unternehmen Dezember 2016
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[titelthema] Ausgabe 54 | <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
„So wie ich Wolfrad Bächle<br />
vertraue, vertraut er mir“,<br />
sagt Florian Sieber im Gespräch<br />
mit Alexander Bögelein,<br />
dem Redaktionsleiter<br />
„<strong>unternehmen</strong> [!]“. Die Geschlossenheit<br />
der beiden Geschäftsführer<br />
ist einer der<br />
Faktoren für die erfolgreiche<br />
Neuausrichtung.<br />
Geschäftsführern erlebt. Aber es war lange kein geschäftsführender<br />
Gesellschafter mehr da. Dass meiner<br />
Familie das Unternehmen gehört, hat mir Rückhalt gegeben.<br />
Dazu kam, dass ich mich von Anfang an sehr gut<br />
mit meinem Kollegen Herrn Bächle (dem Technik-Geschäftsführer,<br />
Anmerkung der Redaktion) verstanden<br />
habe. Er kennt das Unternehmen und die Mitarbeiter<br />
sehr gut. Schnell war klar, dass wir nicht, wie so oft in<br />
der Vergangenheit gegeneinander, sondern miteinander<br />
arbeiteten. Sowie ich ihm mein volles Vertrauen<br />
geschenkt habe, vertraut er auch<br />
mir. Das spüren die Mitarbeiter,<br />
selbst diejenigen, die anfangs Zweifel<br />
hatten. Wir stehen zu dem, was<br />
wir bei der Übernahme von Märklin<br />
versprochen haben: Nämlich,<br />
dass wir alle Mitarbeiter in Göppingen<br />
behalten wollen und auch weiterhin<br />
auf unseren Standort in Ungarn<br />
setzen.<br />
Wir stehen zu<br />
dem, was wir<br />
beim Kauf<br />
versprochen<br />
haben<br />
richtigen Entscheidungen treffen kann. Ich musste<br />
mich in vielen Fällen auf die Erfahrung unserer Mitarbeiter<br />
stützen, habe mich beraten lassen und in viele<br />
Themen eingelesen. Was ich heute aus dem Stehgreif<br />
beantworten kann, musste ich damals aufwändig recherchieren.<br />
Wie schwierig ist es, für eine so komplexe Firma wie<br />
Märklin Entscheidungen zu treffen?<br />
Man muss sich Zeit für wichtige Entscheidungen nehmen.<br />
Und natürlich war ich nicht<br />
alleine: Herr Bächle, mein Vater<br />
und die anderen Geschäftsführer<br />
der Simba-Dickie-Gruppe standen<br />
mir jederzeit zur Seite. Trotzdem<br />
haben wir hin und wieder den falschen<br />
Weg eingeschlagen. Auch<br />
das gehört dazu – Fehler zu erkennen<br />
und einen Schritt zurückzugehen.<br />
Das war ein Sprung ins kalte Wasser. Wie schwierig<br />
war es, die richtigen Stellschrauben für die Neuausrichtung<br />
zu finden?<br />
Es dauert einige Zeit, sich in die Modellbahn einzufinden.<br />
Deshalb habe ich mir auch nicht eingebildet, dass<br />
ich nur allein aufgrund meiner Position immer die<br />
Sie sind zugleich auch Junior Chef der Simba-Dickie-Gruppe<br />
in Fürth. Sind Sie dort auch in Entscheidungen<br />
involviert?<br />
Nein, dadurch, dass ich hier in Göppingen von früh bis<br />
spät beschäftigt bin, bekomme ich vom Tagesgeschäft<br />
nicht alles mit. Allerdings werde ich über alle relevan-<br />
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