CHEFINFO - Das Magazin der Führungskräfte
Ausgabe Dezember 2015
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Hubert Eichmann, Branco Jungwirth,<br />
Susanne Böhlich, Angelika<br />
Sery-Froschauer, Gerhard Kürner,<br />
Roland Sprengseis und Spartengeschäftsführer<br />
Gernot Fellinger (v. l.).<br />
Anzeige Foto: WK IC<br />
„Die Dynamik <strong>der</strong> Wachstumsmärkte,<br />
die demographische Entwicklung und<br />
die Digitalisierung verän<strong>der</strong>n Unternehmen,<br />
Arbeitsverhältnisse und die Gesellschaft“,<br />
bestätigt auch Prof. Susanne<br />
Böhlich von <strong>der</strong> Internationalen Hochschule<br />
Bad Honnef/Bonn, Hauptrednerin<br />
des Forum IC („Liquid Workforce“). Dieser<br />
Entwicklung stehen die Rahmenbedingungen,<br />
in denen sich die Wirtschaft<br />
„<strong>Das</strong> Auslagern von<br />
Dienstleistungen wird<br />
in vielen Bereichen an<br />
rechtliche Grenzen<br />
stoßen. Diese gilt<br />
es zu überwinden.“<br />
Branco Jungwirth<br />
Rechtsanwalt<br />
bewegen muss, diametral entgegen.<br />
Hier herrschen Überregulierung, unflexible<br />
Vorschriften, strengste Arbeitszeitbestimmungen,<br />
detaillierte Normen und<br />
unverhältnismäßig hohe Strafen schon<br />
bei den geringsten Verstößen.<br />
Kreativität und Innovation. In dieser<br />
regulierten Arbeitswelt können sich<br />
Kreativität und Innovation nur schwer<br />
entfalten. Gerade in den wissensbasierten<br />
Dienstleistungen lösen sich Phasen<br />
intensiver Arbeit mit ruhigeren Phasen<br />
immer häufiger ab. Auch viele Mitarbeiter<br />
selbst arbeiten lieber selbstbestimmt<br />
und frei. Bei <strong>der</strong> Arbeitszeit sind<br />
neue flexible Regelungen absolut das<br />
Gebot <strong>der</strong> Stunde, for<strong>der</strong>t Angelika Sery-<br />
Froschauer. Auch die Grenzen zwischen<br />
selbstständiger und unselbstständiger<br />
Arbeit verschwimmen. Wer hat welchen<br />
Anteil an einer Entwicklung, wer<br />
hatte welche Ideen, wer hat wie viel<br />
„Man kann mit den<br />
neuen technischen<br />
Möglichkeiten heute<br />
Geschäftsmodelle verwirklichen,<br />
die früher<br />
undenkbar waren.“<br />
Gerhard Kürner<br />
voestalpine AG<br />
Zeit investiert? Wer ist für einen Fehler<br />
verantwortlich? Auch hier ortet Sery-<br />
Froschauer Handlungsbedarf. „Statt<br />
Regelungen, neuen Verordnungen und<br />
Gesetzen benötigen wir neue Rahmenbedingungen,<br />
die ein Klima <strong>der</strong> Freiheit<br />
zum Denken, zum Entwickeln und Freiheit<br />
für Geschäftsbeziehungen möglich<br />
machen.“<br />
■<br />
eine traditionelle Vorstellung von ihrem<br />
Berufsleben haben und sich auf einen<br />
frühen Ruhestand freuen, werden das<br />
Nachsehen haben. Lernen wird bei<br />
einer explosionsartigen Vermehrung<br />
von Wissen und gleichzeitig sinken<strong>der</strong><br />
Halbwertzeit zur Lebensaufgabe. Um<br />
die Lebensqualität zu sichern, sind<br />
Selbststeuerung und Eigenverantwortung<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Gesundheit wird<br />
zum zentralen Kapital des Einzelnen.<br />
Zentrale gesellschaftliche Aufgabe ist<br />
es, den Wohlstand zu sichern und die<br />
Gesellschaft auf Zukunftsaufgaben<br />
vorzubereiten. Fachkräftemangel und<br />
hohe Lohnkosten führen zur intelligenten<br />
Fabrik. Gleichzeitig muss die<br />
Akzeptanz für die neuen Möglichkeiten<br />
geschaffen werden. Die Verän<strong>der</strong>ung<br />
erfor<strong>der</strong>t immer auch die Zustimmung<br />
<strong>der</strong> Beteiligten, die nur mit<br />
ausreichenden Vorbereitungen zu<br />
erlangen ist. Eine Polarisierung muss<br />
verhin<strong>der</strong>t werden – die Beschäftigungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> vermeintlichen<br />
„Verlierer“ sicherzustellen, ist zentrale<br />
Aufgabe. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />
die sich immer noch an<br />
<strong>der</strong> Industrieökonomie orientieren,<br />
müssen angepasst werden.<br />
10/2014 | CHEF INFO | 35