Aufrufe
vor 2 Jahren

Servus in Niederösterreich

  • Text
  • Servus
  • Weingut
  • Wein
  • Donau
  • Kilometer
  • Wolfgang
  • Wiener
  • Zeit
  • Stadt
  • Wachau
  • Tmm.com

Chefin

Chefin im Paradies. Alix de la Poëze d’Harambure-Fraye ist die Schlossherrin in Artstetten, der Station, die den Tod und das Leben danach symbolisiert. es sein, dass Rehe, Hasen, Eichkätzchen oder Salamander über weite Strecken die einzigen Begleiter sind. Wenn Dieter Juster, der den gesamten Weg in zehn Tagen gegangen ist, sagt: „Auf 260 Kilometern spürt man sich schon“, so hat das auf diesem Weitwanderweg nicht nur eine körperliche Bedeutung. Die Idee hinter diesem Projekt war nämlich nicht, einfach nur den Ysper- Weitental-Rundwanderweg und den Kremstalweg miteinander zu verbinden und mit einem neuen Mascherl zu verzieren. Der Lebensweg hat zwar seine Etappenziele, ist aber in erster Linie als Wanderung zu sich selbst angelegt. Im eigenen Tempo das eigene Leben durchwandern und sich seine eigenen Gedanken dazu machen – das wäre der tiefere Sinn. Ein In-sich-Ruhen in Bewegung, wenn man so will. Sich darauf einzulassen kann eine lohnende und unvergessliche Erfahrung sein. Umgeben von den Naturschönheiten einzutauchen in Rückblenden, Zukunftsvorstellungen und vor allem in die Gegenwart des eigenen Lebens, aber auch die Lebenswelt der Ahnen heraufzuholen ins Bewusstsein – das bringt deutlich mehr als einen Stempel im Wanderpass. Eine, die das Leben ihrer Vorfahren ständig gegenwärtig bei sich hat, ist Alix de la Poëze d’Harambure-Fraye, die Ururenkelin von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich und heute Schlossherrin in Artstetten. Auf dem Lebensweg ist das die Station, die den Tod und das Leben danach symbolisiert, was für Alix absolut nichts Furchterregendes beinhaltet: „Das Danach ist ja das Paradies, und das haben wir hier bei uns. Außerdem hat unsere Familiengeschichte immer eine gewisse Todesnähe beinhaltet, allein durch das Attentat in Sarajewo, dem mein Ururgroßvater und seine Frau Sophie von Hohenberg zum Opfer gefallen sind; aber auch durch seine Söhne Maximilian und Ernst, die den Zweiten Weltkrieg teilweise im Konzentrationslager Dachau verbracht haben.“ EIN WEG, DER VERÄNDERT Mit der Dauerausstellung „Durchs Schlüsselloch: Geschichte erzählt“ werden Leben und Wirken Franz Ferdinands in Schloss Artstetten, wo er in der 46 Servus

Eine Seelen-Wanderung „Geschichte kommt erst mit der Zeit im eigenen Leben an.“ In Form einer Achterschleife führt der „Lebensweg“ über 260 Kilometer in 13 Etappen durch die Stationen des menschlichen Daseins. Natur und Sehenswürdigkeiten sollen anregen, über die menschlichen Lebensabschnitte bewusst zu reflektieren – sich zu erinnern und Visionen zu entwickeln. Fotos: Gregor Kuntscher/ASA12, Waldviertler Tourismus/Studio Kerschbaum, Lebensweg/Studio Kerschbaum, Waldviertel Tourismus/Weinfranz Gruft mit seiner Sophie die letzte Ruhe gefunden hat, in einem eigenen Museum lebendig gehalten. Für die Hausherrin hat sich der Zugang dazu auf ihrem persönlichen Lebensweg auch verändert. Seit ihrer Rückkehr aus Paris vor sieben Jahren ist er intensiver geworden: „Ich bin zwar hier aufgewachsen, aber seit meiner Rückkehr bin ich mehr zurück, als ich früher da war. Das hat auch damit zu tun, dass Geschichte erst mit der Zeit im eigenen Leben ankommt. Aber wenn sie dann einmal in einem lebendig geworden ist, wenn man merkt, wie spannend das ist, kann man gar nicht mehr nicht interessiert sein.“ Dass Artstetten eine Station des Lebensweges ist, freut sie sehr und spornt sie auch persönlich an: „Das Schöne an diesem Weg ist, dass man bei allen 13 Etappen direkt vor der Haustür losgehen kann, und ich möchte den unbedingt einmal ganz gehen. Zumal ich ohnehin täglich raus muss, weil ich ohne Natur gar nicht atmen könnte.“ So ist das eben mit einem Lebensweg: Wenn er sich vor einem auftut, will man ihn auch beschreiten. Und was sie in anderem Zusammenhang so schön gesagt hat, trifft wohl auf alle zu, die das dann auch tun: Man ist danach mehr zurück, als man vorher da war. Informationen: waldviertel.at/lebensweg Etappe 10: Aussicht ins Weitental 1. Liebe der Eltern – Zeugung Laimbach – Nöchling, 27 km 2. Schwangerschaft und Geburt Nöchling – Yspertal, 19 km 3. Die ersten Jahre Yspertal – Dorfstetten, 19 km 4. Lernen Dorfstetten – Gutenbrunn, 24 km 5. Pubertät – die wilden Jahre Gutenbrunn – Kirchschlag, 20 km 6. Lebensaufbau Kirchschlag – Els, 17 km 7. Integration, sesshaft werden Els – Sallingberg, 29 km 8. Bewusstwerdung, Zweifel Sallingberg – Bad Traunstein, 17 km Etappe 9: Edlesberger See Etappe 4: Schlesingerteich 9. Ernte, die neue Freiheit Bad Traunstein – Martinsberg, 15 km 10. Körperlichkeit, Ruhestand Martinsberg – Raxendorf, 26 km 11. Weisheit, Frieden Raxendorf – Leiben, 21 km 12. Grenzüberschreitung Leiben – Maria Taferl, 15 km 13. Ursprung – Großeltern und Ahnen Maria Taferl – Laimbach, 17 km Servus 47

Destinationen

Oberbayern

Niederbayern

Bayerischer Wald

Oberösterreich