ziehe ich — zumin<strong>des</strong>t in diesem Buch — einen<br />

Schlussstrich mit in der Beschreibung der Besonderheit <strong>des</strong><br />

Buckels mit der Fahrgestellnummer 401543. Ich möchte<br />

selbst bis in mein eigenes hohe Alter diesen Buckel so gut es<br />

geht mit meiner gunvoristischen Einstellung erhalten, sagen<br />

wir so bis 2038, die Substanz <strong>des</strong> Buckels macht das wahrscheinlich<br />

mit. Ich werde dann 85 <strong>und</strong> der Buckel 75 Jahre<br />

alt sein, unser Sohn Moritz 54 . . .

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