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medizin&technik 06.2018

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■ [ MEDIZIN IM DIALOG

■ [ MEDIZIN IM DIALOG ] Nachholbedarf in Sachen E-Health Indikatoren-Studie | Ein Sieben-Länder-Vergleich kommt zum Schluss: Österreich und vor allem Deutschland hinken bei E-Health hinterher. Wer hat auf die digitalen Daten von Patienten Zugriff? Können unterschiedliche Versorgungseinrichtungen, Pflegekräfte oder gar die Patienten selbst ihre Daten einsehen und Einträge vornehmen? In der E-Health-Indikatoren-Studie vergleichen die Technische Universität Braunschweig, die Medizinische Hochschule Hannover und die Gesundheitsuniversität UMIT in Hall, Tirol, die Situation in sieben Ländern. Fazit: In Österreich und insbesondere in Deutschland besteht Nachholbedarf. Ärzte und Pflegekräfte können zwar in beiden Ländern Daten von Patienten digital erfassen: Während diese in Österreich landesweit verfügbar sind, ist dies in Deutschland noch nicht der Fall. Auch haben Patienten und pflegende Angehörige in beiden Ländern noch keinen Zugriff auf die Daten. „Es bestätigte sich, dass zum Beispiel die skandinavischen Länder hier bessere Möglichkeiten für ihre Bürgerinnen und Bürger bieten“, sagt UMIT-Professorin Elske Ammenwerth. Allerdings seien in Österreich Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu Vom politischen Willen hängt es ab, ob die Daten von Patienten überall verfügbar sind verbessern. Die Elektronische Gesundheitsakte ELGA werde deutliche Verbesserungen ermöglichen. Eine patientenzentrierte, einrichtungsübergreifende Informa - tionsverarbeitung finde man besonders in Ländern, in denen ein klarer politischer Wille vorhanden sei, ergänzt Professor Reinhold Haux von der Technischen Universität Braunschweig und Medizinischen Hochschule Hannover. Ammenwerth und Haux sind davon überzeugt, dass die technischen Möglichkeiten und die notwendigen IT-Standards schon jetzt ausreichend vorhanden sind. www.tu-braunschweig.de, www.plri.de, www.iig.umit.at Bild: Jacki Niam/Fotolia Innovationsnetzwerk Clean Hand arbeitet an der Hygiene im Handumdrehen Mit Elektronenstrahl sterili - sierte Ver - packung im Medizinbereich Bild: Fraunhofer FEP Hände sind ein Hauptübertragungsweg von Bakterien und Keimen. Hygiene quasi im Handumdrehen ist daher das Ziel von Clean Hand: Das neu gegründete Innovationsnetzwerk bündelt die Kompetenzen vieler Partner, um Systeme und Technologien für saubere Oberflächen, Materialien und Gegenstände zu entwickeln. Clean Hand will Partner und auch künftige Kunden mit Problemstellungen zur Händehygiene und verwandten Themen aus den Bereichen Medizintechnik, Umwelt, Gesundheit und Life Sciences ansprechen und gemeinsam Lösungen für die Praxis erarbeiten, zum Beispiel durch selbst desinfizierende Armaturen für Krankenhäuser oder in reinigungsintensiven Umgebungen. Initialprojekte befassen sich unter anderem mit der Entwicklung von Desinfek - tionstechnologien und -verfahren für Türklinken in öffentlichen Gebäuden, von Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln und der Desinfektion von Touch Panels etwa in Flughäfen oder Bahnhöfen. Einer der Netzwerkpartner ist das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) mit Kompetenzen in der Forschung und Entwicklung von Elektronenbehandlungen für Desinfektions- und Sterilisa - tionsanwendungen und Know-how zur Beschichtung mit antimikrobiell wirkenden und leicht zu reinigenden Schichten. Die institutseigenen biomedizinischen Labore für vielfältige Tests unterstützen diese Forschungsschwerpunkte. www.fep.fraunhofer.de Pilotstudie Roboterassistiertes Training hilft nach Schlaganfall Die Intensität und Häufigkeit von Bewegungstraining gilt bei Schlaganfallpatienten als wichtiger Faktor, um motorische Funktionen wiederzuerlangen. In den Fokus rücken dabei zunehmend technische Assistenzsysteme. Forscher des Lurija Instituts für Rehabilitationswissenschaften und Gesundheitsforschung in Allensbach haben nun untersucht, wie ein roboterassistiertes Bewegungstraining während eines stationären Reha-Aufenthalts zum Erholungserfolg beitragen kann. Zehn Schlaganfall-Betroffene mit schwerer Armlähmung konnten über vier Wochen 24 zusätzliche halbstündige Übungseinheiten am Armtrainingsroboter absolvieren. Die Patienten nahmen durchschnittlich 13 Termine wahr und bewerteten die Übungen als motivierend und angenehm. Nach Ablauf der vier Wochen hatten sich proximale Armfunktionen signifikant verbessert, auch die Schulterkraft profitierte. www.lurija-institut.de 22 medizin&technik 06/2018

Messe Compamed/Medica 2018 Bild: Messe Düsseldorf Branche zeigt Vielfalt der Medizintechnik Digitalisierung I Mikroventile | 3D-Druck | Funkfußschalter | Spezialkabel | Medizinische Verpackungen 06/2018 medizin&technik 23

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