unternehmen Dezember 2016
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Handhabbar im Quadrat: Im Knittel-Recyclingcenter werden voluminöse Abfälle wie Pappe, Folien und Dosen zu Ballen gepresst. <br />
Fotos: Marc Hörger<br />
Gemeinsam besser entsorgen<br />
High-Tech, Rohstoffkreisläufe, Umweltschutz. Der Vöhringer Unternehmer Werner Knittel hat ein nachhaltig gutes<br />
Geschäftsmodell aufgebaut. Der Grundstein: die Gründung eines Mittelstands-Netzwerks vor mehr als 20 Jahren.<br />
Allein in München holen die Mitarbeiter<br />
von Werner Knittel pro Woche 150<br />
Tonnen verpackte Lebensmittel ab<br />
und bringen diese nach Erkheim (bei Memmingen)<br />
in eine Bioabfall- und Speiserestevergärungsanlage,<br />
die der Unternehmer bereits<br />
1998 mit einem Partner aufgebaut hat. Dort<br />
werden sie vollautomatisch entpackt und vergoren.<br />
So entstehen Strom und Wärme. „Mir<br />
liegt die sinnvolle Verwertung von Abfällen<br />
am Herzen“, sagt der 63jährige Unternehmer<br />
aus Vöhringen (Neu-Ulm).<br />
Dass Handelsketten Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
überschritten ist,<br />
nicht einmal mehr verschenken dürfen, auch<br />
wenn sie noch genießbar sind, gibt der Gesetzgeber<br />
vor. Große Handelsketten wie Edeka<br />
und Aldi schreiben die Entsorgung bundesweit<br />
oder auf Ebene der Bundesländer aus.<br />
„Als einzelner Mittelständler hat man da keine<br />
Chance, zum Zuge zu kommen“, sagt Knittel.<br />
„Zwar sind wir nahe am Kunden und treffen<br />
Entscheidungen schnell, aber als<br />
Mittelständler hat man auch Nachteile: Wir<br />
haben geringere Einkaufsvolumen als die großen<br />
Konkurrenten, deswegen schlechtere<br />
Konditionen und weniger Möglichkeiten, Synergien<br />
zu nutzen. Als Kleiner kannst du<br />
auch nicht die ganze Palette der Dienstleistungen<br />
anbieten“, sagt Knittel, der seit 40 Jahren<br />
Sprecher der schwäbischen Entsorger ist.<br />
KOOPERATION DER KLEINEN<br />
Wie kommt es dann, dass seine Fahrzeuge von<br />
Oberstdorf bis Donauwörth, von Garmisch-<br />
Partenkirchen bis München Lebensmittel ein-<br />
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