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De See, de Kläow,<br />
deät Bopper- en deät Deelerlunn,<br />
Winn, Wolken<br />
en witt Hallemsunn:<br />
Deät aal, deät es ii Lunn<br />
Die See, die Klippe,<br />
das Ober- und das Unterland,<br />
Wind, Wolken<br />
und weißer Dünensand:<br />
Das alles ist unser Helgoland<br />
Mina Borchert, 2003<br />
MEINE INSEL<br />
Auf Helgoland ist Vieles anders. Die Luft, die<br />
Geräusche und die Langsamkeit, die man entdeckt,<br />
wenn man sich einige Tage „Auszeit“ auf der Insel<br />
gönnt. Genau genommen ist es nicht eine Insel, sondern<br />
es sind zwei. Der bis zu 61 Meter hohe, rote Buntsandsteinfelsen<br />
mit Unter-, Ober- und Mittelland und die vorgelagerte<br />
„Düne“, das stille Refugium für Badegäste, Sonnenhungrige<br />
und Spaziergänger, die sich den Kopf frei wehen<br />
lassen, sowie Dutzende von Seehunden und Tausende von<br />
Seevögeln.<br />
Wer nur für einen Tag kommt, sollte tief Luft holen und<br />
sich auf den geraden Weg ins Oberland machen – zu Fuß<br />
die Treppen hinauf – oder am Ende des Lung Wai bequem<br />
mit dem Fahrstuhl. Der rund 3 km lange Klippenrandweg<br />
ist ein Rundweg und führt zur „Langen Anna“, dem<br />
Wahrzeichen an der Nordwestspitze der Insel. Nur wenige<br />
Minuten von dort entfernt Richtung Süden liegt der Helgoländer<br />
Lummenfelsen, das kleinste Naturschutzgebiet<br />
der Welt. Das tolle Erlebnis, den Lummen und Basstölpeln<br />
hier bei der Aufzucht ihrer Jungen zuzusehen, zieht Vogelkundler<br />
aus aller Welt an.<br />
Nach Westen fällt die Steilküste direkt ins Meer. Das flache<br />
Nordost-Land auf der anderen Seite der Insel ist künstlich<br />
entstanden. Jugendherberge, Museum, Nordseehalle,<br />
Kurmittelhaus, Kur- und Sportanlagen sowie das komplett<br />
umgebaute Meerwasserschwimmbad mare frisicum spa<br />
helgoland findet man hier. Im Süden liegen das bei der<br />
großen Sprengung entstandene Mittelland und die südlichen<br />
Hafenanlagen. Und schließlich blickt man hinüber auf<br />
ein „Juwel“, die Badeinsel<br />
„Düne“.<br />
Vom „Falm“ geht der Blick<br />
auf das Unterland mit der<br />
Landungsbrücke. Rund 1.500<br />
Insulaner haben auf Helgoland<br />
ihr Zuhause und ihr<br />
Aus- und Einkommen. Im<br />
Sommer kommen mehr als<br />
2.500 Urlaubsgäste und bis<br />
zu 4.000 Tagesgäste hinzu.<br />
Replik des „Helgoländer Steinkistengrabes“<br />
PORTRAIT<br />
Jörg Andres – der Museums-Chef<br />
Wer Hobby und Beruf nicht nur unter einem Hut, sondern<br />
auch unter ein Dach bringen kann, ist ein echtes Glückskind<br />
– und das trifft auf Jörg Andres ganz sicher zu.<br />
Hauptberuflich sorgt der technische Mitarbeiter in der<br />
Nordseehalle dafür, dass bei Veranstaltungen „alles rund<br />
läuft“. Seinem Hobby geht er ebenfalls in der Nordseehalle<br />
nach, denn hier befindet sich das Museum Helgoland.<br />
Seit nunmehr 15 Jahren engagiert sich der gebürtige<br />
Hamburger im Museum, seit 2011 ist er der Leiter – so<br />
wurde das Hobby schließlich sogar zum Beruf. Andres´<br />
Ziele für das Museum: Bestehendes für die Zukunft sichern<br />
und gleichzeitig in eben jene Zukunft gehen. „Zum<br />
einen bauen wir ein historisches Archiv für Helgoland<br />
auf, zum anderen müssen wir die Multimedia-Aktivitäten<br />
erweitern, um für die Gäste attraktiv zu bleiben“, erklärt<br />
der Museumsleiter. Seine liebste Zukunftsvision ist aber<br />
die geplante Erweiterung des Museums um das „Haus<br />
der Erinnerung“. Es soll die Geschichte Helgolands von<br />
1890 bis zum Ende des Wiederaufbaus 1965 zeigen. Daran<br />
angeschlossen soll zudem ein militärhistorisches Dokumentationszentrum<br />
in den Bunkeranlagen entstehen.<br />
Die Geschichte der Insel ist wechselvoll und aufregend.<br />
Helgoland wurde belagert, war ab 1714 dänisch, ab 1807<br />
britisch. 1890 wurde ein „Vertrag über Kolonien und Helgoland”<br />
geschlossen und die Insel an Deutschland übergeben.<br />
Sie war Seefestung, Seeräubernest, bedeutender<br />
Stützpunkt der Seelotsen und Anfang des 18. Jahrhunderts<br />
sogar größtes Warenumschlagszentrum Europas.<br />
Die Prominenz Mitteleuropas kurte hier, und fremde Flotten<br />
lieferten sich in Sichtweite Seegefechte. In beiden<br />
Weltkriegen war die Insel wichtiger Marinestützpunkt.<br />
1947 versuchte die Royal Air Force, die Militäranlagen der<br />
Insel mit der größten nichtnuklearen<br />
Sprengung zu vernichten. Erst 1952<br />
wurde die Insel an<br />
Deutschland zurückgegeben,<br />
und die<br />
Wieder besiedelung<br />
konnte beginnen.<br />
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