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Beobachten<br />

PORTRAIT<br />

Dr. Jochen Dierschke – der Vogelforscher<br />

Eigentlich fängt die Arbeit schon beim Frühstück an.<br />

Wenn Jochen Dierschke aus dem Fenster sieht, dann<br />

entgeht ihm nichts, zumindest nichts, was fliegt. Der<br />

technische Leiter der Inselstation des Instituts für Vogelforschung<br />

„Vogelwarte Helgoland“ ist immer im<br />

Dienst – und das mit Leib und Seele. Er ist froh darüber,<br />

dass er Beruf und Hobby in idealer Weise vereinen kann,<br />

und wann immer das Wetter es zulässt, zieht es ihn nach<br />

draußen.<br />

Highlight im Juni<br />

1979, im Alter von elf Jahren, war er zum ersten Mal auf<br />

dem Roten Felsen. Von Sylt aus machte er damals im<br />

Rahmen einer Sportfreizeit einen Ausflug nach Helgoland.<br />

Sieben Jahre später machte er dann auf der Insel<br />

ein Praktikum in der Vogelwarte. Auch seine Diplomarbeit<br />

ist teilweise auf der Insel entstanden. Um seinen<br />

Lebensunterhalt zu finanzieren, verkaufte er nachmittags<br />

Hochprozentiges in einem Duty Free-Laden. So ist<br />

er nicht nur mit der Natur der Insel vertraut...<br />

Schon bevor er im März 2012 ganz nach Helgoland zog,<br />

hatte er bereits im Rahmen seiner Tätigkeit am Institut<br />

für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven<br />

jedes Jahr mehrere Monate auf der Insel<br />

verbracht. Darum ist der Alltag dort für ihn nicht neu.<br />

Zu tun gibt es eh genug, schließlich ist die mit über 100<br />

Jahren zweitälteste Vogelwarte der Welt ein Mekka der<br />

Vogelforschung.<br />

Im Juni können die Besucher rund 14 Tage lang<br />

ein einmaliges Naturschauspiel erleben, den sogenannten<br />

Lummensprung. Die drei Wochen alten,<br />

noch flugunfähigen Lummenküken werden dann<br />

durch die Wasserrufe der Eltern aus ihren Nestern<br />

gelockt und stürzen sich aus dem Brutfelsen bis zu<br />

50 Meter in die Tiefe. Aber keine Angst, die Kleinen<br />

überstehen den Aufprall auf das Wasser oder<br />

den Felsen unverletzt. Eltern und Junge verlassen<br />

dann schwimmend die Gewässer um die Insel. Dieses<br />

Ereignis lässt sich an schönen Abenden von<br />

Mitte Juni bis Anfang Juli vom Klippenrandweg aus<br />

beobachten. Die Kurverwaltung hat für die Gäste<br />

eine spezielle „Lummensprung-Pauschale“ aufgelegt.<br />

Siehe Seite 32.<br />

Gut 2.000 Trottellummen-Paare<br />

brüten auf Helgoland, die meisten<br />

davon im kleinsten Naturschutzgebiet<br />

Deutschlands, dem „Lummenfelsen”.<br />

Auch Dreizehenmöwen,<br />

Silbermöwen, Tordalken, Eissturmvögel<br />

und Basstölpel<br />

brüten in den Felsen.<br />

Die Vogelwarte<br />

Helgoland bietet<br />

interessierten<br />

Gästen Führungen<br />

mit umfassenden<br />

Informationen.<br />

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