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Industrieanzeiger 02.2019

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interview Markus Horn,

interview Markus Horn, Geschäftsführer bei Paul Horn, über die Zukunft des Familienunternehmens „Sehe noch viel Potenzial, das wir heben können“ Präzisionswerkzeuge bieten noch viel Entwicklungspoten - zial, sagt Markus Horn. Er führt die Tübinger Paul Horn GmbH gemeinsam mit seinem Vater Lothar. Horn erläutert, wie er das Wachstum des Familienunternehmens auch in der dritten Generation sichern will. ❧ Mona Willrett „Warum setzen wir in der digitalen Welt nicht um, was wir in der realen Welt längst praktizieren – enge Kooperationen? Wenn wir die Chance nicht ergreifen, einen Fortschritt herbeizuführen, dann wird kein echter Nutzen entstehen“, mahnt Markus Horn. Seit März 2018 führt er die Geschäfte der Tübinger Paul Horn GmbH gemeinsam mit seinem Vater Lothar Horn. Bilder: Horn/Sauermann Herr Horn, Sie repräsentieren die dritte Generation in der Leitung Ihres Familienunternehmens. Wie haben Sie die ersten Monate als Geschäftsführer erlebt? Ich war ja auch schon vorher Mitglied der Geschäftsleitung und habe bereits eng mit meinem Vater zusammengearbeitet. Insofern war die Berufung zum Geschäftsführer im März letzten Jahres ein logischer Schritt, der für mich etwas mehr Verantwortung bedeutet und nach außen die Ernsthaftigkeit unserer Nachfolgeregelung zeigt. Für mich waren die letzten Monate eine sehr spannende Zeit. Unter anderem war es sehr in - teressant, die Vorbereitung einer großen Messe wie der AMB aus einem erweiterten Blickwinkel zu erleben. Wenn man die Abläufe, die zu neuen Produkten führen, noch besser kennenlernt, sieht, was dabei heraus- 38 Industrieanzeiger 02.19

kommt und wie dann die Kunden darauf reagieren, dann ist das einfach toll. Sie sagten mal, Sie seien Ihrem Vater erschreckend ähnlich. In Bezug worauf? Man sagt ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wir sind oft gemeinsam unterwegs, und stimmen uns ab, wer welche Aufgabe übernimmt. Wenn wir anschließend über das Ergebnis und den Weg dorthin sprechen, dann stellen wir oft fest, dass unsere Denk- und Handlungsweisen sehr ähnlich sind. Es ist doch normal, dass die jüngere Generation von der älteren geprägt ist. Natürlich hat jeder eine eigene Entwicklung und eigene Empfindungen. Aber das Grundverständnis deckt sich. Hinsichtlich des Führungsstils – was bleibt und was wird sich ändern? Muss sich denn etwas ändern? Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut es meinem Vater gelingt, sich einen frischen Außenblick aufs Unternehmen zu erhalten. Das ist nicht einfach. Unser Unternehmen hat sich immer wieder neu erfunden. Natürlich werde ich das eine oder andere Thema, mit dem ich aufgewachsen bin und mit dem sich mein Vater nicht mehr so intensiv beschäftigt, etwas anders angehen. Ein Beispiel ist der Bereich Digitalisierung. Aber es wird sich nichts grundsätzlich ändern. Wir werden „Wir stellen uns bei jeder Entwicklung die Frage: Bringt das dem Kunden einen relevanten Nutzen?“ weiterhin ein innovatives, technologieorientiertes Familienunternehmen sein, das alles tut, um seine Kunden zufriedenzustellen. Wie wollen Sie das Unternehmen künftig strategisch ausrichten? Unsere wichtigen strategischen Grundpfeiler sind gut verankert und bilden ein solides Fundament. Aber natürlich denken wir – als ein Unternehmen, das im Automobilsektor stark positioniert ist – darüber nach, was und in welchem Umfang kommen wird. Und natürlich erweitern wir unsere Tätigkeitsfelder. Sowohl technologisch als auch geografisch. Beispiele dafür sind Werkzeuge, mit denen Formenbauer Gussformen fertigbearbeiten und sich manuelles Polieren sparen können, Verzahnungslösungen für Windkraftanlagen oder unsere neuen Niederlassungen in Mexiko und Russland. Aber auch im Automobilbereich bleiben wir innovativ. So bieten wir Lösungen an, mit denen sich die künftig benötigten hochgenauen und verschleißfesten Werkstücke effizienter und wirtschaftlicher herstellen lassen. Welche Auswirkungen hat das Hypethema E-Mobilität auf die Zerspanungstechnik? Wir erleben gerade eine absurde Diskussion um Schadstoffgrenzwerte, die die führende Weltmarktstellung einer unserer wichtigsten Industriebranchen – und damit einer tragenden Säule unseres Wohlstands – massiv gefährdet. Der Stickoxid-Grenzwert für den Straßenverkehr liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Gemessen wird oft dort, wo die Konzentration besonders hoch ist. Andererseits redet kaum einer darüber, dass am Arbeitsplatz 950 Mikrogramm zulässig sind. Oder dass Busse und Bahnen einen um ein Vielfaches höheren Ausstoß haben – wohlgemerkt pro befördertem Fahrgast – als moderne PKW. Die Politik setzt voll auf Elektromobilität, obwohl gute Verbrenner in der Gesamtökobilanz besser sind als E-Autos. Stattdessen sollte sie wirklich zukunftsträchtige Konzepte fördern, etwa Antriebe für synthetische Kraftstoffe oder die Brennstoffzelle. Ich finde, die Politik sollte einen sinnvollen Rahmen stecken, fachliche Fragen aber den Spezialisten überlassen, sonst ist die Chance gering, zu wirklich guten Lösungen zu kommen. Wo versteckt sich der Schneller ... Leiser ... Stabiler ... motion plastics ® ... for longer life e-kette ® E2.1: Der neue Standard für den mittleren Lastenbereich. 50 % schneller montieren. Um die Hälfte leiser durch neue Linsenbremse. Höhere Stabilität für mehr freitragende Länge. Alle Ergenisse aus Forschung und Tests hier: igus.de/neueE2.1 ... oder bestellen Sie einfach direkt Ihr kostenloses Muster! Tel. 02203-9649-800 Besuchen Sie uns: Intec, Leipzig – Halle 2 Stand C06 | LogiMAT – Halle 3 Stand D21 Industrieanzeiger 02.19 39

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