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D'HANDWIERK Octobre 2021

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MAGAZINE<br />

OAI<br />

2.<br />

Inwiefern kann die Methode MOAI.LU dazu beitragen, die aktuellen Herausforderungen zu meistern und ein belastbares Lebensumfeld<br />

zu schaffen?<br />

Die Methode MOAI.LU ist sowohl eine Anleitung als auch ein Kommunikationswerkzeug. Es ist eine neue Form der Zusammenarbeit<br />

zwischen OAI-Mitgliedern, Architekten und beratenden Ingenieuren, die darauf abzielt, den Entwicklungsprozess eines<br />

Bauprojekts zu optimieren. Diese Methode liefert eine ganzheitliche und intelligente Antwort auf die Frage, wie wir den aktuellen<br />

gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht werden können. Somit ermöglichen wir weiterhin ein belastbares Lebensumfeld<br />

schaffen zu können, das ein qualitätvolles Zusammenleben fördert. Mit anderen Worten: MOAI.LU trägt dazu bei, dass durch<br />

ein gemeinsam entwickeltes Bauprojekt ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Nutzer, den wirtschaftlichen<br />

Interessen der Bauherren und den Anforderungen der öffentlichen Verwaltungen entsteht<br />

Neben dem Projektleitungsteam kann dieser Kooperationsprozess auch auf den Kunden und die Unternehmen ausgedehnt<br />

werden. Der MOAI.LU-Dienstleistungskatalog kann problemlos im staatlichen, kommunalen, parastaatlichen und privaten<br />

Sektor eingesetzt werden.<br />

Die Methode stellt sozusagen die „kollaborative Denkweise" bei der Projektentwicklung dar. Hinzu kommt die Anwendung<br />

des digitalen, interaktiven und sich kontinuierlich weiterentwickelnden Werkzeugs BIM (Building Information Modeling)<br />

im Zusammenhang mit der grafischen und metrischen Beschreibung des Projekts. Die beiden Werkzeuge ergänzen sich also<br />

perfekt. Die Kenntnis und der Respekt vor der Anwendung der beiden Werkzeuge durch das Projektmanagement-Team bei<br />

der Entwicklung eines gemeinsamen Projekts ist unterdessen grundlegend, damit die Zusammenarbeitet Früchte trägt.<br />

3.<br />

Die Covid-Krise hat auch den Problemherd „Wohnungsmarkt“ in Luxemburg weiter angeheizt. Wie kann diese Entwicklung<br />

ausgebremst werden und welche kurzfristigen Lösungen werden dazu benötigt?<br />

Es bedarf einer weitreichenden und mutigen Wohnungspolitik/Bodenpolitik in Luxemburg, die eine vorausschauende<br />

Gemeinde- und Landesentwicklung fördert, die der Wohnungsfrage hilft und die im Sinne der Allgemeinheit gezielt<br />

gegen Baulandspekulation vorgeht. Der Pacte Logement 2.0 könnte einen Teil des Übels an der Wurzel packen, allerdings<br />

nur langfristig. Und auch die Baulandverträge reichen nicht weit genug. In Österreich hat es im Zusammenhang mit<br />

der Immobilienkrise eine bahnbrechende Initiative gegeben. Sie basiert auf dem Model eines öffentlichen Bodenfonds<br />

und einem daraus resultierenden intelligenten Erweitern des Bauperimeters.<br />

Es funktioniert folgendermaßen: Die Gemeinden oder der Staat kaufen oder tauschen Grundstücke, die neu in den<br />

Perimeter aufgenommen werden – dies zu dem Preis den die Flächen in dem Moment haben und nicht zum Preis für<br />

Bauland beziehungsweise nicht zum Spekulationspreis. Auf diese Weise geht Land in den Besitz des Staats und/oder<br />

der Kommunen über. Die Einsparungen beim Grundstückspreis können zur Finanzierung von hochwertigem sozialem<br />

oder bezahlbarem Wohnraum verwendet werden. Darüber hinaus wird es notwendig sein, den Eigentümern Garantien<br />

zu geben, dass ihr Land, das sie verkaufen oder tauschen, immer in Besitz des Staats oder der Gemeinden bleibt<br />

und nicht wieder zu Spekulationszwecken dienen wird.<br />

Wird in Luxemburg nicht die Reißleine gezogen, wird eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem demografischen<br />

und wirtschaftlichen Wachstum erfolgen müssen, um zu verhindern, dass unser Gesellschaftsmodell kollabiert.<br />

Weitere Informationen auf www.oai.lu, www.moai.lu<br />

/10/<strong>2021</strong><br />

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