Paolo Martegani - Etruria design
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6<br />
Monitor<br />
Nella “Biblioteca di Babele” di Jorge Luis Borges,<br />
si descrive un allucinante universo che essenzialmente<br />
è una biblioteca spazialmente infinita composta<br />
di sale esagonali, che raccoglie disordinatamente<br />
tutti i possibili libri di 410 pagine in cui si<br />
susseguono sequenze di caratteri senza ordine, in<br />
tutte le possibili combinazioni.<br />
In seiner “Bibliothek von Babylon” beschreibt Jorge Luis<br />
Borges ein irrsinniges Universum, das im wesentlichen<br />
aus einer ins Unendliche ausufernden Bibliothek mit<br />
hexagonalen Lesesälen besteht, in der alle möglichen<br />
Bücher in totalem Wirrwarr angehäuft sind. Jedes Buch<br />
hat 410 Seiten, auf denen ungeordnete<br />
Buchstabenfolgen in zahllosen Kombinationen stehen.<br />
La forma esagonale<br />
impiegata per rappresentare<br />
“il cerchio dei<br />
colori” nel quale le tre<br />
tinte primarie, rosso,<br />
giallo e blu, si integrano<br />
e costituiscono<br />
l’arancio (miscela di<br />
rosso e giallo), il verde<br />
(miscela di giallo e<br />
blu), il porpora (miscela<br />
di rosso e blu).<br />
Das Sechseck zur Darstellung des “Farbkreises”, in dem<br />
sich die Primärfarben Rot, Gelb und Blau zu Orange (Rot<br />
und Gelb), Grün Gelb und Blau), und Purpur (Rot und Blau)<br />
vermischen.<br />
heute Grammichele, in Form eines Sechsecks aufgebaut Der<br />
sechseckige Grundriss charakterisiert zahlreiche, oft in die Höhe<br />
ragenden Bauten wie Türme, Schornsteine, Silos und<br />
Wolkenkratzer. Einfamilienhäuser zeugen von den unterschiedlichsten<br />
Formexperimenten. Es sind jedoch die experimentellen<br />
Industriebauten, bei denen dem Hexagon am meisten gehuldigt<br />
wurde, wie das Dymaxion-House, das Buckminster Fuller Mitte<br />
des vergangenen Jahrhunderts entwarf, und die zahlreichen<br />
anderen darauf gefolgten Beispiele belegen. Die geometrischen<br />
Besonderheiten eines Hexagons liefern Stoff im Überfluss für<br />
hochexpressive Farbgestaltungen, die ins Wissenschaftliche vorstoßen,<br />
wenn das Sechseck als Darstellungsform des<br />
“Farbkreises” dient. Das Sechseck und die Größe der Winkel und<br />
Dreiecke, aus denen es sich zusammensetzt, verbergen hochinteressante<br />
optische Perspektiven. Die Objekte in einem V-Winkel<br />
von 60°, der durch zwei, aus azimutaler Richtung betrachteten<br />
Spiegel in einem Zylinder gebildet wird, multiplizieren sich und<br />
täuschen optisch ein Hexagon vor. Das ist das Prinzip des vom<br />
schottischen Physiker David Brewster erfundenen Kaleidoskops.<br />
An das Kaleidoskop erinnert der zur Mailänder Triennale 2008<br />
eingerichtete Stand “Kasa Digitalia”. Anstatt durch kleine variierende<br />
Objekte im Kaleidoskop kommt der magische Effekt durch<br />
die hinter durchscheinenden Paneelen aufgestellte changierende<br />
Beleuchtung zustande, die einen faszinierenden Bereich mit<br />
sechseckigem Querschnitt kreiert. Honeycombs mit ihrer<br />
wabenförmigen Struktur werden seit geraumer Zeit für den leichten,<br />
zumeist auch dämmenden Mittenteil von Furnierplatten<br />
verwendet. Da Honeycombs ursprünglich einen rein technischen,<br />
für das Auge unsichtbaren Zweck erfüllten, hatten sie eine<br />
neutrale Farbe und wurden ästhetisch vernachlässigt. Durch die<br />
Entwicklung neuer Materialien, deren physikalische und vor allem<br />
optische Eigenschaften durch ihre Transparenz bestimmt werden,<br />
sind in neuester Zeit auch die ästhetischen Aspekte in den<br />
Vordergrund gerückt. Im kleinen Maßstab wird die Sechseckform<br />
zur Herstellung von Metallteilen für Verbindungs- und<br />
Befestigungszwecke eingesetzt: Schraubenmuttern, die jeweiligen<br />
Schraubschlüssel und die alltäglichen Sechskant- oder<br />
Milano, Triennale 2008, allestimento<br />
"KASA DIGITALIA"<br />
Mailand, Triennale 2008,<br />
Ausstattung “KASA DIGITALIA”.