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D'HANDWIERK Octobre 2021

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MAGAZINE<br />

OAI<br />

Interview mit Pierre Hurt,<br />

Direktor des „Ordre des Architectes<br />

et des Ingénieurs-Conseils“ (OAI)<br />

3/<br />

Fragen<br />

2.<br />

„Es ist unabdinglich, dass Planer und Gestalter<br />

auch in Zukunft von jeglichen kommerziellen<br />

Tätigkeiten unabhängig bleiben, um<br />

Interessenkonflikte zu vermeiden.“<br />

1.<br />

Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die Arbeit der Architekten und beratenden Ingenieure?<br />

Und welche Lehren können Planer aus der Corona-Krise ziehen?<br />

Die OAI-Berufe (Architekten, beratende Ingenieure, Stadtplaner, Innenarchitekten, und Landschaftsplaner) haben seit<br />

Beginn der Krise in die Telearbeit investiert, um eine gewisse Kontinuität ihrer Arbeit aufrecht zu erhalten. Diese Investition wird<br />

allerdings nichts an den strukturellen Problemen ändern, die von den OAI-Mitgliedern seit Jahren erkannt und bewältigt werden.<br />

Die wirtschaftliche Prekarität unserer Büros wird durch die aktuelle Situation nur noch verstärkt. Im Laufe der Jahre sind seitens<br />

der Behörden zwar zahlreiche Anstrengungen zur Vereinfachung administrativer Prozesse unternommen worden.<br />

Doch es besteht die Gefahr, dass die Früchte dieser Arbeit, angesichts der frenetischen und sehr ungleichen<br />

Entwicklung hinsichtlich der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen im Bereich der Architektur,<br />

des Ingenieurwesens und der Stadtplanung, zerstört werden.<br />

Für das Überleben eines Großteils der OAI-Büros ist es daher zwingend erforderlich, dass die strukturellen<br />

Probleme, die sich aus dem Fehlen kohärenter Verwaltungsverfahren im Zusammenhang mit der Planung<br />

und Genehmigung von Arbeiten in unserer zukünftigen gebauten Umwelt ergeben, auf politischer Ebene<br />

angegangen und gelöst werden. Wenn wir der Lebensqualität unserer öffentlichen Räume und der Gebäude,<br />

einen höheren Wert beimessen wollen, dann verdienen die OAI-Berufe mehr Anerkennung, als sie derzeit erhalten.<br />

Dies kann nur durch eine Erhöhung der Gebühren erreicht werden, insbesondere in der Entwurfs- und<br />

Genehmigungsphase von Projekten. Wir haben der Regierung vergangenes Jahr einige Vorschläge und Ideen<br />

unserer Mitglieder unterbreitet, die wir im Zuge eines OAI-Think-Tank-Prozesses zusammengetragen<br />

haben, um die Zeit nach Corona vorzubereiten.<br />

Unter anderem die Regelung der Telearbeit für die Grenzgänger, die in den OAI-Büros arbeiten, war in diesem<br />

Zusammenhang erwähnt worden. Auch wurde der Vorschlag gemacht, bei der Planung von Projekten mit<br />

öffentlichen Auftraggebern systematisch auf Videokonferenzen zurückzugreifen. Zudem ist es unabdinglich,<br />

dass Planer und Gestalter auch in Zukunft von jeglichen kommerziellen Tätigkeiten unabhängig bleiben,<br />

um Interessenkonflikte zu vermeiden.<br />

/10/<strong>2021</strong><br />

40

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