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Paolo Martegani - Etruria design

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Alkoven zustande, ein Ambiente, in dem das Element Wasser, wie<br />

die monumentale Wanne beweist, dominiert. Die Rückkehr zur<br />

Natur gipfelt im Panoramablick, den die beiden riesigen Fenster<br />

auf die Gartenanlage bieten. Die Texturen verleihen dem Projekt<br />

noch zusätzliche Harmonie; man bemerke neben dem<br />

Zebramotiv auch die gänzlich verschiedenen Fliesenformate:<br />

Mosaikkacheln, Vierkantfliesen, Marmorplatten. Diese Materialien<br />

passen gut zum Konzept des Projekts: “…in der Umgebung von<br />

Moskau die Villa eines Geschäftsmannes, der für sein Haus<br />

einen ernsten und strengen Stil bevorzugte, jedoch mit einem<br />

lebhaften, modernen Touch”, schreibt der Entwerfer. Der Einsatz<br />

des Marmors, der Fliesen und der darauf abgestimmten Textilien<br />

erinnert im vermittelten Effekt und in der angestrebten Struktur an<br />

eine Collage: Eine Technik mit absolut revolutionärem Ursprung,<br />

die sich zu einer meisterhaft unverschämten Gestaltungsform mit<br />

zuweilen bizarren Resultaten entwickelt hat. Davon sind einige<br />

Kitsch, andere wiederum virtuose Trompe-l’oil. Mit Gewissheit<br />

eine betont erfinderische Darstellungsform. Alles nahm seinen<br />

Ausgang von einer Frühform der Collage, des Papier collé oder<br />

Klebebildes, die auf die Väter des Kubismus, in erster Linie<br />

Picasso und Braque, zurückgeht. Sie hielten den Einsatz von kunstfremden<br />

Materialien aus der Alltagswelt für eine revolutionäre<br />

Logik zur Gestaltung neuartiger szenischer Strukturen sowie<br />

innovativer chromatischer und figurativer Variationen, um den<br />

Beschauer zu einer andersartigen Interpretation des Kunstwerks<br />

zu bewegen. Als heftige Reaktion auf die kubistische Auffassung<br />

von Collage folgte die futuristische Collage, in der die Überschreitung<br />

der Grenzen der Malerei auf dramatischere Weise<br />

angegangen wurde. Die subversive Tragweite der Collage entlädt<br />

sich, wenn sie nicht sogar explodiert, im Dadaismus und nimmt<br />

in den Bildern die provokativen Züge der Deformation und der<br />

hybriden Kreuzung im polemischen und ironischen Sinne an. Das<br />

beweist Max Ernst, der durch die Annäherung verschiedener und<br />

wesensfremder Realitäten den Verfremdungseffekt, der bald<br />

danach zum Leitgedanken der surrealistischen Poetik werden<br />

sollte, auf die Spitze zu treiben vermag. Dann kommt Matisse, der<br />

mit seinen Schnitt- und Klebekompositionen “Lebensfreude” vermitteln<br />

will. Schluss mit der Subversion, der Provokation, der leidenschaftlichen<br />

Begierde, die Regeln der Malerei zu transfigurieren,<br />

wie es bisher der Fall war. Die Collage nimmt ein sanfteres<br />

und ästhetischeres Flair an.<br />

Ein weiteres interessantes Beispiel für die Kreuzung von<br />

Farbforschung und Materialiencollage unter den präsentierten<br />

Projekten ist Bar Ficus. Die menschliche Wahrnehmung wird<br />

nicht nur durch die Lichtbedingungen beeinflusst. Je nach<br />

Umgebung oder Untergrund verändern die Farben ihren<br />

Charakter. Farben rücken je nachdem in den Vorder- oder<br />

Hintergrund. Die Auswirkung der Beziehung der Farben untereinander<br />

wird als “Simultankontrast” bezeichnet. Treffen zwei<br />

Komplementärfarben aufeinander, entsteht durch ihren starken<br />

Kontrast eine Art schimmernder Effekt. Werden darüber hinaus<br />

verschiedene Farben um denselben Grauton gruppiert, scheint<br />

dieser, eine leichte Nuance der jeweiligen Farbe anzunehmen.<br />

Auf dem Simultankontrast basiert die Farbharmonie der Wand<br />

dieses Lokals, an der ein Rechteck mit grünen Fliesen auf glyzinienfarbigem<br />

Grund prangt. Als schmückendes Beiwerk dienen<br />

geometrische Formen, Materialien und Texturen, die wie in einer<br />

Collage spielerisch zusammengestellt sind.<br />

Sein Projekt Città del Mare erklärt der Planer folgendermaßen:<br />

“Das Projekt sollte vor allem das in den 70ern gebaute und im<br />

neuen Jahrtausend umgebaute Feriendorf Città del Mare in seiner<br />

Gesamtheit neu qualifizieren. Der Umbau stellte zwei verschiedene,<br />

doch miteinander verknüpfte Notwendigkeiten in den<br />

Vordergrund: Einige Zweckeinrichtungen waren unter Wahrung<br />

der dem Ort anhaftenden “Sicilianità” zu modernisieren. Diese<br />

Liaison gelang durch die Kombination von lokalen<br />

Majolikakacheln mit der facettierten Fliese von ETRURIA <strong>design</strong>,<br />

TERRE TOSCANE<br />

arch. Pozzoli Marco<br />

Via delle casine, 31/A - Firenze<br />

studio.pozzoli@tin.it<br />

Rivenditore/Händler:<br />

SPAZIOCASA S.R.L.<br />

(Castelfiorentino - FI)<br />

Fattoria il Farneto<br />

Molezzano, Firenze - Italia<br />

www.fattoriailfarneto.com<br />

Giotto, “Cacciata dei diavoli da Arezzo”<br />

1295 - 1300.<br />

Giotto, “Austreibung der Teufel aus<br />

Arezzo” 1295 - 1300.<br />

Terre toscane. Progetto per una fattoria<br />

a Molezzano (Fi).<br />

Terre toscane. Projekts eines<br />

Landgutes in Molezzano (Fi).<br />

Materiali Utilizzati/Benutzte Material:<br />

15x15 Ottagono White Lux<br />

3x3 Tozzetto Burgundy Lux<br />

11x15 Battiscopa Metro Burgundy Lux<br />

15x15 Diamantato White Lux<br />

15x15/2 Triangolo Diamantato White Lux<br />

3.5x15 Cornice Guimard Burgundy Lux<br />

5x15 Cornice Liberty Burgundy Lux<br />

Beato Angelico, “Deposizione della croce”, 1432 -1434.<br />

Beato Angelico, “Kreuzabnahme”, 1432 -1434.<br />

Materiali Utilizzati/Benutzte Material:<br />

15x15 Piano Burgundy Lux<br />

11x15 Battiscopa Metro Mink Lux<br />

15x15 Diamantato Burgundy Lux<br />

15x15/2 Triangolo Diamantato<br />

Burgundy Lux<br />

3.5x15 Cornice Guimard Mink Lux<br />

5x15 Cornice Liberty Mink Lux<br />

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