Neue Szene Augsburg Mai 2023

SPORT 31
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Wir wollen unsere Fans
mitnehmen und
wieder Punkte einfahren.
zu erzielen, was natürlich gerade nach dem Hinspiel
in Augsburg schon eine große Genugtuung
gewesen wäre. Man muss aber über 90 Minuten
dennoch von einem verdienten Sieg der Leipziger
sprechen, auch wenn wir in Halbzeit zwei in der
Abwehr deutlich besser organisiert waren und
noch den Anschlusstreffer erzielen konnten.
Mit welchem Klub hast du dich denn als Kind
identifiziert?
Das war der FC Erzgebirge Aue. Ich habe
selbst in der Jugend für Aue gekickt und wollte es
immer zu den Profis in Lila-Weiß schaffen.
Du warst noch sehr jung, als du aus deiner Heimat
nach München zu den Junglöwen gewechselt
bist. Erzähl doch mal, wie lief das ab?
Dieser Wechsel kam nicht wegen mir und
meiner Karriereplanung zustande, sondern weil
sich mein Vater beruflich schon zwei Jahre vorher
in Richtung München verändert hatte und am
Wochenende immer gependelt ist. Weil wir als Familie
aber wieder zusammenleben wollten, bin
ich mit meiner Mutter und meinen beiden älteren
Schwestern zu ihm nach München gezogen, als
mein Wechsel von der Grundschule in die weiterführende
Schule anstand. Am Ende wurde ich
nach einem an den Schulen organisierten Sichtungstag
von Sechzig zu einem Probetraining eingeladen
und bin auf diesem Weg in der U12 in
Giesing gelandet.
Würdest du ein eigenes Kind mit dem Wissen
von jetzt dazu ermutigen, ebenfalls den Weg
zum Fußballprofi einzuschlagen?
Ich habe zwar noch keine Kinder und lebe allein
in Augsburg, hier in Arena-Nähe um die Ecke
in Göggingen. Dennoch könnte man mit diesem
Thema sicher ganze Seiten füllen, aber ich halte
nichts davon, wenn man Kinder in irgendeine
Richtung drängt, und würde ihnen immer zunächst
die optimalen Rahmenmöglichkeiten
schaffen. Am Ende ist es sicher das Beste, wenn sie
sich dann für das entscheiden können, was ihnen
am meisten liegt.
Was wärst du geworden, wenn das Fußball-
Ding nicht geklappt hätte?
Als Kind wollte ich immer Feuerwehrmann
werden, aber ich glaube, es wäre eine Katastrophe
geworden und es ist für alle besser und sicherer,
dass ich Fußballprofi geworden bin (lacht).
Wenn du als Mitarbeiter des Augsburger Stadtmarketing
ein Loblied auf deine schwäbische
Heimat singen müsstest, was würdest du besonders
hervorheben?
Augsburg ist eine kleine, aber sehr feine Stadt
und ich liebe diesen Kontrast zwischen den modernen
Teilen und der sehr gut erhaltenen, ursprünglichen
Altstadt. Ich fühle mich hier extrem
wohl in der drittältesten Stadt Deutschlands.
Dein Vertrag läuft 2024 aus und du wurdest
vor den Verletzungen auch schon mal mit dem
ein oder anderen Premier-League-Klub in Verbindung
gebracht.
Ich konzentriere mich jetzt zusammen mit
meinen Kollegen voll auf den Klassenerhalt. Und
wie du sagst, ich habe noch ein Jahr Vertrag und
muss jetzt erst einmal wieder über einen längeren
Zeitraum gesund und fit bleiben. Und da gibt es
überhaupt keinen Grund, sich über etwas anderes
Gedanken zu machen, zumal ich mich hier sehr
wohlfühle.
Jetzt wenden wir uns mal dem bitterernsten
Abstiegskampf zu: Warum bleibt der FC Augsburg
auch heuer wieder in der Liga?
Eigentlich mag ich solche Aussagen nicht so
gerne, denn die Ausgangssituation ist so, dass wir
es weiterhin selbst in der Hand haben, am Ende
wieder in der Bundesliga zu bleiben. Trotzdem
muss es uns allen bewusst sein, dass sich keiner
etwas davon kaufen kann, noch nie abgestiegen zu
sein, denn das war alles in der Vergangenheit. Was
ich damit sagen will: Wir müssen weiterhin eine
gute Balance finden, eine breite Brust zeigen und
die nötige Gier an den Tag legen, um die Punkte
und die Fans mitzunehmen. Besonders die Tatsache,
dass alle restlichen Heimspiele ausverkauft
sein werden, ist natürlich das Tüpfelchen auf dem
i. In dieser Hinsicht spürt die ganze Mannschaft
in den letzten Wochen extrem, wie die Menschen
aus Augsburg und der Region wie eine Frau oder
ein Mann hinter ihrem FCA stehen. (max)
GIMME 5
Bestes Stadion?
Ich mag die Stimmung im Stadion von Eintracht
Frankfurt. Auch wenn ich es jetzt schon ein paar
Mal erlebt habe, bin ich immer wieder darüber erstaunt.
Bester Gegenspieler?
Da kommt wieder eine Eintracht ins Spiel, aber
diesmal die aus Braunschweig. Als junger Spieler
von Sechzig in der zweiten Liga hat mich der
Braunschweiger Stürmer Domi Kumbela regelmäßig
fast zur Verzweiflung gebracht.
Best Buddy im Fußball-„Biz“?
Das ist Baze, also Noah Sarenren Bazee, da muss
ich gar nicht lange überlegen.
„Bucket Hat“ oder Baseball-Cap?
Da nehme ich auf jeden Fall den Anglerhut und
hoffe, dass er kommende Saison endlich in unserem
Merch vertreten sein wird. Caps sind auch
cool, aber der „Bucket Hat“ ist einfach etwas Besonderes.
Mailand, Madrid oder Manchester?
Ich wähle die goldene Mitte, Madrid ist eine tolle
Stadt, touristisch und auch fußballerisch (lacht).