unternehmen Dezember 2016
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[machen] Ausgabe 54 | <strong>Dezember</strong> <strong>2016</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Fensterbauer mit<br />
glasklarer Ausrichtung<br />
Früher holte der Bartel bei Gugelfuss in Elchingen das Fass für den Most ab. Das<br />
ist Geschichte. Das Familien<strong>unternehmen</strong> hat sich neu erfunden. Mit seiner<br />
hochmodernen Produktion gehört es zu den Großen der Fensterbau-Branche.<br />
Hochmoderne Fensterproduktion in Elchingen: Die Gugelfuss GmbH hat in den vergangenen Jahren rund 10 Millionen Euro am Stammsitz investiert.<br />
Wer in der Unternehmensgeschichte<br />
der Gugelfuss GmbH blättert, die<br />
neue Produktionshalle nach einem<br />
Rundgang in frischer Erinnerung, reibt sich<br />
verwundert die Augen: Auf den alten Aufnahmen<br />
spielen Fässer eine wichtige Rolle, ab<br />
1960 werden Grünfuttersilos dokumentiert;<br />
betrieben wurden zu dem Zeitpunkt eine<br />
Mosterei und eine Brennerei und im Keller<br />
gab es einen Verkaufsraum für Wein und Spirituosen.<br />
Die ursprüngliche Küferei und ihre<br />
Nebenlinien – alles längst Geschichte.<br />
Heute, im Jahr 125 nach der Gründung, zählt<br />
das Unternehmen aus Elchingen (Kreis Neu-<br />
Ulm) zu den großen Anbietern im Fensterund<br />
Türenbau. Das Unternehmen hat in den<br />
vergangenen Jahren kräftig investiert und<br />
fertigt heute stark automatisiert. Mit der neuen<br />
Produktions- und Montagehalle am Elchinger<br />
Stammsitz ging vor wenigen Jahren<br />
ein vollautomatisiertes Hochregallager in Betrieb.<br />
2017 soll das alte Zuschnitt- und Bearbeitungszentrum,<br />
das Herzstück der Produktion,<br />
durch ein neues ersetzt werden, die den<br />
Automatisierungsgrad nochmals erhöht.<br />
Rund zehn Millionen Euro wurden binnen<br />
weniger Jahre investiert, sagt Anton Gugelfuß,<br />
der sich mit seinem Neffen Martin die<br />
Geschäftsführung teilt. Dritte im Familien-<br />
Bunde auf der Leitungsebene ist mit Susanne<br />
Gugelfuß-Dannerbauer als Prokuristin dessen<br />
Schwester. Sie stehen für die vierte und fünfte<br />
Generation des Familien<strong>unternehmen</strong>s.<br />
Das zuletzt hohe Investitionsniveau – beim<br />
Umsatz hofft man in diesem Jahr die 40-Millionen-Euro-Schwelle<br />
zu überschreiten – ist<br />
gleichzeitig Ausdruck und Indiz für den rasanten<br />
Wandel in der Branche. Sie ist nach wie<br />
vor relativ kleinteilig und zersplittert. Aber<br />
immer mehr der kleineren und kleinsten Betriebe<br />
stellen die Produktion ein und verlegen<br />
sich auf die Montage als Partner der Großen.<br />
Diese wiederum unterliegen dem Zwang zu<br />
weiterem Wachstum. Die Kehrseite ist, dass<br />
mit der Ausweitung der Kapazitäten auch der<br />
Druck auf die Preise zunehme, erläutert Martin<br />
Gugelfuß. Zudem schüren osteuropäische<br />
Billiganbieter den Konkurrenzdruck. „Es<br />
herrscht Verdrängungswettbewerb“, ergänzt<br />
sein Onkel. Doch im Moment – Spiegelbild<br />
der guten Baukonjunktur – laufe der Absatz<br />
gut.<br />
Das Unternehmen profitiert dabei von der guten<br />
Marktdurchdringung über die mehr als<br />
650 Händler-Kunden. Diese kommen aus einem<br />
Radius von 400 Kilometern und sorgen<br />
für Aufträge und Absatz. Die zweite Vertriebschiene<br />
ist das Direktgeschäft in einem engeren<br />
Umkreis. Hier übernimmt Gugelfuss auch<br />
die Montage. Auslieferungen erfolgen mit der<br />
eigenen Transporter-Flotte.<br />
Trotz industrieller Fertigung sind größere Serien<br />
mit gleichem Maß selten. „Im Grunde ist<br />
jedes Fenster ein Prototyp“, erläutert Martin<br />
Gugelfuß. Das liegt an den unterschiedlichen<br />
Die Firmenchefs: Martin Gugelfuß und sein<br />
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