BOLD INTERVIEW No.01
GEORGE CLOONEY | MARK WAHLBERG | MIKE TYSON | RYAN REYNOLDS | EVA GREEN | DESIGNER CHRISTIAN BAUER | MARILYN MANSON | LIAM NEESON
GEORGE CLOONEY | MARK WAHLBERG | MIKE TYSON | RYAN REYNOLDS | EVA GREEN | DESIGNER CHRISTIAN BAUER | MARILYN MANSON | LIAM NEESON
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EVA GREEN<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>INTERVIEW</strong> SPECIAL | 49<br />
Das Image der undurchschaubaren<br />
Verführerin haftet Eva Green schon seit<br />
ihrem allerersten Film an. Mit Anfang<br />
20 entdeckte der legendäre italienische<br />
Regisseur Bernardo Bertolucci die<br />
Tochter einer französischen Schauspielerin<br />
und eines schwedischen Zahnarztes,<br />
die in London und New York<br />
studierte und zunächst in Paris Theater<br />
spielte, für seinen Film „Die Träumer“.<br />
Ein französisches Zwillingspaar und<br />
ein amerikanischer Austauschstudent<br />
diskutieren über Filme und lümmeln<br />
bevorzugt nackt in ihrer Wohnung<br />
herum, während draußen vorm Fenster<br />
die Studentenrevolte von 1968 beginnt<br />
– das war genau der Stoff, um eine<br />
unbekannte Darstellerin über Nacht<br />
zum intellektuellen Sexsymbol für all<br />
diejenigen zu machen, die eher auf<br />
mysteriös und ein wenig düster stehen<br />
als auf blonde Hollywood-Barbies.<br />
Die Traumfabrik klopfte dann natürlich<br />
trotzdem bald bei Green an. Für Ridley<br />
Scott stand sie neben Orlando Bloom<br />
in Ridley Scotts historisch-epochalem<br />
Abenteuerfilm „Königreich der<br />
Himmel“ vor der Kamera, in dem sie als<br />
Königsschwester eine verbotene Liebschaft<br />
mit dem jungen Helden beginnt.<br />
Kein Film, an den man sich heute noch<br />
groß erinnern würde, außer vielleicht<br />
an Greens dunkles Augen-Make-up,<br />
das seither zu einer Art Markenzeichen<br />
wurde. Gleich mit der nächsten Rolle<br />
allerdings wurde die Nichte des österreichischen<br />
Kameramanns Christian<br />
Berger (der regelmäßig mit Michael<br />
Haneke dreht) dann allerdings endgültig<br />
zum Star: Nur wenige Tage vor Drehbeginn<br />
wurde sie als Vesper Lynd in<br />
„Casino Royale“ besetzt – und trug an<br />
der Seite von Daniel Craig entschieden<br />
dazu bei, eine ganz neue James Bond-<br />
Ära einzuläuten. Nicht wenigen Fans<br />
gilt die Figur als faszinierendstes Bond-<br />
Girl aller Zeiten. Kein Wunder, dass 007<br />
auch drei Filme später noch nicht über<br />
sie hinweggekommen ist.<br />
Im Mainstream-Kino, so gibt Green zu<br />
Protokoll, gab es danach – von einem<br />
Auftritt als Hexenkönigin in „Der<br />
Goldene Kompass“ abgesehen – für<br />
sie erst einmal nichts mehr zu holen:<br />
„Alles, was mir angeboten wurde, waren<br />
langweilige Rollen als verführerische<br />
Schönheit.“ Stattdessen kehrte sie<br />
nach Europa zurück und drehte unter<br />
anderem abgründige Science Fiction-<br />
Dramen wie „Perfect Sense“ mit Ewan<br />
McGregor oder „Womb“ (gedreht auf<br />
Sylt und in Sankt Peter-Ording). Nur<br />
in ihrer französischen Heimat fasste sie<br />
erst einmal nicht mehr wirklich Fuß:<br />
„Scheinbar haben meine Landsleute<br />
das Gefühl, ich sei bewusst aus Frankreich<br />
geflüchtet und würde dort gar<br />
nicht arbeiten wollen. Dabei ist wirklich<br />
das Gegenteil der Fall. Schon allein,<br />
weil Französisch meine Muttersprache<br />
ist und mir eigentlich leichter fällt als<br />
Englisch.“<br />
Nach zwei Nebenrollen in Tim Burtons<br />
Filmen „Dark Shadows“ und „Die Insel<br />
der besonderen Kinder“, zwei Staffeln<br />
der Horrorserie „Penny Dreadful“ (die<br />
ihr eine Nominierung für den Golden