05.06.2019 Views

staufen magazine 2019 | No.2

A journal for change from STAUFEN.AG INSIDE EVERY COMPANY THERE IS AN EVEN BETTER ONE. Facing the current megatrend of individualization, factors which connect us with each other are receding into the background more and more in our fragmented society. Corporate management and leadership can and must be innovative and successful, even in such a fragmented world. And you can see confirmation of this in the real-life examples and interviews with experts presented in this issue. No matter whether the business in question is a startup or a global market leader, it is the team and not the individual person that determines a company’s success and adaptability. A venue for exchanging ideas and coming together is the new staufen magazine. We hope you enjoy reading our articles, and we hope it provokes many thoughtful and inspiring conversations with colleagues and employees.

A journal for change from STAUFEN.AG

INSIDE EVERY COMPANY THERE IS AN EVEN BETTER ONE.
Facing the current megatrend of individualization, factors which connect us with each other are receding into the background more and more in our fragmented society.

Corporate management and leadership can and must be innovative and successful, even in such a fragmented world. And you can see confirmation of this in the real-life examples and interviews with experts presented in this issue. No matter whether the business in question is a startup or a global market leader, it is the team and not the individual person that determines a company’s success and adaptability.

A venue for exchanging ideas and coming together is the new staufen magazine. We hope you enjoy reading our articles, and we hope it provokes many thoughtful and inspiring conversations with colleagues and employees.

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Experts at work<br />

Die Kiekert AG ist globaler Markt- und Technologieführer bei Schließsystemen für Automobile. Das Unternehmen mit Sitz<br />

im nordrhein-westfälischen Heiligenhaus beschäftigt weltweit 6.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und gehört zum<br />

chinesischen Lingyun-Konzern.<br />

Wenn Sie über das Thema Lean sprechen,<br />

leuchten Ihre Augen. Dahinter<br />

scheint mehr zu stehen als nur Spaß<br />

am Job in einem erfolgreichen Unternehmen.<br />

Ja, das ist auch so. Ob im Business oder<br />

im Privatleben – mich interessiert immer<br />

die Frage: „Wie kann ich etwas effizienter<br />

gestalten, sodass ich mehr Zeit für die<br />

wesentlichen Dinge habe?“<br />

Die Faszination für Lean kam bei mir<br />

nicht erst mit dem Start ins Berufsleben,<br />

sondern schon während meines<br />

Studiums. Ich habe damals in einer<br />

Unternehmensberatung gejobbt und die<br />

Grundlagen von Lean kennengelernt.<br />

Der Spruch „Das Auge steuert die Fabrik“<br />

hat sich damals bei mir eingebrannt und<br />

begleitet mich bis heute ständig. Denn<br />

letztendlich gilt er nicht nur für klassische<br />

Produktionsabläufe, sondern lässt sich<br />

auf jegliche Formen von Prozessen übertragen.<br />

Was wir sichtbar machen, können<br />

wir messen und somit Verschwendung<br />

an der richtigen Stelle vermeiden.<br />

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag bei<br />

Kiekert aus?<br />

Als Erstes halte ich morgens Rücksprache<br />

mit den Lean Kollegen der<br />

chinesischen Werke, denn aufgrund<br />

des Zeitunterschieds neigt sich deren<br />

Arbeitstag dann bereits dem Ende zu.<br />

Da geht es um ganz konkrete Fragestellungen,<br />

beispielsweise wie wir das Lean<br />

Know-how in bestimmten Bereichen<br />

ausbauen können. Der Vormittag gilt im<br />

Normalfall strategischen Themen wie<br />

der Weiterentwicklung interner Abläufe<br />

und Prozesse oder wie wir Lean Methoden<br />

an die Bedürfnisse von Kiekert<br />

anpassen können. Außerdem habe ich<br />

hier Zeit, mit meinen Kollegen in der<br />

Zentrale in Heiligenhaus gemeinsame<br />

Projekte und Workshops abzustimmen.<br />

Ab dem Nachmittag stehe ich dann mit<br />

den europäischen und amerikanischen<br />

Kollegen in Kontakt, um auch hier Unterstützung<br />

zu geben.<br />

Das klingt nach ganz viel<br />

Austausch – mit Menschen über<br />

den Globus verteilt …<br />

In der Tat. Mein Hauptjob besteht<br />

darin, zu kommunizieren. Mir sind die<br />

Teamarbeit und der kulturelle Austausch<br />

zwischen unseren Standorten in Mexiko,<br />

USA, China, Tschechien, Russland und<br />

Deutschland sehr wichtig. Wöchentlich<br />

gibt es Audio-Konferenzen mit den<br />

Werken. Zum einen in klassischen,<br />

persönlichen Einzelgesprächen und zum<br />

anderen als globale Teamkonferenzen.<br />

Ich bin auch häufig vor Ort in den<br />

Werken, um die Fortschritte bei Lean<br />

mitzuverfolgen oder für gemeinsame<br />

Workshops. Im Schnitt besuche ich die<br />

großen Werke in Mexiko, China und<br />

Tschechien alle zwei Monate. Zudem<br />

treffen wir uns jährlich zu einem globalen<br />

Lean Meeting, um die gemeinsame<br />

Ausrichtung festzulegen. Daran nehmen<br />

alle Werke teil.<br />

Wie werden Sie denn im Konzern gesehen<br />

– als die globale „Lean Heldin“?<br />

Ich will keine Lean Heldin sein, sondern<br />

ein Coach, der die Menschen für Lean<br />

begeistert. Das ist meine Rolle und<br />

das macht mir unglaublich viel Spaß,<br />

besonders wenn ich sehe, wie sie beginnen,<br />

sich selbst und ihre Prozesse zu<br />

optimieren.<br />

Ist denn Ihre Arbeit als Lean Coach<br />

nicht irgendwann mal beendet, wenn<br />

die Prozesse schlank sind und perfekt<br />

laufen?<br />

Nein, gerade jetzt bietet uns die Industrie<br />

4.0 doch viele neue Möglichkeiten,<br />

Lean weiterzuentwickeln. Entsprechend<br />

ist Weiterbildung auch für mich und<br />

mein Team ein wichtiger Pfeiler für eine<br />

erfolgreiche Lean Umsetzung.<br />

So habe ich mich beispielsweise kürzlich<br />

auf einem Seminar darüber informiert,<br />

wie das klassische Wertstrommanagement<br />

mit Industrie 4.0 verbunden werden<br />

kann. In unserem mexikanischen<br />

Werk machen wir nun damit unsere<br />

ersten Gehversuche. Für mich und das<br />

gesamte Team war es überraschend,<br />

welche Potenziale sich noch heben<br />

lassen. Dies zeigt bereits ein kleines<br />

Beispiel: Industrie 4.0 ist die Basis für die<br />

Weiterentwicklung von Lean. Beides zusammen<br />

bietet uns immense Chancen,<br />

im immer stärker werdenden Wettbewerb<br />

unsere Position auszubauen. <br />

99

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!