19.12.2015 Views

BOGART 25 (BeOurGuestARTist)

Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic

Das Gießener Mitmachmagazin für Creative - Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur und Comic

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

BE OUR GUEST, ARTIST!<br />

<strong>BOGART</strong><br />

Aktuelles und Zeitloses aus Kunst, Kultur & Comic<br />

DAS GIESSENER MITMACHMAGAZIN FÜR CREATIVE<br />

<strong>25</strong> / 2015<br />

Sept | Okt | Nov<br />

8. Jahrgang<br />

€ 3,90<br />

CHRIS KETTNER:<br />

Professionelle Business-Fotografie<br />

und ambitionierte Lichtbildner-Kunst<br />

ELBMODELS:<br />

Wolfgang (71) rocks around the Lifestyle-Mags<br />

SUSANNE BRÜCKMANN:<br />

Sensible Collagen vs. perfide Gewalt<br />

© Astrid Jaekel<br />

(aus "Number Circus")<br />

Special Guests: Monty Arnold und Rainer Hachfeld


GIESSENER KUNSTWEG II GIESSEN © Pascal A. Lemonidis 2015


INHALT<br />

FRIENDITORIAL<br />

Per Kirkeby<br />

(1996)<br />

GIESSEN<br />

Backstein-<br />

Skulptur<br />

(Zum Haus C am Philosophikum II, Karl-Glöckner-Straße)<br />

KUNST – KULTUR<br />

INSIDE <strong>BOGART</strong>: Rückblick · Einblick · Ausblick<br />

CHRIS KETTNER setzt auch Zähne in Szene<br />

PAUL: Elbmodels goes Stadtflair<br />

MERVE KADAYIFCI: Schattenseiten der Modeindustrie<br />

SABINE SCHOCK: Expressive Momente<br />

POESIE IN MOTION: Skurilles und u(h)riges<br />

BIRTHDAY & VARIETY: Sarah proudly presents Dorá<br />

HOCH DIE TASSEN: Jubi-Prämie für Neuabonnenten<br />

SUSANNE BRÜCKMANN coll-agiert gegen Gewalt 17 -<br />

DIE SERIALE: 1. IndieSerienFestival startete in Gießen<br />

CINEMA AT HOME & TO GO<br />

CAN I BE YOUR VALENTINE: Gizmorians-3-Mon.-Kalender<br />

CARTOON – COMIC<br />

JOCHEN SCHAUDIG: Cartoons "Mainz/Gießener Schule"<br />

CARICATURA: Gerhard Seyfried "Cartoons & Comic"<br />

RAINER HACHFELD: Politischer Karikaturist<br />

PANINI: Game of Thrones - Im Gedenken<br />

EGMONT GRAPHIC NOVEL: Don Quixote<br />

SUPERCHATTER (10) feat. "YES GIESSEN CAN"<br />

HMK stellt aus: "Muttertach" meets "Familen-Bande" 31,<br />

BoGart<br />

mal ernsthaft<br />

mal rätselhaft<br />

mal augenzwinkernd<br />

<strong>BeOurGuestARTist</strong><br />

Das Gießener Mitmachmagazin für Creative<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Reinhard Müller-Rode<br />

c/o MediaART-Werbung<br />

Lonystraße 19, 35390 Gießen<br />

Tel.: 0641.9845451, email: r.mr@gmx.de<br />

Mitarbeit:<br />

Hans-Michael Kirstein, Merve Kadayifci,<br />

Sascha Wanke, GIZMORIAN,<br />

Monty Arnold<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

16<br />

19<br />

20<br />

22<br />

23<br />

24<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

32<br />

Liebe Mitleserinnen und Mitleser, werte Interessenten -<br />

auch der schönste Beruf führt zu Deformationen, den sogenannten Berufskrankheiten.<br />

Als Dozent für "Geschichte Amerikanisches Musiktheater" und "Mediengeschichte<br />

und -philosophie" habe ich den unbescheidenen Wunsch entwickelt, Schleichwege<br />

im blickdichten Gestrüpp des World Wide Web aufzuzeigen - zumindest, soweit es<br />

kulturelle Themen betrifft, popkulturelle Themen. Es geht darum, Sternstunden (noch<br />

einmal) aufleuchten zu lassen.<br />

Während ich im Klassenzimmer um Sachlichkeit bemüht sein muss, kann ich hier<br />

meinen Neigungen freien Lauf lassen. Doch das soll kein Nachteil sein, denn ich<br />

werde meine Beurteilungen nach Möglichkeit so präzise begründen, dass man meine<br />

Warnungen ggf. auch als Ermunterungen lesen kann und umgekehrt. Weiterhin ist<br />

mir auch hier die sachliche Richtigkeit ein zentrales Anliegen, und sollte mir ein<br />

Fehler unterlaufen, bitte ich um Nachsicht und einen entsprechenden Hinweis.<br />

Ein großer Vorzug der digitalen Revolution liegt in der Möglichkeit der Leserschaft auch<br />

antiquarische Bücher und Tonträger empfehlen zu können, denn sie wurden durch Portale<br />

wie ZVAB und die langsam verschwindenden Buchhandlungen wieder zugänglich, von<br />

allzeit googelbaren Artikeln und Filmclips ganz zu schweigen. Ich werde also bei Buch-,<br />

Platten- und Filmtipps künftig immer so tun, als gäbe es sie an jeder Ecke.<br />

Natürlich werde ich nicht nur loben und nörgeln. Ich möchte mich ganz allgemein<br />

über unsere wunderbare Medienlandschaft austauschen.<br />

Mein Alter bringt es mit sich – ich kam in dem Jahr zur Welt, als der letzte James-<br />

Bond-Film in Technicolor gedreht wurde –, dass ich nicht nur den Nachwuchs der<br />

Netzgemeinde zu erreichen hoffe, sondern auch jene, die "Wickie"' noch im<br />

Original genossen haben und denen die "Biene Maja"' mit etwas Übergewicht besser<br />

gefallen hat. Ich verstehe mich als Schwungbursche in die Welt der<br />

ungehobenen Schätze und der versunkenen Märchenreiche.<br />

Auf meiner Homepage www.montyarnold.de findet sich unter der<br />

Rubrik BLOG übrigens ein Register mit allen auftauchenden Namen<br />

und Titeln. Also: kommet zahlreich! – Always in Spirit,<br />

Monty Arnold<br />

Wer nach "Monty Arnold" in dem von ihm zitierten Gestrüpp des World Wide Web sucht, lernt<br />

gleich in zweifacher Hinsicht einen "bewegten Mann" kennen. Zum einen fi gurierte der gebürtige<br />

Mönchengladbacher neben "unserem" Til Schweiger in Sönke Wörtmanns gleichlautend<br />

verfi lmten Ralf-König-Comic, wo er unter jenem Label "Monty" auftrat, das ihn auch in seinen mannigfaltigen<br />

Film-, TV- (u.a. Comedy Factory) und Sprechrollen (u.a. Upps! – Die Pannenshow) markierte. Im<br />

Musical "Die Drei von der Tankstelle" verkörpert er dann aber Drehbuch getreu den Hans, der in der 1930<br />

produzierten Kinooperette von Heinz Rühmann dargestellt wurde. Von seinen wohl gespeicherten intimen Szenewissen und -kenntnissen<br />

vor Kamera und Mikrofon profi tiert nun der wissenshungrige Nachwuchs und eben The St. George Herald-Bloggemeinde. "Sag' mir<br />

einfach Bescheid, wenn Du daraus etwas weitergeben möchtest", war Montys unprätentiöse Einlassung nach kurzem Kennenlernen<br />

bei der SERIALE, wo er als Moderator und Juror fungierte. Das in seinem Webtagebuch unter "Warum geht 's?" Niedergeschriebene<br />

ersetzt bereits das <strong>25</strong>. <strong>BOGART</strong>-Vorwort und lässt sich eben fast gleichklangig für die eigene mediale Herangehensweise "ins Analoge"<br />

übersetzen. Das Monty Arnold auch zeichnerisch was drauf hat ("Ich habe damit jetzt wieder angefangen".), ist oben über seinem Verlagstitel<br />

wie auch im Comic-/Cartoonteil dieser Ausgabe in loriot'scher "Wum"-haftigkeit eigener Couleur erkennbar. Und sein offenes<br />

Engagement für die LGBT-Bewegung ist gleichwohl hierorts mit großem Respekt aufgenommen worden. Danke, Monty! – RMR<br />

Kollegial verbunden: Monty im Blog – <strong>BOGART</strong> analog Foto: Ralf Hofacker<br />

www.gi-mix.de/bogart<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Reinhard Müller-Rode<br />

© 2015 für alle Beiträge liegt beim Verlag bzw. den Autoren; alle<br />

Rechte vorbehalten. Die auf § 49 UrhG gestützte Übernahme<br />

von Artikeln in gewerbliche Pressespiegel bedarf der vorherigen<br />

schriftlichen Zustimmung des Verlags.<br />

Die nächste Ausgabe<br />

erscheint am 1. Dezember 2015<br />

Jahresabo € 15,-<br />

(4 Ausgaben, incl. Zustellung):<br />

r.mr@gmx.de<br />

Stadtgespräch auch nach der Premiere: Die SERIALISTEN bei den SCHWÄTZERN (s.a. S. 20)<br />

Foto: Reinhard Müller-Rode<br />

Das Mitmachmagazin für Creative<br />

Bogart 3


I N S I D E<br />

- VERSTUMMT -<br />

So stehen wir voreinander<br />

und betrachten die Scherben<br />

unserer leidenschaftlichen<br />

und stolzen Gefühlsausbrüche.<br />

Verwundert fassen wir uns<br />

an den Kopf und verstummen.<br />

Das Gesagte war laut und klar,<br />

verhallte jedoch wirkungslos.<br />

Worte verkündeten ausdrucksvoll<br />

unseren erschütterten Willen.<br />

Erschrocken starren wir uns<br />

in die Augen und verstummen.<br />

Zitternd geschwächt sehen wir<br />

fassungslos das sich nähernde Ende.<br />

Die Reste einer großen Liebe<br />

verschwanden gänzlich ohne Echo.<br />

Abgekämpft drehen wir uns<br />

mit Trauer um und verstummen.<br />

Sascha A. Wanke<br />

gi-mix.de/bogart: ca. 40.000 Online-Besuche der -Ausgaben 16-24<br />

Gießen, Gießen – Mors, Mors<br />

"ihr seid ja ein heimlicher Kiez von Hamburg", bemerkte ein hanseatischer Besucher im<br />

angeregten Szenegespräch mit einem original-"Schlambeiser". Und genau das drückt<br />

sich bei steigender Tendenz auch in BoGART signifikant aus. So sind die in diesem<br />

Magazin schon publizierten Herderschüler Thorsten Schneider und Til Schweiger dort auf<br />

den kleinen und großen Bühnen fest vor Anker gegangen. Andreas Eikenroth lässt seine<br />

aktuelle Graphic-novel "Hummel mit Wodka" auf der Reeperbahn laufen und Großmaler<br />

Erhard Göttlicher lebt und arbeitet nach seiner Dozententätigkeit an der Fachhochschule<br />

Hamburg (Bereich Gestaltung) unweit der Metropole, während seine Werke im<br />

oberhessischen Museum hängen blieben.<br />

Mit Volker Hinz, dem letzten "festen"<br />

STERn-Bildreporter,<br />

(Wachs-)<br />

-Malerin Angela Köllisch und lifestyle-<br />

Fotograf PAUl gaben persönlich Vertraute<br />

von der Waterkant in diesem<br />

Magazin ihre Visitenkarte ab, während<br />

illustrator GiZMoRiAn – über Gießener<br />

Freunde "adaptiert" – schon fast von Beginn<br />

an zur BoGART-Familie zählt.<br />

in Wechselwirkung zeigen aber auch<br />

hierorts die häufig "naturalisierten"<br />

Großstädter Flagge, wie zuletzt das<br />

"Kumbaya"-Team bei der SERiAlE (in-<br />

szeniert von Csongor Dobrotka, Gi<br />

und Dennis Albrecht, HH), begleitet<br />

von Ex-Comedian Monty Arnold, der<br />

sich – wie vorseitig erkennbar – als erfrischender<br />

neo-medialer Partner outet.<br />

Schön zu wissen, dass sich über die gemeinsame "Blattform" auch Berührungen zwischen<br />

den Protagonisten entwickelt haben. So ist PAUl mit seiner Bildstrecke in dem neuen Hamburger<br />

Quartalsmagazin STADTFlAiR nur sechs Doppelseiten von Til Schweiger entfernt, den<br />

"unsere" Großstadt-Kolleginnen inzwischen als ihren Star eingemeindet haben (s. Ausriß).<br />

Und wenn in der Kulturstadt an der lahn mal die Bezeichnung für einen Verkehrsweg oder eine location<br />

auf dem Plan steht, wird Hamburger Straße bzw. Rapperbahn sicherlich erste Wahl sein...<br />

Mehr vom Autor zu lesen und zu hören<br />

gibt es im 60seitigen Gedichtband<br />

"Augenblicke" mit Zeichnungen<br />

von Otti Wanke (u.a. bei Amazon/5.95)<br />

und auf Audio-CD für 5.95 direkt bei<br />

autor-wanke@gmx.de.<br />

Wer erkennt die<br />

Ziffern in den<br />

circensischen<br />

Darbietungen?<br />

Hoffentlich halten sie die<br />

Balance, scheint die Miene<br />

von Astrid Jaekel auszudrücken...<br />

Aber die "MFA in Illustration at<br />

Edinburgh College of Art (ECA)" hatte<br />

es ja bei den Zeichnungen ihres<br />

siebenteiligen "Nummern-Circus"<br />

(s.a. Titel) selbst in der Hand, wie die<br />

Auftritte ihrer Artisten enden... Alles<br />

gut – und "Applaus, Applaus"!<br />

Die immer gern (wieder-)gesehene Ex-Gießenerin<br />

(<strong>BOGART</strong> 8 ff.) ist neben ihrer Aktivität als Freelancerin<br />

inzwischen auch Dozentin am ECA. Für den<br />

"Selbstunterricht" auf Reisen – jüngst Kopenhagen<br />

– hat die grandiose "Scherenschnitt"-Artistin stets<br />

den Skizzenblock dabei, um die Vorzeichnungen dann<br />

im Atelier zu finishen. Bravo, astridjaekel.com<br />

4 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin<br />


ueCKBliCK einBliCK ausBliCK<br />

Zufriedene Mienen:<br />

Günter Vossiek portraitierte<br />

französische Minenarbeiter<br />

"...und ab in die Provence", fordert die EAV ihren "Märchenprinz"<br />

auf, was an dieser Stelle allen Südfrankreich-<br />

Reisenden gern mit auf den Weg gegeben wird. Noch<br />

bis zum 15. Dezember sind im Musée des Gueules<br />

Rouges in Tourves (nahe der A8 bei Brignoles) über 30<br />

mehrfarbige sowie auf Plexibuntglas gravierte Portraits<br />

des "bogart-erlauchten" Künstlers Günter Vossiek zu<br />

bewundern (s.a. Ausgabe 24). guentervossiek.fr<br />

Visualisiert sind noch lebende Minenarbeiter nebst Familienangehörigen,<br />

die im lokal angesiedelten Bauxiteabbau<br />

für aller Lebensunterhalt sorgten. Im Hauptmuseumsbereich<br />

ist der ehemaligen Produktionsstätte<br />

und den hart schuftenden "roten Schnauzen" ein anschauliches<br />

Szenario gewidmet, das die Besucher nicht<br />

minder beeindrucken wird. museedesgueulesrouges.fr<br />

Andreas Reh -<br />

Live & on TV<br />

Wer am ersten September-<br />

Wochenende die Mini-Exhibition<br />

seiner Wetplate<br />

Collodion Artworks im<br />

Schweizer-Haus (Gail'scher<br />

Park, Biebertal) mit – je<br />

nach Wetterlage – geplanter<br />

Live-Demonstration<br />

dieses rund 90 minütigen<br />

Fotostudio- und<br />

Dunkelkammerprozesses<br />

verpassen sollte, kann das<br />

spektakuläre Szenario am 6. Oktober um 20:15 Uhr via Bildschirm<br />

erleben. Das hessische Fernsehen strahlt in seiner Sendereihe "Herrliches<br />

Hessen" eine lehrreiche Reportage über die "old school im<br />

new look" des Biebertaler Fotografen Andreas Reh aus, die sich als<br />

Unikate in ihrer ungeschminkten Originalität von den "beliebigen"<br />

Digitalproduktionen faszinierend abhebt (siehe auch <strong>BOGART</strong> 23).<br />

"Ich glaube, dass diese neue Form der Computer und die Digitalisierung<br />

eine kaum zu überschätzende Veränderung in der Gesellschaft mit sich<br />

bringen wird. Dieser Entwicklung trage ich Rechnung", so Thomas Zehnter,<br />

der u.a. <strong>BOGART</strong> 24 titelte, im WAZ-Interview über seine längst in der<br />

Kunstwelt angekommenen Artworks via Tablet-PC, mit denen er zu den<br />

Vorreitern dieses Genres zählt.<br />

10ter.de<br />

(1985) egonkramer.de<br />

für Creative Bogart 5


Chris Kettner setzt auCh zaehne in szene<br />

Mobil: 0163-<strong>25</strong>76224<br />

Telefon: 06408-6209320<br />

Fax: 06408-6209323<br />

E-Mail: info@chris-kettner.de<br />

FOTO-STUDIO<br />

Kasseler Str. 1<br />

35418 Großen-Buseck<br />

www.chris-kettner.de<br />

Wenn das Hobby zum Beruf bzw.<br />

gar zu Berufung geworden ist,<br />

trifft das auf den gebürtigen<br />

Wetzlarer Chris Kettner (40) exakt zu. Für<br />

den Sprung in die Selbständigkeit vor sechs Jahren aus leitender<br />

Angestelltentätigkeit hatte der gelernte Feinmechaniker – in 2009<br />

bei Leica Camera für die Produktion von Kameras (M9/S2/X1) zuständig<br />

– dank intensiver Freizeitbeschäftigung in dem Metier ("Ich<br />

fotografie seit meinem 12. Lebensjahr.") sehr wohl die fachliche<br />

Kompetenz und das wesentliche<br />

Equipment, sodass er auch "fast<br />

nahtlos" potentielle Auftraggeber<br />

aus Business- und Werbereich<br />

in seiner neuen Profession überzeugen<br />

konnte: u.a. "Nordsee",<br />

"Köstritzer", "Best Western".<br />

Dank Zertifizierung für Google<br />

Business View in Gießen und<br />

Umgebung sind seine 360-Grad-<br />

Bilder mit interaktiven Funktionen<br />

zur besonderen Spezialität erwachsen,<br />

dessen Ergebnisse den<br />

Besuchern vermitteln, als wären<br />

sie bei ihrer virtuelle Tour direkt<br />

in dem jeweiligen Unternehmen.<br />

Referenz-Beispiel auf seiner Website<br />

dokumentieren diesen erlebnisreichen<br />

Anwendernutzen.<br />

Das Portfolio des in Watzenborn-Steinberg<br />

lebenden und in<br />

Großen-Buseck "stationierten"<br />

Fotografen gibt außerdem reizvolle<br />

Einblicke in Chris Kettners<br />

Lichtbildkunst, die seine spezielle<br />

Sicht von Landschaft, Städten<br />

und Menschen nachempfinden<br />

lassen.<br />

Im anerkannten Ausbildungsbetrieb<br />

und in regelmäßigen Workshops<br />

läßt der nachhaltig an seinem<br />

Wissen teilhaben.<br />

6 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin<br />


FOTO WORKSHOPS GIESSEN<br />

Foto Workshops Giessen ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von Chris Kettner Fotodesign<br />

(Foto-Studio in Großen-Buseck) und<br />

Foto-Video-Digital Ruhl (Fotogeschäft in Gießen). – Hier werden sowohl<br />

Einsteigern als auch Fortgeschrittenen die Grundlagen des Fotografierens<br />

und der korrekte Umgang mit der Kamera vermittelt, der Einstieg<br />

in die professionelle Studio-Fotografie erleichtert und zu speziellen Themen<br />

im Einzel-Coaching das Fachwissen erweitert. Auf kenntnisreich<br />

geplanten Fotoreisen in Kleinstgruppen können die<br />

Teilnehmer mehr als "nur Urlaubsfotos" schießen...<br />

Fortgeschrittenenkurse:<br />

6.9., 10.10., 8.11., 29.11.15<br />

Fotogrundkurse:<br />

10.09., 29.10., 12.11., 26.11.15<br />

Tierfotografie:<br />

im Tierpark Weilburg: 20.9.15<br />

Landschaftsfotografie:<br />

27.09. (Einsteigerkurs)<br />

Blitzfotografie<br />

22.11. Einsteigerkurs<br />

Fotoreisen<br />

Karneval in Venedig: 29.1. - 1.2.16<br />

Tokio:19.5. - 26.5.16<br />

Weitere Infos: fotoworkshops-giessen.de<br />

Bild-Beispiele der künstlerischen Seiten<br />

von Chris Kettner: Auf Reisen (hier<br />

v.l.: Hamburg, Tokio und England), im<br />

Studio und on location.<br />

für Creative<br />

Bogart 7


Fast eine doppelte Premiere: Fotograf PAUL (2.v.l.) in seinen neuen elbmodels - Geschäftsräumen mit frischem<br />

STADTFLAIR, fl ankiert von "Streetstyle-Walkerin" Ingeborg (s.a. unten) und dem NDR-Filmteam, das<br />

Modelagentur und das Stadtmagazin für die TV-Zuschauern des Hamburg Journals in Bild und Ton verpackte.<br />

Nachdem der Hamburger Lifestyleund<br />

Szenefotograf PAUL (42)<br />

vor sechs Jahren erstmals für ein<br />

Shooting von "BestAgern im Rockerlook" für<br />

ELBMODELS unterwegs war, rangierten diese<br />

expressionistischen "Jugendstylebilder" der<br />

Gang und ihrer Anführerin an oberster Stelle<br />

in seinem genrereichen Portfolio – und verfolgten<br />

ihn bis zu seiner Entscheidung, die<br />

renommierte hanseatische "Modellagentur<br />

für die reifere Generation" verantwortlich<br />

zu übernehmen. Und hier zeugen diese<br />

nostalgisch-melancholisch-sentimal-selbstbewußten<br />

Zeitdokumente vom "Aufstand der<br />

Alten" in seinem Empfangsbereich jetzt<br />

davon, dass auch der Platz in der Medienund<br />

Werbelandschaft von "diesen Typen"<br />

erfolgreich besetzt werden konnte.<br />

So auch im neuen Hamburg-Magazin<br />

„Stadtflair“ mit Ina Müller als Cover-Powerfrau<br />

für das Paul zur Juni-Startausgabe in<br />

Doppelfunktion sein "Personal" und fotografisches<br />

Know-how in einer Modestrecke<br />

perfekt in Einklang brachte.<br />

„Wir haben bei den Themen die ,gefühlte’<br />

Ü50-Brille auf. Mit konsequentem Lokalbezug,<br />

persönlichen Geschichten über und<br />

von Hamburgern. Darüber hinaus ist stadtflair<br />

ein Magazin für Frauen und Männer<br />

– das macht uns unique“, führt Michaela<br />

Schirrmann, Geschäftsführerin von Dumont<br />

Media, zur Positionierung des Titels an, der<br />

in Kooperation mit der Hamburger Morgenpost<br />

vierteljährlich in einer Auflage von<br />

20.000 Exemplare mit rund 100 Seiten<br />

(€ 5,50 / E-Paper € 4,95) herausgegeben<br />

wird. – www.mopo-de<br />

Unten: Aus 10seitiger Bilderstrecke von PAUL<br />

in STADTFLAIR Nr. 1 mit den ModebotschafterInnen<br />

Heidi, (rechts außen), Wolfgang und<br />

Greta Silver aka Ingeborg. Die attraktive<br />

69jährige ist übrigens auch ständig unterweg<br />

auf youtube mit ihrem Kanal "Zu jung fürs Alter".<br />

Margaretenstrasse 15<br />

D-20357 Hamburg<br />

inFo@ElBMoDElS.DE<br />

elbmodels.de<br />

Paula Urban und Knut<br />

Schulz, Werberin und Fotograf,<br />

gründen 2007 die<br />

erste<br />

Best-Ager-Agentur<br />

in Hamburg. 2009<br />

kommt eine Dependance<br />

in München hinzu. Seit<br />

2015 leitet der Fotograf<br />

Paul Müller-Rode das<br />

Hamburger Büro.<br />

elbmodels vermittelt erfolgreich<br />

europaweit über 300<br />

Damen und Herren zwischen<br />

30 und 80 Jahren für Film- und<br />

Fotoproduktionen, an Werbeagenturen,<br />

Redaktionen und<br />

Fotografen.<br />

WICHTIG: Elbmodels nimmt keine Anfänger-, Laienmodelle<br />

oder Komparsen in die Kartei auf. Modelle mit Berufserfahrung<br />

schicken bitte Ihre Sedcard und Beispiele<br />

Ihres Bildmaterials/Polas in elektronischer Form an<br />

info@elbmodels.de.<br />

Ulrike Fischer (stadtfl air): Wenn ein Leser oder<br />

eine Leserin denkt, wow, das will ich auch?<br />

Paul Müller-Rode: Wenn jemand kommt und<br />

sagt: „Alle Leute fi nden, ich soll mich doch mal<br />

bei einer Agentur bewerben“, ohne auch nur ein<br />

klitzekleines bisschen Erfahrung – schwierig.<br />

Es ist wirklich ein Job, auf Anhieb natürlich zu<br />

lachen und sein bestes Gesicht aufzusetzen.<br />

[…] Guckt euch allein mal Wolfgang an (unten<br />

rechts), der trägt auch mit 71 noch die coolsten<br />

Klamotten. Oder ein Star wie Ina Müller, die bald<br />

50 wird. Es käme doch keiner auf die Idee, sie<br />

in einen spießigen Faltenrock zu stecken. […]<br />

8 Bogart Das Mitmachmagazin fü


© 2009 Paul Müller-Rode<br />

• PAUL lebt und arbeitet als Geschäftsführer<br />

von elbmodels und Fotograf in Hamburg.<br />

• Selbstständig seit 2007; zuvor:<br />

Cheffotograf und Studioleiter beim Heinrich-<br />

Bauer-Verlag; verantwortlich u.a. für Cover-<br />

Shootings, People- und Mode-Strecken für<br />

u.a. Magazine des Medien-Unternehmens.<br />

• Spezialisiert auf People-, Lifestyle-, und<br />

Corporate/Business-Fotografi e sowie Porträts<br />

von Musikern und Subkulturen.<br />

• Realisiert szenarisch arrangierte Panoramen<br />

für Grossgruppen (z.B.: Firmenbelegschaft,<br />

Veranstaltungsteilnehmer, Jahrgangstreffen).<br />

für Creative Bogart 9


MERVE KADAYIFCI ist Studentin der Kunstgeschichte<br />

und Kunst, Medien und kulturellen Bildung an der Goethe<br />

Universität in Frankfurt. Neben dem Studium bloggt sie<br />

mit ihren Freundinnen auf denkerinnen.de über Gesellschaft,<br />

Literatur und frauenpolitische Themen.<br />

Sklaverei und Magerwahn:<br />

Die Schattenseiten der Modeindustrie<br />

Karyatiden sind vielleicht die ersten Models<br />

der Geschichte, weil sie keine Götzenbilder<br />

darstellen. Es handelt sich bei ihnen um Säulen<br />

in der Form eines weiblichen Körpers.<br />

Die Perser nannten Frauen, die als Kriegsgut<br />

erbeutet wurden, Karyatide.<br />

Laut Brockhaus Enzyklopädie besteht die<br />

Annahme, dass diese Bezeichnung zunächst<br />

nur für Tänzerinnen aus der Stadt Karyai benutzt<br />

wurde. Später wurde es für alle weiblichen<br />

Sklavinnen verwendet. Die männliche<br />

Variante dieses architektonischen Elements,<br />

also Säulen aus einem männlichen Körper,<br />

bezeichnet man als Atlant.<br />

Für manche ist es immer noch eine ungewöhnliche<br />

Vorstellung, wenn man von der<br />

Ausbeutung der Models spricht. Denn Paparazzi<br />

dokumentieren ihr Leben, Fans vergöttern<br />

sie. Sie sind schön und prominent.<br />

Worüber könnten sie lamentieren?<br />

Die Siegerin bleibt allein<br />

So ähnlich lautet ein bekannter Roman über<br />

das Modebusiness von Paulo Coelho. In der<br />

Tat ist der Weg an die Spitze voller Steine für<br />

junge Mädchen, die modeln möchten. Die<br />

Hetze von einer Agentur zur anderen erfordert<br />

eiserne Nerven. Sich mehrmals täglich<br />

vorstellen, immer lächeln und freundlich sein,<br />

auch wenn der Agent deutlich genervt die<br />

Augen verdreht. Das kostet Zeit und Kraft.<br />

Es reicht nicht nur die richtige Köpergröße<br />

von über 1,80 m zu haben. Selbst die<br />

superschlanken und superschönen Mannequins<br />

mit einem makellosen Körper haben<br />

nur den Hauch einer Chance. Der Kleidertrend<br />

ging in den letzten Jahren auf internationaler<br />

Ebene zu Kleidergröße 30. Ist das<br />

gesund oder schön?<br />

Eine mögliche Antwort auf diese Frage gibt<br />

die französische Nationalversammlung: Kürzlich<br />

berieten französische Abgeordnete über<br />

einen Gesetzesentwurf, dass die Beschäftigung<br />

von mageren Models verbieten soll. Die<br />

Regelung ist ein Teil der geplanten Gesundheitsreform<br />

im Kampf gegen die Magersucht.<br />

Magersucht ist ein ernsthaftes Thema in<br />

Frankreich. Den Angaben des sozialistischen<br />

Abgeordneten und Berichterstatters Olievier<br />

Véran zufolge leben in Frankreich 30.000<br />

bis 40.000 Menschen, die an Magersucht<br />

leiden. Angesichts dieser Tatsache bezeichnet<br />

die sozialistische Gesundheitsministerin<br />

Marisol Touraine die Präsentation magerer<br />

Models als ein "beunruhigendes Thema".<br />

Französische Model-Agenturen fürchten um<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit, wenn der Passus<br />

zum Verbot magerer Models zum Gesetz<br />

wird. Das Modebusiness ist knallhart.<br />

Die Konkurrenz bewegt sich auch mal an<br />

der Grenze zum Gewissenlosen. Castings<br />

werden im Treppenhaus abgesagt: "Ach,<br />

der Fotograf ist schon weg. Brauchst gar<br />

nicht mehr hingehen."<br />

Sed-Karten werden geklaut oder Modelbücher,<br />

die Bewerbung eines Models, werden<br />

mutwillig zerstört. Wer als Model erfolgreich<br />

sein will, kämpft als einsame Wölfin. Wenn<br />

man sie als Modesklavinnen bezeichnen<br />

möchte, so sind Models wohl die populärsten<br />

Sklavinnen der Mode und ganz bestimmt<br />

diejenigen, denen es vergleichsweise<br />

besser geht unter den Arbeiterinnen der Modeindustrie.<br />

Mehrwert für Hungerlohn<br />

Ob als Textilfärberinnen und Textilfärber in<br />

Indien und Afrika oder als minderjährige<br />

Näherinnen und Näher in Kambodscha<br />

und Bangladesch – die Textilindustrie frisst<br />

Kinder und Jugendliche in Drittweltländern<br />

wie das Moloch-Monster in dem Filmklassiker<br />

Metropolis (1927). Jahrelang kämpfte<br />

die International Labour Organization (ILO)<br />

gegen ausbeuterische Kinderarbeit, also zukunftszerstörende<br />

Erwerbsarbeit die sieben<br />

bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen<br />

aufgedrillt wird.<br />

Wenn jemand arm ist, obwohl er arbeitet...<br />

dann nennt man das Ausbeutung. In Doppelschichten<br />

arbeiten meist Frauen für einen<br />

Hungerlohn unter Gefahr, dass das die Produktionsstätte<br />

– wie geschehen – einstürzt.<br />

50% der Parlamentsmitglieder in Bangladesch<br />

besitzen Fabriken, 10% von ihnen<br />

im Textilbereich. Diese Herrschaften werden<br />

nicht gewillt sein, Rechte für ArbeiterInnen<br />

einzuführen, so auch nicht profitgierige<br />

europäische Unternehmungen, für die der<br />

ausländische Markt mit seinen geknechteten<br />

Werktätigen unverzichtbar ist... Dieser<br />

Ausbeutung entgegen zu wirken, hat in der<br />

westlichen Welt inzwischen viel Kreativität<br />

bei "modernen" jungen Frauen und Männern<br />

entwickelt. (kpl. Text: denkerinnen.de)<br />

;) Als letzter Schrei gilt "vegane" Kleidung,<br />

bei der man/frau gleich "zwei<br />

Fliegen" mit einer Klappe schlägt! So<br />

steht bei dem weltweit größter Anbieter<br />

für nachhaltige Mode hessnatur<br />

"Humanity in Fashion" der Herbst-/<br />

Winterkollektion 2015 voran.<br />

Pullover aus Schurwoll-<br />

Alpaka-Mohair-Mix<br />

Wollshorts aus<br />

Mongolen-Merinowolle<br />

10 Bogart


Bildquelle (l.): http://www.stilus.nl/oudheid/wdo/GRIEKEN/KUNST/KARYATID.html<br />

Das Butzbacher Textilunternehmen<br />

setzt dabei ökologische und<br />

soziale Standards, um die Ressourcen<br />

der Natur zu schützen<br />

und die Würde der Menschen<br />

und ihre Arbeitskraft zu respektieren.<br />

(hessnatur.com)<br />

Kindesmund ist der Wahrheit kund<br />

8jährige Schulkinder sehen die Werbewelt mit "verklärten" Augen<br />

"Ich glaube, sie hat Hunger.."<br />

und "Sie sieht hungrig aus...",<br />

murmeln zwei Kinder. "Ich würde<br />

meine Mama fragen, wie wir ihr<br />

helfen können", sagt ein anderes.<br />

"Vielleicht hat sie Pillen, Drogen oder<br />

irgendwie so etwas genommen",<br />

mutmaßt ein Mädchen.<br />

So äußerten sich die<br />

u n v o r e i n g e n o m m e n e n<br />

"ProbandInnen" zu den ihnen von<br />

Yolanda Dominguez vorgelegten<br />

"provokanten" Werbefotos<br />

weltbekannter Modemarken.<br />

Dabei bezogen sich ihre impulsiven<br />

und mimisch-gestisch unterlegten<br />

Aussagen zu "befremdlichen"<br />

Blickfängen, in denen z.B. eine scheinbar bewußtlose junge Frau in seltsamer Haltung auf<br />

der Toilette abhängt bzw. zwei weibliche Personen in Designerkleidung wie tot auf der<br />

Straße liegen bzw. eine weitere Geschlechtsgenossin in einen Mülleimer gezwängt wird.<br />

Was in dem Dargestellten eher nach einem Fall für die Kripo klingt, bestätigt hier einmal mehr<br />

die kritische Distanz der spanische Künstlerin zur Modewelt, die sie in zahlreichen Projekten<br />

über deren UngeCHIClichkeiten "entlarvt". Dass männliche Models überwiegend als Helden<br />

dargestellt werden, während Frauen immer noch in die Rolle der Abhängigkeit gedrängt<br />

werden, wird in diesem Videoprojekt zwar von den Kindern nicht wirklich realisiert, hinterläßt<br />

aber dennoch einen zwiespältigen Nachgeschmack ob der "politischen" Unkorrektheiten...<br />

Allerdings übernehmen Kinder nicht so einfach die konstruierten Stereotype, die ihnen hier<br />

die Werbewelt von Frau/Mann suggeriert. Erst im refl ektiven Umgang mit den "geheimen<br />

Verführern", also im Austausch der Rezipienten untereinander, erweist sich, ob Ideen akzeptiert<br />

oder negiert werden. Die Interaktion über das Gezeigte ist also weitaus gewichtiger, was die<br />

"Macher" besser gerade in Hinblick auf die Konsumenten von Morgen mit bedenken sollten.<br />

Jedenfalls lachen die pfiffigen Youngster am "Prüfungsende", als sie ein plakatiertes "bizarres"<br />

Set akrobatisch kopierten. Also, alles halb so schlimm!? Kinder können erfrischend spontan<br />

sein. Und auch nicht umsonst sagt der Volksmund: Kindesmund ist der Wahrheit kund.<br />

„Sie sehen tatsächlich aus wie<br />

Spione... ...oder sind vom FBI.“<br />

„Entweder helfen sie ihr, oder<br />

wollen sie misshandeln.. .“<br />

Das 4,5 minütige<br />

Video kann hier<br />

betrachtet werden:<br />

yolandadominguez.<br />

com/en/project/kidsvs-fashion/<br />

Bogart 11


eXPressiVe "momente"<br />

Gießen – Bahnhofstraße 64<br />

Kunstinitiative<br />

ANNA-LENA (2015, Acryl a. L.)<br />

Sabine Schock: „in unserem Körper<br />

und unserem Gesicht sind unsere<br />

lebenserfahrungen enthalten.<br />

Die Geschichten und Emotionen,<br />

die mich ansprechen, in Menschenbildern<br />

und Portraits zu entdecken,<br />

ist für mich eine spannende Herausforderung.“<br />

Künstlerisch familiär vorbelastet (ihr Urgroßvater<br />

war ein bekannter Maler in den Berlin, ihre Mutter<br />

ist Graphikerin) – hat sich die gebürtige Berlinerin<br />

bereits als Kind mit der Malerei beschäftigt und dies<br />

als Studentin und Ärztin in den 80iger und 90iger<br />

Jahren fortgesetzt. Nach ihrer berufl ichen Tätigkeit<br />

als Ärztin, Hausfrau und Mutter und einer langen<br />

Krankheitspause begann sie 2007 sich wieder intensiv<br />

mit der Malerei auseinanderzusetzen. Heute<br />

arbeitet sie in ihrem Atelier im historischen Schwanhof<br />

in Marburg und malt sowohl kleinformatige<br />

Bleistift-, Tusche- und Aquarellzeichnungen als auch<br />

großformatige Aquarell- und Acrylbilder.<br />

Im August 2012 wurde sie in den Berufsverband<br />

bildender Künstler in Hessen (BBK) aufgenommen.<br />

Das Motto für ihre Ausstellung im Liebigcenter ist „Moment“. Ihre Motive<br />

sind der Mensch speziell in Form vom Portraits, sind Alltagsgegenstände<br />

wie Schuhe in verschiedenen Formen und Naturdinge wie Blumen<br />

und Gemüsearten. Ihr Motto „Momente“ suggeriert Momentaufnahme. Ruhe<br />

und Stillstand sind vordergründig zu sehen. Aber durch ihren reduzierten Malstil<br />

– nichts ist naturalistisch fertiggemalt – fühlt man deutlich eine Bewegung,<br />

eine Dynamik, die hinter den Motiven liegt. Man wird regelrecht dazu<br />

inspiriert, sich eine Geschichte auszudenken, um das Bild fertig zu malen.<br />

Sie hat ihren Malstil – man kann ihn expressiv nennen – autodidaktisch<br />

und durch künstlerische Fortbildungen weiterentwickelt. In der Ausstellungsszene<br />

ist sie verstärkt seit 2008 zu sehen. Viele Ausstellungen zuerst im<br />

Marburger Umkreis, dann aber auch überregional (u.a. Berlin, Kassel, Köln),<br />

zeugen von ihrer Produktivität. Für den in Weilburg ausgeschriebenen Johannes<br />

Müller-Pauly-Gedächtnispreis für Aquarellmalerei 2015 hat Sabine<br />

Schock es bis in die Endrunde geschafft. – Kontakt: SabineSchock.de<br />

(aus Eröffnungsrede von Dr. Peter M. Pittner)<br />

Die Kunst ist das Sich-ins-<br />

Werk-setzen der Wahrheit.<br />

Im Kunstwerk hat sich die Wahrheit des Seienden ins<br />

Werk gesetzt. Wahrheit ist Wesen des Wahren, so<br />

Martin Heidegger („Vom Ursprung des Kunstwerkes“;<br />

1952), der seine These zu der Frage führtre: „Was ist Kunst<br />

und was ist ein Kunstwerk?“. Was der Philosoph an dem van<br />

Gogh-Gemälde „Die Bauernschuhe“ illustrierte, vollzog Laudotor<br />

Dr. Peter M. Pittner vor den Vernissage-Besuchern der<br />

noch bis Jahresende im Liebig-Center laufenden Ausstellung<br />

an Sabine Schocks gleichbenannter Acryl-Arbeit.<br />

»Nach ihrem Gemälde können wir nicht einmal feststellen,<br />

wo diese Schuhe stehen. Um dieses Paar Bauernschuhe ist nichts, wozu und wohin sie gehören<br />

könnten. Und dennoch. Aus der dunklen Öffnung des ausgetretenen Inwendigen des Schuhzeugs starrt<br />

die Mühsal der Arbeitsschritte. [...] Unter den Sohlen schiebt sich hin die Einsamkeit des Feldweges<br />

durch den sinkenden Abend. [...] zieht das klaglose Bangen um die Sicherheit des Brotes, die wortlose Freude<br />

des Wiederüberstehens der Not, das Beben in der Ankunft der Geburt und das Zittern in der Umdrohung des Todes«.<br />

Das Werk zeigt, was die Bauernschuhe in Wahrheit sind. Dieses Seiende tritt in die Unverborgenheit seines Seins hinaus.<br />

Wenn man Heideggers These für plausibel hält und die Wahrheit eines Kunstwerkes ‚entbergen’ will, dann muss man sich dem<br />

Werk in einer bestimmten Weise nähern...<br />

Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />

SCHUHPARADE (2012; Aquarell)<br />

Seine besondere Beziehung zur Kunstszene dokumentierte<br />

Dr. Peter M. Pittner nicht nur mit seiner akzentuierten<br />

Eröffnungrede zur Gießener Ausstellung von Sabine<br />

Schock, sondern auch an der Spitze des fünfköpfigen<br />

Vorstands des 1997 gegründeten Kulturcafé Michelbach<br />

in der 2001 eingeweihten "Kulturscheune" (Michelbacher<br />

Straße 9a, 35041 Marburg-Michelbach). Die Hauptaktivität<br />

des Vereins besteht in der Organisation und Realisierung<br />

von kulturellen Veranstaltungen mit einem breiten Spektrum<br />

von Genres. Die aktiven Gäste, Künstler und Künstlerinnen<br />

aus Musik und Literatur, Theater, bildender Kunst und<br />

Fotografie, politisch/geografisch/historisch orientierter<br />

Bildung usw. werden auf Vorschlag von Mitgliedern oder<br />

aufgrund eigener Angebote eingeladen. Sie sind größtenteils Amateure, die zumeist<br />

in Marburg und seiner näheren Umgebung leben und überwiegend ‚Kleinkunst’ jeder<br />

Art repräsentieren. Insgesamt 175 Veranstaltungen wurden von 1997 bis einschließlich<br />

2014 in eigener Regie geplant und durchgeführt, in 2015 stehen weitere Ereignisse im<br />

Programm (siehe nebenstehend sowie michelbach.de/html/kulturcafe).<br />

Samstag, 12.9., ab 16 Uhr<br />

„Das Scheunenfest“ mit lokalen Künstlern<br />

Samstag, 26.9., 20 Uhr<br />

Krimilesung<br />

Donnerstag, 8.10., 15 30 Uhr<br />

„Aladin wundert sich“- "frankfurter figurentheater"<br />

mit Marieluise Ritter<br />

Samstag, 24.10., 20 Uhr<br />

Kammerkonzert<br />

Streichquartette aus der Zeit der Romantik<br />

und Spätromantik mit Werken von Johannes<br />

Brahms und Gustav Jenner.<br />

Sonntag, 1.11., 19 30 Uhr<br />

Stephan Thomé liest aus „Gegenspiel“<br />

Samstag, 14.11., 20 Uhr<br />

Tobias Wessel – Akustik Rock<br />

Mit Gitarre, Mundharmonika und Kazoo<br />

12 Bogart Das Mitmachmagazin fü


Poesie in motion<br />

Illustration, Text: Corinna Chaumeny<br />

© 2015 kunstanstifter verlag<br />

Der Titel der Buches entspringt einer<br />

Buddhistischen Weisheit und meint "Nur wer<br />

zweifelt und hinterfragt erlangt Wissen".<br />

Übrigens; auch Literaturnobelpreisträgerin<br />

Herta Müller pfl egte nebenbei mit ähnlichen<br />

"Ausreißern" – ihrer anderen Art des Schreibens<br />

– die Leser zur Verzweifl ung zu bringen...<br />

Der Zweifel ist das Wartezimmer der Erkenntnis<br />

Corinna Chaumeny<br />

Softcover mit Klappen; 13,5 x 20,5 cm; 36 S.<br />

€ 15,80 kunstanstifter verlag; 68165 Mannheim<br />

Man nehme einzelne Sätze aus Zeitungen und Zeitschriften, reiße<br />

sie aus ihrem Zusammenhang, mische sie kräftig und setze sie<br />

neu zusammen. Aus diesen Textcollagen hat Corinna Chaumeny<br />

unglaublich irrwitzige Geschichten entstehen lassen.<br />

Da kommt es schon mal vor, dass aus dem Job einer Prostituierten<br />

nichts geworden ist, da sie eine Probeankündigung versemmelte,<br />

was sich an der Börse jedoch nicht bemerkbar machte. Oder es gibt<br />

Erdbeeren, in Weißblechdosen verpackt, die nicht nur toll schmecken,<br />

sondern sogar auf leichte Art gegen Entzündungen im Körper<br />

helfen, die aber in einem Wissenschaftspark bei Nizza gesammelt<br />

werden müssen. Und dies bei 34 Grad …<br />

Die Autorin lebte und arbeitete in verschiedenen Städten in Deutschland<br />

und mehrere Jahre in Paris, bevor sie an der HAW Hamburg<br />

Illustrationsdesign mit dem Abschluss Diplom studierte. Seit 2011<br />

arbeitet die Illustratorin freiberuflich für verschiedene Zeitschriftenund<br />

Buchverlage und nimmt regelmäßig an Ausstellungen teil. Ihr<br />

Sinn für das Komische im Alltag regt sie zu Bildern und Texten an.<br />

"Das Experiment, eine Uhr in einen Käfig<br />

einzuschließen, auf dem der blaue Vogel<br />

der freien Zeit sitzt, wurde im April 2015 in<br />

der Lonystraße begonnen. Seitdem hat sich<br />

mancher der es sah gewundert. Das Kunstwerk<br />

stellt Fragen. Der freie Vogel sitzt auf dem Käfig,<br />

der die Uhr zu besitzen scheint. Wer es poetisch<br />

durchdringt weiß, eine Minute ist und bleibt eine<br />

sehr persönliche Angelegenheit. Das Motto des<br />

Zeitkäfigs: CARPE DIEM zeigt einmal mehr seine<br />

universelle Gültigkeit. Wieder<br />

einen echten Tropfen Leben zu<br />

schmecken, dazu scheint dieser<br />

LandArt Zeitkäfig einzuladen. Eine<br />

Meditation bietet sich an", so der<br />

Urheber des aus der Werkstatt<br />

Ogonjok nach einer Idee von Nitus-La-ut<br />

entwickelten Projektes.<br />

Inzwischen ist die in unterschiedlichsten<br />

Anmutungen sichtbare Installation<br />

„Nutze deine Zeit“ auch<br />

in anderen Landesteilen platziert<br />

und belohnte pointiert und personifiziert<br />

zuletzt die "Mus(s)egänger"<br />

beim "Fluss mit Flair"-Event an der<br />

Wieseck mit einem feinsinnigen<br />

Freiminute-Ticket. Ein statueske<br />

Nachbildung des hier livehaftig<br />

agierenden LandART-Poeten zeigte<br />

ebenso der Besuchern im "Park<br />

der Kunst" (Londorf), was die Stunde<br />

geschlagen hat...<br />

Demnächst erscheint der Roman<br />

zur Geschichte "Von der freien<br />

Zeit" (Autor: Robert Weiner).<br />

Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />

Genug Zeit für <strong>BOGART</strong> bleibt immer...<br />

s.a.: offensive-ogonjok.de<br />

für Creative<br />

Bogart 13


Birthday, Variety &<br />

18. April 2015<br />

Mein 10.950-ter Tag auf der Erde<br />

Für die Feier ihres10.950sten Lebenstages servierte<br />

die Gießener Künstlerin Dóra Szöke im Bürgerhaus<br />

Kleinlinden ihren Gäste nicht nur Gaumenschmaus,<br />

sondern bot Verwandten und Freunden auch<br />

eine Gala akustischer und optischer Leckerbissen. Stand<br />

diesmal ihre Malerei nicht im Vordergrund, so waren<br />

es am Ehrentag ihre gesanglichen und akrobatischen<br />

Talente, mit denen sie die Bühne als Solistin am Pole<br />

und im Vocal-Quintett mit Harry J. Ross, Eva und Dennis<br />

Geißler sowie Ann-Katrin Moritz (alle mit SuperPhoniX<br />

unterwegs) begeisterte.<br />

Attraktive Zusatzgeschenke übergaben "on stage" zudem<br />

Jenny Hinz, die erst die bunten Luftballons fl iegen<br />

ließ, bevor sie an der Stahlstange performte. Sarah<br />

Serena brachte in ihrer Eloge (s. r.) neben der kreativen<br />

und persönlichen Nähe zum Geburtstagskind auch<br />

hohen Respekt über den vorbildhaften "Way of Life"<br />

von Dóra Szöke zum Ausdruck, den die Umwelt- und<br />

Ressourcemanagement-Studentin in den Liedbeiträgen<br />

"Girl on Fire" und "Bang Bang" pointierte.<br />

Dass sich alle Anwesenden bei dieser rundum gelungenen<br />

Birthday-Party, die mit einem Hauch Variety und<br />

einer Prise Cabaret international gewürzt war, bestens<br />

unterhalten fühlten, dokumentieren die "standing ovations"<br />

nicht nur auf dem Foto unten links...<br />

Bilder: Anna Voelske<br />

EDITION <strong>BOGART</strong>: GIEßENER KÜNSTLERTASSEN "DÓRA SZÖKE", lim. Auflage, € 8,90 (POSTERLADEN, Goethestraße)<br />

Keramik, weiß, glänzend, Höhe 95 mm, Ø 82 mm, Druckfläche 85 x 180 mm,<br />

spülmaschinengeeignet<br />

14 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin<br />


& Die Ambivalenz des Praesents<br />

"Du bist ein Geschenk für mich!"<br />

Geburtstagsrede von Sarah Serena an Dóra Szöke<br />

Ich habe Dóri über den Sport kennengelernt. Poledance.<br />

Nun ja, ich selber kenne unseren Star des<br />

Abends jedenfalls nicht sehr lange und auch nicht<br />

besonders tiefgründig. Jedoch weiß ich, was Dóris Vorname bedeutet. Er<br />

bedeutet "Geschenk" oder "Geschenk Gottes".<br />

Da Dóri in ihrem bisherigen Leben schon viel Gutes zu dieser Welt gebracht<br />

hat, möchte ich schildern, wie sie für mein Leben ein schönes Geschenk darstellt.<br />

Angefangen beim Tanzen darf ich behaupten, dass Dóri eine herausragende<br />

Sportlerin und Trainerin ist. Was sie leistet und wie sie die Mitglieder<br />

schult, zeugt von hohem Niveau mit großem Spaßfaktor.<br />

Dann erfuhr ich, dass Dóri ebenfalls malt. Genauso wie ich. Tatsächlich<br />

stolperte ich vor einem halben Jahr über eine Postkarte* mit einem wunderschönen<br />

Bild einer afrikanischen Frau. Ich nahm sogar drei Exemplare dieser<br />

Postkarte mit nach Hause und dachte nur: "Wow". Schließlich kam ich voll<br />

Bewunderung dahinter, dass Dóri das Bild gemalt hatte. Wow tanzen UND<br />

malen. - Genau wie ich. Und sie studiert und singt sogar noch; ebenfalls<br />

wie ich.<br />

Es kristallisierte sich heraus, dass ich und diese Person, die ich erst seit<br />

Kurzem kenne, viele Gemeinsamkeiten haben und gleiche Interessen teilen.<br />

Ein Unterschied, den wir jedoch haben ist der positive Ehrgeiz den Dóri<br />

hat. Was sie anfasst scheint sich in Gold zu verwandeln, ob es die neuen<br />

Traningseinheiten sind, oder die goldene Farbe, die sie für ihre Gemälde<br />

benutzt und sie damit eine weisse Leinwand in Ausdruck und Schönheit<br />

schimmern lässt oder ob sie mit ihrer Stimme wie ein Goldkehlchen, Stille in<br />

Harmonie verwandelt. Ja, Dóri kreiert aus dem Nichts. Aus Nichts erschafft<br />

sie Sein. Bilder, Musik, Bewegung. Für mich eine Rieseninspiration.<br />

In einer Zeit, in der wir immer wieder hören, wir können mit unserem Leben<br />

machen was wir wollen, finden sich viele junge Menschen verwirrt und antriebslos.<br />

Die Zeiten, in denen wir Tag und Nacht einem Job nachgehen müssen,<br />

der uns nicht glücklich macht sind fast vorbei. Trotzdem wird einem der<br />

Erfolg, den man sich durch andere Tätigkeiten verspricht, nicht geschenkt.<br />

Meiner Meinung nach ist Dóri eine der Personen, die klar zeigt, dass sich<br />

harte Arbeit auszahlt und dass es nichts Besseres gibt, als immer sein Bestes<br />

zu geben. Denn heutezutage geht es nicht mehr darum die richtige Entscheidung<br />

zu treffen, sondern einfach EINE zu treffen und seine ganze Kraft und<br />

Energie dahingehend zu investieren.<br />

Wie oft sagen wir uns, wir können dies oder jenes nicht erreichen. Wie oft<br />

sage ich zu mir selber: ich kann so ein Bild nicht malen, es wird niemandem<br />

gefallen, oder mein Gesang wird keinem gefallen. Dóri ist der beste Beweis,<br />

dass es nicht darum geht und nie darum ging. Es geht darum seine Fähigkeiten<br />

einzusetzen und zu verwirklichen. Einen Unterschied zu machen und<br />

diesen zu leben. Eine Inspiration zu sein für andere. Was brauchen andere,<br />

was mein Talent bereitstellt? Das ist die Frage und der positive Effekt, den wir<br />

auf andere haben ist die wertvollste Währung die es gibt.<br />

Für mich bist Du eine Inspiration, die meine eigenen Zweifel wegwischt,<br />

ein Vorbild, dass mir hilft, stets zu versuchen, die beste Version von mir<br />

selber zu sein, in mein Können zu treten und alles aus mir rauszuholen.<br />

Frauen wie Du, Dóri, verändern die Welt bzw. die Gesellschaft.<br />

Frauen wie Du zeigen, dass sie unaufhaltsam sind wenn sie entschlossen<br />

sind, etwas zu erreichen. Kreativität in das eigene und in andere<br />

Leben zu bringen, und anderen Mut zu machen, das Gleiche zu tun,<br />

nicht aufzugeben und immer die beste Version von sich selber zu sein.<br />

Also fasse ich zusammen: Mut, Inspiration, Kreativität, Ausdauer, Leichtigkeit<br />

und Freude ist das, was ich in Dir sehe, und was durch Dich in mir immer<br />

wieder Mut bekommt aufzuleben. In diesem Sinne bist du mein gutes Geschenk.<br />

Vielen Dank!<br />

Und als Tribut für Dich soll mein Liedbeitrag "Girl on Fire" das Vorangesagte<br />

noch einmal musikalisch unterstreichen.<br />

"Am Schwanenteich"<br />

Ausdrucksstark mit "Mund und Werk": Mit ihren vielseitigen<br />

Talenten erreicht Sarah die Aufmerksamkeit bei Zuhörern<br />

und Betrachtern. "Mit 16 stand ich als Gesichtsmodell für eine<br />

Kosmetikacademy vor der Kamera. Komplette Typ–Veränderungen<br />

oder bunte ausgeflippte Sessions sind mir am liebsten. –<br />

Durch eine amerikanische Freundin, die dort von ihrem selbst<br />

gefertigten Schmuck lebt, lernte ich neue Techniken zur Armband-Creation<br />

kennen. So verwandelten sich die in der Kindheit<br />

aufgelegten Perlentiere in reizvolle Pretiosen."<br />

* Gemeint ist hier ein Motiv aus dem derzeit pausierenden "goGIESSENcard - Projekt", das auch auf der Künstlertasse (links) abgebildet ist.<br />

für Creative<br />

Bogart 15


Herzlich willkommen als <strong>BOGART</strong>-Jubiläums-Abonnent!<br />

Das <strong>25</strong>. Gießener Mitmachmagazin für Creative bei einer wohlverdienten<br />

Kaffee-/Teepause zu lesen ist doppelter Genuss. Denn wer ab diesem Zeitpunkt<br />

den Dauerbezug für mindestens 1 Jahr (vier Ausgaben: 1.3.; 1.6.; 1.9.;<br />

1.12.) zum Vorzugspreis von € 15 incl. Zustellung<br />

ordert, bekommt nach Rechnungsausgleich mit der<br />

ersten Lieferung kostenlos Flowys Herzfüssler-<br />

Becher bzw. einen "Kunstmotiv–Henkelpott" nach Wahl.<br />

(Für alle aktuellen<br />

Abonnenten gilt<br />

der einmalige<br />

Jubiläumspreis<br />

von € 5 95 ).<br />

➊<br />

Schriftliche Bestellungen<br />

mit Namen und Anschrift<br />

sowie Motivwunsch<br />

erbeten unter:<br />

r.mr@gmx.de oder<br />

Reinhard Müller-Rode,<br />

Lonystr. 19,<br />

35390 Gießen<br />

Keramik, weiß, glänzend, Höhe 95 mm,<br />

Ø 82 mm, Druckfläche 85 x 180 mm,<br />

spülmaschinengeeignet<br />

➋<br />

Helia Marx: "Liebesnest"<br />

➌<br />

Hans-Michael Kirstein: "Fab Four"<br />

➍<br />

Frank Maessig "Che"<br />

❺<br />

Sergej Oster: "Medusa"<br />

❻<br />

Kiara Blck: "Flower-Power"<br />

❼<br />

Julia Korda: "HA-TA"<br />

16 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin<br />


susanne BrueCKmann: WorK in ProGress<br />

"Mit ebenso subversivem wie poetischem<br />

Zugriff auf die Wirklichkeit (Schirn-Zitat)"<br />

folgt Susanne Brückmann den Pionieren<br />

des „Neuen Realismus“ für ihr Collagen-<br />

Tagebuchprojekt über die Auswirkung von<br />

Gewalt, bei dem jeder scheinbar unbedeutende<br />

Schnippsel eine elementare<br />

"Schlüsselfunktion" übernehmen kann...<br />

(siehe Folgeseiten)<br />

Susanne Brückmann<br />

"hilft" Jacques Villeglé<br />

beim Plakatabriss in<br />

den Straßen von Paris.<br />

(1963/2015 am Ausstellungsbild<br />

von Shunk-<br />

Kender in der SCHIRN-<br />

Schau "Die radikale<br />

Kunst der Affi chisten")<br />

Foto:<br />

Reinhard Müller-Rode<br />

für Creative Bogart 17


Susanne Brückmann – "Work in Progress":<br />

Fragmente - Collagen über die Auswirkung von Gewalt<br />

In Kontinuität ihrer 2006 begonnenen künstlerischen<br />

Aufarbeitung dieses Themas setzt sich die Heuchelheimerin<br />

Susanne Brückmann mit dem speziell Kindern und Frauen<br />

körperlich und seelisch zugefügtem Leid, das ihnen<br />

übergriffartig auf der ganzen Welt entgegen tritt, nun<br />

in tagebuchform angelegten Scrapbooks auseinander.<br />

Die doppelseitigen Bild-Text-Material–Collagen bestehen<br />

aus "allen möglichen" Alltagsdingen und zeugen trotz<br />

gesamtbetrachterischer Wohlgefälligkeit teilweise sehr<br />

exemplarisch, welche tiefe Wunden diese traumatischen<br />

Exzesse hinterlassen...<br />

Das "Work in Progress" ist in bislang fünf Einzelbänden<br />

mit Hardcoverumschlag (48-72 Seiten) erschienen und zum<br />

Jahresende abgeschlossen. Geplant sind eine Gesamtausgabe<br />

mit Gedichten der Autorin sowie eine spezifische Ausstellung.<br />

Gewalttaten an<br />

Mädchen und<br />

Frauen, welche<br />

sich in Stadt und<br />

Landkreis Gießen<br />

ereigneten,<br />

dokumentierte die<br />

Wanderausstellung:<br />

„Und es geschieht<br />

nebenan: Gießen<br />

2006", zu der das<br />

begleitende Magazin<br />

„Blutspuren“ veröffentlicht<br />

wurde (erhältlich:<br />

Buchhandlung<br />

"Miss Marple's",<br />

Bahnhofstr. 43, Gießen)<br />

18 Bogart Das Mitmachmagazin fü


Kinderreim<br />

Wortgesplitter<br />

in Schachteln fein<br />

sortiert<br />

blickverrückt durch<br />

Höllen gebrannt<br />

geschleudert und<br />

Gedanken lange<br />

schon<br />

verloren<br />

sind<br />

dem Tod geschenkt<br />

alleine unter ihren<br />

Augen aufgehängt<br />

halb weggerückt<br />

freischweben<br />

beben?<br />

bin so klein<br />

mein Herz ist rein<br />

gewesen.<br />

In dem auf 12 Monate angelegten<br />

"Gewalt"-Projekt sind die<br />

aufgezeigten Verwundungen<br />

der Opfer teilweise dramatischrealistisch<br />

collagiert...<br />

Foto: Reinhard Müller-Rode<br />

für Creative Bogart 19


SERIALE-Premieresieger 2015:<br />

WARUM! Genre: Cartoon / Komödie<br />

Stefan Vogt (Regie und Animation) fragt u.a. WARUM jeder<br />

Geld mag. Sein Wissenschaftler gibt verblüffende Antworten..<br />

9 Episoden mit je 1:30 Min. – warum-filme.de<br />

V.l.n.r.: Die SERIALE-Jury: Sebastian Simon (Bewegtbild-Experte), Timo<br />

Landsiedel (Fachjournalist), Astrid Matron (Filmwissenschaftlerin), Monty<br />

Arnold (Schauspiellehrer) sowie die Initiatoren und Festivalveranstalter<br />

– in Kooperation mit dem Gießener Kulturamt – Dennis Albrecht,<br />

Csongor Dobratka (beide Filmemacher). – Foto: Reinhard Müller-Rode<br />

Die Juroren haben sich auf die Zeichentrickserie<br />

„Warum!“ von Stefan Vogt als<br />

Gewinner des vom Hauptsponsor Netfall.tv<br />

ausgelobten Preisgeldes in Höhe von<br />

€ 2.000,- geeinigt, "weil viele Vorzüge vereint,<br />

die schon jenseits unserer Kriterien ehrenhaft<br />

sind: es ist schnell, es ist unterhaltsam,<br />

und es hat auch bei nachträglicher Betrachtung<br />

und mehrmaligem Wiedersehen etwas<br />

zu erzählen.", so Mitentscheider Monty Arnold<br />

und spendete Zusatzlob für „Ivys Weg“<br />

von Jan Kluczewitz und „Discocalypse“ von<br />

Dirk Rosenlöcher. Außer Konkurrenz liefen:<br />

Dennis Albrecht („Filmstadt – Die Serie“) und<br />

Csongor Dobrotka („Number of Silence“).<br />

Und so gab sich in seiner kritischen Bilanz<br />

auch Teammitglied Timo Landsiedel selbst<br />

die positve Antwort zu dem Gießener Cinema-Highlight:<br />

"Die deutsche Serie, ein Jammertal?<br />

Mitnichten. Das bewies DIE SERIALE<br />

2015, das erste Festival für Indieserien, an<br />

beiden Tagen im KINOCENTER. In18 Beiträgen<br />

zeigte die Szene einmal mehr, dass<br />

Innovation aus den Reihen derer kommt, die<br />

eigentlich kein Geld haben, sich diese Eigenentwicklung<br />

zu leisten. Die Produktionsqualität<br />

war hoch. Was mich aber besonders freute,<br />

war die Eigenständigkeit vieler Formate.<br />

Hier war größtenteils die Freiheit genutzt worden,<br />

keine Abhängigkeiten von Programmslots,<br />

Senderinteressen oder Auswertungsaussichten<br />

auf kommerziellen Netzplattformen zu<br />

haben. Ich persönlich habe mich bei keinem<br />

der Beiträge gelangweilt. Das ist mehr, als ich von vielen<br />

Kurzfilmfestivals sagen kann.<br />

Unterm Strich also kann man sich jetzt schon auf die<br />

nächste Ausgabe des Festivals freuen. Laut Dennis<br />

Albrecht haben die Veranstalter bereits mehr als eine<br />

handvoll Einreichungen für das nächste Jahr vorliegen."<br />

(aus: filmeundmacher.de von Timo Landsiedel)<br />

Kontakt: Csongor Dobrotka (Festival-Organisation)<br />

Mobil: 01700.2239753<br />

info@die-seriale.de – www.die-seriale.de<br />

Die Seriale im Netz:<br />

die-seriale.de<br />

facebook.com/dieseriale<br />

Dobago Filmproduktion: dobago.de<br />

Albrechts Initiative „Unsere Serien“:<br />

facebook.com/UnsereSerien<br />

Screenshot aus Improvisode 17: Die Wodka-Challenge<br />

IVYS WEG von Jan Kluczewitz<br />

mit Angelina Kamp und Thomy Kessler<br />

Genre: Romantische Komödie<br />

Die egozentrische Studentin Ivy will sich mit<br />

ihrem Video-Blog und ihren Poetry-Slam Texten<br />

einen Namen in der Szene machen. Sie bezirzt<br />

einen Bekannten, der zusammen mit dem<br />

schüchternen und nerdigen Tobi eine Reportage<br />

über Ivys Weg zum Erfolg dreht.<br />

Die letzte Folge der dritten Staffel "Klosgespräche<br />

(Improvisode 18)" wurde am 30. Oktober<br />

2014 publiziert. Es soll weitergehen!<br />

Videos ca. 3 bis 13 Minuten – ivysweg.de<br />

Die Juroren: „Ivys Weg“ von Jan Kluczewitz<br />

präsentiert uns ein kammerspielartiges Konzept,<br />

das sich mit dem Fortschreiten der Episoden auf<br />

amüsante Weise weiterentwickelt und mit seinen<br />

Mitteln und Möglichkeiten ironisch umgeht.<br />

DISCOCALYPSE von Dirk Rosenlöcher<br />

Genre: Horrorkomödie<br />

Wir erwachen mit dem stotternden, verkaterten<br />

Zecke (19) auf einer Discotoilette im Ruhrgebiet.<br />

Die Erinnerungen an die letzten Tage seines Lebens<br />

münden in einer höllischen Nacht, in der<br />

die meisten Discogänger durch eine neue Version<br />

der fiktiven Droge „Kayties“ zu rasenden,<br />

Zombie-artigen Bestien mutiert sind! Aktuell<br />

entstehen die ersten acht Folgen, die Veröffentlichung<br />

ist für Anfang 2016 geplant.<br />

discocalypse.com<br />

Die Juroren: Bei dem bisher von „Discocalypse“<br />

vorliegenden Materials, einer visuell sehr ausgetüftelten<br />

Geschichte, waren wir schnell gefesselt<br />

und blieben mit großer Neugier zurück, wie die<br />

Sache weitergeht.<br />

20 Bogart Das Mitmachmagazin fü


TEIL 1<br />

SCHAUSPPIEL<br />

Zwei seiner persönlichen Kandidaten<br />

für eine lobende Erwähnung legte<br />

Monty Arnold den Lesern unter<br />

blog.montyarnold.de ans Herz, wozu auch die Hamburger <strong>BOGART</strong>-FreundInnen und<br />

Schöpfer von "Kumbaya!" Sebastian Droschinski und Nick Bugenback (Bildmitte, v.l.)<br />

zählten, die am SERIALE-Wochenende bei ihrem gleichzeitig in Frankenbach agierenden<br />

Teammitglied Thorsten Schneider (s. rechts) gastierten. Mit leichten Einschränkungen<br />

zollte der "Sachverständige" aber auch den Kurzfilm-Dokus "Heimat Paris" respektvollen<br />

Applaus. Seine Kritiken (mit eingefügten redaktionellen Anmerkungen in dem<br />

"frankophilen Germanen" – Rubrum) sind nachfolgend zitiert.<br />

KUMBAYA! – Regie: Janco Christiansen, Lasse Buchhop, Dennis Riebenstahl<br />

Genre: Komödie<br />

Zwei Slacker gründer aus Versehen eine höchst erfolgreiche Internetkirche, für die sie<br />

schnellstmöglich eine Sekretärin und einen Zimmermann brauchen. Der Handwerker<br />

heißt (nicht ganz) zufällig Jesus und verliebt sich in die Sekretärin, was aber alles nicht<br />

so einfach ist, wie es klingt. Wie viele Webserien braucht auch „Kumbaya!“ ein, zwei<br />

Folgen, bis sie in Fahrt kommt. Dann jedoch hat jede Figur ihre kleine Substory, die<br />

Kamera findet schöne, unprätentiöse Bilder und bringt das eher langweilige Hauptmotiv,<br />

eine Wohnzimmercouch, zum Funktionieren. Die Geschichte ist absurd, die Gags<br />

sind gut platziert und vor allem sind die Figuren höchst liebenswürdig. Zudem braucht<br />

„Kumbaya!“ nicht ständig Musikuntermalung und wagt auch mal dialoglosen Slapstick.<br />

Die Serie bringt es auf neun Teile und ist, was ich den Machern hoch anrechne, abgeschlossen!<br />

– Kpl. 120 Min. bei kumbayserie.de<br />

DER VIERECKIGE HAI – Regie: Steffen Alberding, Kaspar van Treeck<br />

Genre: Dokumentation<br />

Der Sechsteiler wagt etwas sehr Feines. Die Mockumentary macht an keiner Stelle<br />

wirklich deutlich, dass sie eine ist. Und oft können die Macher eines solchen Formats<br />

dann doch nicht widerstehen und bauen offensichtliche Brüche ein. Brüche gibt es<br />

auch hier genügend, die sind aber im Sujet begründet.<br />

Die Filmemacher Steffen Alberding und<br />

Kaspar van Treeck porträtieren die zweiköpfige<br />

Elektro-Trash-Band mit dem titelgebenden Namen.<br />

Dabei greifen sie auf der gestalterischen Ebene<br />

die musikalische Anarchie der Protagonisten<br />

auf und unterwerfen Schnitt, Motion-Design und<br />

auch die Dramaturgie dieser Prämisse. Was daran<br />

nun doch echt ist, wie die Auftritte auf dem<br />

Berliner A-Maze-Festival, und was nicht, wie<br />

Szene aus: Der viereckige Hai #4<br />

Musik-Experten, die es nicht gibt, ist dann am Ende überhaupt nicht mehr wichtig. –<br />

Sechs Folgen je 7, 8 Min: creative.arte.tv/de/der-viereckige-hai<br />

HEIMAT PARIS – Regie: Benedikt Nabben, Martin Klöckener, Sebastian Paulus<br />

Genre: Dokumentation<br />

"Als Juror bekam ich zwei hinreißende Folge der Auswanderer-Portraitreihe Heimat<br />

Paris zu sehen. Dem Festivalpublikum wurde eine weitere, weniger gelungene Folge<br />

gezeigt," so Monty Arnold zu der unter Regie von Benedikt Nabben, Martin Klöckener<br />

und Sebastian Paulus inszenierten Dokumentationsreihe. – heimat-paris.de<br />

Jeder der neun Kurzfilme porträtiert einen Auswanderer mit seiner ganz persönlichen<br />

Geschichte. Leben wie Gott in Frankreich oder kämpfen, um zu überleben – Geschichten<br />

aus dem Alltag, die spannender und unterschiedlicher kaum sein könnten. "Chapeau"<br />

vor den Machern, denn <strong>BOGART</strong> fand auch die 3 1/2 -minütige "Wegbeschreibung" des<br />

Luxusfriseurs Willy Rieswick aus einem kleinen Dorf in Westfalen in das teuerste Viertel<br />

Paris echt schnittig und ARTEgerecht. Wohl auch, weil der Protagonist so ganz nonchalant<br />

parlierte und damit die Neugier über die Person sowie das hier hochbezahlte<br />

Handwerk entfachte. "Der Kultursender hat allerdings unser Projekt mit dem üblichen<br />

Rundschreiben nicht ins Programm nehmen wollen," so Kameramann Klöckener (23),<br />

der nach Kunst- und Theologiestudium jetzt eine Ausbildung zum "Mediengestalter Bild<br />

und Ton" in Köln macht. In drei Monate zog er mit seinen in der französischen<br />

Metropole weilenden Freunden unter spartanischen Bedingungen<br />

mit viel Enthusiasmus die komplette Serie durch, was ihm bei<br />

späteren Bewerbungen mit Sicherheit noch hilfreich sein wird.<br />

RMR-Foto<br />

Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />

PARFORCERITT DURCH<br />

»DON QUICHOTTE«<br />

Mit eingestreutem<br />

mittelhessisch<br />

gefärbten<br />

Dialekt<br />

v e r k ö r p e r t e<br />

der aus Frankenbach<br />

stammende<br />

Thorsten<br />

Schneider<br />

in Sprache<br />

und Gestik bei<br />

seinem erneuten<br />

Heimspiel<br />

im örtlichen Bürgerhaus in voller Leidenschaft<br />

die tragisch-heldenhaften<br />

Abenteuer des von einer Überdosis<br />

Ritterroman-Lektüre infizierten Alonso<br />

Quijano alias Don Quichotte. In der<br />

90-minütigen szenischen Lesung hielt<br />

der Hamburger Schauspieler in den<br />

wechselseitigen Rollen als "Ritter von<br />

der traurigen Gestalt" und seines treuen<br />

Diener Sancho Panso das begeisterte<br />

Publikum bei deren "Irrwegen"<br />

pausenlos in Atem...<br />

für Creative Bogart 21


CINEMA AT HOME & TO GO<br />

DVD/BlueRay: Dieses<br />

ganz besondere und intime Porträt<br />

zeigt Musik-Ikone Kurt Cobain zum<br />

ersten Mal in völlig neuem Licht. Regisseur<br />

Brett Morgen (1999 mit dem<br />

Dokumentarfilm „On the Ropes“ für<br />

einen Oscar ® nominiert) verbindet<br />

gekonnt Material aus Cobains persönlichem<br />

Archiv aus Kunst und Musik<br />

mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial,<br />

Animationen und Interviews<br />

DVD: „Dance Again“ verbindet<br />

fesselnde Live-Performances mit<br />

einem ungeschminkten und sehr<br />

privaten Einblick in Jennifer Lopez'<br />

Privatleben während ihrer allerersten<br />

Welttour. Fast 200 Stunden auf der<br />

Bühne, 65 Städte auf fünf Kontinenten,<br />

100.000 zurückgelegte Meilen<br />

in sechs Monaten, 162 Garderobenwechsel,<br />

eine halbe Million Pailletten<br />

und Millionen begeisterte Fans.<br />

Ab 3.9.: Knallhart, zuverlässig<br />

und immer pünktlich: in<br />

der kriminellen Unterwelt von<br />

Frankreich ist Frank Martin (Ed<br />

Skrein) nur als der „Transporter“<br />

bekannt – der beste Fahrer, den<br />

man für Geld kaufen kann. Wenn<br />

der Preis stimmt, bringt Frank alles<br />

an seinen Bestimmungsort. Auch<br />

die ebenso geheimnisvolle wie verführerische<br />

Anna (Loan Chabanol),<br />

Ab 8.10.: Er ist wieder da,<br />

„Der Führer“! basiert auf Timur<br />

Vermes‘ wahnwitziger und absurder<br />

„Was wäre, wenn?“-Satire. In dem<br />

Millionen-Bestseller (Eichborn-Verlag)<br />

erwacht Adolf Hitler plötzlich<br />

im Berlin der Gegenwart, 66 Jahre<br />

nach seinem vermeintlichen Ende.<br />

Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva.<br />

Im tiefsten Frieden, unter Tausenden<br />

von Ausländern und Angela<br />

Ab 29.10.: "Dieser Film<br />

besteht nicht darauf, dass wir<br />

Zucker aufgeben sollen, sondern<br />

möchte vielmehr mehr Bewusstsein<br />

schaffen für eine Substanz,<br />

die in etwa 80 Prozent der verarbeiteten<br />

Nahrungsmittel enthalten<br />

ist. Angesichts dieser Allgegenwärtigkeit<br />

sollte ein genauerer Blick<br />

darauf geworfen werden," so Damon<br />

Gameau (Regie & Drehbuch.<br />

© 2015 Universal Studios<br />

© 2015 Universal Studios<br />

© 2015 Universum Film<br />

2015<br />

© 2015 Constantin Film Verleih<br />

GmbH<br />

2015 Constantin Film Verleih GmbH<br />

© 2015 Universum Film<br />

seiner Familie und engsten Freunde.<br />

Entstanden ist ein filmischer Einblick<br />

in das kontroverse und vielschichtige<br />

Leben des höchst kreativen und weltweit<br />

gefeierten Künstlers, von den Anfängen<br />

bis zu seinem tragischen Tod.<br />

Ein Muss für die Nirvana-Generation.<br />

Außerdem mit im Gepäck: ihre beiden<br />

kleinen Kinder. So privat hat<br />

man die Diva nie zuvor gesehen.<br />

„Ich wollte eine Geschichte erzählen,<br />

um mich für die Menschen zu<br />

öffnen", sagt Lopez. Dies ist ihr mehr<br />

als gelungen.<br />

Anführerin einer Söldnertruppe,<br />

versucht ihn bei ihrer persönlichen<br />

Mission, eine Bande russischer<br />

Menschenhändler auszuschalten,<br />

mit einer sehr überzeugenden Methode<br />

zu einer Zusammenarbeit zu<br />

bewegen...<br />

Ab 10.9.: Wie schon in<br />

Teil 1 liefert FACK JU GÖHTE 2<br />

ein Feuerwerk an Pointen, nimmt<br />

augenzwinkernd die viel diskutierte<br />

Bildungsmisere aufs Korn und feiert<br />

ein großes Wiedersehen mit allen<br />

Charakteren aus dem ersten Teil,<br />

die über sieben Millionen jungen<br />

und erwachsenen Zuschauern ans<br />

Herz gewachsen sind. Mit dabei<br />

u.a.: Elyas M’Barek, Karoline Herfurth,<br />

Katja Riemann, Alwara Höfels<br />

und Uschi Glas als überforderte<br />

Lehrer, Jella Haase, Max von der<br />

Groeben, Gizem Emre, Aram Arami<br />

und Anna Lena Klenke als ewige<br />

Problemschüler, sowie Runa Greiner<br />

als Streberin Meike.<br />

Merkel, startet er gegen jegliche<br />

Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere<br />

- im Fernsehen, weil ihn jeder<br />

für einen Comedian hält, obwohl er<br />

doch der echte Führer ist... Darsteller:<br />

Oliver Masucci, Fabian Busch,<br />

Christoph Maria Herbst, u.v.a.<br />

– VOLL VERZUCKERT - THAT SU-<br />

GAR FILM begleitet die Reise eines<br />

Mannes, der die bittere Wahrheit<br />

über Zucker aufdeckt. Ein Film,<br />

der vor Augen führt, wohin übermäßiger<br />

Zuckerkonsum unsere<br />

Gesellschaft führt.<br />

Californication: Hank (D. Duchovny) wird von einer boxenden Exbettbekanntschaft verprügelt.<br />

Jürgen Müller: Die besten TV-Serien.<br />

TASCHENs Auswahl der letzten <strong>25</strong> Jahre<br />

HC, Halbleinen, 32,7 x 24,5 cm, 744 S.; € 49,99<br />

Kürzlich fand in Gießen die SERIALE statt (s. vorherige<br />

Seite), das erste mit öffentlichen Mitteln geförderte Festival<br />

für unabhängige Webserien. Das Material: mit No- und Low-<br />

Budgetmöglichkeiten produzierte Serienformate von mitunter<br />

rotziger und frecher Erzählhaltung. Werden also Internet und<br />

dessen Streamingmechanismen das "Fernsehen" der Zukunft?<br />

Die Tendenzen sind allemal da, festen Programmschemata<br />

durch DVD und Internet zu "entgehen". Noch sind jedoch das traditionelle Medium Fernsehen und<br />

seine mittlerweile (vor allem in den USA) üppigst produzierten Serienformate eine eindrucksvolle<br />

Rezeptionsplattform für aktuelle Populärkultur. Gerade pr-freie US-Bezahlsender wie HBO, Showtime<br />

oder AMC vermochten in den letzten zwei Dekaden Gestaltung und Sujets durch die Bindung<br />

experimentierfreudiger Kreativer und liberalerer Themenbehandlungen innovativ aufzufächern. Das<br />

internationale Publikum (Ami-Serien waren auch immer ein Wirtschaftsgut des Exports!) dankt es mit<br />

kontinuierlicher Rezeption und häufiger Gier auf Merchandise und Momente der Zweitverwertung.<br />

(Stars als Werbeträger --> Sex in the City).<br />

Den Medienkritikern der 60er und 70er waren TV-Serien zumeist affirmative und klischeeperpetuierende<br />

Schmuddelkinder im medialen Gesamtwirken, trivialepische und stilistisch mediokre<br />

"Cousins" des Films und damit außerhalb eines wertvollen Kulturkanons ... Diese Wertigkeiten sind jener<br />

gestrige Schnee – H.C. Artmann würde sein legendäres Memento "Man wird morgen über das subtil<br />

klugscheißen, was man heute verdammt" auch in diesem Kontext abstrichfrei wiederholen können.<br />

Ob Bonanza, Rauchende Colts, Traumschiff Entensteiß oder Mondbasis Alpha 1: all diese tvlichen<br />

Serienkonvolute haben ihre zeitgenössischen Pendants gefunden und ohne die ikonographischen<br />

"Blaupausen"wie Kojak, The Rockford-Files oder Twilight Zone wären innovative Revisionen<br />

wie Homicide, The Shield, Twin Peaks oder die X-Files kaum denkbar. Die multiple Krimiparodie<br />

The Sopranos befruchtet elfenbeintürmende Hardcore-Akademiker ebenso wie graumausige "White-<br />

Collar-Worker"- Sex in the City, jener champagnergetränkte Hochaltar bestöckelschuhter Medizinstudentinnen,<br />

ist eine soziologisch packende Referenz vor klassischen Screwball-Comedies und stylishen<br />

Shoppingmalls.<br />

Das Taschen-Coffeetable-Book, von renommierten MedienwissenschaftlerInnen punktgenau<br />

– in Bild und Satz – konfektioniert ist für den<br />

Serienjunkie der pure Kick ... und für den ambitionierten<br />

Rechercheur ein veritabler Meilenstein!<br />

"Who loves ya, Baby?!"<br />

(HMK)<br />

Wenn dies Liebe ist<br />

Als du erschienst im Jetzt und Hier<br />

Alle Worte nahmst du mir<br />

Hier draußen in der dunklen Nacht<br />

Hast du ’nen Strahl ins Herz gebracht<br />

Du warst so lässig und so nah<br />

Unruhig zitternd wie ich dich sah<br />

Alle Zweifel sie zerfi elen schnell<br />

Du machtest diese Nacht taghell<br />

Wenn dies Liebe ist<br />

Will ich sein dein helles Licht<br />

Einsamkeit das will ich nicht<br />

Versetze ihr den Todesstich<br />

In dieser Welt gibt’s dich und mich<br />

Wenn dies Liebe ist<br />

Lächelt sie – macht mich lebendig<br />

Sie ist so wirklich fast unendlich<br />

Liebe kann man nicht erkaufen<br />

Vor Gefühlen bin ich fortgelaufen<br />

Diese Gefühle sind so stark<br />

So intensiv und manchmal arg<br />

Eine Kerze in den Seelen brennt<br />

Man die Kontrolle nicht mehr kennt<br />

Sobald deine Hand mich leicht berührt<br />

Die Wärme in mir weiter schürt<br />

Sorglos du in meinen Armen bist<br />

Liebe ist der Preis -<br />

die Seele zu verkaufen ist<br />

22 Bogart Das Mitmachmagazin<br />


mit Gizmorian durCh die Jahreszeiten<br />

© GIZMORIAN: CAN I BE YOUR VALENTINE? (2015) www.gizmorian.com<br />

MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI<br />

SEPTEMBER 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 <strong>25</strong> 26 27 28 29 30<br />

OKTOBER 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 <strong>25</strong> 26 27 28 29 30 31<br />

NOVEMBER 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 <strong>25</strong> 26 27 28 29 30<br />

Artwork & Lyrik aus GIZMORIAN "MENLANCHOLY"<br />

Edition Bogart; HC, 48 S., € 24 90 ; über: r.mr@gmx.de<br />

für Creative<br />

Bogart 23


Jochen schaudig<br />

"Ja, nun geht die Motzerei los, huää, alle machen Regenbogenfarben, voll die Herdentiere, huää...!" Derart auf sein bonbonig<br />

überlagertes Profi lbild "angepisst", das einer Facebook-Initiave zu der vom oberstens US-amerikanischen Gerichts positiv entschiedenen<br />

"Homo-Ehe" folgte, trägt "unser" Gießen-Mainzer Cartoonist zur Aufklärung bei.<br />

Diese Regenbogenfahne ist zum GayPride in New York rausgegeben worden ... und bezieht sich auf das Lied "Somewhere<br />

over the Rainbow", gesungen von "Schwulen-Ikone" Judy Garland (10.6.22 – 22.6.69). Und zu ihrer Beerdigung eskalierten<br />

die steten Routinekontrollen der staatlichen Sittenwächter im "Stonewall" (Greenwich Village, Christopher Street) durch die<br />

erstmalig und spontane Gegengewalt der "verhassten" Szene.<br />

In Erinnerung an diese Vorfälle, aus denen sich der inzwischen weltweit gefeierte Christopher Street-Day mit seiner kunterbunten Parade entwickelte, soll mit<br />

dem gefi lterte Profi lbild einfach nur die Botschaft “Wir sind für eine Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften” signalisiert werden. Und<br />

Facebook verwahrt sich ausdrücklich, damit – wie auch bei zurückliegenden Anlässen – kein neues Nutzerdaten-Experiment gestartet zu haben...<br />

➧<br />

24 <strong>BOGART</strong> Das Mitmachmagazin fü


"haugrund" Cartoons<br />

für Creative Bogart <strong>25</strong>


Comic und CarToon<br />

Weckmarkt 17<br />

Di bis So 10–18, Mi 10–21 Uhr<br />

caricatura‐museum.de<br />

28.9.15 bis 24.1.16<br />

GERHARD SEYFRIED<br />

Cartoons und Comics<br />

„Gelobt sei seine pusselige, wuselige Linie, die sich um die winzigsten<br />

Kleinigkeiten kringelt…“ – so rühmt F.W. Bernstein den Berliner<br />

Zeichner Gerhard Seyfried. Dessen Werke werden nun im caricatura<br />

museum gezeigt.<br />

Gerhard Seyfried gilt als Star des deutschen Untergrundcomics.<br />

Seit 1971 bezeichnet sich Gerhard Seyfried als freischaffender<br />

Karikaturist und seit 1976 lebt er in West-Berlin, das seither den<br />

Hintergrund seiner Comics und Cartoons bildet. Die Geschichten sind<br />

in der linksalternativen Hausbesetzerszene angesiedelt, die Seyfried<br />

satirisch aufs Korn nimmt. Von 1978 an verbrachte er mehrere<br />

Studienaufenthalte in den Vereinigten Staaten. 1990 lernte er die<br />

Berliner Autorin und Zeichnerin Ziska kennen, mit der er vier Comic-<br />

Alben veröffentlichte. Gerhard Seyfried arbeitet gelegentlich auch als<br />

Grafiker, Übersetzer, Modellbauer, Fotograf und Journalist. Berühmt,<br />

aber nicht öffentlich, ist seine internationale Polizeistern-Sammlung.<br />

Workshop mit HMK:<br />

Die spinnen die Römer!<br />

Qualitätsmerkmale von Comics und Mangas<br />

Im „Medienzirkus“ sind Comics kaum zu übersehen.<br />

Viele lesen sie generationsübergreifend – ob als<br />

Zeitungsstrip, Heft, Album oder „Graphic Novel“.<br />

Seit ca. 20 Jahren kommt der Manga hinzu, spezielle<br />

japanische Comics mit eigener künstlerischer<br />

„Anatomie“.<br />

Comics/Mangas beschreiben den Zeitgeist ihrer<br />

Entstehungszeit und reflektieren so als populäre<br />

Kulturform – mal subtil, mal reißerisch – das Leben<br />

ihrer Leser und Macher.<br />

Welche Inhalte und Weltbilder werden also für<br />

welches Lesealter in „Knattertons“, „Lucky Lukes“,<br />

„Schlümpfen“, „Barbarellas“ oder „Dragon Balls“<br />

transportiert?<br />

Anliegen dieses Workshops ist, Eltern, Erziehern,<br />

Lehrern sowie Interessierten die speziellen Erzählund<br />

Gestaltungsformen von populären Genrecomics<br />

aufzuzeigen.<br />

Welche Comics sind für welche Altersstufen geeignet<br />

– was ist kindgerecht oder eher für Jugendliche und<br />

junge Erwachsene angemessen? Eine differenzierte<br />

Aufklärung ist im Rahmen der gigantischen<br />

Materialfülle dringend geboten.<br />

Samstag, 10. Okt. 2015, 10 – 14 Uhr<br />

Gebühr: € 36,-<br />

Leitung: Hans-Michael Kirstein<br />

(Diplom-Designer, Comic-Zeichner, Künstler)<br />

Information und Anmeldung:<br />

fbs-gi@t-online.de oder Tel.: 0641/ 966120<br />

© Gerhard Seyfried<br />

, Wingert 18<br />

Mo bis Do: 9–12 /15-17 30 ; Fr: 9-12 Uhr<br />

26 Bogart<br />

Das Mitmachmagazin<br />


Politische Karikaturisten sind<br />

sozial-kritische "Reinzeichner"<br />

rainerhachfeld.de<br />

von Thomas Fecht (Herausgeber) unter<br />

der Mitarbeit von Rainer Hachfeld, Walter<br />

Kurowski und Arno Ploog<br />

Erstausgabe, [1. - 10. Tsd.], kart. Reinbek<br />

(bei Hamburg) : Rowohlt, 1974.<br />

268 S.; überwiegend illustrierte und<br />

graphische Darstellung<br />

ab € 4,69 incl. Versand über AMAZON<br />

Berliner Abgeordnetenhaus gewürdigt wurde.<br />

"Es sind keine Witze um des Witzes<br />

willen sondern Witze als Vehikel der<br />

politischen Aufklärung, Agitation und<br />

Propaganda oder einfach, um den<br />

Betroffenen eins auszuwischen und<br />

die Gleichgesinnten zu amüsieren",<br />

umfaßt Rainer Hachfeld (*1939) mit<br />

der Kurzformel “lach pour lach” – dem<br />

Begriff “l’art pour l’art” angelehnt –<br />

sein ambitioniertes karikaturistisches<br />

Werkschaffen, das zu seinem 70. Geburtstag<br />

mit einer Einzelausstellung im<br />

Die 60er, 70er und 80er Jahre waren die Hoch-Zeit jener haltungsbezogenen<br />

Cartoons der Marke "Agit-Prop"; die Künstler, zumeist<br />

generationsbedingt veritable "68er", arbeiteten sich vehement und<br />

mal subtil, mal dampfhammerschwingend am status quo ihrer Zeit<br />

ab. Konservative und "gestrige" Verkrustungen in Gesellschaft und<br />

Staat, die unseligen Aktivitäten amerikanischer Großkonzerne in<br />

Lateinamerika, der Vietnamkrieg sowie rechtskonservative Politiker<br />

wie der skandalumwitterte bajuwarische Multiaktivist Franz-Josef<br />

Strauß (1915–1988) waren die mit hingebungsvoller Haßliebe gepflegten<br />

Feindbilder jener aufbegehrenden Zeichnergeneration.<br />

Veranschaulicht wird jenes feuerköpfige Epizentrum bundesrepublikanischer<br />

Protestkarikatur in jenem legendären Rowohlt-Buchkatalog<br />

"Politische Karikatur in der BRD" (Hg.Thomas Fecht) aus dem<br />

Jahr 1974. Es werden Cartoonisten wie Kurowski, Siegert, Zingerl,<br />

Ploog, Poth und eben der noch stetig präsente Rainer Hachfeld<br />

dokumentiert. Hachfeld, Sohn des legendären deutschen Kabarettund<br />

Filmszenaristen Eckart Hachfeld ("Ein Mann muß nicht immer<br />

schön sein"; 1956, "Was eine Frau im Frühling träumt"; 1958 oder<br />

"Ihr 106. Geburtstag";<br />

1958) entfernte sich jedoch<br />

in jenen renegatischen<br />

Tagen ab 1968 vom bürgerlich-süffisanten<br />

Kritikstil<br />

seines Vaters und wurde<br />

zum "Mastermind" der<br />

botschaftsstrotzenden Links-<br />

Zeichner.<br />

Mal mit sublimen<br />

Konturund<br />

Linienführungen,<br />

aber<br />

auch plakativen<br />

s/w-Kontrasten<br />

zog Hachfeld<br />

gegen die Erzbösewichte<br />

und<br />

Noch immer unterwegs und nachgefragt ist der<br />

Grande seines Metiers wie einerseits auf der in<br />

kurzen Abständen mit zeitgeistigen "Spiegelbildern"<br />

gepfl egten Internetpräsenz, wie er sich<br />

auch mit persönlichen und illustrativen Einlassungen<br />

über den Mord an seinen Kollegen von<br />

Charlie Hebdo medial artikulierte.<br />

Feinde einer<br />

gerechten und<br />

entknechteten<br />

Welt feinspitzig<br />

und vorderlistig zu Felde. Im Zentrum vielerlei ästhetisch-sujetmäßigen<br />

Beschusses immer wieder jener Bayer Strauß, ein strippenziehender<br />

Großpolitiker der alten BRD und in der Tat ein in mancherlei<br />

Sozialaffären der Bonner Jahre verstrickter Machtmensch<br />

("Spiegel"-Affäre, "F104G", Fall "Brühne").<br />

Dass manche Einlassungen bedrohlich auf den/die Autor(en) zurückwirkten,<br />

bekam Hachfeld durch die seinerzeitige bundesdeutsche<br />

Justiz mehrfach zu spüren: Nicht alles wurde als Meinungsfreiheit<br />

optioniert (s.u.).<br />

(HMK)<br />

Hachfeld: 13.6.2015<br />

Hachfeld: Beitrag zur "Straußmappe", 1972<br />

"HACHFELD VS. STRAUSS" SOLIDARISIERTE 32 KÜNSTLER<br />

Brüder-Grimm-Preis-Träger Rainer Hachfeld hatte im Berliner Extra-Dienst (nrn.<br />

65/66 vom 22. bzw. 29. 8. 1970) Franz-Josef Strauß karikaturistisch gewürdigt. Er<br />

zeichnete ihn als Figur, deren Gliedmaßen sich "hakenkreuzeln". Erfolg des "kleinkarierten"<br />

Politikers: Einstweilige Verfügung für R. H. unter Androhung einer "Geldstrafe in<br />

unbeschränkter Höhe oder Haftstrafe bis zu 6 Monaten".<br />

ihm aus der not seiner rund 10.000 Mark Anwaltskosten u.a.m. zu helfen, riefen die<br />

Braunschweiger Künstler Siegfried neuenhausen und Günther Vossiek zu einem "Akt der<br />

Solidarität" auf. Sie regten die inzwischen legendäre "Strauß Mappe" an, die schließlich<br />

von den 32 Mitstreitern Albrecht, Alvermann, Badura, Baehr, Brehmer, Beuys, Decker,<br />

Deventer, Diehl, Donnan, Eirich, Fongi, Gaulin, Geiss, K. F. Günter, J. Hoffmann,<br />

V. Kühn, lindemann, von Monkiewitsch, neuenhausen, Petrick, Sartorius, Sorge, Staeck,<br />

Steidl, Volland, Vossiek, Waller, Wortelkamp, Zingerl in einer Aufl age von 165 Exemplaren<br />

realisiert wurde (s.a. BoGART 24).<br />

Deckung durch die Kunstfreiheit erhielt Hachfeld auch 1987 nicht, nachdem über<br />

sieben Jahre die Hamburger Justiz zu klären versuchte, ob Hachfeld den bayerischen<br />

Ministerpräsidenten dadurch beleidigt habe, „daß er als Pressezeichner in der Zeitschrift<br />

konkret 7/80, 6/81 und in Fortsetzung 10/81 Dr. (h.c.) Strauß als ‚Schweinchen‘<br />

dargestellt hat, das mit (anderen) ‚Justiz-Schweinchen‘ offenbar genußvoll kopuliert und<br />

selbst von solchen begattet wird“. Hachfeld musste 3000 Mark Strafe zahlen sowie<br />

sämtliche Kosten des Verfahrens tragen. – Die "Satire" der Satire kann hier komplett<br />

nachgelesen werden: zeit.de/1988/08/schweine-im-rechtsraum.<br />

für Creative Bogart 27<br />

E<br />

xemplare dieses brisanten, hochkarätigen Zeitdokuments befi nden sich in der Sammlung der Harvard Art<br />

Museums (harvardartmuseum.org) mit allen Abbildungen und Beschreibungen sowie in der Sammlung des<br />

Deutschen Historischen Museums (DHM, Berlin). - Das Gesamtwerk und Einzelstücke können im Kunst-<br />

(z.B. artax.de), ebay-Handel oder bei Auktionen erworben werden.<br />

"Ich laß' mich doch nicht zum Hanswurst von<br />

Karikaturisten machen!" (Der ledige FJS 1953 zu<br />

Adenauer, der ihm das Familienministerium anbot.)


Hardcover, 112 Seiten; € 12 95<br />

eines Charakters<br />

geschieht oftmals so schnell, dass man als Fan kaum<br />

Zeit hat, um seine Lieblinge zu trauern. Um die vielen<br />

Dahingeschiedenen – hier: der ersten vier Staffeln –<br />

nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat sich nun<br />

das Buch IM GEDENKEN ihrer angenommen.<br />

GAME OF THRONES – IM GEDENKEN<br />

Wer stirbt, gerät schnell in Vergessenheit. Bei der derzeit wohl erfolgreichste TV-Serie Game of Thrones<br />

erinnert nun ein Buch an die Toten. Das Geschehen basiert auf den Fantasy-Romanen Das Lied von<br />

Eis und Feuer von George R.R. Martin. Der Autor ist bekannt dafür, dass er ohne mit der Wimper zu<br />

zucken auch wichtigste Figuren seiner Bücher sterben lässt – und so ist das auf unterschiedlichste Weise<br />

inszenierte Dahinscheiden von Helden wie auch Schurken in der Fernseh-Adaption ebenfalls Alltag.<br />

Das Ableben<br />

Auf mehr als 50 Gedenktafeln sind die Toten der<br />

Königslande von Westeros verewigt, wobei sie auf einer<br />

Doppelseite je ein Foto-Porträt der Figur mit einem ihr<br />

Dasein charakterisierenden Gedenksatz und einem<br />

Origininal-Zitat. Eröffnet wird der Todesreigen von<br />

Eddard „Ned“ Stark, der den gerne zitierten Satz „Der<br />

Winter naht“ prägte und das Opfer höfischer Intrigen<br />

wurde. Die letzte Totentafel des Buchs gilt Tywin Lennister,<br />

der durch die Hand seines Sohnes Tyrion gemeuchelt<br />

wurde. Ebenso wie die Prostituierte Shae (im Buch<br />

eine Seite vorher aufgeführt), die von der deutschen<br />

Schauspielerin Sibel Kekilli dargestellt wurde. Aber nicht<br />

nur den Menschen wird gedacht, sondern auch anderen<br />

Kreaturen und Tieren, wie den Schattenwölfen. Lady<br />

ROS: "Für Frauen wie uns ist es nicht leicht, sich durchzubeißen."<br />

aus dem Hause Stark, zum Beispiel, die auf Befehl von<br />

Cersei Lennister getötet wurde, oder der Riese Mag. Der Wiedergänger Beric Dondarrion findet sich gar fünf Mal in dem Buch wieder, und<br />

ward vielleicht nicht zum letzten Mal gesehen. Fazit: Ein liebevoll gestaltetes Kleinod für eingefleischte Fans der Serie.<br />

Der Sieg des Menschen über den Blickkontakt<br />

blog.montyarnold.de: "The St. George Herald"<br />

betr.: 60. Geburtstag von Steve Jobs; 24.2.15<br />

AE ROCKT HH<br />

Die augenzwinkernde Eloge an<br />

nische Independentmusiker, sch<br />

Gießen, der Stadt mit Deutschl<br />

nämlich zu klein für Pillepalle wie Gen<br />

genug, dass hier die Bands unter der<br />

in den überfüllten Hallen der Metropo<br />

in ihrer Rezension des Albums mit se<br />

© Monty Arnold<br />

"Hummel mit Wodka"<br />

Andreas Eikenroth<br />

Softcover. s/w 112 S.<br />

Edition 52, 12 Euro<br />

"Man kann es einfach nicht anders<br />

aus gelungen...", O-Ton von Andrea<br />

Eikenroth-Friese, Spong Comix, Fil<br />

28 Bogart Das Mitmachmagazin fü


296 S.;<br />

vierfarbig;<br />

gebunden;<br />

€ 24,99<br />

egmont-graphic-novel.de<br />

D O N Q U I X O T E<br />

Wer den Frankenbacher Thorsten Schneider<br />

(jetzt Hamburg) mit seiner 90minütigen<br />

und emphatischen schauspielerischen<br />

Lesung in seinem Heimatort verpasst<br />

hatte (s.S...), und diesen Klassiker der<br />

Weltliteratur aufgrund des Seitenumfangs<br />

noch nicht gelesen hat, der bekommt<br />

jetzt eine Alternative. Die Graphic Novel<br />

DON QUIXOTE von Rob Davis hält sich eng<br />

an die Vorlage von Miguel de Cervantes.<br />

Kapitel für Kapitel wird die Geschichte<br />

des Adligen Alonso Quexana erzählt, der<br />

zu viele Ritterromane gelesen hat. Fortan<br />

nennt er sich Don Quixote de la Mancha.<br />

Auf seinem treuen Pferd Rosinante zieht<br />

er aus in ein witziges, sympathisches und<br />

verrücktes Abenteuer …<br />

ge an Hamburg, das Mekka für deutsche, britische und amerikaker,<br />

schrieb und zeichnete Andreas Eikenroth. Der 49-Jährige lebt in<br />

eutschlands höchster Studentendichte, über die er sagt: "Gießen ist<br />

ie Gentrifizierung und unerbaulichen Kram wie Starbucks, aber groß<br />

ter der Woche in den Kneipen und Clubs rocken, die am Wochenende<br />

etropolen spielen.", wird der Autor von Susanne Baller auf stern.de<br />

mit seinen Liebeserklärungen an die Alster- und Lahnperlen zitiert.<br />

nders sagen: Dieses Jahr war das Comicfestival München durchndreas<br />

Eikenroth (2.v.l.)mit Jan Dinter, Freddy Lombard, Katrina<br />

ix, Fil MacTaggert und Tobi Dahmen.<br />

Erstes Buch, Kapitel Sechs (Seite 73) © egmont-graphic-novel.de<br />

COMICS WAREN WEGBEREITER DER GRAPHIC NOVEL<br />

ist eine Graphic novel ein grafi scher Roman? Ein<br />

Comic für Erwachsene? Grundsätzlich gilt: Jede<br />

Graphic novel ist ein Comic, aber nicht jeder<br />

Comic ist eine Graphic novel. Graphic novels<br />

stehen also nicht in Konkurrenz zu Comics,<br />

sondern sind vielmehr eine besondere Form dieser<br />

literaturgattung.<br />

Einige Comics haben in der Vergangenheit eine<br />

wichtige Rolle gespielt, um der Graphic novel<br />

den Weg zu bereiten. Die Südseeballade (1967)<br />

von Hugo Pratt versuchte hier zum ersten Mal eine<br />

romanhaftere Erzählweise. Auch die Underground<br />

Comix, die in den 1960er-Jahren in den USA<br />

veröffentlicht wurden, können als ein wichtiger<br />

Ursprung der Graphic novels angesehen<br />

werden. Sie wendeten sich mit politischen und<br />

gesellschaftskritischen inhalten an erwachsene<br />

leser. (u.a. Robert Crumb, Gilbert Shelton, Harvey<br />

Pekar oder Joyce Farmer).<br />

Ein Vertrag mit Gott (1978) von Will Eisner ist das<br />

am häufi gsten genannte Werk diese Genres. Er<br />

schrieb den Begriff Graphic novel zum ersten Mal<br />

auf ein Titelblatt. Auch Maus – Die Geschichte<br />

eines Überlebenden (1989) von Art Spiegelman<br />

wird dazu gezählt.1992 wurde Spiegelman für<br />

sein Werk mit dem Pulitzer Preis geehrt. Eine<br />

derartige Auszeichnung hatte es noch nie zuvor<br />

für einen Comic gegeben. (aus: egmont-graphic-novel.de)<br />

für Creative<br />

Bogart 29


sPort'n'sPott<br />

'sPott<br />

Mit einem Heimspiel am Sonntag, 4. Oktober um<br />

17 Uhr gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg beginnt<br />

für die GIESSEN 46ers nach dem zweijährigen<br />

ProA-Aufenthalt die Beko BBL-Saison 2015/16.<br />

Ob der inzwischen wohl um die 30 Jahre alte "Pausenknüller"<br />

einer Osthallenpartie der späten 80er sein erkennbares<br />

Talent hier noch mal als "ganz Großer" im Wettbewerb zur<br />

Schau stellen wird, konnte so leider nicht mehr recherchiert<br />

werden. – In neuer Mission werden jedoch die damals<br />

19- bzw. 17-jährigen Lokalmatadoren Michael Koch (l.;<br />

190 cm) und Henning Harnisch (202 cm) wieder in Gießens<br />

"Gud Stubb" agieren, die sich nach ihren Debüts in<br />

der 85/86er-Runde (siehe Foto) auch von ihrem Europameisterschaftskollegen<br />

1993, Gunther Behnke (221 cm),<br />

nicht mehr düpieren ließen und ihrerseits zu internationalen<br />

Höhenflügen ansetzten.<br />

Der 140fache Auswahlspieler "Mike" sammelte mit seinen<br />

Teams 16 Prädikatstitel und avancierte während seiner siebenjährigen<br />

Griechenland-Odyssee zum Publikumsliebling.<br />

Als Langzeit- und Meistertrainer der Telekom Baskets Bonn<br />

ist Michael Koch nun Headcoach von medi bayreuth, die er<br />

am 29.11. auf ihm vertrautes Parkett begleitet.<br />

Sein Pendant auch aus Leverkusener Meisterschaftsjahren,<br />

"Flying Harnisch", trifft bereits am 24.10. mit ALBA Berlin<br />

hier ein, mit dem der 169fache "Internationale", WM-,<br />

EM- und Olympiateilnehmer über seine ambitionierte Nachwuchsförderung<br />

als Vizepräsident (zuvor Teammanager<br />

und Sportdirektor) nachhaltig verbunden ist. Buchhandlungs-"Geselle",<br />

Film- und Kulturwissenschaftler, Publizist,<br />

Kolumnist, Moderator und Dozent stehen als weitere Attribute<br />

in der Vita des Basketballers der Jahre 1990 und<br />

1991 "made in gießen".<br />

HOPP<br />

&<br />

DROP<br />

Fotos: Reinhard Müller-Rode<br />

Ganz klar Kulturstadt!!!<br />

Das Gießkannenmuseum<br />

Wir sind doch ist der Botschafter!!!<br />

Universitätsstadt...?<br />

SUPERCHATTER 10<br />

❢ ❢ ❢<br />

❢ ❢ SUPPENMAN<br />

SPLASH<br />

MAN<br />

WIESECK<br />

AUE<br />

Nee, wir sind jetzt wieder<br />

Basketball-Stadt...!?!<br />

MAYOR<br />

WOMAN<br />

YES GIESSEN CAN<br />

Donnerwetter! Die eher schlepplästige Unbotschaft zur landesbeschaulichen<br />

Wieseckaue-Florale 2014, "Des Gärtners erste<br />

Pfl icht: GiESSEn", wurde unlängst mit einem SonDERPREiS<br />

beim Wettbewerb "Städte sind zum leben da"... geerdet.<br />

Übrigens, von diesem tiefgängigen Klageschrei zeigte sich<br />

zur seinerzeitigen<br />

Eröffnung auch Petrus<br />

mit ausgiebigem Tränenfl<br />

uss nachhaltig<br />

beeindruckt...<br />

Dabei lehnten die nassforschen<br />

Parkwächter<br />

ihre drohwelkige Kompostition<br />

sicher nicht<br />

der später namensgebend 1152 begründeten Wasserburg<br />

Gießen an, sondern schöpften ihre hymnische Vorspülung<br />

wohl einfach blitzgescheit aus der Regenrestetonne...<br />

inkontiniert und berieselt vom WATERinG-CAn-oRCHESTRA<br />

feat. iMAGoS wäre diese harnrissige Melodei sicherlich der<br />

Headbanger beim Musikalischen Sommer auf "unserem"<br />

Schiffenberg. Und für die beziehungsreiche Werbekampagne<br />

hat der mit den Örtlichkeiten vertraute Karikaturist<br />

Jochen Schaudig auf Seite <strong>25</strong> die leitfi gur bereits<br />

freudestrahlig entpackt...<br />

Szenario: Wadim Reis<br />

Text: R. Müller-Rode<br />

EDITION <strong>BOGART</strong>:<br />

GIEßENER KÜNSTLERTASSEN<br />

"Flowy", "LIEBE", u.a.m.<br />

lim. Auflage,<br />

€ 8,90<br />

POSTERLADEN<br />

Goethestraße<br />

30 Bogart Das Mitmachmagazin fü


Hans-Michael Kirstein: MUTTERTACH | Aquarell/Tusche (aus lfd. Ausstellung in der EFB, Wingert 18) € 240,-<br />

für Creative<br />

Bogart 31


HEINRICH ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

UDO HELENE GÜNTHER LARS HEINRICH<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

SPENCER KATHRINE JEAN-PAUL JEAN<br />

WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

PAULETTE ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

JEAN Oversexed and WOODY underfucked Party MIA rampage ELIZABETH Burn the witch! RICHARD<br />

Mirror's Edge<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

HEINRICH Hans-Michael ANGELA ELIZABETH Kirstein II ULLI<br />

CHARLY<br />

Familien-Bande<br />

VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

JEAN "Verzeihende WOODY Dramolette MIA ELIZABETH über Hinz und RICHARD Kunz"<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

JEAN WOODY<br />

Porträts|Cartoons|Comics<br />

MIA ELIZABETH RICHARD<br />

PAULETTE ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

HEINRICH ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

HEINRICH ANGELA ELIZABETH II ULLI<br />

CHARLY VOLKER UDO ABRAHAM THOMAS<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

SPENCER KATHRINE JEAN -PAUL PAULETTE<br />

FRIEDHELM UDO HELENE GÜNTHER LARS<br />

Cocooning<br />

Riverrun<br />

GEORGE JAMES MARIO ROWAN CHARLES<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

JEAN WOODY MIA ELIZABETH RICHARD<br />

SPENCER KATHRINE JEAN- PAUL PAULETTE<br />

Mo bis Do: 9–12 /15-17<br />

FRIEDHELM UDO 30 ;<br />

Fr: 9-12 Uhr HELENE Wingert GÜNTHER 18<br />

LARS<br />

EISENHERZ CHARLY HUMPHREY LAUREN<br />

Bis November 2015

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!