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atw 2017-12

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<strong>atw</strong> Vol. 62 (<strong>2017</strong>) | Issue <strong>12</strong> ı December<br />

der Mitglieder der KTG zu vertreten. (siehe auch „Laudatio<br />

…“).<br />

Der KTG-Vorstand hat in <strong>2017</strong> eine Ressortaufteilung<br />

vorgenommen. So wird sich Dr. Erwin Fischer neben seiner<br />

formalen Position als Schatzmeister der KTG um die Untergliederungen<br />

kümmern, Prof. Dr.-Ing. Marco K. Koch als<br />

Stellvertretender Vorsitzender der KTG ist unser Verbindungsmann<br />

zur „Young Generation“, Dr. Walter Tromm<br />

betreut die Forschungsförderung, Dr. Jens Schröder leitet<br />

den Programmausschuss des AMNT und Frank Apel als<br />

KTG­ Vorsitzender übernimmt das Ressort Kommunikation.<br />

Gerade in Zeiten großer Herausforderungen ist der<br />

Beitrag unserer KTG-Mitglieder, die sich persönlich mit<br />

großem Engagement für Kerntechnik „Made in Germany“<br />

einbringen, nicht hoch genug zu würdigen. Dafür möchten<br />

wir uns auch an dieser Stelle nachdrücklich noch einmal<br />

bedanken. Wir gehen auch weiterhin davon aus, dass die<br />

Unternehmen und Organisationen, in denen unsere ehrenamtlichen<br />

Mitglieder arbeiten, diese KTG-Tätigkeit wertschätzen.<br />

Was die Mitglieder der KTG verbindet, ist die<br />

„Faszination Kerntechnik“. Lassen auch Sie sich davon<br />

anstecken …<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen, Freunden<br />

und Bekannten eine besinnliche Adventszeit, ein Frohes<br />

Fest sowie Gesundheit und Erfolg im Neuen Jahr.<br />

Frank Apel<br />

KTG-Vorsitzender<br />

761<br />

KTG INSIDE<br />

Laudatio anlässlich der Verleihung<br />

der Ehrenmitgliedschaft der<br />

Kerntechnischen Gesellschaft e.V.<br />

(KTG) an Reinhold Scheuring<br />

16. Mai <strong>2017</strong>, Estrel Convention Berlin<br />

Zum 37. Mal wird eine Persönlichkeit für ihre Verdienste<br />

um die Kerntechnik ausgezeichnet und ich freue mich<br />

sehr in diesem Jahr Herrn Reinhold Scheuring für sein<br />

unermüdliches Engagement und seinen tatkräftigen Einsatz<br />

für die Kerntechnik ehren zu dürfen.<br />

Ich darf die Deutsche Presseagentur vom 24. April<br />

zitieren: „Reinhold Scheuring kennt jedes Ventil, jedes Rohr,<br />

jeden Schalter im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (KKG) persönlich.<br />

Fast vier Jahrzehnte lang hat der Elektrotechniker<br />

mit dafür gesorgt, dass hier unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen<br />

jedes Jahr mehrere Milliarden Kilowattstunden<br />

Strom produziert wurden. 2015 ging die Anlage schließlich<br />

vom Netz, weil die Bundesregierung den Atomausstieg bis<br />

2022 beschlossen hatte.“<br />

Bewegte Zeiten, in denen es auf engagierte und<br />

beherzte Menschen ankommt, die sich von der Kerntechnik<br />

nicht nur faszinieren lassen, sondern sich für diese<br />

auch stark machen. Menschen wie Sie, Herr Scheuring, die<br />

sich mit tiefster Überzeugung und unermüdlicher Hingabe<br />

für unsere Branche eingesetzt haben. Hierfür gilt Ihnen<br />

unser ausdrücklicher Dank!<br />

Sie haben in Ihrem gesamten Berufsleben Ehrgeiz,<br />

Einsatz und Engagement im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld<br />

bewiesen, das verrät auch ein Blick auf Ihre Vita.<br />

Sie haben am 1. Oktober 1980 als Ingenieur zur<br />

Ausbildung zum Schichtleiter im KKG begonnen und die<br />

Schichtleiterprüfung im März 1983 abgelegt und waren<br />

7 Jahre als Schichtleiter tätig. Sie haben damit in relativ<br />

jungen Jahren die Last der Verantwortung für ein Team,<br />

für ein Kernkraftwerk und für eine ganze Region auf Ihren<br />

Schultern getragen.<br />

Im April 1990 wurden Sie zum Teilbereichsleiter<br />

„Betrieb- Schicht“ ernannt, wenig später zum Beauftragten<br />

für die kerntechnische Sicherheit benannt.<br />

1996 wurden Sie Fachbereichsleiter „Zentrale Aufgaben“<br />

und stellvertretender Kraftwerksleiter und 2 Jahre<br />

später – im Jahr 1998 bereits Kraftwerksleiter mit der<br />

Gesamtverantwortung für das KKG.<br />

Die Mannschaft von Herrn Scheuring berichtet, dass<br />

im Dienst mit Vorbildwirkung, zielgerichtet und mit<br />

klarer Ansage und Deutlichkeit geführt wurde gleichzeitig<br />

jedoch auf der Beziehungsebene der Umgang respektvoll,<br />

anerkennend und sehr angenehm verlief.<br />

Mehr als zehn Jahre waren Sie Vorsitzender des<br />

VGB-Fachausschusses Kernkraftwerksbetrieb und haben<br />

als Netzwerker den Erfahrungsaustausch moderiert und<br />

Hilfestellungen für den sicheren aber auch wirtschaftlichen<br />

Betrieb Ihrer Anlagen – und auch der Anlagen Ihrer<br />

Marktbegleiter im In- und Ausland – gegeben. Von 2005<br />

bis 2010 waren Sie der Deutsche Governor der WANO<br />

(World Association of Nuclear Operators), Sie haben die<br />

Standards für Safety Excellence identifiziert und international<br />

auf den Kernkraftwerkspark übertragen.<br />

Ich erinnere mich persönlich an viele Betriebsleitertagungen,<br />

bei denen Herr Scheuring das Sprachrohr aller<br />

deutschen Betriebsleiter war aber auch ein sehr gefragter<br />

Ansprechpartner der Betreiber von KWU-Anlagen im<br />

Ausland. Als Schwesteranlage von Grafenrheinfeld war<br />

für die Kollegen des brasilianischen Betreibers ETN<br />

bzw. der Anlage Angra-2 immer wichtig zu wissen, wie<br />

„Hr. Scheuring“ seine Anlage betreibt bzw. auf neue<br />

Behördenanforderungen reagiert werden soll.<br />

An dieser Stelle darf ich noch eine E-Mail vom 3. Juli<br />

2015 aus Brasilien vorlesen: „Bitte übermittle an Reinhold<br />

Scheuring, Anlagenleiter Grafenrheinfeld, und Erwin Fischer<br />

unsere Enttäuschung und Frustration zum endgültigen<br />

Abschalten der Anlage, gemäß Presseinformationen vorgesehen<br />

für morgen.<br />

Die Anlage Grafenrheinfeld (ich bin sicher, ich schreibe<br />

den Namen falsch) war immer die Referenz für uns, nicht nur<br />

in Bezug auf Genehmigungsverfahren, sondern auch als<br />

Beispiel für operational excellence, von uns angestrebt kopiert<br />

und erreicht zu werden.<br />

Für uns in Brasilien ist das Abschalten der Anlage, die<br />

ich als eine der besten, wenn nicht die beste Anlage der Welt<br />

erachte, ein sehr großer Verlust.<br />

Ich sende ihnen allen eine Umarmung, auch an Bernhard<br />

Seuffert, Operations Manager, und ich wünsche ihnen, dass<br />

ihr neuer Weg genauso erfolgreich wird, so wie die Anlage<br />

Grafenrheinfeld selbst war.“<br />

Herr Scheuring hat sich während seines gesamten<br />

Berufslebens für die Kerntechnik in Deutschland und die<br />

Beschäftigten der Branche verdient gemacht. Als dienstältester<br />

Kraftwerksleiter hat Herr Scheuring „seine“ Anlage<br />

allzeit sicher und mit höchsten Verfügbarkeiten gefahren.<br />

Dabei hat er zu keiner Zeit gescheut, Sachzusammenhänge<br />

auch im öffentlichen Diskurs im Interesse der Branche<br />

und der Mitglieder der KTG zu vertreten. Der KTG ist<br />

Herr Scheuring im Jahr 1999 beigetreten und hat sich insbesondere<br />

im Rahmen der seinerzeitigen Ortssektion<br />

KTG Inside

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