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Titelthema: Bartagamen

DGHT Intern Kooptiert

DGHT Intern Kooptiert als DGHT-Vizepräsidentin Terraristik: Linda Bunzenthal Foto: privat auch in meiner frühen Kindheit sein Hobby, die Aquaristik, zum Beruf gemacht und dann gut 30 Jahre lang gemeinsam mit meiner Mutter einen Aquaristik-Laden betrieben hat. So war ich zum einen oft im Tierpark, und zwar sehr gerne hinter den Kulissen, und lernte zum anderen die tägliche Arbeit kennen, die ein Geschäft mit Tieren nun mal so mit sich bringt. Dies war vor ein paar Jahrzehnten noch etwas anspruchsvoller, als es heute ist, allein schon durch den Anlagenbau oder die Beschaffung und „Herstellung“ der Verkaufsgüter, sei es auch einfach nur Futter. Damals konnte man noch nicht alles fertig kaufen, sondern musste vieles selbst herstellen, organisieren usw. Das Resümee: Ich fand Fische erst mal doof – na gut, vielleicht auch einfach nur langweilig. Das sehe ich heute allerdings auch nicht mehr so. In jedem Fall war ich in meiner Kindheit viel mit dem Sammeln und der Haltung von Käfern, dem Keschern von Wasserflöhe, der Beobachtung von Tubifex mit ihrer Hell-/Dunkelwahrnehmung, dem Vorgraben von Gängen für Mäuse und allerlei anderen, Außenstehenden sicher fragwürdig erscheinenden Dingen beschäftigt. Den Zugang zur Terraristik habe ich eigentlich erst 1998 mit dem Beginn meines Biologiestudiums an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf so richtig gefunden – und dabei auch ganz klassisch mit Vogelspinne und Bartagame begonnen. Die Leidenschaft entwickelte sich dann weiter bis zu meiner Diplomarbeit über Pipiden, wobei ich dann – eher versehentlich – auch so einiges an Wabenkröten nachgezogen habe. Hierüber fand ich den ersten Zugang zur DGHT, denn mein Professor (vielen Dank, Herr Greven!) wollte unbedingt, dass ich im Nachgang noch etwas für die Zeitschrift SALA- MANDRA schreiben sollte. Dies gelang in den wöchentlich nur ein bis zwei Tagen, die mir während dieser damaligen „Jobsuchezeit“ neben Geldverdienen und Praktika an der Uni zur Verfügung standen, nicht wirklich. Die Kröten wollten auch nicht so mitmachen, wie ich das vorgesehen hatte, da sie – glaube ich – aus Mitleid immer heimlich gefüttert wurden und daher für meine Experimente, die mit Nahrungserwerb zu tun hatten, nicht mehr wirklich zur Verfügung standen. Nach einem knappen Jahr als Praktikantin an der Biostation und vielen Bewerbungsschreiben wagte ich den Schritt, sprang ins kalte Wasser und eröffnete ein Terraristikgeschäft. Da ich in der Zwischenzeit diverse Erfahrungen mit den verschiedensten Arten aus allen Gruppen, die man typischerweise in Terrarien findet, gemacht hatte und durch diverse Hilfsaktionen auch so ziemlich alle Krankheiten schon mal kurieren durfte, fühlte ich mich durchaus dazu in der Lage. Es war mir von Anfang an immer ein großes Anliegen, aufzuklären, wenn es um – meist vermeidbare – Krankheiten ging, die durch eine falsche Haltung verursacht wurden. In den 13 Jahren, die ich das Geschäft hatte, konnte ich natürlich auch selbst noch einiges dazulernen – nicht nur über Tiere, sondern auch über Menschen. Die Anekdoten hierzu würden den Platz hier jetzt allerdings sprengen. Trotzdem immer im Blick hatte ich auch die heimische Natur, und ich war Anlaufstelle, ob für Ämter, Feuerwehr oder Privatpersonen, für sämtliches Gekreuch und Gefleuch, das man draußen finden und am besten wieder aussetzen konnte, aber auch für alles, was ich behalten durfte – oder musste. Vor zwei Jahren ergab sich dann die einmalige Chance, dass die Stelle der zoologischen Leitung im Tierpark Fauna frei wurde. Dort fühle ich mich inzwischen sehr wohl, auch wenn das Arbeiten für mich fast nur noch aus Bürokratie besteht und es mir manchmal in den Fingern kribbelt, einfach selbst Hand anzulegen. Ich möchte die Erfahrungen aus meiner Zeit als Selbstständige nicht missen und stehe bei Fragen zur richtigen Haltung von Tieren immer noch gerne zur Verfügung, möchte diese Zeit aber auch definitiv nicht zurückhaben. Wie es meine Vorgängerin im Tierpark schon angestoßen hat, bin ich nun mit Unterstützung des gesamten Tierpark-Teams tatkräftig dabei, einige teils jahrzehntealte Rückstände aufzuarbeiten, worunter auch das zu renovierende Warmhaus fällt, das leider immer noch nicht für die Besucher zur Verfügung steht. Aber auch das ist irgendwann gelöst. Da ich privat jetzt nicht mehr so viel Platz habe wie während meiner Selbstständigkeit, musste ich mich von einigen Tieren trennen, wobei ich besonders den montanen Gebirgsarten nachtrauere. Derzeit halte ich hauptsächlich noch ein paar Pantherchamäleons und einige Gürtelschweife. Aber es geht ja immer irgendwie spannend weiter, und so bin ich mit einem leichten Schubs von DGHT-Fachbeirat Oliver Witte auch schon dazu gekommen, ihn gelegentlich bei den Sachkundeschulungen zu unterstützen und Prüfungen abzunehmen, da diese – zumindest in ihrer Präsenzform – oft im Tierpark stattfinden. Nun bin ich sehr gespannt auf meinen neuen Aufgabenbereich im Präsidium der DGHT und freue mich als künftige Vizepräsidentin Terraristik auf eine gute Zusammenarbeit unter Gleichgesinnten. Linda Bunzenthal 98

DGHT Intern Naturschutzförderung im Jahr 2021 durch den Hans- Schiemenz-Fonds der DGHT Vier Projekte wurden im Rahmen des Hans-Schiemenz-Fonds der DGHT 2021 gefördert. Möglich wurde dies durch eine einmalige Erhöhung der Fondsausstattung aufgrund der Tatsache, dass für 2021 kein einziger Antrag im Wilhelm-Peters-Fonds gestellt wurde und dieses Geld ausnahmsweise zusätzlich im Hans-Schiemenz-Fonds zur Verfügung stand. Eines der vier Projekte (Norman Wagner, Christoph Bernd, Hans-Jörg Flottmann, Anne Flottmann-Stoll, Ulrich Heintz, Wendelin Schmitt, Gabi Stein, Stefan Lötters & Michael Veith: „Nachweis des Springfroschs [Rana dalmatina] im Saarland – extrem selten oder nur eine Datenlücke?“) haben wir in elaphe 4/2021 in unserer Rubrik „Unter Forschern“ auf den Seiten 62–65 ausführlich dargestellt. Eine Vorstellung der drei weiteren geförderten Projekte finden Sie im aktuellen Heft auf den Seiten 82–90: • Kathleen Preißler, Annegret Grimm-Seyfarth, Klaus Henle, Sebastian Steinfartz & Leonard Bolte: „Pionierartenschutz in der Bergbaufolgelandschaft: Habitat- und Populationsmodellierungen der Kreuzkröte [Epidalea calamita] im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier“, • Philipp Bönig, Maike Guschal & Kai Kirst: „Erprobung terrestrischer Molchfallen entlang von Fangzäunen – eine Methode zum individuellen Fang heimischer Molcharten zur Reduzierung der Infektionsgefahr durch die Salamanderpest“, • Heike Pröhl, Mirjam Nadjafzadeh & Babara Caspers: „Wildbook, eine fortschrittliche Software für fotobasierte Mark-Recapture-Studien“. Axel Kwet Ausschreibung für den Hans- Schiemenz-Fonds 2022 und den Wilhelm-Peters-Fonds 2022 Wir möchten an dieser Stelle schon auf den Hans-Schiemenz-Fonds und den Wilhelm-Peters-Fonds 2022 hinweisen. In beiden Fonds beträgt die Fördersumme für das kommende Jahr jeweils 5.000 €. Einsendeschluss für das Einreichen von Förderanträgen (als zusammenhängendes PDF per E-Mail an gs@dght. DGHT Hans- Schiemenz- Fonds DGHT Hans- Schiemenz- Fonds DGHT Wilhelm- Peters- Fonds de) ist wie gewohnt am Ende des Jahres, am 31.12.2021. Die Vergaberichtlinien sind den jeweiligen Kommissionsordnungen zu entnehmen (s. PDF auf den Seiten https://www.dght.de/hans-schiemenz-fonds und https://www.dght.de/wilhelm-peters-fonds). Bei Rückfragen zum Prozedere wenden Sie sich bitte direkt an die beiden Kommissionsvorsitzenden, Richard Podloucky (richard.podloucky@gmx.de) bzw. Prof. Dr. Stefan Lötters (loetters@uni-trier.de). Axel Kwet Förderung der Schulterraristik durch den Michaelaund-Marco-Schulz-Fonds 2021 Der Michaela-und-Marco-Schulz-Fonds ist ein neuer, privat finanzierter DGHT-Fonds DGHT Michaela- und Marco-Schulz- Fonds zur Förderung der Schulterraristik, den wir in diesem Jahr erstmals ausgeschrieben haben. Mit großem Erfolg, wie die gegenüber unserem früheren Herpetal-Fonds für Terraristik deutlich gestiegene Resonanz in Form von insgesamt sieben eingegangenen Anträgen zeigt. Dieser erfreuliche Zuspruch hat leider auch eine weniger erfreuliche Seite für die Antragsteller, denn die Projekte haben mit einer beantragten Gesamtsumme in Höhe von 3.745 € das ausgeschriebene Fondsvolumen in Höhe von 1.500 € um das etwa 2,5-Fache überstiegen. Alle Anträge passten sehr gut in das Profil unseres neuen Fonds, sodass dem dreiköpfigen Kommissionsteam (Matthias Jurczyk als Kommissionsvorsitzender sowie Marco Schulz und Axel Kwet) die Auswahl schwerfiel. Dankenswerterweise waren die privaten Förderer Michaela und Marco Schulz dazu bereit, die Fondsausstattung einmalig um 300 € aufzustocken, sodass eine Gesamtfördersumme in Höhe von 1.800 € zur Verfügung stand. Dennoch konnten letztlich nur vier der eingereichten Projekte, teilweise gekürzt, gefördert werden: • Klenze-Gymnasium München: „Konzeption und Umsetzung eines Terrariums für die Mallorca-Geburtshelferkröte in Zusammenarbeit mit Citizen Conservation“ – Fördersumme: 500 € • Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg: „Feuersalamander macht Schule“ – Fördersumme: 500 € • Albert-Schweitzer-Schule Fellbach: „Umwandlung des Schulgartens in ein Schulbiotop für einheimische Tierarten (Emys-Teich, Zauneidechsen)“ – Fördersumme: 500 € • Realschule Mülheim Broich: „Das Leben von Reptilien in der Schule erlebbar machen“ – Fördersumme: 300 € Über die einzelnen Projekte werden wir Sie in den nächsten Ausgaben der elaphe informieren. Axel Kwet Eines der vier durch den Michaela-und-Marco-Schulz-Fonds geförderten Projekte befasst sich mit dem Feuersalamander. Hier ein Pärchen des traditionellen DGHT-Symboltiers im Freiland bei der Paarung. Foto: A. Kwet 99

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