20 ZOOM „Wenn ihr mich sucht, ich bin am Wasser, Mann ..." What? Jan Delay rappt für die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH Hamburger Soul & Funk treffen auf schwäbisches Ingenieurwesen. Hafenstadt mit dem Tor zur Welt auf malerische Landschaft an der Donau. Nur auf den ersten Blick mutet die Kollaboration zwischen Musiker Jan Delay und dem Wasseraufbereitungs-Unternehmen Grünbeck aus der schwäbischen Provinz als nicht selbstverständlich an. Warum Jan Delay das perfekte Testimonial für das traditionsreiche Unternehmen aus Höchstädt an der Donau ist, haben wir vor Ort im Interview mit Geschäftsführer Dr. Günter Stoll, Marketingleiter Matthias Wunn und Grünbeck-Berater Harald Zickhardt von der Strategieagentur ZUP! erfahren. Von Markus Krapf
ZOOM 21 I n der <strong>Neue</strong>n <strong>Szene</strong> vom April war eine Anzeige, in der Jan Delay für Ihr Unternehmen wirbt. Einige Leser haben bei uns nachgefragt, wie es denn dazu kam, also fragen wir einfach mal nach. Dr. Stoll: Die Resonanz war tatsächlich auch bei uns durchwegs überwältigend, denn normalerweise wird man als Geschäftsführer eher mit den Dingen konfrontiert, die nicht funktionieren. Ich habe es als sehr positiv empfunden, wie viele Leute sich bei mir direkt gemeldet und mir gesagt haben, wie beeindruckt sie von dieser außergewöhnlichen Partnerschaft sind, weil sie etwas Besonderes ist. Wir reden bei „Delay x Grünbeck“ nicht nur über ein paar Fotos im Vorbeihuschen, sondern auch über ein Musikvideo, das zu den besten gehört, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Wer hat denn dieses Konzept kreiert? Wunn: Wir haben für das Musikvideo das Studio Katapult aus Berlin gewinnen können, das schon den einen oder anderen Clip mit Jan produziert hat. Die Stärke dieser Filmagentur liegt darin, unsere Botschaft authentisch für Grünbeck und den Künstler zu übermitteln. Wir haben Jan Delay von Anfang an mit unserer Idee mitgenommen und wollten ihm nichts überstülpen. Und er hatte, wie man auch in dem Making-of-Video sehen kann, eine ganze Menge Spaß. Anders wäre er übrigens zu dieser Partnerschaft auch gar nicht bereit gewesen. Welche Rolle hat Ihre Strategieagentur dabei gespielt, Herr Zickhardt? Zickhardt: Grünbeck und ZUP! sind mittlerweile schon seit gut 10 Jahren verbunden. Wir haben eine umfangreiche Analyse in Bezug auf den Markt, die Wettbewerber und die Branche durchgeführt und dann aus der bestehenden Markenstrategie die Kommunikation entwickelt. Schon in einer frühen Phase haben wir gemeinsam mit Jan Delay und seinem Manager Matthias Arfmann Ideen entwickelt, die sowohl auf die Marke Grünbeck passen und maximal authentisch für Jan sind. In der Zwischenzeit funktionieren Grünbeck, ZUP!, Jan und das Team von Katapult wie EIN Organismus. Das reduziert Reibungsverluste und macht Spaß für alle Beteiligten. Deshalb ist das Ergebnis auch so authentisch. Bei der Kollaboration mit Jan denken wir auch nicht kurz- fristig und veröffentlichen ein Video oder ein paar bunte Bilder – Kooperation und Kampagne sind langfristig angelegt. Das hat sich in der Vergangenheit schon bewährt. Ist es normal, dass ein Unternehmen bei einer so groß angelegten Kampagne mit Agenturen zusammenarbeitet? Wunn: Ich kann natürlich nur für Grünbeck sprechen, aber für uns ist die Zusammenarbeit nicht nur normal, sondern auch extrem wichtig. An meinen zweiten Arbeitstag bei Grünbeck im Jahr 2013 kann ich mich noch gut erinnern, das war der erste Workshop mit ZUP! überhaupt. In den letzten zehn Jahren haben wir gemeinsam viel bewegt, einen kompletten Marken-Relaunch mit Markenpositionierung und entsprechenden Kampagnen. Es erfordert allerdings eine Menge Mut vonseiten des Unternehmens, sich voll auf die Ideen einer Agentur und Impulse von außen einzulassen. „Wenn ihr mich sucht, ich bin am Wasser, Mann …" Die Zeile stammt aus dem Delay-Song Wassermann. Hat das gemeinsame Thema geholfen, dass Jan Delay mit Grünbeck ins Boot gestiegen ist? Dr. Stoll: Um ehrlich zu sein, haben wir zunächst zwei Absagen von Jan über seinen Manager bekommen. Erst als Harald Zickhardt intensiv darum gekämpft hat, Jan Delay davon zu überzeugen, dass wir keine klassische Werbung machen, sondern ihn langfristig als Markenbotschafter gewinnen wollen, hatte Jan ein offenes Ohr und war zu tiefergehenden Gesprächen bereit. Wir reden ja nicht nur von dem Song Wassermann, Jan engagiert sich auch für die Non-Profit-Organisation Viva con Agua, die sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt. Und da wir Produkte zur Wasseraufbereitung herstellen, war das sicherlich der entscheidende Punkt für seine Zusage. Wie kann man denn Wasseraufbereitung etwas konkretisieren? Dr. Stoll: Wir beschäftigen uns intensiv und auf ganzer Linie mit Wasser und reden von Wasseraufbereitung und Wasserbehandlung im privaten Bereich, also bei Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäusern, aber auch im Kraftwerks- und Lebensmittelbereich. Dabei geht es bei Letzterem um Wasserversorgung von beispielsweise gekühltem und mit Kohlensäure angereichertem Wasser, das hier vor Ihnen als Getränk auf dem Tisch steht. Last but not least bieten wir Produkte zur Behandlung von Neurodermitis und Psoriasis. Wir decken also das komplette Spektrum rund um die Wasseraufbereitung ab. Wir haben aber die Herausforderung, sehr technisch unterwegs zu sein, sodass viele gar nicht wissen, wie komplex und interessant unsere Produkte sind. Daher rührt der Ansatz von Herrn Zickhardt und seinem Team, unsere Kernkompetenz zusammen mit Jan Delay emotional aufzula- den. Matthias Wunn Harald Zickhardt Dr. Günter Stoll