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medizin&technik 06.2018

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TITELTHEMA Cybathlon in

TITELTHEMA Cybathlon in Zürich geht in die zweite Runde Um gemeinsam die Entwicklung von technischen Assistenzsystemen voranzutreiben, bringt der Cybathlon Menschen mit Behinderungen und Entwickler von Technologie zusammen. 2016 war Premiere für den Cybathlon, die zweite Veranstaltung organisiert die ETH Zürich vom 2. bis 3. Mai 2020 in der Swiss Arena in Kloten bei Zürich. Ziel des Events ist es, den Nachweis zu führen, inwieweit zum Beispiel Exoskelette die tatsächlichen Bedürfnisse ihrer Nutzer erfüllen. Dafür treten Teams aus aller Welt gegeneinander an und zeigen in einem Parcours mit alltagsrelevanten Aufgaben wie zum Beispiel Treppensteigen oder Öffnen von Türen die Möglichkeiten und Grenzen der Technik auf – und zwar in sechs verschiedenen Disziplinen: ■ Virtuelles Rennen mit Gedankensteuerung ■ Fahrradrennen mit elektrischer Muskel - stimulation ■ Geschicklichkeitsparcours mit Arm - prothesen ■ Hindernisparcours mit Beinprothesen ■ Parcours mit robotischen Exoskeletten ■ Parcours mit motorisierten Rollstühlen 2016 waren 66 Piloten mit 56 Teams aus 25 Nationen in diesen sechs Disziplinen am Start. 4600 Besucher zählte das Event. Damals fand parallel das Cybathlon Sympo - sium statt. www.cybathlon.ethz.ch Beim Cybathlon wird vom 2. bis 3. Mai 2020 die Alltagstauglichkeit von Exoskeletten getestet Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella sind sie oft überdesignt“. So seien Sensorik, Motorleistung und Energiespeicher beispielsweise für die Bewegung ausgelegt, welche die meisten Ressourcen benötigen: das Aufstehen aus dem Sitzen oder Treppen hoch gehen. „Das heißt, alle Komponenten sind für diese Anwendungsfälle ausgelegt – und nicht für die eigentliche Funktion, das Gehen und Stehen auf ebener Fläche. Dies bläst ein Exoskelett auf, macht es schwerer und komplexer. Insofern befindet man sich immer auf einer Gratwanderung zwischen Komplexität, also Größe und Gewicht, einerseits sowie Flexibilität in der Anwendung andererseits“, so Auberger. Die Devise von Ottobock laute: Weniger ist mehr. „Wir konzentrieren uns auf die Frage, was das System am Ende des Tages für den Patienten wirklich leisten Online weiterlesen Wofür so genannte softe Exoskelette geeignet sind und wo diese stehen, lesen Sie ebenso in unserem Online- Magazin wie einen Abriss über den Stand bei industriellen Exoskeletten – verfügbar bis zum18. Februar – bis die nächste Ausgabe von medizin&technik erscheint. www.medizin-und-technik.de/ onlineweiterlesen soll. Diese Funktionen wollen wir umsetzen, selbst wenn das bedeutet, dass man bei nicht so häufig auftretenden Aktivitäten wie zum Beispiel Treppensteigen nicht optimal unterstützen kann. Wenn das System dafür kleiner und leichter gebaut werden kann, lohnt sich der Kompromiss.“ Dynamisches Gehen ist noch nicht möglich Auch Professor Wirz von der ZHAW wartet noch „auf den großen Wurf“ bei den starren Exoskeletten für Querschnittgelähmte: „Sie unterstützen noch nicht das dynamische Gehen, wie es für uns Menschen typisch ist. Unsere Gehbewegung ist im Grunde ein ständiges Stürzen vom einem Bein auf das andere, das der Fuß auffängt.“ Der Gleichgewichtssinn sorge dafür, dass dies so funktioniert. Patienten mit Rückenmarksverletzungen fehlt aber der Gleichgewichtssinn. „Daher ermöglichen starre Exoskelette aktuell nur eine Bewegung von einer statischen Position zu anderen“, so Wirz. „Auch seitliche Bewegungen oder das Drehen des Beins sind damit nicht möglich.“ Notwendig dafür sind seiner Ansicht nach schnellere Motoren und eine feiner abgestimmte Sensorik. „Technisch ist das vielleicht machbar, aber wohl kaum bezahlbar“, warnt Auberger vor allzu großem Optimismus. „Schließlich darf in einem solchen Szenario kein Sensor ausfallen, das erhöht die Sicherheitsmaßnahmen enorm.“ Durch das „statische“ Gehen werden Exoskelette den Rollstuhl auf absehbare Zeit auch nicht ersetzen. „Der Rollstuhl ist deutlich schneller und effektiver im Alltag“, räumt Rewalk-Managerin Ikanovic ein. „Jedoch ist momentan nur mit einem Exoskelett ein unmittelbarer Ausgleich der Behinderung und das aufrechte Gehen möglich, was für die Betroffenen einen alltagsrelevanten Bewegungszugewinn darstellt.“ Professor Wirz: „Erst wenn es gelänge, ein Segway mit einem Exoskelett zu verheiraten, könnte man von einer Alternative zum Rollstuhl sprechen.“ ■ Sabine Koll Journalistin in Böblingen Weitere Informationen Zum Exoskelett-Hersteller Rewalk: www.rewalk.com/de Zum Medizintechnikhersteller Ottobock: www.ottobock.com Zum Exoskelett-Hersteller German Bionic: www.germanbionic.com Zur Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und ihr Soft-Exoskelett-Projekt Xosoft http://hier.pro/t2VYM 62 medizin&technik 06/2018

Im Verbund mit Connecting the medical technology supply chain Two strong partners join forces 21.-23.5.2019 NÜRNBERG, GERMANY HOME OF KNOW-HOW AND INNOVATION MEHR INTERNATIONALE REICHWEITE Aus Medtec Europe und MT-CONNECT entsteht DAS neue Event der euro päischen Medizintechnikbranche: Klar ausgerichtet auf die gesamte Wertschöpfungskette und mit deutlich mehr inter nationaler Reichweite. MEHR FACHLICHE IMPULSE Die fachliche Tiefe des begleitenden MedTech Summit bringt zusätz liches Fachpublikum auch auf die Messe. Und: Die MedtecLIVE wird von verschiedenen Verbänden und Clustern aus ganz Europa nicht nur unterstützt, sondern aktiv mitgestaltet. INNOVATE Die neuesten Trends, Weiterentwicklungen und herausragenden Fort schritte der Branche unter einem Dach. CONNECT Networking-Events, internationale Pavillons und der Kongress MedTech Summit unterstützen nachhaltig. DO BUSINESS Zielgerichtet Kunden erreichen, Lösungen präsentieren und nachhaltige Geschäftskontakte anbahnen. WERDEN SIE JETZT AUSSTELLER! Ideeller Träger medteclive.com 06/2018 medizin&tec hn i k 63

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