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2. Behavioral Biology TALKS - Deutsche Zoologische Gesellschaft

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more complete perspective, respectively). Moving forward, application of our<br />

protocol will help fill in the many gaps present regarding the rotifer nervous system<br />

and then in a standardized fashion, facilitating both cross-species comparison and<br />

investigations into the evolution of this system within the group.<br />

����117 Martin Heß<br />

Das Fischgehirn in 3D: ein neuer Ansatz des funktionsmorphologischen Arbeitens<br />

Authors: Marc Sieber 1 , Maximilian Scheungrab 1 , Mario Wullimann 1 , Martin Heß 1<br />

Affiliation: 1 Biozentrum LMU München, Planegg-Martinsried<br />

Um zu verstehen wie Fische sehen, müssen die am Sehvorgang beteiligten Strukturen<br />

auch morphologisch untersucht werden. Wir haben die Europäische Sardelle<br />

(Engraulis encrasicolus), deren Retinastruktur auf Polarisationssehen hindeutet, mit<br />

der Europäische Sardine (Sardina pilchardus), einem nahen Verwandten und<br />

Vertreter des viel weiter verbreiteten Farbkontrastsehens verglichen.<br />

Es wurden zahlreiche Gehirne fixiert, präpariert, in unterschiedlichen Medien<br />

eingebettet und lückenlose Schnittserien angefertigt. Mit Richardson/OsO4 gefärbte<br />

Eponschnittserien wurden am Lichtmikroskop digital fotografiert, die Bilder unter<br />

Photoshop bearbeitet und unter Amira® aligniert, segmentiert, gerendert und<br />

morphometrisch analysiert. Historesinschnitte dienten der Untersuchung zusätzlicher<br />

mikroanatomischer Strukturen. Mit lipidgängigen Fluoreszenzfarbstoffen versetzte<br />

Vibratomschnitte wurden fluoreszenzmikroskopisch untersucht. Es wurde jeweils für<br />

die Sardelle und die Sardine ein 2D-Histo-Atlas und ein 3D-Oberflächenmodell<br />

erschaffen und miteinander verglichen.<br />

Die lückenlosen Schnittserien ermöglichten es in den 3D-Oberflächenmodellen<br />

morphometrische Daten (Strecken-, Dicken- und Volumenmessungen) zu erheben,<br />

verschiedene Gehirnstrukturen und Regionen herauszuarbeiten und zu benennen:<br />

Nervus opticus NO, Telencephalon, Diencephalon, Mesencephalon, Tectum opticum<br />

TO, Cerebellum, Medulla oblongata, Blutgefäße und Ventrikel etc. Der Gehirnaufbau<br />

von Sardelle und Sardine unterscheidet sich hinsichtlich des Chiasmatypus, der<br />

äußeren Form des TO, dem Übergang NO zum TO und der Platzverteilung einiger<br />

Strukturen innerhalb des Gehirns (z.B. variieren Ventrikelanteile).<br />

Die vorliegenden Datensätze bestätigen den Grundaufbau der am Sehvorgang<br />

beteiligter Komponenten. Die Möglichkeit Strukturen frei im dreidimensionalen<br />

Raum bewegen und daran morphometrische Daten erheben zu können, ist ein<br />

gänzlich neuer und zukunftsweisender Ansatz für ein funktionsmorphologisch<br />

vergleichendes Arbeiten. Die Darstellung retinotoper Projektionen über Sehnerv und<br />

Chiasma ins optische Tectum (DiI-Tracing) und die Entschlüsselung des<br />

feinstrukturellen Aufbaus ausgewählter Strukturen mittels TEM-Aufnahmen sind in<br />

Bearbeitung.<br />

137

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