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NACHRICHTEN 30./31. März 2013 / Nr. 13<br />
In Kürze<br />
Für Dezentralisierung<br />
Mit Blick auf den neuen Papst hofft<br />
der Präsident des Zentralkomitees<br />
der deutschen Katholiken, Alois Glück<br />
(Foto: imago), auf mehr Entscheidungsspielräume<br />
für die Bistümer<br />
und nationalen Kirchen. Nötig seien<br />
weniger Zentralismus sowie eine<br />
„neue Balance“ zwischen Vatikan und<br />
Ortskirchen, sagte Glück. Zugleich bezeichnete<br />
er das Papstamt als „großen<br />
Schatz“ für die weltweite Einheit<br />
der Kirche.<br />
Vergleich mit Pfeiffer<br />
Im Streit um die kirchliche Missbrauchsstudie<br />
(wir berichteten) haben<br />
der Kriminologe Christian Pfeiffer<br />
und die deutsche Bischofskonferenz<br />
einen Vergleichsvorschlag des Landgerichts<br />
Hannover akzeptiert. Danach<br />
muss die Bischofskonferenz auf ihrer<br />
Homepage die Darstellung des Konflikts<br />
an zwei Stellen ändern.<br />
Zyperns Kirche für Strafe<br />
Das Oberhaupt der orthodoxen Kirche<br />
Zyperns fordert eine Bestrafung<br />
von Politikern des Landes wegen<br />
der schweren Finanzkrise. Die Vorgängerregierung<br />
des bis Februar amtierenden<br />
linken Präsidenten Dimitris<br />
Christofias solle vor Gericht gestellt<br />
werden, weil sie für die jetzige Notlage<br />
verantwortlich sei, sagte Erzbischof<br />
Chrysostomos II. Zugleich kündigte<br />
er an, er wolle sich mit russischen<br />
Geschäftsleuten treffen, damit diese<br />
ihr Geld auf den zyprischen Bankkonten<br />
belassen. Andernfalls werde<br />
sich die Lage der Mittelmeerinsel<br />
weiter verschlechtern.<br />
Karfreitag auf Kuba<br />
Kubas Staatspräsident Raul Castro hat<br />
per Dekret den Karfreitag zum Feiertag<br />
erklärt. 2012 hatte Castro nach<br />
einem Besuch von Papst Benedikt XVI.<br />
den Karfreitag zunächst einmalig zum<br />
Feiertag erklärt; nun soll der Tag offenbar<br />
dauerhaft arbeitsfrei bleiben.<br />
mehr dazu<br />
Renovabis-Projekte<br />
Die Gremien des Osteuropa-Hilfswerks<br />
Renovabis haben 12,5 Millionen<br />
Euro für 284 neue Projekte bewilligt.<br />
Darunter sind ein integrativer<br />
Kindergarten in Polen, ein Pfarrzentrum<br />
mit Kirche in Weißrussland und<br />
ein Jugendzentrum für Roma in der<br />
Slowakei, wie das Hilfswerk mitteilte.<br />
Kein Abschiebungsrisiko<br />
Bischöfe fordern Schulbesuch „illegaler“ Kinder<br />
BERLIN (gor) – Die Deutsche<br />
Bischofskonferenz hat Verbesserungen<br />
für irreguläre Zuwanderer<br />
gefordert. So müssten die Bundesländer<br />
auch in der Praxis sicherstellen,<br />
dass „illegale“ Migranten<br />
ihre Kinder zur Schule schicken<br />
könnten, ohne eine Abschiebung<br />
zu riskieren, erklärte der Hildesheimer<br />
Bischof Norbert Trelle.<br />
„Hier besteht dringender Handlungsbedarf“,<br />
betonte Trelle, der<br />
auch die Migrationskommission der<br />
Bischofskonferenz leitet. Er äußerte<br />
sich bei einer Tagung des Katholischen<br />
Forums „Leben in der Illegalität“,<br />
dessen Vorsitzender er ist.<br />
Zwar seien Schulen und Kindertagesstätten<br />
seit 2011 nicht mehr<br />
gesetzlich verpflichtet, ihnen bekannt<br />
gewordene Zuwanderer ohne<br />
Aufenthaltsstatus an die Ausländerbehörden<br />
zu melden. In zahlreichen<br />
Länderministerien sei dies offenbar<br />
mehr dazu<br />
aber unbekannt oder die Rechtslage<br />
unklar. Ziel müsse es sein, „dass<br />
Eltern ihre Angst überwinden und<br />
ihre Kinder tatsächlich in die Schule<br />
schicken“, forderte Trelle.<br />
Auch bei der Gesundheitsversorgung<br />
in Notfällen seien Verbesserungen<br />
erforderlich, betonte der<br />
Hildesheimer Bischof. Zwar gebe<br />
es auch für die Krankenhäuser in<br />
solchen Fällen keine Meldepflicht<br />
mehr. Sie seien zur Behandlung und<br />
die Sozialämter zur Übernahme der<br />
Kosten verpflichtet.<br />
Ungeklärte Fragen, wie diese Regelungen<br />
umzusetzen seien, schreckten<br />
Patienten ohne Aufenthaltsstatus<br />
jedoch weiter ab, medizinische<br />
Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
Bischof Trelle bekräftigte auch die<br />
Forderung, dass statuslose Zuwanderer<br />
vorenthaltenen Arbeitslohn<br />
vor einem Arbeitsgericht einklagen<br />
können, ohne eine Abschiebung befürchten<br />
zu müssen.<br />
Patriarch eingeführt<br />
Der neue Patriarch der koptischkatholischen<br />
Kirche, Ibrahim Isaac<br />
Sidrak, ist in Kairo feierlich in sein<br />
Amt eingeführt worden. Die Bischöfe<br />
der mit Rom unierten orientalischen<br />
Kirche hatten Sidrak Anfang Januar<br />
zum Nachfolger des bisherigen Oberhaupts<br />
Patriarch Antonios Naguib (78)<br />
gewählt (wir berichteten).<br />
mehr dazu<br />
Zur Person<br />
Wiesemann leitet ACK<br />
Der katholische Speyerer Bischof,<br />
Karl-Heinz Wiesemann (52, Foto),<br />
ist neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />
Christlicher Kirchen<br />
in Deutschland (ACK). Die Mitgliederversammlung<br />
wählte den bisherigen<br />
stellvertretenden Vorsitzenden<br />
zum Nachfolger des Landesbischofs<br />
der Evangelisch-lutherischen<br />
Kirche in Braunschweig, Friedrich<br />
Weber (64), der nach sechsjähriger<br />
Amtszeit nicht mehr antrat.<br />
Neue Internet-Endung<br />
Der Vatikan macht den Anfang bei<br />
einer neuen Generation von Internet-<br />
Endungen. Als erste von 1.898 neuen<br />
Top-Level-Domains hat die Vergabe-Organisation<br />
ICANN das Kürzel<br />
„.catholic“ für chinesische Web-<br />
Adressen abgesegnet. Es soll ebenso<br />
wie 26 weitere Endungen im Juni<br />
freigeschaltet werden.<br />
Der ACK gehören<br />
17 Mitgliedskirchen<br />
an, die die<br />
große Mehrheit<br />
der rund 50 Millionen<br />
Christen in Deutschland repräsentieren.<br />
Im Mittelpunkt des<br />
Treffens stand die Unterzeichnung<br />
der „Charta Oecumenica“ in Deutschland<br />
während des ersten Ökumenischen<br />
Kirchentags in Berlin vor zehn<br />
Jahren. nzo/Foto: Bistum Speyer<br />
Anglikaner-Primas inthronisiert<br />
mehr<br />
dazu<br />
CANTERBURY – Erzbischof Justin Welby (57) ist als 105. Erzbischof von<br />
Canterbury inthronisiert worden. An der Zeremonie nahmen rund 2.000<br />
Gäste teil, darunter der britische Thronfolger Prinz Charles und Premierminister<br />
David Cameron. Der Erzbischof von Canterbury ist zugleich auch<br />
geistliches Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche. Foto: imago<br />
Für höhere „Mütterrenten“<br />
Familienbund lobt Union – KKV kritisiert junge Unternehmer<br />
BERLIN/ESSEN (wil/pm) – Der<br />
Familienbund der Katholiken hat<br />
den gemeinsamen Vorschlag der<br />
Union für höhere „Mütterrenten“<br />
begrüßt.<br />
Die Erhöhung um einen Entgeltpunkt<br />
sei ein erster und wichtiger<br />
Schritt zur Beseitigung einer<br />
Gerechtigkeitslücke in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung, erklärte<br />
die Präsidentin des Familienbundes,<br />
Elisabeth Bußmann. „Nun erwarten<br />
Familien eine rasche Umsetzung<br />
des Beschlusses“, sagte Bußmann.<br />
Auf Kritik stieß hingegen die Aufforderung<br />
der Bundesvorsitzenden<br />
der Jungen Unternehmer, Lencke<br />
Wischhusen, an junge Mütter,<br />
„während der Ferienzeit ihre Babypause<br />
zu unterbrechen und als<br />
Urlaubsvertretung in der Firma zu<br />
arbeiten“. Bernd-M. Wehner, Bundesvorsitzender<br />
des Verbands der<br />
Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung<br />
(KKV), bezeichnete diese<br />
Aussage als „unverfroren, lebensfern<br />
und schlichtweg überflüssig“.<br />
mehr dazu