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Cruiser September 2010

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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Dieses Magazin ist schwul<br />

Photographer Patrick Mettraux, EuroPride<br />

Warschau, Pride Brighton, Nudie-ty, Mine Vaganti,<br />

Ferzan Ozpetek, Kim Wilde, Cirque du Soleil, Mark<br />

Halasi, Waria Mariani, Palazzina Grassi in Venedig


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Editorial<br />

Warschau, Brighton, Lecce<br />

Unsere Reisevorschläge? Nein, anhand dieser «Destinationen» beleuchten wir die Unterschiede<br />

in der Akzeptanz der schwullesbischen Lebensweise. An die Pride in Warschau reisten Vertreter<br />

aller wichtigen schwullesbischen Organisationen der Schweiz, um geschlossen Solidarität zu zeigen<br />

mit den Menschen, die dort in einer ungleich schwierigeren Situation leben als hierzulande.<br />

In Brighton hingegen scheint die Toleranz grenzenlos zu sein. Die dortige Pride ist längst von Heterosexuellen<br />

vereinnahmt worden und sozusagen ein Karneval der Massen. Und wie es sich als<br />

Schwuler im südlichen Italien lebt, zeigt der Film «Mine Vaganti».<br />

Martin Ender, Verleger<br />

6<br />

Das war Warschau<br />

Die erste EuroPride Osteuropas<br />

8<br />

Brighton Pride – Karneval der Massen<br />

Die wenigsten der Besucher waren schwul<br />

14<br />

Familiäre Minen in Apulien<br />

Ein wertvoller Beitrag von Ferzan Ozpetek<br />

24<br />

Kim Wilde: Neues Comeback!<br />

Die Pop-Ikone der 80er gibt nochmals Gas<br />

32<br />

Varekai – die Show<br />

Cirque du Soleil mit einer neuen fantastischen Show<br />

36<br />

Allah und die Waria<br />

Die Waria in Indonesien sehen sich als drittes Geschlecht<br />

News 4 • Prominent 10 • Als ich schwul wurde 12 • Fashion 13 • Ferzan Ozpetek 17<br />

Szene 18 • Beauty 22 • Fotostrecke 25 • Kultur 38 • Musik 40 • Film 41 • Palazzina Grassi 42<br />

Buch 43 • BOX-STOP 44 • Rainbowline 45 • Hildegard 46 • Dr. Gay 47 • VEGAS 47 • Agenda 48<br />

3


News CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Seattle<br />

Freddie Ljungberg findet<br />

schwul cool<br />

Steht das ultimative Selbst-Outing eines grossen<br />

Fussballstars bevor? Gerüchte, Freddie (Karl<br />

Frederik) Ljungberg sei schwul, gibt es schon<br />

seit den Zeiten, als der Schwede für Arsenal London<br />

kickte. Nun hat der 33 Jahre alte Fussballer,<br />

der inzwischen bei den «Seattle Sounders» in<br />

den USA unter Vertrag steht, gesagt, er habe<br />

gar nichts gegen solche Gerüchte. «Ich bin stolz,<br />

Gegenstand solcher Gerüchte zu sein», sagte<br />

Ljungberg, der gut aussieht, Mode liebt und sich<br />

auch schon als Model für Calvin-Klein-Unterwäsche<br />

betätigt hat, in einem Interview. Der Fussballgott<br />

mit einer Vorliebe für Musicals fügte<br />

mit Betonung hinzu: «Ich weiss wirklich nicht,<br />

warum das die Leute so interessiert. Ich habe<br />

die Entscheidung getroffen, nicht darüber zu<br />

sprechen.»<br />

Staffordshire<br />

Hooligans werden<br />

schwulenfreundlich<br />

Ausgerechnet die rabiatesten Hooligans haben<br />

sich zu toleranten Mitbürgern gewandelt. 93<br />

Prozent aller englischen Fussballfans finden,<br />

dass Schwulenfeindlichkeit im Sport nichts<br />

mit Fair Play zu tun hat. Das ist das Ergebnis einer<br />

Online-Befragung der Universität der Grafschaft<br />

Staffordshire in Stoke-on-Trent. «Es gibt<br />

eine neue Generation von Fussballfans, Managern,<br />

Trainern und Spielern. Sie scheren sich<br />

nicht viel um die sexuelle Orientierung einer<br />

Person», sagte Soziologieprofessor Ellis Cashmore.<br />

Dennoch hat sich in Grossbritannien,<br />

wie auch in keiner anderen grossen Fussballnationen,<br />

bislang kein Spitzenspieler während<br />

seiner Profilaufbahn geoutet. Mutige Ausnahme<br />

war der Stürmer Justin Fashanu, der aber<br />

für sein Outing mit seinem Leben bezahlte. Er<br />

wurde danach von den Fans so sehr gemobbt,<br />

dass er sich 1998 umbrachte.<br />

Wien<br />

«Zur Zeit» mal wieder Homohatz<br />

Die rechtslastige österreichische Partei «FPÖ»<br />

hat sich einmal mehr als schwulenfeindliche politische<br />

Vereinigung bewiesen, obwohl es inzwischen<br />

ein mehr als offenes Geheimnis ist, dass<br />

ihr tödlich verunglückter Gründer und Führer<br />

Jörg Haider schwul war. In einem Artikel in<br />

dem der FPÖ nahestehenden Magazin «Zur Zeit»<br />

hetzten die braunen Politiker über den schwulen<br />

Stadtführer «Queer Guide». Als «Wien-Führer für<br />

Perverse» diffamierten sie den Stadtführer und<br />

mokierten sich in schlimmster rassistischer Manier<br />

über einen «groben Fehler» des «Queer Guide».<br />

«Auf den Photos lächelnder, händchenhaltender<br />

Damen und Herren zeigt sich die heile,<br />

weisse Welt von Wien Tourismus – keine Neger,<br />

Transgender oder Migranten. Wenn das mal keine<br />

Klagen wegen Diskriminierung gibt …»<br />

Iran<br />

Todesurteil für schwulen<br />

Iraner<br />

Wegen Ehebruchs ist eine Frau im Iran zum<br />

Tod durch Steinigung verurteilt worden. Der<br />

Fall hat Entsetzen und Proteste in der ganzen<br />

Welt ausgelöst. Zu Recht. In die Weltpresse hat<br />

es Ebrahim Hamidi leider noch nicht geschafft,<br />

obwohl sein Fall nicht minder verabscheuungswürdig<br />

und entsetzlich ist. Der junge Mann<br />

wurde am 21. Juni von einem Provinzgericht<br />

im Iran wegen der angeblichen Vergewaltigung<br />

eines Mannes zum Tode verurteilt, obwohl das<br />

angebliche Opfer gestanden hatte, den Vergewaltigungsvorwurf<br />

frei erfunden zu haben.<br />

«Es gibt keinen Beweis, dass Hamidi schwul ist<br />

oder er irgendein Verbrechen begangen hat»,<br />

hiess es in dem Internetportal Gay Middle East.<br />

«Diese Exekution muss gestoppt werden. Dafür<br />

brauchen wir Ihre Hilfe.»<br />

Coachella Valley<br />

Bestsellerautorin sagt sich<br />

vom Christentum los<br />

Weil Religionen für Schwule, Lesben und Frauen<br />

nur Hass und Diskriminierung übrig haben, hat<br />

die amerikanische Bestsellerautorin Anne Rice<br />

(«Interview mit einem Vampir») sich vom Christentum<br />

losgesagt. Der Tropfen, der das Fass<br />

zum Überlaufen brachte, waren radikale, von<br />

den Republikanern unterstützte evangelikale


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

News<br />

Kirchen in den USA, die sich für die Todesstrafe<br />

für Homosexuelle einsetzen. «Vielleicht können<br />

die Menschen, die die Lehren Christi ernst<br />

nehmen, keine Christen sein», schrieb die 68<br />

Jahre alte Rice auf ihrer Facebook Seite. Weiter<br />

schrieb die Mutter eines offen schwulen Sohnes:<br />

«Ich weigere mich, gegen weltlichen Humanismus<br />

zu sein. Ich weigere mich, gegen das Leben<br />

zu sein. Im Namen Christi sage ich mich vom<br />

Christentum los.»<br />

New York<br />

Eminem für Homo-Ehe<br />

Es ist noch nicht lange her, dass Rüpel-Rapper<br />

Eminem in seinen Songtexten und in Interviews<br />

mit Ausfällen gegen alles und jeden aufwartete.<br />

Neuerdings schlägt der 37-Jährige mildere<br />

Töne an. Jetzt hat sich Eminem gar für<br />

die Homo Ehe ausgesprochen, wenn auch in<br />

gewohnt sarkastischer Weise. «Wenn sich zwei<br />

Menschen lieben, warum nicht?», sagte er gegenüber<br />

der «New York Times», fügte aber hinzu,<br />

dass Schwule genau die gleiche Chance haben<br />

sollten, unglücklich zu werden wie Heten<br />

in ihren Ehen. Auch auf seiner neuen Platte<br />

schlägt Eminem nachdenklichere Töne an. «Das<br />

ist mein neues tolerantes Ich!», erklärte der Megastar,<br />

fügte aber die Warnung hinzu, dass sein<br />

anderes künstlerisches Alter ego, der Widerling<br />

Slim Shady, noch immer existiere.<br />

New Jersey<br />

Beim Cruising von Polizei<br />

erschossen<br />

Das Cruising eines 48 Jahre alten Mannes in<br />

einem Park im US-Bundesstaat New Jersey endete<br />

tödlich. Eine Polizeistreife auf der Jagd nach<br />

schwulen Männern erschoss DeFarra Gaymon.<br />

Der Mann habe sich gegen seine Verhaftung<br />

gewehrt und einen Fluchtversuch unternommen,<br />

verteidigte die Polizei von Atlanta den<br />

Todesschuss. Der tödliche Schuss traf den Geschäftsmann<br />

in die Brust. Gaymon war ein Familienvater<br />

mit einem Doppelleben, der seine<br />

Teilnahme an einem Klassentreffen nutzte, um<br />

in seiner Heimatstadt Newark seinen schwulen<br />

Neigungen mal wieder nachzugehen. Seine Familie<br />

warf der Polizei vor, «einen Unschuldigen<br />

getötet» zu haben. Die Polizei zeigte sich jedoch<br />

ihrem schiesswütigen Kollegen gegenüber verständnisvoll<br />

und beurlaubte ihn wegen «Traumatisierung».<br />

Washington D. C.<br />

Hillary Clinton für schwule<br />

Menschenrechte<br />

Hillary Clinton hat einmal mehr betont, dass<br />

die Rechte Homosexueller zu den Menschenrechten<br />

gehören. Bei dem Empfang von Vertretern<br />

schwul-lesbischer Organisationen im<br />

Weissen Haus aus Anlass der Gay Pride Saison<br />

<strong>2010</strong> sagte die amerikanische Aussenministerin,<br />

sie habe sich schon während der Präsidentschaft<br />

ihres Mannes Bill Clinton für die Rechte<br />

Schwuler und Lesben eingesetzt. «Ich war die erste<br />

First Lady, die bei einer (Gay) Parade mitmarschiert<br />

ist.» Dann erinnerte Clinton an die Opfer<br />

homophober Gewalt: «Männer und Frauen werden<br />

verfolgt, geschlagen, sexuell missbraucht,<br />

sogar getötet – nur weil sie das sind, was sie sind<br />

und lieben, wen sie lieben.» Clinton versprach,<br />

im «politischen Dialog über Menschenrechte...<br />

immer die Rechte der Lesben, Schwulen, Bisexuellen<br />

und Transsexuellen miteinzubeziehen.»<br />

Mexiko<br />

Homo-Ehe besteht Verfassungstest<br />

Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Mexiko<br />

City verstösst nicht gegen die Verfassung.<br />

Das entschied Ende Juli der oberste Gerichtshof<br />

des Landes in der Klage gegen die Homo-Ehe der<br />

konservativen Regierung von Präsident Felipe<br />

Calderón. Die Richter befanden, Fortpflanzung<br />

sei kein «grundlegender Bestandteil der Ehe»,<br />

wie die Regierung argumentierte. Vielmehr sei<br />

Familie ein «offenes Konzept», das in der Verfassung<br />

Mexikos nicht näher definiert sei. Mexiko<br />

City hatte Ende vergangenen Jahres die Homo-<br />

Ehe beschlossen. Seit Inkrafttreten des Gesetzes<br />

im März dieses Jahres haben sich 300 Paare vor<br />

dem Standesbeamten das Ja-Wort gegeben.<br />

Surabaya<br />

Deutsche Regierung verurteilt<br />

Gewalt in Indonesien<br />

Die deutsche Bundesregierung sieht die Proteste<br />

gegen die ILGA-Konferenz in Indonesien als<br />

Werk radikaler religiöser Gruppen an. Die Konferenz<br />

des Internationalen Lesben- und Schwulenverbandes<br />

(ILGA) sollte Ende März in Surabaya<br />

stattfinden. Polizei und Stadtverwaltung von<br />

Surabaya gaben jedoch dem Druck militanter<br />

muslimischer Organisationen nach und verboten<br />

die Veranstaltung in letzter Sekunde. «Die<br />

Bundesregierung sieht in den Vorfällen den Versuch<br />

einzelner sehr konservativer bis radikaler<br />

religiöser Gruppen in Indonesien, die Rechte<br />

von Homosexuellen einzuschränken», hiess es<br />

in einer Antwort der Regierung in Berlin auf<br />

eine parlamentarische Anfrage der Grünen.<br />

Die deutsche Botschaft in Jakarta stehe aber mit<br />

Homo-Aktivisten in Kontakt und habe ihnen<br />

Unterstützung angeboten.<br />

Erftstadt<br />

Theologe rechnet mit katholischer<br />

Kirche ab<br />

David Berger ist arbeitslos. Der Jobverlust dürfte<br />

den deutschen Theologen aber wenig überrascht<br />

haben. In seinem Beitrag «Ich darf nicht<br />

länger schweigen» für die deutsche Tageszeitung<br />

«Frankfurter Rundschau» (FR) hat sich der<br />

Theologe an der «Päpstlichen Akademie des heiligen<br />

Thomas von Aquin» in Rom als schwuler<br />

Mann geoutet, nachdem Mitglieder der Fördergemeinschaft<br />

der Akademie in dem Facebook-<br />

Profil Bergers «eindeutig das Verwurzeltsein in<br />

einem homosexuellen Milieu» entdeckt hatten.<br />

Gegenüber der FR beschied Berger der katholischen<br />

Kirche «ein System perfider Unterdrückungsmechanismen».<br />

Berger fragt: «Wovor hat<br />

die Kirche Angst.» Unter der Regentschaft von<br />

Papst Benedikt XVI. hat die Schwulenhatz der<br />

Kirche zugenommen. Immer mehr Priester werden<br />

wegen angeblicher Homosexualität entlassen<br />

und immer mehr Erzbischöfe setzen Homosexualität<br />

mit Pädophilie gleich.<br />

Hamburg<br />

Bedauernswerte Rücktritte<br />

Deutschlands Gay Community bedauert den<br />

Rücktritt von gleich zwei schwulenfreundlichen<br />

Persönlichkeiten. Im Juli trat Hamburgs<br />

evangelische Bischöfin Maria Jepsen als Reaktion<br />

auf den Vorwurf zurück, einen Fall von sexuellem<br />

Missbrauch vertuscht zu haben. In einer<br />

Stellungnahme einer Hamburger Schwulenorganisation<br />

hiess es: «Bischöfin Jepsen hat sich in<br />

besonderer Weise stets für Menschen engagiert,<br />

die sexuelle Diskriminierung erfahren und unter<br />

sexualisierter Gewalt gelitten haben.» Ebenfalls<br />

im Juli kündigte Hamburgs offen schwuler<br />

Bürgermeister Ole von Beust seinen Rückzug<br />

aus der Politik an. Von Beust war der erste Spitzenpolitiker<br />

der konservativen CDU, der sich als<br />

schwuler Mann outete. Darüber hinaus hat er<br />

als Chef der ersten schwarz-grünen Koalition in<br />

Deutschland Politgeschichte in geschrieben.<br />

5


Gesellschaft CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Das war Warschau<br />

Eindrücke und Beeindruckendes von der ersten<br />

EuroPride Osteuropas<br />

Von Michael Rüegg<br />

6


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Gesellschaft<br />

Das Publikum im Flieger nach Warschau war<br />

schwuler als in jeder Edelweiss-Maschine<br />

nach Mykonos – doch die Reise sollte nicht<br />

dem Vergnügen dienen. Der Anlass war ein<br />

politischer, trotz Party, trotz Restaurants und<br />

trotz Spaziergängen im pittoresken Herzen von<br />

Polens Hauptstadt. Zum ersten Mal fand eine<br />

EuroPride in Osteuropa statt. Was das hiess,<br />

wusste niemand so recht.<br />

Wer in Polen, Russland, im Baltikum oder auf dem Balkan eine Homo-<br />

Demo organisieren will, dem werden in der Regel die Türen vor der Nase<br />

zugeknallt. 2005 verbot der mittlerweile abgestürzte Präsident Kaczinski<br />

die Gay Pride in Polen. Also demonstrierte man stattdessen gegen das<br />

Pride-Verbot und kriegte teils kräftig Haue dafür. Ein paar Jahre später<br />

befand der in dieser Sache angerufene Europäische Gerichtshof das Verbot<br />

für widerrechtlich. Nun waren die Augen Europas auf Polen gerichtet,<br />

wo im Vorfeld die Botschafter der westlichen Länder stark für die Euro-<br />

Pride lobbyiert hatten. Dass die Schweizer Medien mit Ausnahme der NZZ<br />

kaum über den Anlass berichteten, wollen wir mal der Tatsache anlasten,<br />

dass wir kein EU-Mitglied sind, sonst müsste man nämlich zwangsläufig<br />

behaupten, die machoid geprägte Schweizer Medienlandschaft sei ein<br />

ignoranter Haufen.<br />

Einen Vorgeschmack auf die Parade, die gegnerische Mischung aus Katholizismus<br />

und Nazi-Propaganda, bot der vor dem Sofitel versammelten<br />

Schweizer Delegation am Samstagmittag eine Gegendemonstration von<br />

auffällig kurzhaarigen jungen Männern, die dumpfe Choräle zum Besten<br />

gaben und Banner in Polens Nationalfarben schwangen – nachdem wir<br />

Abends zuvor bereits zwei Bischöfen begegnet waren, die in einer kleinen<br />

Menschenmenge mit hübschen Trachtenfrauen gegen uns gebetet hatten.<br />

Die paar hundert jungen Faschos verstreuten sich jedenfalls just in dem<br />

Park, durch den wir zum Ausgangspunkt schlenderten. Entsprechend angespannt<br />

war die Situation, und dass ein alter Sack unter einem Laubbaum<br />

«Switzerland go home» in ein Megafon krächzte und nebenan gepanzerte<br />

Polizisten einen Schläger abführten, machte es auch nicht besser.<br />

Hoi, Sali, sind er ä da?<br />

Wie schön, dass irgendwann mal das rote T-Shirt mit dem weissen Kreuz<br />

zur Mode erkoren wurde. Ohne sich abzusprechen, waren zwei Drittel der<br />

Eidgenossinnen und -nossen darin erschienen, und davon gab es etliche.<br />

Keine zehn Meter konnte man gehen, ohne auf ein bekanntes Gesicht zu<br />

stossen. Network war gut vertreten, die Präsidenten von Pink Cross, HAZ<br />

und HALU waren da, Wybernet und etliche, die sich irgendwo angehängt<br />

hatten. Einige Herren verteilten ein paar tausend Toblerönchen, die sie in<br />

einer Kühlbox mitführten, als süssen Gruss aus Gay Switzerland.<br />

Doch bevor die Parade losging, spitzte sich die Situation erst einmal zu.<br />

Aus dem Park drängten skandierende junge Polen, die faule Eier, Steine,<br />

Flaschen und Rauchbomben in unsere Richtung warfen. Hunderte Polizisten<br />

waren zur Stelle und hinderten in Kampfmontur die gewaltbereiten<br />

Demonstranten daran, die Parade zu sprengen, bevor sie überhaupt<br />

starten konnte. Unter der drückenden Hitze (über 35°C, herrje) warteten<br />

die Paradeteilnehmer und die immer lauter trötendenden Vuvuzelas<br />

zeugten von wachsender Ungeduld. Dann endlich ging es – der Führer des<br />

polnischen Linksbündnisses, das als einzige politische Kraft im Land auf<br />

unserer Seite stand, durchtrennte das Band und grimmige Dykes on Bikes<br />

brummten los. In dichten Einerkolonnen marschierten Polizisten und polizeiliche<br />

Hilfskräfte links und rechts der Parade, insgesamt zweitausend<br />

sollen es gewesen sein. Plakate, auf denen Strichmännchen Analsex praktizieren,<br />

religiöse Parolen auf Pappkarton und junge Männer mit Stinkefingern<br />

in der Luft säumten die Alleen. Ein aufblasbarer Regenbogensdiskus<br />

wurde aus der Parade heraus in die Höhe geworfen, aufgefangen und<br />

wieder geworfen – bis er im Abseits landete. Triumphierend schnappte<br />

sich ein Kurzhaarträger das Spielzeug und zerriss es unter dem Gegröle<br />

seiner Kollegen. Doch von den umliegenden Passanten erntete er damit<br />

keinen Applaus, sondern Kopfschütteln. Und langsam wurde klar, dass neben<br />

den massiv aufgefahrenen Fundis und Faschos auch etliche da waren,<br />

die uns gut gesinnt waren. Mit jedem Kilometer wurden die Plakate und<br />

Banner weniger, aus den Fenstern winkten alte Damen, junge Männer,<br />

alle in Unterhosen und am Strassenrand standen Familien mit Kindern.<br />

Noch, so schien es uns plötzlich, ist Polen nicht verloren.<br />

Fortsetzung auf Seite 8<br />

7


Gesellschaft CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Brighton Pride<br />

– Karneval der<br />

Massen<br />

Längst ist die dortige Pride<br />

von Heterosexuellen vereinnahmt<br />

worden.<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Während in Warschau die<br />

Schwulenbewegung noch viel<br />

Arbeit vor sich hat, zeigte sich<br />

in der britischen Küstenstadt<br />

Brighton das andere Extrem.<br />

Mit 160 000 Besuchern war die<br />

«Brighton Pride» eine der wohl<br />

grössten europaweit. Und eine<br />

Verbeugung an die Toleranz:<br />

Die wenigsten der Besucher<br />

waren schwul.<br />

Preston Park am 7. August: Menschenmassen<br />

drängten sich in die sonst idyllische Grünanlage,<br />

Musik dröhnte aus jeder Ecke, der ölige<br />

Geruch von Fisch und Chips lag in der Luft und<br />

in den Kinderzelten kreischte die nächste Generation<br />

vor sich hin. Moment – Kinderzelte?<br />

Richtig, es ist die Brighton Pride, eine schwule<br />

Parade, welchen ihren Abschluss (des Nachmittags)<br />

im eingangs erwähnten Park fand – und<br />

alle feierten sie mit.<br />

Senioren wie Junioren tragen die Regenbogenflagge<br />

– oder zumindest deren Farbe im Gesicht.<br />

Und die Bierdose nicht zu vergessen. Bei<br />

strahlendem Wetter wird das grösste Fest der<br />

Stadt zelebriert. Mit 160‘000 Besuchern sprachen<br />

die Organisatoren von «the best Brighton<br />

Pride ever».<br />

Längst ist die dortige Pride von Heterosexuellen<br />

vereinnahmt worden. Die Toleranz gegenüber<br />

Schwulen im Süden Englands kennt auf<br />

den ersten Blick keine Grenzen, jedenfalls in<br />

der Woche der Pride. Eine Veranstaltung jagt<br />

die nächste, selbstverständlich alle unter dem<br />

Decknamen «Gay-Pride». Jedes Pub zeigt Flagge<br />

und bekennt sich zur Homosexualität. Oder<br />

vielleicht doch nicht?<br />

Wo waren die Schwulen?<br />

Viel eher bekennen sich die Massen wohl zur<br />

Party selbst. Was die Schwulenbewegung dort<br />

jahrelang aufbaute, geriet mittlerweile ausser<br />

Rand und Band. Und in die Kritik der Gay-Community<br />

selbst. Längst gibt es keine politischen<br />

Kundgebungen mehr. Wer sollte denn auch zuhören?<br />

Die zahlreichen Familienväter, sie sich<br />

bereits morgens mit Federboa um den Hals die<br />

Kante geben? Die unzähligen Jugendlichen, welche<br />

das Billig-Bier vom Supermarkt mit in den<br />

Park nehmen? Die schicken Bio-Familien, die<br />

mit ihren Kinderwagen jeden Durchgang in einen<br />

Hindernislauf verwandeln? Schwule jedenfalls<br />

galt es im Preston Park zu suchen. Zugegeben,<br />

das Party-Zelt einer Gay-Disco platzte aus<br />

allen Nähten, aber drum herum? Fehlanzeige.<br />

Zu Recht wird nun das Organisations-Komitee<br />

ausgewechselt, die ganze Schose soll hinterfragt<br />

werden.<br />

Brighton gilt als schwulste Stadt des Vereinigten<br />

Königreichs. 20 Prozent der Bevölkerung,<br />

so wird gemunkelt, sollen dort die gleichgeschlechtliche<br />

Liebe bevorzugen. Nicht umsonst<br />

spricht man auch vom britischen San Francisco.<br />

Und so sind Brightons Schwule und Lesben ziemlich<br />

akzeptiert, jedenfalls dann, wenn sie eine<br />

Party auf die Beine stellen. So wird in etwa der älteste<br />

Schwule der Stadt eigens zelebriert bzw. er<br />

darf die Parade auf seinem Rollstuhl anführen.<br />

Was ein CSD nie sein wollte<br />

Ansonsten gleicht die rechtliche Situation etwa<br />

der in der Schweiz: Eine Hochzeit-light und keine<br />

Chancen auf Adoption. Trotzdem ist die Toleranz<br />

der Heterosexuellen in Brighton durchaus<br />

zu würdigen. Aber die Pride wurde das, was<br />

ein CSD eigentlich nie sein sollte: ein Karneval<br />

für die Massen. Ganz ohne Sinn, einfach nur<br />

Party. Man könnte die Pride in etwa mit dem<br />

Berner Gurten-Festival vergleichen, nur das<br />

dort Schwule offen rumlaufen dürfen, ohne<br />

verprügelt zu werden (oder bis gewisse Leute<br />

sich in die Aggression saufen).<br />

Die Party im Preston Park dauerte bis acht Uhr<br />

abends. Danach zog Mann, Frau und Kind weiter<br />

an die St. James Strasse: Dasselbe in Blau, sozusagen.<br />

Der Preston Park glich danach übrigens<br />

einer riesigen Müllhalde. Es dauerte zwei Tage,<br />

bis er wieder einigermassen begehbar war.<br />

Fortsetzung von Seite 7<br />

Von Anfeindung über Skepsis bis zu grosser Sympathie begegnete einem<br />

an diesem Tag so ziemlich jede Emotion. Und interessanterweise standen<br />

die Blutten hier für einmal nicht in der Parade, sondern auf den unzähligen<br />

Balkonen entlang der Route. Warschau ist offenbar die Stadt, wo man<br />

an heissen Sommertagen grundsätzlich nur Unterwäsche trägt – mit Vorliebe<br />

Modelle aus der Sowjetzeit.<br />

Feiern und Flaggen verbrennen.<br />

Warschau ist kein kommunistischer Moloch. Es ist überraschend hübsch.<br />

Die Leute sind reserviert, aber freundlich. Das Essen ist nicht so schwer<br />

und fettig, wie man glaubt, und ein paar Restaurants können locker mit<br />

denjenigen in Berlin, London und Paris mithalten. Die Gayclubs haben<br />

etwas Unverbrauchtes, ein paar der Jungs erfreulicherweise auch. Die<br />

Prachtstrasse ist echter Jugendstil, wenn auch nach der Bomberei wieder<br />

aufgepeppelt und ein paar der Shops haben erfreulicherweise auch sonntags<br />

geöffnet. Das Soft-Ice wird zu penisförmigen Türmen aufgebaut und<br />

so kann man vergnügt zuschauen, wie Familienväter an etwas lutschen,<br />

was wie das Geschlechtsteil eines Schwarzafrikaners aussieht.<br />

Warschau geht aber auch unter die Haut. Vor dem Pride House, einem<br />

Kulturzentrum, das zum zentralen Treffpunkt umfunktioniert wurde,<br />

standen Plakate, die über die Situation von Schwulen und Lesben auf<br />

der ganzen Welt informierten. Und zu jeder Tageszeit blieben Passanten<br />

stehen, um zu lesen. Sie lasen über Dinge, von denen sie noch nie gehört<br />

hatten. Über Themen, die Jahrzehnte totgeschwiegen wurden. Zum ersten<br />

Mal vermutlich sahen sie eine Karte, auf der eingezeichnet war, in<br />

welchen Ländern auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Und sie blieben<br />

vor der Karte stehen, länger als je einer in Zürich stehen bleiben würde.<br />

Doch auch hier werden die Gegensätze deutlich. Während drinnen<br />

am Abend ein bunter Mix aus Heteros und Homos bei weit über 50 Grad<br />

und maximaler Luftfeuchtigkeit fröhlich feierte, versuchte draussen ein<br />

Grüppchen eine Regenbogenfahne zu verbrennen. In einem Café, das sich<br />

fürs Wochenende eine Rainbowflag ins Fenster gehängt hatte, riss ein<br />

fetter Typ sie raus, zerbrach sie und warf sie auf den Boden. Und während<br />

wir betreten daneben sassen, stürzte der junge Kellner raus und las dem<br />

Randalen die Leviten – mehr noch, er rief zwei Security-Leute und drohte<br />

mit der Polizei. Vielleicht, dachten wir danach, hätten wir aufstehen und<br />

uns dem Kellner anschliessen sollen. Denn dafür waren wir ja nach Warschau<br />

gekommen. Um zu protestieren.<br />

Doch wir sind es nicht gewohnt, auf diese Weise für unsere Rechte einzustehen,<br />

zu handeln, nicht bloss zu denken oder zu reden. Vielleicht haben<br />

wir es schlichtweg verlernt, schwule Wohlstandsverwahrlosung. Auf<br />

alle Fälle hat Warschau geholfen, die politischen Batterien aufzuladen.<br />

Denn Warschau ist nicht bloss eine Stadt irgendwo im Osten. Warschau<br />

ist der Rest der Welt, wo Schwule und Lesben noch immer unterdrückt,<br />

verfolgt, gefoltert werden.<br />

Und Warschau hat gezeigt: Es gibt noch viel zu tun.<br />

8


SHEQUIDA<br />

SONNTAG 19. SEPTEMBER<br />

INSATIABLE «CARNE»<br />

MAD>LAUSANNE<br />

Ivan Pica>Madrid<br />

(Space of Sound, Pacha)<br />

Antoine909>London<br />

(Circuit Festival, Jungle)<br />

Shequida>New York<br />

(American Star)<br />

Severino>London<br />

(Horse Meat Disco)<br />

Filthy Luka>London<br />

(Horse Meat Disco)<br />

Live violin: Dillon>Hamburg<br />

(Philharmoniker)<br />

The «Insatiable» Gaydar Gogo-Boys<br />

MAD, rue de Genève 23, LAUSANNE<br />

www.gay-party.com Tel: 021-34069 69


Prominent CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

George Michael<br />

Promis vor Gericht waren in diesem Sommer<br />

ein überaus beliebtes Fotosujet. Naomi Campbell<br />

vor dem Kriegsverbrechertribunal, Kachelmann,<br />

über den die Boulevardpresse während<br />

der gesamten Sauregurkenzeit fast täglich ausführlich<br />

berichtete oder Lindsay Lohan, die den<br />

roten Teppich gegen den orangen Gefängnis-<br />

Overall tauschte, die mit frisch aufgespritzten<br />

Lippen und neuen Extensions 13 Tage Haft<br />

absass und nun eine Million für ein exklusives<br />

Interview über diese harte Zeit verlangt.<br />

Schliesslich legte sich auch noch ein Wiederholungstäter<br />

mit der Justiz an: George Michael.<br />

Nach der Londoner Gay Pride raste der Sänger<br />

mit seinem eleganten Range Rover alkoholisiert<br />

in ein Fotogeschäft und kam erst nach mehrstündigem<br />

Verhör gegen Kaution wieder frei.<br />

Bereits vor einem Jahr rammte George einen<br />

Sattelschlepper und 2007 kassierte er wegen<br />

Fahrens unter Drogeneinfluss einen zweijährigen<br />

Ausweisentzug. Ganz zu schweigen vom<br />

legendären Vorfall in Los Angeles 1998, wo er<br />

beim Cruisen in einer öffentlichen Toilette erwischt<br />

wurde und dafür 80 Stunden gemeinnützige<br />

Arbeit leisten musste. Immerhin inspirierte<br />

ihn jener Vorfall zum Song «Outside», der<br />

zwar in den USA nur zwölfmal im Radio gespielt<br />

wurde, hierzulande hingegen zum grössten Hit<br />

seit der Wham-Zeit wurde. Seine Sänger-Karriere<br />

erklärte George zwar inzwischen offiziell für<br />

beendet, und doch dürften bald wieder berauschende<br />

Songs statt berauschter Autofahrten<br />

für Schlagzeilen sorgen: Ende <strong>September</strong> wird<br />

sein geniales Solo-Debüt «Faith» in einer neu abgemischten<br />

Version veröffentlicht. (rg)<br />

10<br />

Ronaldo<br />

Erst nach WM-Schlusspfiff und abseits des Spielfelds<br />

sorgte unser Liebling Cristiano Ronaldo<br />

für die fette Schlagzeile. Er gab bekannt, Vater<br />

geworden zu sein. Von der Mutter fehlte<br />

allerdings jede Spur. Angeblich hatte er sich<br />

für einige Millionen eine Leihmutter ausgesucht,<br />

um einen perfekten Klon in die Welt zu<br />

setzen. Da läuteten natürlich sofort die Gay-<br />

Alarmglocken. Hatte nicht Ricky Martin kurz<br />

vor seinem Coming-out die gleiche Familienplanung<br />

gewählt? Und hatte nicht Paris Hilton<br />

einst Ronaldo den Laufpass gegeben, weil ihr<br />

dieser einfach zu tuntig war? Nach allen wilden<br />

Spekulationen kam jedoch eine ganz andere<br />

Wahrheit ans Licht. Die Millionen waren lediglich<br />

als Schweigegeld gedacht, bekannt wurde<br />

die Identität der Mutter trotzdem. Ronaldos<br />

Nachwuchs ist das Ergebnis eines One-Night-<br />

Stands mit einer Kellnerin. Als diese auf seine<br />

plumpe Anmache «You, me, fuck fuck» ratlos<br />

reagierte, griff er tief in die Romantikkiste und<br />

zeichnete ein Herz auf die beschlagene Scheibe.<br />

Nun will er aber lieber seine Vorzeige-Model-<br />

Freundin Irina Shayk heiraten. Irgendwie hat<br />

der Ballkünstler mit dieser Geschichte einige<br />

Sympathiepunkte verloren, da helfen weder<br />

die knackigen Urlaubsbilder in knappen Shorts<br />

noch das Geständnis einer Ex-Bettgespielin, er<br />

sei furchterregend gut bestückt. Punkten will<br />

die Fussball-Ikone künftig übrigens auch als<br />

Designer, er will seine «CR7»-Kollektion ausweiten<br />

und sich – welch Überraschung – auch an<br />

schnittige Babykleidung wagen. (rg)<br />

Ole von Beust<br />

Berlin hat Klaus Wowereit, Zürich hat Corine<br />

Mauch, Hamburg hat Ole von Beust. Hatte, denn<br />

der schwule Bürgermeister der Hansestadt, mit<br />

vollem Namen Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr<br />

von Beust, ist zurückgetreten. Zeitgleich mit<br />

Wowereit übernahm er 2001 das Bürgermeister-<br />

Amt, zwei schwule Stadtvorsteher der grössten<br />

deutschen Städte, die unterschiedlicher nicht<br />

hätten sein können. In Interviews zu seinem<br />

Rückzug aus der Politik sprach von Beust nun<br />

auch zum ersten Mal über sein unfreiwilliges<br />

Coming-out durch seinen Vater. «Ein Freund rief<br />

mich an und fragte, ob ich schon die Zeitung<br />

gelesen hätte. Mein Vater habe mich geoutet.<br />

Ich sagte damals: Du spinnst doch. Dann bin<br />

ich mit klopfendem Herzen zum Briefkasten<br />

gegangen.» Zu diesem Zeitpunkt auch von anderen<br />

Parteien unter Druck gesetzt, verwies<br />

von Beust stets darauf, seine Sexualität sei reine<br />

Privatsache und setzte seine Karriere als erfolgreicher<br />

Politiker ungehemmt fort, behielt sein<br />

Image als Sonnyboy. In Justizfragen griff er hart<br />

durch, setzte sich etwa für ein Alkoholverbot<br />

in öffentlichen Verkehrsmitteln ein, daneben<br />

kämpfte er auch unermüdlich für mittellose<br />

Minderheiten. Es gebe immer mehr Menschen<br />

am unteren Rand und auch immer mehr, die unverhohlen<br />

mit ihrem Reichtum angeben, so seine<br />

resignierte Bilanz zum Rücktritt. In der deutschen<br />

Gay-Community hiess es immer wieder,<br />

von Beust gehöre der falschen Partei an, sei zu<br />

konservativ. Er wird als CDU-Politiker in Erinnerung<br />

bleiben und nicht in erster Linie als homosexueller<br />

Bürgermeister, und das ist auch gut so.<br />

In der deutschen Presse konzentriert man sich<br />

derzeit sowieso viel mehr auf die heikle Frage,<br />

ob Aussenminister Westerwelle mit oder ohne<br />

Lebenspartner in schwulenfeindliche Länder<br />

reisen soll. (rg)


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Prominent<br />

TV-Herbst<br />

Wenn die lauen Sommerabende vorbei sind,<br />

zappt man doch gerne mal wieder durchs Fernsehprogramm.<br />

Nachdem wir alle Sommerloch-<br />

Wiederholungen und Aeschbachers Versuche<br />

als Schuster und Wurster bewundern durften,<br />

geht’s endlich auf in eine neue TV-Saison. Eine<br />

frische Staffel DSDS gibt’s bei RTL demnächst zu<br />

sehen, in der Jury wird diesmal Patrick Nuo für<br />

Swissness und Sweetness sorgen. Pro7 schickt<br />

eine weitere Popstars-Folge an den Start, Motto<br />

diesmal: Girls Forever. Auch das Schweizer<br />

Fernsehen gibt sich musikalisch, in «Kampf der<br />

Chöre» versuchen sich Michael von der Heide<br />

und Maja Brunner als Dirigenten. Zudem werden<br />

die grössten Schweizer Talente gesucht<br />

(Bewerbungsfrist läuft noch!), Christa Rigozzi<br />

steigt als Co-Moderatorin von Marco Fritsche<br />

auf den Heuboden und Weltwoche-Kolumnist<br />

Mark van Huisseling blamiert sich in der neuen<br />

Sat1-Promishow «MvH – The Place to be». Der<br />

TeleZüri-Kuppelsendung SwissDate sind sowohl<br />

Zuschauer als auch Kandidaten ausgegangen.<br />

Zum letzten Mal erinnern wir uns an Pattys einzigen<br />

Versuch, auch schwule Singles glücklich<br />

zu machen, der in einem Skandal endete: Der<br />

Kandidat war gar nicht an Liebe interessiert,<br />

sondern lediglich an TV-Präsenz. Jetzt werden<br />

die Zuschauer des Lokalsenders am Samstagabend<br />

mit einer Kochshow beglückt, Topf sucht<br />

Deckel, statt Single sucht Partner. Ein Fernsehprogramm<br />

zum Davonlaufen? Auch dafür das<br />

passende Format: «Adieu Heimat» auf 3+. Vielversprechendes<br />

winkt immerhin aus der Soap-<br />

Ecke: In der neusten Staffel Beverly Hills 90210<br />

(ja, gibt’s noch immer) outet sich der Tennislehrer<br />

Teddy Montgomery, und RTL zeigt ab Januar<br />

2011 die US-Kult-Gay-Serie GLEE. (rg)<br />

Anne Rice<br />

Die amerikanische Schriftstellerin Anne Rice,<br />

bestens bekannt für «Interview mit einem Vampir»,<br />

brach jüngst eine Lanze für die Homosexuellen.<br />

Um genau zu sein, brach sie mit der Kirche.<br />

Auf ihrer Facebook-Seite verkündete die 68-Jährige<br />

im August ihre Abkehr vom Christentum,<br />

weil dieses Homosexuellen, Frauen wie auch anderen<br />

Randgruppen nur Hass entgegen-bringe.<br />

Stein des Anstosses war eine radikale Baptistenkirche<br />

sowie eine von den Republikanern unterstützte<br />

Formation, welche die Todesstrafe<br />

für Homosexuelle fordert – mittels christlicher<br />

Gospel-Musik in Schulen. Anne Rice kommentierte<br />

dieses Handeln folgendermassen: «Heute<br />

höre ich auf, eine Christin zu sein. Ich bin raus».<br />

Sie weigere sich, gegen Schwule zu sein. Sie<br />

fühle sich jedoch weiterhin den Werten Christi<br />

verpflichtet, wolle aber kein Teil des Christentums<br />

mehr sein: «Vielleicht können die Menschen,<br />

die die Lehren Christi ernst nehmen, keine<br />

Christen sein», so Rice weiter. Die Sympathie<br />

der Schriftstellerin für Schwule kommt nicht<br />

von ungefähr: Ihr Sohn Christopher, ebenfalls<br />

ein Schriftsteller, ist offen schwul. Bei Facebook<br />

jedenfalls sind Tausende Kommentare im Profil<br />

eingegangen, die meisten wohlwollend. Andere<br />

hingegen wünschten (Überraschung!) der<br />

Schriftstellerin den Tod im Höllenfeuer, doch<br />

sie «danke auch diesen Leuten». (dd)<br />

Michelle<br />

Die deutsche Schlagersängerin Michelle verfügt<br />

über mindestens ebenso viele schwule Fans wie<br />

heterosexuelle. Und von denen erhielt sie, wie’s<br />

scheint, eine gehörige Portion Drama, um im<br />

harten Showbusiness zu bestehen, zumindest<br />

in der Klatschspalte. Unzählige private Tiefschläge<br />

führten wohl auch dazu, dass sich die<br />

reale Michelle bald von ihrer Bühnen-Persona<br />

distanzierte. Seit Jahren redet sie immer wieder<br />

von diversen Michelles, zeitweilig auch Tanja<br />

Thomas genannt. So wurde es schwer ihr zu folgen.<br />

Und weil so viele Charaktere in Michelle<br />

drin stecken, gab sie immer mal wieder ihren<br />

Rückzug aus der Musik bekannt. Und ein Jahr<br />

später folgte dann eine neue CD. Letzten Winter<br />

rührte sie die Schlagergemeinschaft zu tränen,<br />

als sie mit dem Album «Goodbye Michelle» nun<br />

endgültig aus dem Rampenlicht treten wollte.<br />

Florian Silbereisen weinte bitterlich, denn Michelle,<br />

die Sängerin, war die Königin des deutschen<br />

Schlagers. Und enorm erfolgreich, ihre<br />

«letzten» Lieder stürmten die Charts. Deswegen<br />

dürfte nun alles wieder vergessen sein, ganz<br />

nach dem Motto: Was kümmert mich das Geschwätz<br />

meiner gefühlten sechsten Person von<br />

gestern? Michelle plant wieder ein Comeback.<br />

Dies verkündete sie jedenfalls dem Sender RTL.<br />

Dafür reiste sie nach Hollywood, «stärker und<br />

schöner» denn je. Die Schlagerfans wird’s freuen,<br />

denn seien wir mal ehrlich, ein solch talentierter<br />

Piepmatz mit einer ziemlichen Meise<br />

kommt in diesem Genre eher selten vor. (dd)<br />

Sara Gilbert<br />

In Europa kennen wir Sara Gilbert meist nur aus<br />

der TV-Serie Roseanne. Diese ist seit 1997 eingestellt,<br />

erfreut sich aber immer wieder zahlreicher<br />

Wiederholungen. Zur Erinnerung, Roseanne<br />

war jene leicht vulgäre sowie vollschlanke<br />

Vorstadthausfrau, die den White Trash zur Komödie<br />

hochstilisierte. Und Sara Gilbert spielte<br />

deren pubertäre Göre Darlene. Diese vergnügte<br />

die Fans mit ihren unkonventionellen Weltanschauungen.<br />

Heute ist es nun Gilbert selbst, die<br />

Amerika derzeit zu schockieren vermag. Lange<br />

war ihr Privatleben in den Staaten ein Geheimnis,<br />

ein offenes zwar, aber damit ist nun Schluss.<br />

Anlässlich einer Pressekonferenz des Fernsehsenders<br />

CBS outete sich Sara Gilbert als lesbisch.<br />

Eine neue Talkshow zu Familienthemen wurde<br />

präsentiert. Alle Moderatoren, wie etwa Sharon<br />

Osbourne, wurden zusammen mit Ehepartner<br />

vorgestellt. Nur nicht Gilbert, weswegen ihr<br />

wohl der Kragen platzte. Sie bestätigte vor laufender<br />

Kamera, dass sie bereits seit 2002 mit<br />

der Produzentin Allison Adler zusammenlebe.<br />

Zusammen haben sie zwei Kinder: Sohn Levi<br />

wurde 2004 von Adler ausgetragen, während<br />

Gilbert die Tochter Sawyer 2007 zur Welt brachte.<br />

Das nennt sich wohl lesbisches Teamwork.<br />

Unaufgeregt fügte Gilbert hinzu, dass sie halt<br />

«einfach nur ihr Leben lebe» und nie in Begriffen<br />

wie «out» oder «in» denke. Ihre Serienmutter<br />

Roseanne wird’s freuen, engagiert sie sich doch<br />

selbst lautstark in der Gay-Szene. (dd<br />

11


Kolumne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Als ich schwul<br />

wurde. (Rückblick<br />

auf die frühen<br />

Achtzigerjahre)<br />

Von Michi Rüegg<br />

Trifft man, beispielsweise auf einer Party oder<br />

Beerdigung, einen interessierten Hetero, tauchen<br />

im Verlaufe des Gesprächs drei Fragen in<br />

Bezug aufs Schwulsein besonders häufig auf:<br />

1. Wann hast du gemerkt, dass du auf<br />

Männer stehst?<br />

2. Tut das nicht weh?<br />

3. Wie kriegt man die Flecken aus der<br />

Bettwäsche?<br />

Frage 2 lässt darauf schliessen, dass die fragende<br />

Person zwar mit dem Gedanken an Analsex<br />

spielt, jedoch bislang nicht mit dem Anus an<br />

sich. Frage 3 hingegen deutet darauf hin, dass<br />

schon rumexperimentiert wurde. Am häufigsten<br />

ist jedoch Frage 1, und – welch Dilemma<br />

– sie ist auch am schwierigsten zu beantworten.<br />

Vor allem, wenn man damals, als mans rausgefunden<br />

hat, gar nicht auf Männer, sondern<br />

auf kleine Jungs stand. Was unweigerlich die<br />

Frage aufwirft, ob ein 12Jähriger, der sich in<br />

einen gleichaltrigen Klassenkameraden verliebt,<br />

schwul oder pädophil ist? Nun wissen wir,<br />

dass der Männergeschmack im Idealfall mit<br />

einem selbst mitaltert, was nicht nur Würde<br />

ausdrückt, sondern auch Auslagen vermeidet,<br />

weil ab einem gewissen Alter der Konsum von<br />

18Jährigen kostenpflichtig wird.<br />

Damit hätten wir bereits den Hinweis darauf,<br />

dass viele von uns nicht erst mit dem Erreichen<br />

des Erwachsenenalters auf homo umgestellt<br />

haben, sondern lange vorher – und vermutlich<br />

nicht mit den anderen Buben in der Umkleidekabine<br />

der Turnhalle durchs Schlüsselloch zu<br />

den Meitli gepeept haben, sondern es mit einem<br />

Lächeln auf den Stockzähnen locker zur Kenntnis<br />

nahmen, wenn der Lehrer befahl, es sei nach<br />

jeder Turnstunde zu duschen.<br />

Bis man jedoch von der heterosexuellen in die<br />

homosexuelle Sozialisation wechselte, dauerte<br />

es noch ein paar Jahre. Woher sollten wir<br />

denn den Umgang mit Federboas, Foulards und<br />

bauchfreien T-Shirts erlernen, wenn alle rundherum<br />

ABM-Jeans und Faserpelzjacken mit norwegischen<br />

Mustern trugen?<br />

Dass jedoch schon im frühen Kindesalter ers te<br />

Anzeichen von schwuler Subkultur auftauchen,<br />

bewies ich mir diesen Sommer selbst. Bei einem<br />

meiner seltenen, weil obligaten Besuchen im Elternhaus<br />

holten Mama und Papa Kinderzeichnungen<br />

hervor, die sie beim Aufräumen fanden,<br />

weil die Hauseigentümergemeinschaft beschlossen<br />

hatte, dass sie ihren Schrank aus dem Treppenhaus<br />

zu entfernen hatten, was meine Eltern in<br />

ihrem typisch kleinbürgerlichen vorauseilenden<br />

Gehorsam umgehend an die Hand nahmen. Item.<br />

Jedenfalls blätterte ich so durch meine frühen<br />

Werke, als mein Blick an einer Zeichnung aus der<br />

sachlich-expressionistischen Kindergartenperiode<br />

hängen blieb. Sie zeigte eine Landschaft mit<br />

einem grossen Haus in der Mitte, das ein wenig<br />

an eine Burg erinnerte. Drum herum standen Palmen,<br />

meine damaligen Lieblingspflanzen, was<br />

darauf schliessen lässt, dass ich hier so eine Art<br />

Traumhaus gemalt hatte.<br />

Und auf dem Haus wehte stolz am Stecken – eine<br />

Regenbogenflagge. Die erste in meinem Leben.<br />

Zwar verkehrt herum, mit der Lesbenseite nach<br />

oben (wie Nachbar Tamara schnippisch bemerkte,<br />

als ich das Foto rumzeigte), aber immerhin,<br />

eine Gay-Flag.<br />

Ich glaube, ich wusste schon immer, dass ich<br />

schwul war. Lange bevor ich entdeckte, dass<br />

das Pimpeli nicht nur von der nassen Badehose<br />

hart wird.<br />

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12


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Fashion<br />

«Nudie-ty»<br />

Das Label «Nudie» bekennt<br />

sich zur authentischen Herstellung<br />

von Jeans<br />

Von Mark-Philip Ingenhoff<br />

Zuletzt erhielt die Marke «Nudie<br />

Jeans» durch die Eröffnung<br />

eines Flagship-Stores<br />

im Zürcher Viadukt starken<br />

Auftrieb und mauserte sich<br />

zum kommerziellen Newcomer<br />

auf dem Jeans-Markt. Vor<br />

der Kommerzialisierung im<br />

Raum Zürich vertrieb Roger<br />

Rüegg, Inhaber der Jeanskantine<br />

neben der Barfüsser Bar<br />

im Niederdörfli, den Brand<br />

mit dem weitaus grössten Sortiment<br />

und bringt seine Lieblingsmarke<br />

«Nudie» immer<br />

noch mit genauso viel Enthusiasmus<br />

an den Mann wie vor<br />

sechs Jahren.<br />

Wash) aufhellen kann. So wird jede «Nudie»-<br />

Jeans zur individuellen zweiten Haut, deren Erscheinung<br />

durch den Träger beeinflusst wird.<br />

Roger Rüegg liebt die Marke «Nudie» ganz besonders,<br />

wie er selbst sagt. Er hält sie für ehrlich<br />

und authentisch. «Nudie» sei schliesslich<br />

kein Fashionlabel, so wie «G-Star». Er begründet<br />

dies damit, dass der Brand konstant auf einer<br />

Schiene fährt. Diese Schiene heisst Unisex und<br />

ist zudem sehr vintage-geprägt. Männer tragen<br />

Jeans, die ansatzweise für Frauen konzipiert<br />

wurden – und umgekehrt. Die Kollektionen, die<br />

«Nudie» auf den Markt bringt, sind zudem konstant<br />

gut. «Die Marke hat ein sehr gutes Flair für<br />

Trends», so Rüegg, «zum Beispiel bietet Nudie in<br />

jeder Kollektion zwei bis drei schmale Modelle.<br />

70 Prozent unseres Umsatzes verdanken wir<br />

schmal geschnittenen Silhouetten.» Vor einigen<br />

Jahren sah dies noch anders aus: Damals<br />

verkaufte die «Jeanskantine» noch zunehmend<br />

Welches Kleidungsstück wäre für Mann und<br />

Frau gleichermassen nicht mehr wegzudenken?<br />

Die Antwort liegt auf der Hand, wenn man an<br />

modische und zeitlose Beinbekleidung denkt.<br />

Die Jeans ist seit der Erfindung durch Levi<br />

Strauss im 19. Jahrhundert die unangefochtene<br />

Königin unter den Hosen.<br />

Aus Liebe zur Jeans eröffnete Roger Rüegg im<br />

Jahr 2004 die Jeanskantine in Zürich, wo bis<br />

dato renommierte Markenjeans der Brands<br />

«Edwin» und «Nudie» verkauft werden. Der Gemischtwarenladen<br />

vertreibt ausschliesslich<br />

Marken, die sich mit der Philosophie der Jeans-<br />

Herstellung à la Levi Strauss identifizieren. Und<br />

genau dies tut «Nudie» mit dem Vertrieb authentischer<br />

Five-Pocket-Jeans.<br />

Eine zweite Haut<br />

Auf ihrer Homepage (www.nudiejeans.com) geben<br />

die Hersteller das Versprechen «Nudie will<br />

stay true to jeans and all about jeans.» Mit dem<br />

Leitgedanken «Nudie is the naked truth about<br />

denim» haben sich die Jeans-Fanatiker hinter<br />

dem Brand zum Ziel gemacht, ihre Jeans wie<br />

eine zweite Haut an den Träger zu verkaufen.<br />

Der Denim-Stoff hat die Eigenschaft, sehr schön<br />

zu altern. Durch das Ausbleichen des Indigo-<br />

Farbstoffes verändert sich mit dem Tragen die<br />

Oberflächenstruktur. Das Garn wird nie komplett<br />

durchgefärbt, weshalb man diese Jeans<br />

so gut auswaschen und durch Reibung (Stone-<br />

Boot Cut-Jeans, da der «Skater/Boarder»-Style<br />

noch mehr im Trend gewesen war.<br />

Der Favorit «Thin Finn»<br />

Das Lieblingsmodell der Jeanskantine-Inhaber<br />

ist das Modell «Thin Finn». «Es ist schlicht und<br />

einfach die genialste Hose!», so Rüegg, «Mit diesem<br />

Modell hat ‚Nudie‘ einfach einen Glückstreffer<br />

kreiert.» Tatsächlich passt die Jeans absolut<br />

perfekt ins ansteigende Trendbild: Sie ist<br />

zeitgemäss eher eng anliegend und trotzdem<br />

nicht zu feminin. Hollywood-Grössen wie Colin<br />

Farrell oder Brad Pitt, die hin und wieder mal<br />

den Grunge-Look zelebrieren, würden einwandfrei<br />

in das «Thin Finn»-Modell passen.<br />

Trotz der Eröffnung des «Nudie»-Flagship-Stores<br />

macht sich Roger Rüegg keine Sorge um die Zukunft<br />

der Jeanskantine. «Wir bieten nach wie<br />

vor ein grosses Sortiment der Marke ‚Nudie‘ an<br />

und informieren unsere Kunden ausführlich<br />

über die Handhabung jedes einzelnen Jeans-<br />

Modelles, welches wir verkaufen». Und das ist es<br />

tatsächlich, was ein Besuch in der Jeanskantine<br />

zum lohnenswerten Einkauf macht. Das Rezept<br />

zur optimalen Handhabung der persönlichen<br />

Jeans gibt es mündlich überliefert dazu. Und<br />

bei Fragen oder Problemen stehen dem Kunden<br />

Roger und Bettina, zwei fachkundige Jeans-Experten,<br />

zur Verfügung.<br />

Jeanskantine, Spitalgasse 8, 8001 Zürich<br />

13


Kino CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Familiäre Minen in<br />

Apulien<br />

Aus Italien kommt ein wertvoller Beitrag für den<br />

cineastischen Herbst<br />

Von Alex Rudolf<br />

14


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Kino<br />

Ein schwuler Regisseur<br />

macht einen Film, dessen<br />

Protagonist schwul ist und<br />

um dessen Schwulsein<br />

sich die Handlung dreht.<br />

Und trotzdem ist Ferzan<br />

Ozpeteks «Mine Vaganti»<br />

kein Homo-Streifen.<br />

Wandelnde Minen (it. Mine Vaganti) sind in der apulischen Grossfamilie<br />

Cantone so einige vorhanden. Der Vater hat eine Affäre, die Grossmutter<br />

weint noch nach 60 Jahren ihrer Jugendliebe nach und die Schwägerin<br />

ist im tristen Dasein einer alternden Schönheit gefangen. Anlässlich<br />

eines Familientreffens im elterlichen Haus reist Sohn Tommaso (Riccardo<br />

Scamarcio) nach Lecce. Bei dieser Gelegenheit nimmt er sich vor, seiner<br />

versammelten Familie drei Eingeständnisse zu machen. Erstens studiert<br />

er Literatur und nicht Wirtschaft, zweitens will er Schriftsteller werden<br />

und nicht die Pasta-Fabrik seiner Familie übernehmen und drittens ist er<br />

schwul. Homosexualität ist in der Cantone-Familie und deren sozialem<br />

Umfeld jedoch noch immer etwas Unsittliches, Krankes, das nur in Grossstädten<br />

gelebt wird – die größte Mine sozusagen.<br />

Als Tommaso jedoch beim geselligen Nachtessen das Wort ergreifen will,<br />

unterbricht ihn sein Bruder Antonio und gesteht der versammelten Familie<br />

seine Vorliebe für das männliche Geschlecht und die langjährige Affäre<br />

mit einem Fliessbandmitarbeiter der Fabrik. Da der cholerische Patriarch<br />

Vincenzo diesen sogleich enterbt und von Familie und Firma verbannt,<br />

traut sich Tommaso noch weniger, zu sich und seinem Leben zu stehen.<br />

Die Aufregung um das Coming-out seines Sohnes, löst bei Vater Vincenzo<br />

sogar einen Herzinfarkt aus. Tommaso wird darauf dazu gedrängt, die<br />

Pasta-Fabrik zu übernehmen, da der Patriarch ans Bett gefesselt ist.<br />

Tommaso, gefangen zwischen Pflichtgefühl seiner Familie gegenüber<br />

und dem Drang nach Selbstverwirklichung, versucht, einen Weg aus dieser<br />

Situation zu finden. Die PR-Frau der Pasta-Fabrik, Alba Brunetti, und<br />

seine Grossmutter erweisen sich als grosse Inspirationsquellen, wenn<br />

es um das Leben in der Provinz geht. Diese Entwicklung geht jedoch<br />

stockend voran, bis eines Tages sein Lebenspartner und drei schwule<br />

Freunde vor der elterlichen Tür stehen.<br />

Wenig Klischees trotz Baccara<br />

Ferzan Ozpeteks Film begeistert in vielerlei Hinsicht. Die Thematik des<br />

schwulen Südländers, der es nicht schafft, seiner Familie reinen Wein<br />

einzuschenken, mag von allein zwar nicht unterhalten. Da der Regisseur<br />

das brüderliche Doppel-Coming-out zum einen nicht plakativ inszeniert<br />

und zweitens die Reaktion der Familie als Persiflage der süditalienischen<br />

Mittelschicht daherkommen lässt, ist der Film sehr sehenswert. Die Nervenzusammenbrüche<br />

von Vater Vincenzo (Ennio Fantastichini) sind<br />

derart überspitzt, dass dem Zuschauer nichts anderes übrig bleibt, als<br />

herzhaft über diese zu lachen.<br />

«Mine Vaganti» überzeugt auch aus ästhetischer Sicht. Ozpetek vermag<br />

die Schönheit Lecces und die seiner Protagonisten einzufangen, ohne<br />

dass dem Film dabei die Natürlichkeit abhanden kommt.<br />

Obwohl gegen Ende des Films die aus Rom angereisten Freunde Tommasos<br />

in knappen Badehosen am Meer zu Baccaras «Sorry, I’m a Lady» singen<br />

und tanzen, bedient «Mine Vaganti» wenig Klischees.<br />

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ozpetek grossen Erfolg mit seinem<br />

Werk feiern kann. Am ersten Wochenende spielte der Film in Italien<br />

bereits über zwei Millionen Euro ein, was vermutlich nicht zuletzt an der<br />

attraktiven und talentierten Besetzung liegt. Ein leichtes Filmvergnügen<br />

mit Tiefgang.<br />

Mine Vaganti von Ferzan Ozpetek, läuft in den Schweizer Kinos<br />

ab 26. August.<br />

Der schwule Regisseur erklärt im Interview mit CR, warum er es<br />

nicht für sinnvoll hält, aus allem eine Sache der (Homo)-Sexualität zu<br />

machen. (Seite 17)<br />

15


BOYAHKASHA!<br />

SAMSTAG | 25. SEPTEMBER <strong>2010</strong> | START: 22 UHR<br />

GET READY FOR THE LAST<br />

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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

«Am Ende gibt es<br />

schwule Tische,<br />

schwule Sofas<br />

und schwules Dosenbier»<br />

Der schwule Regisseur Ferzan<br />

Ozpetek erklärt, warum er<br />

es nicht für sinnvoll hält, aus<br />

allem eine Sache der (Homo)-<br />

Sexualität zu machen.<br />

Von Alex Rudolf<br />

Der gebürtige Istanbuler<br />

Ferzan Ozpetek lebt seit rund<br />

dreieinhalb Jahrzehnten in<br />

Rom und avancierte zu einem<br />

der erfolgreichsten Regisseure<br />

Italiens. In seinem neuen Film<br />

«Mine Vaganti» (Seite 14) thematisiert<br />

er auf humoristische<br />

Weise den Umgang mit Homosexualität<br />

in der Süditalienischen<br />

Provinz. Der<br />

59-Jährige sträubt sich jedoch<br />

dagegen, als Regisseur von<br />

Schwulenfilmen angesehen zu<br />

werden. Ihm gehe es um das<br />

Zwischenmenschliche, losgelöst<br />

von Geschlechtern. CR<br />

traf ihn in einem Zürcher Nobelhotel.<br />

CR: Herr Ozpetek, Sie haben «Mine Vaganti»<br />

ihrem Vater gewidmet. Hat er bei Ihrem Coming-out<br />

gleich reagiert wie der cholerische<br />

Vater im Film?<br />

FO: Nein, überhaupt nicht. Aber man muss den<br />

Vater im Film an dieser Stelle auch verteidigen,<br />

denn er reagiert nicht derart cholerisch auf das<br />

Coming-out des Sohnes, sondern darauf, dass<br />

Sohn Tommaso nicht länger Teil des Vaters, sondern<br />

zu etwas eigenem geworden ist. Es ist, als<br />

wenn der Sohn dem Vater gesagt hätte, dass er<br />

gerne Artist in einem fremden Zirkus werden<br />

wolle.<br />

CR: Dies ist also gar nicht als kleine Kritik am<br />

Umgang der südländischen Kultur mit dem<br />

Thema Homosexualität zu verstehen?<br />

FO: Die Leute im Süden reagieren gar nicht anders<br />

als die Leute im Norden, wenn es ums<br />

Schwulsein geht. Ich habe mich im Vorfeld mit<br />

vielen Bewohnern Lecces, dem Drehort, unterhalten.<br />

Ich habe sie gefragt, wie sie reagieren<br />

würden, wenn ein Sohn aus gutem Hause plötzlich<br />

schwul wäre. Alle sagten, dass es erst zu<br />

einem Gesprächsthema würde, wenn man es<br />

zu verstecken versuche. Ich muss jedoch vorweg<br />

nehmen, dass ich den Begriff «Homosexualität»<br />

nicht sonderlich mag. Ich mag es nicht, wenn<br />

Kino<br />

man einen Menschen so definiert. Viele andere<br />

wertvolle Aspekte einer Person werden so ausgeklammert.<br />

CR: Warum wird man so schnell auf seine<br />

sexuelle Orientierung reduziert?<br />

FO: Diese Denkweise hat ihren Ursprung zeitgleich<br />

mit den grossen Religionen. Davor waren<br />

die Menschen mehr oder weniger frei zu tun,<br />

was sie wollten. Der Mensch braucht ein Muster.<br />

Und dieses erfüllen einige schwule Männer<br />

auch sehr plakativ. Ich spiele in meinem Film<br />

mit diesem Bild, denn die Hauptdarsteller, die<br />

schwule Charaktere spielen, sind in Italien eher<br />

für typisch männliche Rollen bekannt. Dass<br />

sich diese Schauspieler nun von einer anderen<br />

Seite zeigen, freut mich sehr.<br />

CR: Im Film gibt es eine Anspielung darauf,<br />

dass die Akzeptanz von Schwulen in den<br />

letzten zehn Jahren schlechter geworden ist.<br />

Warum sagen Sie das?<br />

FO: Es kommen immer wieder neue Errungenschaften,<br />

welche die Community der absoluten<br />

Gleichberechtigung ein Stück näher bringen.<br />

Zeitgleich werden aber in sehr fortschrittlichen<br />

Ländern immer wieder homophob motivierte<br />

Gewaltakte publik. Gesellschaften zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass sie gegen etwas vorgehen,<br />

das zu stark vorhanden ist. Die einen sind<br />

zu blond, die anderen sind zu schwul. Die Weiterentwicklung<br />

der Schwulenakzeptanz war<br />

Ende der 1990er sehr stark, daher folgte in den<br />

Nullerjahren ein leichter Rückschritt. Ich muss<br />

jedoch auch sagen, dass es in «Mine Vaganti»<br />

nicht hauptsächlich um Homosexualität geht.<br />

Es geht um das Gebilde der Familie und um Eltern-Kind-Beziehungen.<br />

CR: Zwei Protagonisten sind jedoch schwul.<br />

Hatten Sie nie Angst, dass «Mine Vaganti» zu<br />

einem Schwulenfilm ernannt wird und dadurch<br />

einem breiten Publikum verwehrt<br />

bleibt?<br />

FO: Diese Angst hatte ich nie. Ich folge immer<br />

meinem Gefühl und dieser Weg hat sich bisher<br />

immer als richtig erwiesen. Ich muss jedoch<br />

nochmals betonen, dass es sehr gefährlich ist,<br />

einen Film als Schwulenfilm zu bezeichnen.<br />

Am Ende gibt es schwule Tische, schwule Sofas<br />

und schwules Dosenbier. Man sollte Filme als<br />

Gesamtwerk betrachten, nicht als etwas, das, in<br />

diesem Falle Heterosexuelle, ausschliesst.<br />

CR: Wollen Sie damit sagen, dass man in Filmen<br />

Liebe zwischen Männern zwar zeigen<br />

darf, Homosexualität jedoch nicht thematisieren<br />

sollte?<br />

FO: Natürlich nicht. Ich sage nur, dass man, um<br />

ein breites Publikum anzusprechen, den Blickwinkel<br />

ändern muss.<br />

CR: Also liegt der ausbleibende Erfolg von Filmen<br />

mit schwulen Protagonisten an der eintönigen<br />

Darstellung?<br />

FO: Ein Journalist hat über meinen letzten Film<br />

«Le Fate Ignoranti», in welchem es um verheiratete<br />

Männer geht, die sich in Männer verlieben, gesagt,<br />

dass er es schaffe, die Menschen zu berühren.<br />

Es ist ein Film, in welchem das Schwulsein<br />

stark im Zentrum steht, jedoch versuche ich<br />

stets, noch andere Aspekte einzubauen, denn<br />

schlussendlich ist dies die Realität. Niemand<br />

ist nur schwul, wir sind auch Söhne, Brüder,<br />

Freunde und natürlich Liebhaber. «Le Fate Ignoranti»<br />

war in Italien ein sehr grosser Erfolg. Dies<br />

zeigt, dass Emotion an sich wichtiger ist, als zwischen<br />

welchen Geschlechtern sie stattfindet.<br />

17


Szene CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Parties und<br />

Events<br />

18<br />

Triebwerk – die<br />

Männerbar<br />

Lust auf ein Bier und etwas<br />

Spass auch während der<br />

Woche?<br />

Ab Mittwoch, den 8. <strong>September</strong>, ist dies auch in<br />

Zürich wieder möglich. Chris, Matthias, Lucas<br />

und Alex bieten in den während der Woche zum<br />

Barbetrieb umgestalteten Räumen des XceS Club<br />

an der Albulastr. 40, eine tolle Alternative, um<br />

auch mal während der Woche auszugehen. Die<br />

Triebwerk Bar ist von Montag bis Donnerstag<br />

ab 18.00 Uhr bis 1Uhr offen. Ein Bier kostet bis<br />

20.00 Uhr 4 Franken. Der Eintritt ist natürlich<br />

gratis. Nur für Männer ab 18 Jahren.<br />

An den Abenden am Montag und Dienstag gibt<br />

es kein Motto. Am Mittwoch ist Bärenabend<br />

(Haare sind Trumpf!). Bären und deren Liebhaber<br />

kommen voll auf ihre Kosten. Donnerstags<br />

gibt’s abwechselnd eine Anzugparty oder<br />

Sportsparty von 18.00 bis 21.00 Uhr. Danach ist<br />

für jedermann geöffnet.<br />

Am zweiten Sonntag im Monat ist zudem unter<br />

dem Motto «Kaffee, Kuchen, Klekse...» eine<br />

Nakedparty geplant. Für nur 10 Franken kann<br />

man sich mit Kuchen und Kaffee stärken (solange<br />

Vorrat) und sich danach im Naked-Bereich<br />

amüsieren.<br />

Start ist am 8. <strong>September</strong> mit dem Bärenabend.<br />

Natürlich mit einem Willkommensgetränk und<br />

Snacks!<br />

Triebwerk<br />

Eröffnung: 8. <strong>September</strong> 18.00 Uhr<br />

Jeweils Montag bis Donnerstag<br />

Ab 18.00<br />

Albulastrasse 40, 8048 Zürich<br />

www.triebwerk-bar.ch<br />

Naughty & Gorgeous<br />

Popcorn<br />

Party for Gays & Friends<br />

Am 4. <strong>September</strong> ist die FOLSOM Berlin. Viele<br />

Fetisch-Männer werden somit nicht im Lande<br />

sein! Lucas & Alex bieten mit der Naughty &<br />

Gorgeous PopCorn Party im XceS Club ein Kontrastprogramm<br />

zur üblichen Men-Only-Party.<br />

Für die perfekte Discostimmung sorgen die einmalig<br />

glitzernde und berauschende Dekoration<br />

vom XceS-Club. Auflegen werden die DJs Harry<br />

M und Sonik. DJ Harry M ist bekannt für seine<br />

sensationellen Sets an der Sexy Pop in der Daniel<br />

H Bar und DJ Sonik wird sich mal von einer<br />

ganz anderen Musikseite präsentieren, aber<br />

immer streng Vinyl. Das ist sein Element. Auf<br />

eine schillernde und sexy Nacht mit den bekanntesten<br />

Hymnen aus den 70er-, 80er-, 90er-<br />

Jahren und Gay Anthems, also von Abba bis<br />

Zucchero!<br />

Zur Begrüssung gibt’s einen Glamour-Welcome-<br />

Shot mit essbaren GOLD-Flöckchen, ob man<br />

nun mit Pornoschnauz oder im Pailettenkleid<br />

aus der Mottenkiste erscheint.<br />

Naughty & Gorgeous PopCorn<br />

4. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 22.00 Uhr<br />

Eintritt: Fr. 25.–, mit Kitschoutfit Fr. 20.–<br />

Hundert Prozent<br />

Testosteron<br />

Men Only – Dress Kinky<br />

Am 2. Oktober gibt’s wieder eine Testosteron<br />

Men-Only-Party. Dazu lassen Lucas & Alex eigens<br />

aus Kopenhagen DJ John Eltong einfliegen.<br />

Er hat im kühlen Norden schon einige Dancefloors<br />

zum Kochen gebracht und ist auch im<br />

GMF Berlin regelmässig anzutreffen. Umrahmt<br />

wird sein Set von unseren Jung-Talenten aus Zürich,<br />

die Wanderkameraden, die auch schon die<br />

Heldenbar kräftig gerockt haben.<br />

Kein Wunder, denn Roman und Valentin sind<br />

Stammgäste im Berghain Berlin. Wie üblich<br />

geht die Testosteron im XceS Club in Zürich über<br />

die Bühne. Mit einer heissen, geladenen Party<br />

dem kühlen Herbst trotzen!<br />

100 % Testosteron<br />

Men Only - Dress kINKY<br />

2. Oktober <strong>2010</strong>, ab 23.00 Uhr<br />

Eintritt: Fr. 25.–<br />

XceS-Club, Albulastrasse 40, 8048 Zürich<br />

Red – The Party<br />

Das T&M mit neuem<br />

Erscheinungsbild<br />

Mit der Red Party präsentiert sich das T&M<br />

dieses Jahr von seiner erotischen roten Seite.<br />

Drei Nächte lang feiert der Club sein neues<br />

Erscheinungsbild und lässt exklusiv für diese<br />

Party Sherry Vine aus New York einfliegen.<br />

Mit ihren Parodien wie «Telephone» (Make me<br />

Moan) und «Alejandro» (You’re a Homo) von Lady<br />

Gaga hat sie die Herzen der Gay Community im<br />

Sturm erobert und bereits acht Millionen Hits<br />

auf Youtube überschritten. Hut ab!<br />

An der Red Party startet die Queen of Broadway<br />

ihre Shows jeweils um 22.00 Uhr. Und wer sie<br />

kennt, weiss, dass sie auf der Bühne ihre Zunge<br />

nicht zügeln kann. Wenn es um Selbstironie<br />

geht, kennt sie keine Grenzen.<br />

Doch die Red Party lädt nicht nur zur Show von<br />

Sherry Vine ein. Nein, die Party anlässlich des<br />

neuen Designs des T&M bietet ab Ende <strong>September</strong><br />

auch erotische Leckerbissen. Die Rack Gogo<br />

Boys aus Berlin haben sich dem Motto gewid-


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Szene<br />

met und ziehen ihre roten Tenues an, jedoch in<br />

knappster Version.<br />

Und als musikalisches Highlight wird Jack<br />

Chang aus London den Club Aaah! beschallen.<br />

Auch dies ist eine Premiere für den Club<br />

im zweiten Stock. Jack gilt als der Schwule DJ<br />

schlechthin. Er fasziniert mit seiner Musik derzeit<br />

an den angesagten Parties und Clubs in<br />

ganz Europa. Sein Elektro-Triable ist nicht nur<br />

treibend, sondern zugleich unterlegt mit erotischen<br />

Elektro- Beats.<br />

DJs T&M: DJ Qbass, DJ Chris, DJ Marc S<br />

DJs Club AAAH!:DJ Groovemaster, DJ Jack Chang<br />

London<br />

Red – The Party<br />

Donnerstag, 30. 9. <strong>2010</strong> – Samstag, 02. 10. <strong>2010</strong>,<br />

21.30 Uhr<br />

Live Show Act: Sherry Vine, New York<br />

Showbeginn jeweils 22.00 Uhr<br />

T&M, Marktgasse 1, 8001 Zürich<br />

www.g-colors.ch<br />

Boyahkasha! –<br />

Party<br />

Get ready for the last Summer<br />

Night <strong>2010</strong><br />

Das Acqua direkt am Zürisee hat sich als neue<br />

Boyahkasha-Location bewährt und wird Ende<br />

<strong>September</strong> für eine zweite Party geentert.<br />

Wie gewohnt, kennt die Boyahcrew den Geschmack<br />

der Gäste sehr genau. Sie setzt mit DJs<br />

wie Luc Le Grand, Raffiness, Gaetano und Zör<br />

Gollin auf Lokalmatadore, die immer für euphorische<br />

Stimmung sorgen.<br />

Auf den beiden Dancefloors machen die Stilrichtungen<br />

R’n’B und House gemeinsame Partysache<br />

und auf der Terrasse mit Blick auf das<br />

nächtliche Zürich darf man(n) dann auch mal<br />

romantisch werden.<br />

Wetter hin oder her, eine heisse Nacht verspricht<br />

es auf jeden Fall zu werden.<br />

Boyahkasha! – Party<br />

Samstag, 25. 9. <strong>2010</strong>, 22.00 Uhr<br />

Acqua Club, Mythenquai 61, 8002 Zürich<br />

www.acqua-club.ch, www.boyahkasha.ch<br />

Flexx<br />

<strong>September</strong> Issue<br />

Die Sommerpause ist vorbei. Nachdem der<br />

Flexx-Wagen an der Parade des Zürich Pride<br />

Festivals rund um das Zürcher Seebecken der<br />

Menge heftig eingeheizt hat, ist es im <strong>September</strong><br />

wieder Zeit, die Räumlichkeiten des Loop38<br />

zum Brodeln zu bringen.<br />

Am 4.<strong>September</strong> startet das Party-Label Flexx<br />

im Club Loop38 an der Albulastrasse eine neue<br />

DJ Willi P<br />

Saison. Die DJs der «<strong>September</strong> Issue», DJ Vasco<br />

aus Genf und DJ Willi P aus Zürich, heizen dem<br />

Partyvolk mit Progressive, Tribal- und Tech-<br />

House ein. Jetzt, wo der Sommer zu Ende geht<br />

und die Temperaturen sinken, zieht es die Leute<br />

wieder vermehrt in die Clubs. «Die Clubszene<br />

läuft im Sommer nicht gut, obwohl Zürich<br />

europaweit die grösste Club-Dichte hat», so<br />

Party-Veranstalter Beat Eltschinger. «Im Sommer<br />

zentrieren sich die Grossveranstaltungen<br />

meistens auf einen bestimmten Ort. Die Leute<br />

verreisen nach Barcelona oder Berlin, um an<br />

Prides oder grösseren Festivals teilzunehmen.<br />

Deshalb sind viele Clubs gezwungen - selbst die<br />

grossen Locations wie das OXA und der Club Q<br />

- eine Sommerpause einzulegen.» Für das zweite<br />

Jahr von Flexx setzen die Veranstalter auf<br />

ihr altbewährtes Konzept und wollen genauso<br />

fortfahren wie bisher. Am 2. Oktober feiert das<br />

Label Flexx seinen ersten Geburtstag und bittet<br />

Star-DJ José Parra ans Mischpult, welcher in<br />

den renommierten Zürcher Clubs OXA, Q und<br />

Kaufleuten bereits ein gefeierter DJ ist. Besonders<br />

stolz sind die Veranstalter von Flexx auf die<br />

Location des Loop38. «Das Loop ist kein Schickimicki-Club<br />

und doch nicht versifft», sagt Beat,<br />

«hier herrscht noch ein authentisches Underground-Feeling<br />

vor und wirklich speziell ist<br />

die verglaste Raucherlounge. Wenn man eine<br />

Zigarette geniessen möchte, darf man das im<br />

Club selbst tun und man ist trotzdem noch mitten<br />

in der Party.» Hinter dem Label Flexx stecken<br />

Beat, Chris und Thomas. Chris ist für das<br />

Booking der DJs zuständig, Thomas organisiert<br />

Flüge und Unterkünfte für die gebuchten Gäste<br />

und Beat kümmert sich um die Promotion des<br />

Party-Labels. An der Konzeption der einzelnen<br />

Anlässe feilen alle drei gleichermassen mit. Die<br />

Zielgruppe sei bis dato gemischt gewesen, sagt<br />

Beat Eltschinger über Flexx. «Menschen jeder sexuellen<br />

Orientierung im Alter zwischen 25 und<br />

Mitte 40 finden sich bei uns ein.» (M.P.I)<br />

Flexx <strong>September</strong> Issue<br />

Samstag, 4. <strong>September</strong><br />

Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich<br />

flexx-party.ch<br />

Flexx – Birthday<br />

Bash<br />

Zum einjährigen Bestehen<br />

Happy Birthday Flexx! Unglaublich, wie schnell<br />

die Zeit vergeht. Im Oktober <strong>2010</strong> feiert Flexx<br />

bereits das einjährige Bestehen. Wahrlich ein<br />

Grund zum Feiern. Und wie könnte man das<br />

besser als mit Star-DJ José Parra. Er ist einer der<br />

weltweit angesagten DJs und Flexx ist stolz, ihn<br />

wieder hier zu haben. Sein unverwechselbarer<br />

Stil hat schon viele Partygänger in den Bann<br />

gezogen. In den letzten Jahren spielte er unter<br />

anderem in Ibiza, China, Türkei, Deutschland<br />

und Österreich. In Zürich kennt man ihn aus<br />

dem Moonrage, Om Club, Kaufleuten, Club Q,<br />

Stairs, Lotus-Club, OxA , Supermarket, Aaah-<br />

Club, T&M aber auch in anderen Schweizer<br />

Städte wie Luzern (Pravda), Bern (Liqid), Tessin<br />

(La Rotonda), Basel (Borderline). Tatkräftige Unterstützung<br />

kriegt er vom Resident DJ Ajaxx,<br />

welcher die örtlichen Vorlieben beherrscht.<br />

Gute News für Raucherinnen und Raucher:<br />

Durch die neue verglaste Raucherlounge verpasst<br />

man keinen einzigen Track der hochkarätigen<br />

DJs. Geile Partystimmung und exzellenter<br />

Progressive- und Tribal-Sound sind<br />

garantiert<br />

FLEXX – Birthday Bash<br />

Samstag, 2. Oktober <strong>2010</strong><br />

Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich<br />

flexx-party.ch, loop38.ch, aliens.ch<br />

GentleBoyz<br />

Neue Partyreihe in Bern<br />

Die «Bubennacht» ist Vergangenheit. In Zukunft<br />

soll’s in Bern heissen «GentleBoyz». Unter dem<br />

Motto «The most gentle gay nights in the capital»<br />

findet am 11. <strong>September</strong> der grosse Eröffnungs-<br />

Event der zukünftigen Party-Serie «GentleBoyz»<br />

statt. Wo denn sonst als im Ambiente des «Du<br />

Théâtre» in Bern, einem der feinsten Clubs der<br />

Schweiz, werden Gays und Freunde geladen.<br />

Leckere Drinks, coole Beats und heisse Boyz sollen<br />

eine unvergessliche Nacht bescheren. An<br />

den Turntables einheizen werden Darren Flecta<br />

(London, UK), David Cruso & Kary (AG) und Anthony<br />

Vega (BE).<br />

19


Szene CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Mit GentleBoyz wollen die Macher eine Gay Party<br />

auf höchstem Niveau nach Bern bringen. Der<br />

Vorverkauf läuft bereits. Bern: Lorenzini, Zürich:<br />

Cranberrys, Basel: Basel Tourismus (Stadt<br />

Casino), Luzern: Coiffeure del arte<br />

Es Besteht die Möglichkeit, Tische im VIP-Bereich<br />

zu reservieren unter: gentleboyz@gmx.ch<br />

GentleBoyz<br />

11. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, 22.00 Uhr bis 3.30 Uhr<br />

Du Théâtre, Hotelgasse 10, 3011 Bern<br />

www.dutheatre.ch<br />

Dejavu<br />

Wie in alten Zeiten<br />

Endlich, nachdem der Donnerstag völlig von der<br />

Partybildfläche verschwand, kommt mit dem<br />

neuen Label Dejavu wieder neuer Drive in den<br />

Zürcher Ausgehhimmel!<br />

Ab <strong>September</strong> steigt jeden Donnerstag an der<br />

Limmatstrasse 195 (nähe Limmatplatz) wieder<br />

eine fette Party und zwar gleich mit allen Local<br />

Heroes der Stadt: Gleichschritt, Gogo, Jesse Jay,<br />

Bang Goes, Styro 2000, Marc Fuhrmann, Pasci,<br />

Tomback, Beda, Cherie, Nico, Freddyextasia,<br />

Don Ramon, San Marco, Sonik, Mandeg, Sabaka<br />

und als Host Branko B. Gabriel. Gespielt wird<br />

der geile Sound der Guten alten Zeit, von Techhouse,<br />

Minitech über Progressive bis hin zu<br />

Techno. Der neue Donnerstag für Gays & Friends<br />

und verrückte Freaks. Weitere Infos und das aktuelle<br />

Line-Up unter: www.facebook.com<br />

Dejavu<br />

Ab 2.<strong>September</strong> jeden Donnerstag ab 23.00<br />

Limmatstrasse 195, 8005 Zürich<br />

Supertausch<br />

Party<br />

Heisse Jungs und hämmernde<br />

Beats. Tauschen inklusive!<br />

Leider ist der Sommer schon vorbei. Nicht so bei<br />

Supertausch, dem neuen Partylabel. Hier lässt<br />

man es noch einmal so richtig krachen! Ende<br />

<strong>September</strong> steigt die erste Summer-Closing-Party<br />

von Supertausch im Club XceS in Zürich, mit<br />

zwei Dance-Floors. Supertausch ist balearisches<br />

Party-Vergnügen pur.<br />

Nach dem ersten Ausflug in den Club Sentidos<br />

in Barcelona ist die nächste Destination der<br />

Club XceS in Zürich. Mit an Bord sind diesmal DJ<br />

Allure (Resident / Berlin / Ibiza / BCN), DJ Angelo<br />

(Zürich Whiteparty), DJ Physical (Zürich / London).<br />

Für die heisse Tanzanimation sorgt die<br />

Tanztruppe von Supertoy (Beach Boom). Supertausch<br />

steht, wie es der Name schon sagt, fürs<br />

«Tauschen». Also alte T-Shirts, Turnschuhe, Sonnenbrillen<br />

oder Jeans nicht vergessen und los<br />

20<br />

geht`s mit der Tauscherei. Keine Lust mehr auf<br />

den Freund? Kein Problem, gegen einen neuen<br />

eintauschen!<br />

Supertausch<br />

25. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 23.00 Uhr, XceS Club,<br />

Albulastrasse 40, 8048 Zürich<br />

www.supertausch.ch<br />

Büsi Enterprise<br />

meets Fashionslave<br />

Mit Live-Performance aus<br />

Paris<br />

Sklaven der Nacht aufgepasst! Zum 6. Mal steigt<br />

die Büsi Enterprise Party, diesmal steht die Sause<br />

ganz im Zeichen des internationalen Modezirkus.<br />

Denn Büsi trifft sich mit den Mädels von<br />

Fashionslave, dem angesagten Männermodelabel<br />

und gibt nicht nur in Sachen Mode den Ton<br />

an! Zürich, Paris und London schmettern sich<br />

die neusten Platten um die Ohren! Büsi Enterprise<br />

hat mit Fashionslave den richtigen Riecher.<br />

Denn hier wird nicht nur der Sound grossgeschrieben,<br />

hier entstehen neue Trends. Direkt<br />

aus Paris mit einer Live-Performance startet<br />

zuerst La Chatte durch. Das Trio hat soeben seine<br />

erste Scheibe auf den Markt geworfen und<br />

gilt in der Clubszene als die neue Entdeckung.<br />

Das nächste Highlight kommt aus London und<br />

gastiert zum ersten Mal in Zürich. DJ Tatu, das<br />

Enfant terrible des Londoners Undergrounds,<br />

setzt mit seinem schrägen Set neue Trends und<br />

bringt mit seiner Erscheinung gleich noch den<br />

passenden Glam-Trash mit. Mit Julian & Fuchs,<br />

zwei jungen und äusserst kreativen DJs, ist auch<br />

Zürich mit einem heissen Doppel vertreten.<br />

Büsi Enterprise Party<br />

24. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 23.00 Uhr,<br />

Cabaret Club, Geroldstrasse 15, 8005 Zürich,<br />

www.cabaret.im, www.fashionslave.ch<br />

Bootylicious –<br />

Neu mit DJ Qbass<br />

und DJ Chris<br />

Jeden ersten Freitag im T&M<br />

Bootylicious wechselt seine DJs aus. Neu werden<br />

die DJs Chris und Qbass die Bootylicious Party<br />

jeweils am ersten Freitag im Monat abrocken.<br />

Das Konzept bleibt das gleiche. Easy Junx und<br />

geile Musik. An den besagten Freitagen gibt’s ein<br />

wenig mehr R’n’B als gewöhnlich und das nicht<br />

ohne Grund. Ein Jahr Bootylicious hat gezeigt,<br />

dass das Partyvolk hinter dem Label steht.<br />

Im Oktober machen die Jungs ausnahmsweise<br />

ein wenig Platz für Sherry Vine. Denn Anlässlich<br />

der Red Party wird die Queen des Broadways<br />

ihre Live Show um 22.00 Uhr präsentieren.<br />

Das T&M wird an jenem Wochenende sein<br />

neues Design zeigen. Doch für alle Booty-Fans<br />

wird vorgesorgt: DJ Chris bleibt am 01. Oktober<br />

hinter dem DJ Pult erhalten.<br />

Und wem es doch noch nach elektronischen<br />

Klängen lüstet, der hat an besagtem Abend einen<br />

der angesagtesten DJs im Haus. Im Club<br />

Aaah! wird DJ Jack Chang aus London den Laden<br />

so richtig aufheizen.<br />

Bootylicious<br />

Erster Freitag im Monat, 21.30 Uhr<br />

T&M Club, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />

www.tundm.ch<br />

Australian<br />

Selection<br />

Mit Mike Kelly und Rob White<br />

Nach einem jahreszeitlich bezogenen konzeptionellen<br />

Exkurs im achten Monat des zehnten<br />

Jahres im neuen Millenium fokussieren die Selectiuon-Macher<br />

nun wieder die geografischen Aspekte<br />

ihres ursprünglichen Eventgedanken und


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Szene<br />

haben einen Musikmacher aus Australien engagiert.<br />

Was dieser unheimlich blöde Schachtelsatz<br />

sagen soll: Geile Muckke aus Down-Under!<br />

Mike Kelly, gebürtiger Australier aus Sydney,<br />

nun in Köln lebend, ist nicht zum ersten Mal<br />

bei der Selectionreihe in Zürich. Man darf also<br />

auf ein hammerhartes Monsterset gespannt<br />

sein. Darüber hinaus wurde noch Rob White<br />

eingeflogen. Rob ist gebürtiger Engländer aus<br />

London und lebt nun auf Ibiza. Das Opening<br />

und die Afterhour werden vom Local Hero<br />

Willi P. bestritten.<br />

www.selectionparty.ch<br />

Australian Selection @ Lotus Club<br />

Eintritt ab 18 Jahren: Fr. 25.-<br />

Samstag, 25. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, 23.00 Uhr<br />

Lotus Club, Pfingsweidstrasse 70 8005 Zürich<br />

Jack hat<br />

Geburtstag<br />

Gefeiert wird mit dem weltweit<br />

besten Pferd im Stall<br />

Vom New Yorker Nachtleben inspiriert, galoppiert<br />

der pinkfarbene Disco-Ferrari seit gut<br />

sieben Jahren durch die Londoner Gayszene.<br />

Was einst als allsonntägliche Abwechslung<br />

zum immer gleich pumpenden Cluballtag begonnen<br />

hat, wird heute stilübergreifend in der<br />

ganzen Queer-Szene als zeitgemäss kulturelle<br />

Horizonterweiterung weltweit zelebriert. Paris,<br />

Berlin und Istanbul schütteln regelmässig ihre<br />

Mähnen zu Disco- Klassikern und ausgefallenen<br />

Kuriositäten, die «Horse Meat Disco» einer nach<br />

Fröhlichkeit lechzenden Tanzgemeinde vor die<br />

Füsse legt. Dass da nicht nur der Puls von Discound<br />

House-Vernarrten mächtig auf Trab gehalten<br />

wird, davon sind die Jack Macher überzeugt.<br />

Exklusiv holen sie deshalb diesen schweisstreibenden<br />

farbenfrohen Soundtrack für ihr Geburtstagsfest<br />

nach Zürich und verpassen der<br />

hiesigen Disco-Kugel einen neuen Dreh.<br />

Die HMD-Begründer, die mit etwas Mut zum<br />

anderen aus einem Londoner Untergrund-Gay-<br />

Club ein Disco-Imperium schufen, veranschlagen<br />

ihre rauschenden Partynächte als «queer<br />

party for everyone». Wer mit der Clubmentalität<br />

in New York oder Chicago vertraut ist,<br />

versteht, was mit «everyone» gemeint ist: Club<br />

Kids, Bären, Fashionistas, Naturisten oder Guerilla<br />

Drag Queens, die fest entschlossen sind,<br />

sich in der Dunkelheit der Nacht verlieren zu<br />

wollen.<br />

Auch Jack freut sich über jeden, der mit ihm am<br />

18. <strong>September</strong> unter lautem Wiehern seinen<br />

1. Geburtstag bis in die frühen Morgenstunden<br />

feiert. Denn das Besondere an solchen Special-Events<br />

ist, dass sie nie mehr wiederkehren.<br />

Nebst dem Mainact HMD werden der Zürcher<br />

Juiceppe und Luke Hope, ein weiterer Stern aus<br />

dem Londoner Nachthimmel, Jacks Birthday-<br />

Bash tatkräftig und vor allem rhythmisch unterlegen.<br />

Videoclips und Ausschnitte aus der<br />

aktuellen Compilation von Horse Meat Disco<br />

sowie alle Eckdaten zur Jack Party findet man<br />

unter jackcompany.com.<br />

Jack - Horse Meat Disco<br />

The Saturday Night Fever Issue<br />

Samstag, 18. <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />

www.jackcompany.com<br />

Madonna Zurich<br />

Celebration<br />

Ein Selection-Special-Event<br />

Madonna! Heilige und Hure, geliebt, gehasst<br />

und vergöttert! Die Mutter aller Britneys, Kylies<br />

und Gagas! Seit 1982 bis heute ist sie wohl die<br />

erfolgreichste Künstlerin im Musikbusiness!<br />

Kontrovers, provokant und unerreichbar.<br />

Dieser, «unserer» Göttin soll im <strong>September</strong> ein<br />

Denkmal gesetzt werden mit «Madonna Zurich<br />

Celebration». Zum ersten Mal in Zürich und eine<br />

Schweizer Premiere, präsentiert von den Machern<br />

der erfolgreichen Selection Partyreihe.<br />

Für diese einzigartige Nacht konnten die Macher<br />

DJ Dimitri (madonnaparty.com) verpflichten,<br />

welcher seit 1996 in Süddeutschland die erfolgreichste<br />

Madonna-Partyreihe durchführt.<br />

Hundert Prozent pure Madonna Music, rare Visuals,<br />

special Decoration und die besten Mixes<br />

stehen auf dem Programm! In den frühen Morgenstunden<br />

gehts über in die allseits beliebte<br />

Selection-Afterhour mit Progressive-Mixes von<br />

Madonna und treibenden härteren Progressive-<br />

Sounds, wie man sie von der Selection kennt.<br />

Be there and be part of it. «get into the groove<br />

and join the party it‘s a celebration»!<br />

Madonna Zurich Celebration<br />

Eintritt 25,– Einlass ab 18 Jahren<br />

Samstag, 18. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 23:00 Uhr<br />

Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8005 Zürich<br />

madonnaparty.com, selectionparty.ch<br />

21


Beauty CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Force von Biotherm Homme<br />

Frisch, männlich, energiegeladen ist der neue Duft von Biotherm<br />

Homme: In ihm wurden Zitrus-Duftnoten von Limone,<br />

Zitrone und Grapefruit mit holzig-warmen Aromen von Zedernholz,<br />

Haïti-Vetiver sowie Amber, Patschuli, Absinth und Anis<br />

kombiniert. Das neue Eau de Toilette sprüht nur so vor Energie<br />

und belebt nicht nur den Körper, sondern auch die Sinne. Kein<br />

Wunder, steht Supermodel Tyson Ballou so auf den vibrierenden<br />

Duft. Und wir stehen auf Tyson. Unser Favorit!<br />

Ab sofort im Handel, Eau de Toilette 100ml, CHF 89.–<br />

VIP Vitamin Power<br />

VIP Vitamin Power ist die Weiterentwicklung der Pflegelinie von Med Beauty Swiss. Die<br />

neue liposomale Verkapselung ermöglicht den Vitaminen, schneller und verlustfreier tief<br />

in die Haut vorzudringen und dort zu wirken, wo sie gebraucht werden und langanhaltend<br />

gespeichert werden können. Vitamine spielen eine wichtige Rolle für den Schutz, die<br />

Wiederherstellung, die Erneuerung und Gesunderhaltung des Körpers und der Haut.<br />

Nicht allein die Jahre lassen unsere Haut altern, auch schädliche Umwelteinflüsse, denen sie<br />

ständig ausgesetzt ist. Die Haut hält zwar mehr als andere Körpergewebe Kälte, Hitze oder<br />

UV-Strahlen stand, reagiert aber besonders empfindlich auf schädliche, freie Radikale. Die<br />

neuen VIP-Power-Produkte dringen tief in die Haut ein und sorgen so zusätzlich für einen optimalen<br />

Schutz. Morgens und abends auftragen und schon ist man rund um die Uhr mit Vitamin<br />

Power der Extraklasse geschützt.<br />

Im ausgesuchten Handel erhältlich<br />

22


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

EpilaDerm – Zucker für<br />

die Haut<br />

Verwöhne deine Haut und erlebe die<br />

Vorteile einer Haarentfernung mit Zuckerpaste!<br />

Zucker macht nicht nur fett, es entfernt<br />

auch lästige Haare an Brust und Po.<br />

Die Produkte von EpilaDerm sind besonders<br />

sanft zur Haut, sie brennen nicht und<br />

reduzieren die Rötungen. Die Paste wird<br />

im Gegensatz zu anderen Methoden mit<br />

der Haarwuchsrichtung abgezogen. Das<br />

bedeutet eine viel effektivere Epilation<br />

der Haare mit Wurzelkontakt und weitgehend<br />

ohne Abbrechen des einzelnen<br />

Haares in dem Haarfollikel.<br />

Zur Reduzierung eingewachsener<br />

Haare sowie<br />

Glättung der Haut empfiehlt<br />

sich, nach dem Haarentfernungstermin,<br />

ein- bis<br />

zweimal pro Woche ein<br />

sanftes Peeling vorzunehmen.<br />

Das EpilaDerm-Enzym-Peeling<br />

ist gut verträglich,<br />

da keine Reibung<br />

durch Schleifpartikel auf<br />

der Hautoberfläche stattfindet.<br />

Also mein Süsser,<br />

ab ins nächste Kosmetikstudio!<br />

Kapitel Titel<br />

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Die Enthaarung mit der EpilaDerm-Zuckerpaste wird von deiner<br />

speziell dafür ausgebildeten Kosmetikerin durchgeführt!<br />

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Rücken- und Kopfmassage. Herrlich<br />

entspannt für den<br />

ganzen Tag, das<br />

ist der neue Globus<br />

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1. Etage, 8001 Zürich,<br />

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23


Musik CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Kim Wilde:<br />

N e u e s C o m e b a c k !<br />

Die Pop-Ikone der 80er gibt<br />

nochmals Gas<br />

Von Daniel Diriwächter<br />

Ihr neues, Album «Come Out<br />

and Play» soll an frühe Erfolge<br />

anknüpfen. Sollte der Comeback-Versuch<br />

jedoch fehlschlagen,<br />

hat sie noch ihren<br />

grünen Daumen.<br />

Es war Ende der 80er Jahre, als Kim Wildes Stern<br />

zu sinken begann. Nach dem Release ihres Albums<br />

«Closer» schrieb damals ein Musikkritiker<br />

des Teenie-Magazins «Popcorn», dass das einzige,<br />

was Kim Wilde von anderen Sängerinnen<br />

unterscheide, ihre Stimme sei. Diese war (und<br />

ist) so unverkennbar stark, wie verführend. Nur<br />

der Vergleich zu «anderen Sängerinnen» war<br />

weniger schmeichelhaft. Es waren Sabrina und<br />

Samantha Fox gemeint. Trash vom Feinsten.<br />

In der Tat konzentrierte sich Kim Wildes Musik<br />

damals auf den Mainstream. War sie diesem immer<br />

verbunden, so hatten ihre ersten Hits doch<br />

etwas rebellisches, etwas «wildes» eben. Davon<br />

war auf «Closer»und den Nachfolgewerken nicht<br />

viel zu hören. Perfekte Popsongs zwar, aber belanglos.<br />

Trotzdem folgten bis heute zehn Alben,<br />

30 Singles und gut 20 Millionen Verkäufe.<br />

Musikalische Familie<br />

Kim Wildes Liebe zur Musik liegt in der Familie.<br />

Als Tochter des Rock’n’Roll Sängers Marty Wilde<br />

und seiner Frau Joyce wuchs Kim in London<br />

auf. «Musik und Kreativität bestimmten mein<br />

ganzes Leben», sagt sie heute. «Mein Vater ist 71<br />

und er macht immer noch seine Konzerttouren.<br />

Meine Mutter war Mitglied einer der ersten Girlgroups,<br />

und mein Bruder Ricky ist ein fantastischer<br />

Songwriter und Produzent.» Ihr Bruder<br />

war es auch, der der blonden Röhre originelle<br />

Sounds zu entlocken vermochte.<br />

Ihre erste Single «Kids in America» wurde zum<br />

Welthit. 1981, gerade mal 20 Jahre alt, avancierte<br />

sie über Nacht zum Star. Weitere Hits wie<br />

«You Keep Me Hanging On» oder «You Came»<br />

folgten. Im Laufe ihrer Karriere erhielt Kim<br />

Wilde beinahe alle nur möglichen musikalischen<br />

Auszeichnungen, unter anderem den<br />

Brit Award als «Best British Female Singer».<br />

Vom Zenit in den Garten<br />

Den Zenit erreichte sie 1988. King of Pop, Michael<br />

Jackson, lud sie ein, mit ihm auf Tour zu gehen.<br />

Fünf Monate lang war sie Supportstar von Jackson<br />

und trat vor insgesamt mehr als zwei Millionen<br />

Menschen auf. «Ich erinnere mich noch an<br />

die Tour mit Michael Jackson. Es war wunderbar,<br />

ihn so nahe zu erleben», so Kim Wilde heute.<br />

Danach wollte aber niemand mehr so richtig<br />

was von Kim Wilde wissen. Alben gab es dennoch,<br />

geliebt von den Fans, doch einträglich<br />

war das kaum. Kim Wilde, mittlerweile stolze<br />

Mutter, konzentrierte sich auf ihre zweite grosse<br />

Liebe: die Gartenarbeit. So präsentierte sie<br />

im englischen TV eine entsprechende Sendung<br />

und avancierte zur gelobten Gartenarchitektin.<br />

«Wilde» war aber etwas anderes.<br />

Heute meint Kim dazu: «Der Anfang meiner Karriere<br />

war so: Lippenstift...Videos...TV, die Oberflächlichkeit<br />

der 80er Jahre. Für damals herrlich,<br />

aber mein Leben ist weitergegangen. Es ist<br />

wunderbar im Studio zu sein, es ist wunderbar<br />

auf der Bühne zu sein, es ist wunderbar so viele<br />

unterschiedliche Erfahrungen machen zu dürfen.<br />

Das alles ist es, was mich antreibt.»<br />

Comeback mit Nena<br />

Ein erstes Comeback folgte 2003, als ihr<br />

deutsches Pendant Nena, damals selbst so erfolglos<br />

wie Kim Wilde, ein Album produzierte,<br />

welches deren Hits musikalisch neu verpackte.<br />

Darauf interpretierten beide Sängerinnen den<br />

Megaseller «Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann»<br />

neu. Ein Riesenerfolg. Kim Wildes darauffolgendes<br />

Album «Never Say Never» wurde nach<br />

demselben Muster gestrickt. Doch der Versuch<br />

an alte Erfolge anzuknüpfen scheiterte.<br />

Schnee von gestern: In diesen Tagen erscheint<br />

das neue Album «Come Out And Play», von<br />

dem Kim Wilde sagt, dass es ein Album wurde,<br />

welches an die 80er erinnere, aber dennoch typisch<br />

21. Jahrhundert sei. Wiederum fungierte<br />

ihr Bruder Ricky Wilde als Produzent. Einige<br />

der Songs erinnern an frühe Erfolge, jedenfalls<br />

dann, wenn Kim ihre Stimme wieder flattern<br />

lässt. Das Album selbst «ist ein opulentes<br />

Ganzes, außergewöhnlich in Musikalität und<br />

Sprachschöpfung», beschreibt Sony Music.<br />

Sollte der Comeback-Versuch jedoch fehlschlagen,<br />

hat sie noch ihren grünen Daumen. Wilde Musik<br />

gibt’s weiterhin. «Meine Tochter Rose spielt Klavier<br />

und singt wunderbar», schwärmt Kim Wilde, und<br />

weiter, «ich bin sicher, dass auch Rose einmal auf<br />

der Bühne stehen und Musik machen wird.»<br />

<br />

Quelle: Sony Music<br />

24


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Fotostrecke<br />

Patrick Mettraux<br />

Photographer<br />

www.patrickmettraux.com<br />

25


Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Varekai –<br />

die Show<br />

Cirque du Soleil mit einer<br />

neuen fantastischen Show<br />

Von Kurt Büchler<br />

32


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Show<br />

Vom Himmel herab<br />

schwebt ein junger Mann.<br />

Sein Fallschirm lässt ihn<br />

sanft zu Boden gleiten. Er<br />

ist allein. Die Geschichte<br />

von Varekai beginnt. Die<br />

Geschichte einer aussergewöhnlichen<br />

Welt, in der<br />

alles möglich ist.<br />

Tief in einem Wald, auf dem Gipfel eines Vulkans existiert eine ausserordentliche<br />

Welt – eine Welt, in der alles möglich ist. Varekai in<br />

Romani bedeutet in der Sprache des Volkes der ewig Wandernden:<br />

«Wo auch immer». Magische Momente, unglaubliche Begegnungen<br />

und fantastische Kreaturen charakterisieren diese Show – ein Abenteuer<br />

am Rande der Zeit. Mit seiner Regie zollt Dominic Champagne<br />

der Nomadenseele seinen Tribut, dem Geist und der Kunst der Zirkustradition.<br />

Eine explosive Mischung aus Drama und Akrobatik, ein<br />

atemberaubendes Zusammenspiel von Kraft und Können, mit innovativer<br />

Musik und einem übernatürlichen Bühnenbild machen das<br />

Unmögliche möglich.<br />

Eine faszinierende Show<br />

Ein Blick zurück fällt auf antike und seltene Zirkustraditionen wie die<br />

Ikarischen Spiele, Wasser-Meteoren und Georgischen Tanz. Dann katapultiert<br />

Varekai die Besucher mit revolutionären Drehungen, mit der<br />

Russischen Schaukel, gleitenden Flächen oder dem Dreifach-Trapez auch<br />

in die Zukunft. Über 600 Kostüme, Schuhe, Perücken, Hüte und Accessoires<br />

wurden im internationalen Headquarter in Montreal, Kanada, von<br />

Hand gefertigt. Musik aus Hawaii wird mit Liedern der südfranzösischen<br />

Troubadours aus dem 11. Jahrhundert, traditioneller armenischer Musik<br />

und mit zeitgenössischen Melodien kombiniert. Ein Wald mit über 300<br />

Bäumen, vier bis zehn Meter hoch, bilden das Bühnenbild. Zwanzig davon<br />

sind Akrobatik-Bäume – da hinauf klettern die Waldbewohner und<br />

verfolgen das Geschehen von oben – in der grossen Waldlichtung läuft<br />

die Show ab.<br />

Cirque du Soleil seit 1984<br />

Guy Laliberté, 1959 in Quebec geboren, war Akkordeonspieler, Stelzenläufer<br />

und Feuerschlucker, bevor er mit Strassenkünstlern 1984 den Cirque<br />

du Soleil gründete. Seither leitet er das Kreativteam jeder einzelnen<br />

Show und kämpft um die Anerkennung der Zirkuskunst als eine der<br />

grossen künstlerischen Disziplinen. Dominic Champagne, Autor und<br />

Regisseur, 1963 ebenfalls in Quebec geboren, ist ein äusserst vielseitiger<br />

Künstler mit vielen Talenten. Nach der National Theatre School of Canada<br />

hat er seit 1987 mehr als 100 Produktionen für Bühne und Fernsehen<br />

kreiert und zahlreiche Preise und Anerkennungen verdient. Für ihn bedeutet<br />

der Zirkus eine Rückkehr zu seinen Wurzeln.<br />

Ein Dorf auf Rädern<br />

Der Aufbau der gesamten Anlage dauert acht Tage, deren Abbau drei.<br />

Insgesamt werden zum Transport der 1000 t Ausrüstung, die Varekai mit<br />

sich herumführt, 71 Lastanhänger benötigt. Während den Gastspielen<br />

werden einige als Lager, Küchen oder Werkstätten verwendet. Das Grand<br />

Chapiteau mit vier 24 m hohen Masten ist 17 m hoch, hat 50 m Durchmesser<br />

und 2500 Sitzplätze. 170 Personen gehen mit auf Tournee, nämlich 127<br />

Mitarbeiter – davon 56 Artisten, die anderen sind Familienmitglieder. Am<br />

Spielort werden zusätzlich 150 lokale Arbeitskräfte engagiert. Gesprochen<br />

wird immer Französisch und Englisch.<br />

Varekai<br />

Seit der Premiere 2002 in Montreal hat die Show 46 Städte in 10 Ländern<br />

in der ganzen Welt besucht. Seine 1000. Vorstellung feierte Varekai 2004<br />

in Dallas, Texas, und seine 2500. im Februar 2009 in Sevilla. Nach Saltimbanco,<br />

Alegría, Quidam und Dralion ist Varekai die fünfte Show des Cirque<br />

du Soleil in Europa. Die internationalen Darsteller und Mitarbeiter<br />

kommen aus 21 verschiedenen Nationen. Weltweit beschäftigt der Cirque<br />

du Soleil über 4000 Menschen, darunter mehr als 1000 Artisten – am internationalen<br />

Hauptsitz in Montreal arbeiten rund 1800 Mitarbeiter. In<br />

neun permanenten Theatern in den USA und je einem in China und Japan<br />

treten das ganze Jahr hindurch Artisten auf.<br />

Zürich Hardturm. 17. <strong>September</strong> bis 24. Oktober <strong>2010</strong> im Grand Chapiteau<br />

des Cirque du Soleil.<br />

Tickets unter www.cirquedusoleil.com oder Ticketportal<br />

Vorverkaufsstellen.<br />

Mark Halasi im Interview<br />

Während im antiken Griechenland Icarus ins Meer stürzt, schwebt bei<br />

Varekai ein junger Mann – Mark Halasi – vom Himmel herab. Mit 10 ging<br />

Mark auf die Zirkus-Schule. Mit 21 erhielt er sein Diplom. Und seit vier<br />

Jahren ist er Hauptdarsteller in der Varekai-Show beim Cirque du Soleil.<br />

CR hat sich mit ihm unterhalten.<br />

CR Mark Halasi, wer bist du?<br />

MH Ich bin ein 25jähriger ungarischer Akrobat im Cirque du Soleil. In der<br />

Varekai-Show trete ich als Icarus und auch in einer Trapez-Nummer auf.<br />

CR Welches waren deine Karriere-Schritte?<br />

MH 1995 startete ich mein Studium an der Budapest Circus School, wo<br />

ich 2004 mein Diplom erhielt. Bereits während der Ausbildung hatte<br />

ich Engagements bei verschiedenen Events. Nach dem Studium zog ich<br />

als freier Artist durch ganz Europa. 2006 kam ich zum Cirque du Soleil<br />

und ging nach Montreal, wo ich während drei Monaten meine Rolle für<br />

Varekai einstudierte. Meine erste Show war ebenfalls 2006 in Vancouver.<br />

Seither bin ich mit dem Cirque du Soleil durch Kanada, Australien, New<br />

Zealand und Europa getourt.<br />

CR Wann hast du dich entschlossen, Artist zu werden? Und warum?<br />

MH Schon als kleiner Bub war ich fasziniert vom Zirkus, denn meine Grosseltern<br />

nahmen mich als Zweijährigen zum ersten Mal mit. Als ich zehn<br />

war, motivierten mich meine Eltern, mich zu einer Audition bei der Budapest<br />

Circus School zu melden. Und ich wurde angenommen.<br />

CR Wie hast du die Rolle des Icarus erlernt?<br />

MH Wie schon erwähnt, war ich drei Monate in Montreal mit verschiedenen<br />

Trainern, die mir das Schauspielern, die Akrobatik und die nötigen<br />

Bewegungen beibrachten.<br />

CR Und wie hast du es geschafft, Hauptdarsteller in der Varekai-Show<br />

zu werden?<br />

33


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Show<br />

CR Ist der Text und das Design von dir?<br />

MH Der Text ist vollumfänglich von mir, teilweise<br />

auch das Design. Und praktisch alle Bilder sind<br />

von mir – eine riesige Zahl an Städtebildern.<br />

CR Du warst im Juli in Zürich. Was denkst du<br />

über diese Stadt und ihre Bewohner?<br />

MH Ja, ich war mit meiner Familie da. Die Stadt<br />

ist wunderschön und erinnert mich an meine<br />

Heimatstadt, Budapest. Die Leute sind sehr<br />

freundlich und praktisch alle sprechen Englisch,<br />

was sehr hilfreich ist, aber ich muss sagen,<br />

dass alles ziemlich kostspielig ist.<br />

CR Welches ist deine schönste Erinnerung an<br />

Zürich?<br />

MH Ich mag die Altstadt und auch eine Fahrt mit<br />

dem Schiff auf dem Zürichsee ist mir in sehr<br />

guter Erinnerung.<br />

CR Du liest sehr viele Bücher. Welches sind<br />

deine fünf Lieblingsbücher?<br />

MH Ja, ich lese sehr viel. Ich kann meine liebsten<br />

Bücher nicht aufzählen, aber zu meinen liebsten<br />

Autoren gehören alte ungarische, dann Haruki<br />

Murakami, ein japanischer Schriftsteller,<br />

und Bohumil Hrabal, ein tschechischer Autor<br />

(beide gehören zu den bedeutendsten Autoren<br />

ihres Landes, die Red).<br />

MH 2004 war eine Audition in meiner Circus<br />

School und die Talentsucher sahen mich in meinen<br />

bisherigen Rollen in Ungarn. Obwohl ich<br />

kein Engagement erhielt, riefen sie mich zwei<br />

Jahre später an und offerierten mir einen Vertrag,<br />

zur Varekai-Familie zu stossen und den<br />

jungen Mann zu ersetzen, der ursprünglich<br />

Icarus war.<br />

CR Wie fühlst du dich, wenn du vom Himmel<br />

fällst?<br />

MH Am Anfang war es seltsam und fremd, weil<br />

das für mich ganz neu war. Jetzt habe ich mich<br />

daran gewöhnt, und es ist Teil meiner täglichen<br />

Routine und meines Lebens geworden!<br />

CR Wie steht es mit dem Privatleben, wenn du<br />

immer mit dem Zirkus unterwegs bist?<br />

MH Es ist herausfordernd, weil mein Freund<br />

nicht mit mir auf der Tour ist. Und so sehen wir<br />

uns nicht so oft, wie wir das möchten.<br />

CR Arbeitet dein Freund auch beim Cirque du<br />

Soleil?<br />

MH Er ist Kanadier, aber arbeitet nicht beim Zirkus.<br />

CR Dein Blog im Internet «The Fabulous Life of<br />

Mark Halasi» ist wunderschön. Du bist echt<br />

ein toller Poet und ein sehr begabter Fotograf.<br />

Wie hast du die Idee gehabt, diesen Blog<br />

zu realisieren? Es scheint, als ob er dein Tagebuch<br />

ist.<br />

MH Ich habe meinen Blog eröffnet, um mein Leben<br />

unterwegs mit dem Zirkus und den Erlebnissen<br />

anderen zu zeigen. Es ist nicht unbedingt<br />

mein Tagebuch, da es ja öffentlich ist – es ist nicht<br />

so persönlich, auch wenn der Blog eine Idee von<br />

meinem täglichen Leben geben soll und von den<br />

Städten, die ich das Glück habe zu besuchen.<br />

CR Mark, erzähle uns, was du planst für deine<br />

neue Zirkus-Nummer. Ich habe gelesen, da<br />

spielt James Dean eine Rolle – wie und warum?<br />

MH Es wird eine Flug-Nummer sein. Ich bin gegenwärtig<br />

noch in der kreativen Phase und so<br />

will ich noch nicht alles verraten. Tatsächlich<br />

hole ich meine Inspiration bei alten Schwarzweiss-Fotos<br />

– nicht nur von James Dean. Dies ist<br />

eine Möglichkeit, meine Kreativität zu nutzen<br />

und sie lebendig zu erhalten.<br />

CR Und zuletzt: Warum sollen die Schweizer<br />

in den Cirque du Soleil gehen und bei Varekai<br />

dabei sein?<br />

MH Weil das eine ganz spezielle Unterhaltung ist.<br />

Wer noch nie eine Show vom Cirque du Soleil<br />

gesehen hat, sollte unbedingt eine besuchen.<br />

Übrigens ist jede Show wieder eine andere.<br />

CR Mark, besten Dank für das Gespräch und<br />

viel Erfolg mit Varekai in Zürich<br />

35


Portrait CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Allah und die<br />

Waria<br />

Zu Besuch in einer Pesantren,<br />

einer Bildungsstätte, die dem<br />

Gebot Allahs, Wissen zu suchen,<br />

nachkommt.<br />

Von Michael Lenz<br />

Thailand ist berühmt für seine<br />

Katois (Mann-zu-Frau-Transgender).<br />

Aber auch in den anderen<br />

südostasiatischen Ländern<br />

sind Transsexuelle keine<br />

seltene Spezies. Die Waria in<br />

Indonesien zum Beispiel sehen<br />

sich eher als ein drittes Geschlecht<br />

denn als Frauen.<br />

Im vor-islamischen animistischen Indonesien<br />

genossen die Waria, Wanderer zwischen den<br />

Welten, eine gewisse gesellschaftlich-religiöse<br />

Akzeptanz. Religion steht auch im Mittelpunkt<br />

der «Pesantren Khusus Waria» – einer<br />

Bildungsstätte ausschliesslich für Waria in<br />

Yogyakarta.<br />

Mariani ist eine gläubige Muslimin. Aber wie<br />

die Transsexuelle nicht ihr Leben lang eine Frau<br />

war, so gehörte die 53-Jährige auch nicht immer<br />

dem Islam an. Die Mutter der neun Jahre alten<br />

Adoptivtochter Ariani war in eine katholische<br />

Familie in Yogyakarta in Zentraljava geboren<br />

worden. Aber selbst ihre Arbeit im Teenageralter<br />

in der Küche eines katholischen Klosters<br />

konnte sie nicht von einem Religionswechsel<br />

abhalten. «Ich habe mich immer zum Islam hingezogen<br />

gefühlt», gesteht die für einen Javanesen<br />

ungewöhnlich grosse und kräftig gebaute<br />

Mariani mit einem sanften Lächeln.<br />

Ausgerechnet durch das tragische Erdbeben<br />

in Yogyakarta im Jahr 2006 erhielt Mariani die<br />

göttliche Eingebung zur Gründung der Islamschule<br />

für ihresgleichen. Mehr als 6000 Menschen<br />

kamen durch das Erdbeben ums Leben<br />

und zehntausende fanden ihre Häuser schwer<br />

beschädigt oder zerstört. «Auch viele Transsexuelle<br />

waren von dem Erdbeben betroffen», erzählt<br />

Mariani. «Wir haben für sie Spenden gesammelt<br />

und eine Gebetsveranstaltung organisiert. Die<br />

war sehr gut besucht und mir wurde klar, dass<br />

viele von uns gläubige Muslime sind, deren religiöse<br />

Bedürfnisse aber von den traditionellen<br />

Mariani, Transsexuelle Muslimin<br />

Pesantren nicht erfüllt werden.»<br />

Sonntagsgebet hinter Hühnerbraterei<br />

Jeden Sonntag um 18 Uhr versammeln sich<br />

transsexuelle Frauen und ein paar schwule<br />

Männer in dem in einem knalligen Orange gestrichenen<br />

Hinterzimmer von Marianis Schönheitssalon<br />

hinter einer Hühner braterei unweit<br />

des Sultanspalasts von Yogyakarta. Die Frauen<br />

sind vorschriftsmässig islamisch gekleidet,<br />

komplett mit Hijab und weissen Gebetskleidern.<br />

Ein grosses Schild mit der Aufschrift «Pesantren<br />

Khusus Waria» weist den Weg. Die Nachbarn,<br />

allesamt Handwerker, Ladenbesitzer, Betreiber<br />

kleiner Warungs (Restaurants), stören<br />

sich nicht an der ungewöhnlichen Islamschule.<br />

«Alle unterstützen mich und meine Pesantren»,<br />

sagt Mariani.<br />

Gut fünfzehn Frauen und Männer sind an diesem<br />

Sonntag gekommen. Andächtig hören sie<br />

dem Ustad (Islamgelehrter) zu. Abdul Muiz<br />

schreibt ein paar Worte auf eine Tafel, spricht<br />

dazu, verbindet die geschriebenen Worte mit<br />

36


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Portrait<br />

ein paar Pfeilen. Nach nur zwanzig Minuten ist<br />

der Korankurs auch schon vorbei. Dann wird<br />

gebetet.<br />

«Heute habe ich über die Bedeutung der Dankbarkeit<br />

gesprochen», erklärt Abdul Muiz später.<br />

Der 33-Jährige in dem schönen javanischen<br />

Batik hemd will den Transsexuellen Gott näher<br />

bringen, ohne aber von dem missionarischen<br />

Eifer getrieben zu sein, die Männer und Frauen<br />

auf den rechten sexuellen Orientierungsweg<br />

zu bringen. «Die Geschlechter haben keine Bedeutung.<br />

Im Auge Allahs sind wir alle gleich»,<br />

sagt der unverheiratete Abdul Muiz mit Überzeugung.<br />

Militante Islamisten bestimmen die<br />

Schlagzeilen<br />

Moderate Muslime bilden die Mehrheit der Muslime<br />

Indonesiens, das weltweit die Nation mit<br />

dem grössten muslimischen Bevölkerungsanteil<br />

ist. Die Schlagzeilen aber bestimmen die<br />

Vertreter eines konservativen Islam, die lieber<br />

heute als morgen aus dem säkularen, demokratischen<br />

Indonesien einen islamischen Gottesstaat<br />

machen möchten. Die militanteste Organisation<br />

ist die «Islamische Verteidigungsfront»<br />

(FPI), die mit brutaler Gewalt gegen alles vorgeht,<br />

was ihr «unislamisch» scheint. Ein bevorzugtes<br />

Ziel: Schwule, Lesben und Transsexu elle.<br />

In Bandung wurde in diesem Jahr eine Aids-<br />

Konferenz bedroht; in Surabaya musste auf massiven<br />

Druck der FPI die Regionalkonferenz der<br />

ILGA abgesagt werden. Mit Witz wurde allerdings<br />

in Yogyakarta die Gewaltandrohung der<br />

FPI gegen eine Demo zum IDAHA unterlaufen.<br />

Etwa 100 mutige Schwule und Transsexuelle<br />

fuhren auf Fahrrädern um den grossen Platz<br />

vor dem Kraton, dem Sultanspalast. Als per SMS<br />

Warnungen vor einem Angriff der FPI kamen,<br />

Abdul Muiz, Ustad<br />

fuhren sie den islamischen Hooligans in verschiedene<br />

Richtungen davon.<br />

Mariani sagt, sie fürchte die «islamische Verteidigungsfront»<br />

nicht und habe auch noch keine<br />

Drohungen erhalten. Vielleicht stimmt das,<br />

vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall kann es<br />

gefährlich sein, die FPI zu kritisieren, wie King<br />

Oey, Sprecher der Schwulenorganisation «Arus<br />

Pelangi» weiss. «Die FPI ist eine Minderheitsorganisation,<br />

aber sie ist mächtig. Sie hat politische<br />

Rückendeckung in Teilen von Armee, Polizei<br />

und Politik. Aber sie kann auch frei agieren,<br />

weil die moderaten Indonesier aller Religionen<br />

es nicht wagen, ihre Stimme gegen die Radikalen<br />

zu erheben.» Tom, ein schwuler Christ aus<br />

Yogyakarta, ist so einer, der berechtigte Angst<br />

hat. Der 32-jährige Werbefachmann würde gerne<br />

unter den mehr als 30 000 Indonesiern sein,<br />

welche im Internet veröffentlichte Petition gegen<br />

die FPI unterschrieben haben. Aber er traut<br />

sich nicht: «Dann haben sie meinen Namen und<br />

könnten mich ausfindig machen.»<br />

Klatsch und Lebenshilfe beim Tee<br />

Nach Sonntagsschule und Gebet beginnt der<br />

gemütliche Teil. Tee wird serviert und ein<br />

Abendessen mit Reis und Tofusuppe. Man erzählt<br />

sich den neuesten Klatsch und Tratsch,<br />

Schminktipps werden ausgetauscht und auch<br />

Erfahrungen aus dem für Warias meist nicht<br />

einfachen Leben, das im konservativen Indonesien<br />

oft aus Diskriminierung, Spott und Ausgrenzung<br />

besteht. Viele unter Yogyakartas Warias<br />

verdienen sich tagsüber ein paar Rupien als<br />

Musikantinnen auf den notorisch verstopften,<br />

von Abgasen eingenebelten Strassen der Stadt<br />

und nachts als Prostituierte.<br />

Nur ist ein wenig schüchtern. Sie ist erst vor<br />

kurzem aus dem Dorf nach Yogyakarta gekommen.<br />

«Sie haben mich vertrieben», sagt sie leise.<br />

«Sie mochten mich nicht, weil ich anders bin.»<br />

Mit der Vertreibung hat die 44-jährige ihr Einkommen<br />

verloren. In ihrem Dorf hatte sie einen<br />

kleinen Warung. In der Pesantren ist sie an diesem<br />

Abend zum ersten Mal. Nurs Schüchternheit<br />

verfliegt schnell. Die anderen Mädels haben<br />

sie mit offenen Armen empfangen. Da sitzen sie<br />

nun und plaudern und kichern, als wären sie<br />

seit Jahren die besten Freundinnen.<br />

Anzeige<br />

37


Kultur CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Filmpreis für<br />

«Amadeus»-<br />

Regisseur<br />

Milos Forman wird am Zurich<br />

Film Festival ausgezeichnet.<br />

Helga is bag<br />

Zeig mir deine Handtasche<br />

und ich sage dir, wer du bist.<br />

Dr. purse. Helga Schneider ist Purseologin und<br />

geht als Handtaschen-Analystin dem Wesen jeder<br />

Frau durch ihre Handtasche auf den Grund.<br />

Die Tasche und deren Inhalt ist für sie der<br />

Schlüssel zur Psychostruktur ihrer Trägerin.<br />

Sie kann kranke Taschen heilen und stumme<br />

zum Reden und Singen bringen. Bei der Analyse<br />

von Taschenfüllungen gräbt sich Dr. purse. Helga<br />

Schneider durch soziale Schichten wie eine<br />

Archäologin durch Schutthaufen. Sie entdeckt<br />

pharmazeutische Bomben, enthüllt den Label-<br />

Wahn, betrachtet Wirtschaftskrise und Informationsgesellschaft.<br />

Sie durchleuchtet diese<br />

Beutelwesen – die Vuittons, Guccis und Freitags<br />

– wie ein Nacktscanner.<br />

Die Echten, die echt gut Gefälschten und die<br />

No-Names von der falschen Schlange bis zum<br />

alten Sack. Doch auch hier gilt: Es kommt auf<br />

die inneren Werte an.<br />

Roland Strobel als Prof. Andrej Strobstrophsky<br />

ist Frau Dr. Schneiders Assistent, ein begnadeter<br />

Musiker, aber auch ergebener Anhänger, Diener<br />

und Verehrer der Meisterin. Der Audio-Taschen-<br />

Harmonizer presst die aussergewöhnlichsten<br />

Töne aus den Taschen und unterstützt die Handtaschen-Analystin<br />

musikalisch.<br />

Das Stück von Regula Esposito, ehemals Acapickels,<br />

über das Handtaschenlesen ist eine Parodie<br />

auf die Machtausübung von Heilern und<br />

medial Veranlagten. Das kabarettistische Liederprogramm<br />

ist eine Tour de Suisse durch unsere<br />

Dialekt- und Sprachenvielfalt. (kb)<br />

Maiers Theater Zürich.<br />

Vom 3. bis 19. <strong>September</strong>, www.starticket.ch<br />

Theater am Käfigturm Bern. Im Oktober.<br />

Tickets unter www.theater-am-kaefigturm.ch<br />

38<br />

Milos Forman erhält den diesjährigen Tribute-<br />

Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Als Ehrengast<br />

wird er beim Festival dabei sein und er gibt<br />

auch eine Zurich Master Class. Die Retrospektive,<br />

in Zusammenarbeit mit dem Filmpodium<br />

Zürich, zeigt Formans frühe tschechische<br />

Filme wie «Die Liebe einer Blondine», 1965, oder<br />

«Der Feuer wehrball», 1967, in denen er mit kritischem<br />

Blick und den Mitteln der Tragikomik<br />

die tschechische Gesellschaft betrachtet. Gezeigt<br />

werden auch seine Grosserfolge wie «One<br />

Flew over the Cuckoo’s Nest», 1976, «Amadeus»,<br />

nach Peter Shaffers Theaterstück, 1984, und<br />

«The People vs. Larry Flynt», 1989, und als Premiere<br />

sein neuster Film «A Walk Worthwhile».<br />

«One Flew over the Cuckoo’s Nest» und «Amadeus»<br />

gehören zu den erfolgreichsten Autorenfilmen<br />

der Filmgeschichte und begeisterten<br />

sowohl das grosse Publikum wie die Kritik. Für<br />

das Psychiatriedrama mit Jack Nicholson in der<br />

Hauptrolle erhielt er fünf Oscars, für die Geschichte<br />

über das musikalische Wunderkind<br />

Wolfgang Amadeus Mozart acht Oscars.<br />

Seine Filmhelden sind meist Aussenseiter, die<br />

sich im Leben und in der Gesellschaft zu behaupten<br />

versuchen. Forman verdiente sich seinen<br />

Erfolg, ohne sich auf ein Genre oder einen<br />

Stil festzulegen, obwohl das Komödiantische<br />

sein ganzes filmisches Werk durchzieht. Als<br />

Forman neun Jahre alt war, wurden seine Eltern<br />

von der Gestapo verhaftet und später in<br />

Auschwitz umgebracht. Er wuchs in einfachen<br />

Verhältnissen bei Verwandten auf. Nach dem<br />

Studium an der Prager Filmhochschule entstand<br />

1963 sein erster Spielfilm «Der schwarze<br />

Peter», eine autobiografisch gefärbte Geschichte<br />

eines Teenagers. Der Film wurde ans Festival in<br />

Cannes eingeladen und lief auch am Filmfestival<br />

Locarno.<br />

Bisherige «A Tribute to...»-Preisträger des Zurich<br />

Film Festival sind die Regisseure Stephen<br />

Frears, Oliver Stone, Constantin Costa-Gavras<br />

und Roman Polanski. (kb)<br />

Zurich Film Festival, vom 23. <strong>September</strong> bis<br />

3. Oktober <strong>2010</strong> in den Kinos Corso und Arthouse<br />

Le Paris www.zurichfilmfestival.org.<br />

Rhythmus, Tanz<br />

und Akrobatik<br />

Der Circus Monti auf seiner<br />

26. Tournee<br />

Rhythmus, Tanz und Akrobatik bilden den<br />

roten Faden des aktuellen Monti-Programmes.<br />

16 Artistinnen und Artisten bringen das ganze<br />

Chapiteau zum Erklingen und Pulsieren.<br />

Die Manege ist eine Bühne für die Artistik, die<br />

Zeltkuppel ein Ort fürs Fliegen, und die Musiker<br />

legen einen funkelnden Klangteppich aus,<br />

auf dem das schillernde Spektakel springend,<br />

jonglierend, schwebend und tanzend zu einem<br />

Gesamtkunstwerk verwoben wird.<br />

Circus Monti geht wiederum neue Wege und<br />

setzt nicht ausschliesslich auf klassische Circus-<br />

Kunst. Vielmehr verbinden sieben Gruppendarbietungen<br />

mit den Schwerpunkten Rhythmus<br />

und Tanz die einzelnen Darbietungen der Artistinnen<br />

und Artisten zu einem harmonischen<br />

Ganzen. Sei es klatschend oder steppend, mit<br />

Schlaghölzern, Gongs, Trommeln oder Pauken,<br />

mit rasanter Akrobatik oder spielerischen Choreographien.<br />

Monti <strong>2010</strong> ist ein Ereignis mit artistischen<br />

Höchstleistungen, einzigartigen circensischen<br />

Künsten, pulsierenden Rhythmen und mitreissenden<br />

Tänzen. Die Artistentruppe besticht<br />

durch ihre Vielseitigkeit und versprüht mit<br />

Schalk und Heiterkeit ansteckende Lebensfreude.<br />

(kb)<br />

Zürich, Kasernenareal. 8.<br />

<strong>September</strong> bis 3. Oktober.<br />

Tickets: 056 622 11 22 oder<br />

www.circus-monti.ch


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Kultur<br />

Kleinkunst trifft<br />

Klassik<br />

Massimo Rocchi und das<br />

St. Galler Kammerensemble<br />

Massimo Rocchi, der Komiker, führt mit dem<br />

St. Galler Kammerensemble unter der Leitung<br />

von Rudolf Lutz durch einen aussergewöhnlichen<br />

Konzertabend. Sie präsentieren «Peter und<br />

der Wolf», das bekannte symphonische Märchen<br />

des russischen Komponisten Sergei Prokofjew.<br />

Diese Kombination erweist sich als sehr passend<br />

– denn die Musiker geben den Figuren mit ihren<br />

Instrumenten eine Stimme und Massimo Rocchi<br />

führt mit Esprit durch die Geschichte. Er erzählt<br />

– manchmal auch mit einem Augenzwinkern –<br />

wie es Peter gelingt, den Wolf zu fangen, indem<br />

er mit seiner Angst umzugehen lernt.<br />

Das etwas andere Benefizkonzert im Rahmen<br />

des 100-Jahr-Jubiläums der Krebsliga. Angst und<br />

der Umgang mit ihr sind existenzielle Erfahrungen,<br />

die auch Menschen kennen, die mit einer<br />

Krebserkrankung konfrontiert sind. (kb)<br />

4. <strong>September</strong>, Theater Basel<br />

18. <strong>September</strong>, Kultur Casino, Bern<br />

23. <strong>September</strong>, KKL, Luzern<br />

24. <strong>September</strong>, Casino de Montbenon, Lausanne<br />

3. Oktober, Tonhalle, St. Gallen<br />

Ticketcorner 0900 800 800,<br />

www.ticketcorner.com und alle<br />

Ticketcorner Vorverkaufsstellen<br />

Chansons en Stok<br />

Zum 11. Mal organisiert von<br />

der Association Pa-dam... Padam...,<br />

Wädenswil<br />

Auch dieses Jahr hat Ulrich Schuwey, der künstlerische<br />

Leiter, wieder interessante Künstler in<br />

den Keller des Theater Stok gebracht.<br />

21. <strong>September</strong> – Alee & Yeti: Alee stammt aus<br />

Algerien und lebt in der Bretagne, war früher<br />

im Hip Hop zu Hause und schreibt heute Chansons.<br />

Yeti ist Holländerin und lebt im Languedoc,<br />

war Designerin und heute schräge Akkordeon-Chanteuse.<br />

22. <strong>September</strong> – Thibaut Derien: Seine Chansons<br />

atmen den Geist der grossen Vorbilder aus<br />

den verrauchten Cabarets der Rive Gauche der<br />

50er- Jahre. Chansons, wie sie Brel oder Gainsburg<br />

sangen.<br />

23. <strong>September</strong> – Zedrus: Der Romand mit der<br />

wohl spitzigsten Dichter-Feder der welschen<br />

Chanson-Szene, das ist seine Brassens-Seite.<br />

Aussicht auf einen provokativen, rockigen<br />

Dichterabend.<br />

24. <strong>September</strong> – HK & Les Saltimbanks: Sechs<br />

Musiker und ein Schauspieler, alle Secondos<br />

aus dem Maghreb. Sie leben in Roubaix und liefern<br />

eine dynamische Mischung aus Hip Hop,<br />

Reggae, Chanson und algerischer Folkmusik.<br />

25. <strong>September</strong> – Coup d’Marron: Intensiver<br />

Rock-Folk aus La Rochelle. Als Ulrich Schuwey<br />

die Band in einer kleinen überfüllten Bar in<br />

Genf sah, war ihm klar, dass er sie nach Zürich<br />

holen musste.<br />

26. <strong>September</strong> – Joseph Edgar: Er ist Kanadier,<br />

spricht französisch und stammt nicht aus Québec.<br />

Weiter östlich leben die Acadiens. Sie haben<br />

ihre eigene Geschichte, spielen echten Folk-<br />

Country und singen in urchigem Französisch.<br />

Die Bar des Festivals Man glaubt sich im Süden<br />

Frankreichs. Mittlerweile ist die Bar des<br />

Festivals zum Treffpunkt vor und nach dem<br />

Spektakel geworden, bei schönem Wetter auch<br />

draussen. Sie öffnet immer eine Stunde vor der<br />

Vorstellung. (kb)<br />

Theater Stok, 21. bis 26. <strong>September</strong>.<br />

Tickets www.chansonsenstok.ch<br />

oder 079 422 22 36 en français<br />

und 079 401 87 59 auf deutsch.<br />

Ein schöner Fremder<br />

taucht auf.<br />

Orpheus Descending – das<br />

frühe Drama von Tennessee<br />

Williams.<br />

Im kleinen Bäckerladen am Highway scheint<br />

das Leben stehen geblieben zu sein. Bloss noch<br />

etwas Klatsch und üble Nachrede. Lady, die schöne<br />

Ladenbesitzerin, muss ihren verbitterten<br />

und todkranken Mann betreuen, der damals aus<br />

Rache Feuer gelegt hat im Weinberg von Ladys<br />

Vater, der dabei ums Leben kam.<br />

Dann, plötzlich, ist er da – ein schöner Fremde<br />

in einer Jacke aus Schlangenhaut – wild und unberechenbar.<br />

Wie Orpheus in die Unterwelt tritt<br />

der junge Musiker Val über die Schwelle von<br />

Ladys Laden. Von diesem Moment an dreht sich<br />

alles um ihn. Caroline, eine exaltierte Schlampe,<br />

verfolgt ihn hartnäckig. Vee, die Frau des<br />

Sheriffs, zeigt ihm, und nur ihm, ihre Gemälde<br />

und erzählt von ihren geheimsten Wünschen.<br />

Und selbst Lady, die ihn einstellt, hält sich offensichtlich<br />

lieber in seiner Nähe auf als im ersten<br />

Stock, bei ihrem sterbenden Ehemann. Doch<br />

Val, der Künstler, bleibt in dem amerikanischen<br />

Provinznest ein Fremder und die Männer rotten<br />

sich zusammen, um den unerwünschten Rivalen<br />

zu vertreiben.<br />

Orpheus Descending – ein Kampf zwischen Gut<br />

und Böse – von Tennessee Williams wurde mit<br />

Marlon Brando und Anna Magnani verfilmt:<br />

«Der Mann mit der Schlangenhaut». Der junge<br />

Williams war da bereits der grosse Geschichtenerzähler<br />

und Menschen-Schilderer, den man<br />

von späteren Stücken wie «Endstation Sehnsucht»<br />

kennt. (kb)<br />

Theater Basel. Premiere am 18. <strong>September</strong><br />

Tickets: 061 295 11 33 oder<br />

billettkasse@theater-basel.ch<br />

39


Musik CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Hurts<br />

Happiness<br />

Wie viele Achtziger-Revivals<br />

mussten wir über uns ergehen<br />

lassen, bis wir endlich<br />

an diesem Punkt waren? Rezyklierte<br />

Discobeats und abgekupferte<br />

Melodien ohne<br />

Ende sind nach wie vor an<br />

der Tagesordnung. Das Manchester Duo Hurts<br />

haucht nun endlich einer anderen Stilrichtung<br />

der Achtziger neues Leben ein, dem New Wave,<br />

in Anleihe an OMD, Human League, Erasure<br />

oder die frühen Depeche Mode. Hurts wird allgemein<br />

als The Next Big Thing gehandelt.<br />

Bereits die im Radio rauf- und runtergespiel te<br />

Single-Auskopplung «Wonderful Life» war eine<br />

ganz grosse Ohrwurm-Nummer und setzte die<br />

Messlatte und die Erwartungen hoch an. Mit ihrem<br />

ersten Album erfüllen Sänger Theo Hutchcraft<br />

und Keyboarder Adam Anderson diese<br />

nun locker. Der Scheitel sitzt perfekt und die<br />

Melancholie tief. Cool gestylter Synthie-Pop mit<br />

Pomp und Pathos, mit einsamen Klaviertupfern<br />

und bombastischen Chor-Passagen. Eine wegweisende<br />

Platte, die bestimmt noch für viel Gesprächsstoff<br />

sorgen wird. Sie ist vollgepackt mit<br />

Déjà-vu-Momenten und doch ganz in der heutigen<br />

Zeit angekommen, jeder Retro-Moment<br />

hat einen modernen Dreh. Neben perfekten<br />

New-Wave-Dancesongs überzeugen vor allem<br />

auch die düsteren Balladen mit grossen Gesten<br />

und kleinen Raffinessen, «Illuminated» etwa<br />

ist schlicht ein Meisterstück, wie man es schon<br />

lange nicht mehr gehört hat. Kein Wunder also,<br />

dass den beiden derzeit von der Blogger-Szene<br />

bis zur Modewelt alle zu Füssen liegen. Bleibt<br />

nur zu hoffen, dass die lockere Coolness den<br />

ganzen ersten Hype unbeschadet überstehen<br />

wird…<br />

Angeblich sollen Hurts auch live ein besonderes<br />

Erlebnis sein. Wer sich davon überzeugen<br />

will, muss sich wohl ziemlich schnell Tickets<br />

sichern für den Gig am 23.10. in der Härterei<br />

Zürich. (rg)<br />

Westbam ***<br />

A Love Story 89-10<br />

Ein Techno-König zieht Bilanz und präsentiert gekonnt<br />

gemixte 21 Jahre seines Schaffens. Bereits vor<br />

dem Duisburg-Drama und dem definitiven Aus kündigte<br />

DJ Westbam in fast prophetischer weise an, dies<br />

werde seine letzte Love Parade sein. Als Pionier und<br />

Aushängeschild einer immer wieder totgesagten und<br />

doch nach wie vor lebendigen Stilrichtung zeigt er hier auf 3 CDs ein<br />

breites Spektrum, von klassischen Techno-Hymnen wie etwa dem mit<br />

Dr. Motte produzierten «Sunshine» von 1997 bis zu neuen Tracks wie dem<br />

Oasis-inspirierten und versöhnlich stimmenden «Don’t Look Back in Anger»<br />

oder Titeln von Marusha und Moguai. Ein pulsierender Querschnitt<br />

durch eine bewegte Zeit, die mit ihrer Spass-Attitüde und dem simplen<br />

bumm-bumm-mzz-mzz-Sound schon jetzt weit weg scheint und doch die<br />

elektronische Musik zweier Dekaden massgeblich geprägt hat. Westbam<br />

hat den richtigen Zeitpunkt gefunden für sein umfangreiches Resümee.<br />

Ein Zeitdokument, das zumindest ins Regal jedes nostalgischen Ravers<br />

gehört. (rg)<br />

Cœur de Pirate ****<br />

Cœur de Pirate<br />

Seit 42 Wochen tummelt sich das Album bereits in den<br />

hinteren Rängen der Charts und wird nun mit einem<br />

Bonustrack neu aufgelegt. Höchste Zeit für alle, die es<br />

noch nicht kennen. Die Kanadierin Béatrice Martin<br />

präsentiert hier chansongewordene Sommerträume,<br />

im Fahrwasser von Amélie, Brel und Bruni, und doch<br />

mit einer ganz eigenen geheimnisvollen Schattierung. Kindliche Stimme,<br />

niedliches Gesicht, erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass<br />

ihre Arme von Handgelenk bis Schulter tätowiert sind, und genauso<br />

sind ihre Lieder. Scheinbar naiv und simpel, aber mit Piratenherz und<br />

der Absicht, über den Horizont hinauszusegeln, gehen sie tief unter die<br />

Haut. Mit ihrem mädchenhaften Charme erinnert Béatrice an Vanessa<br />

Paradis, singt schaukelnde Walzer und bewegende Balladen und bringt<br />

zuckersüsse Sommererinnerungen auf dem Plattenteller nochmals zum<br />

Schmelzen. Sie streift alles, was in der Francopop-Szene gerade hip ist<br />

und behält trotzdem in jedem Chanson gerade noch knapp den eigenen<br />

Charakter. (rg)<br />

40


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Film<br />

A Love to Hide<br />

Drama<br />

Mit «A Love To Hide» schuf<br />

Regisseur Christian Faure<br />

einen Film, der die Nazi-<br />

Gräuel taten an Schwulen<br />

thematisiert. Vielleicht ist<br />

dieser Film sogar «Schindlers<br />

Liste» für die Gay-Community.<br />

Ganz in der Tradition<br />

des Klassikers «Bent»,<br />

jedoch weniger symbolisch, dafür umso spannender.<br />

Die Geschichte spielt 1942 in Paris. Phi-<br />

lippe und Jean sind ein schwules Liebespaar,<br />

bislang unentdeckt von den Nazis sowie von<br />

der eigenen Familie. Philippe selbst arbeitet für<br />

die Resistance, während Jean ein Reinigungsgeschäft<br />

führt. Beide hüten ein weiteres Geheimnis,<br />

indem sie der Jüdin Sara, Jeans erster<br />

Liebe, zu einer neuen Identität verhelfen. Das<br />

Unheil nimmt seinen Lauf, als sich Jeans Bruder<br />

Jacques, ein Ex-Sträfling, in Sara verliebt.<br />

Die erhoffte Romanze schlägt fehl und Jacques,<br />

mittlerweile informiert über die Homosexualität<br />

seines Bruders, kollaboriert aus Bitterkeit<br />

mit den Nazis, welche Jean verhaften. In der<br />

Haft wird dieser beschuldigt, eine Affäre mit<br />

einem Offizier zu haben. Diese Lüge führt Jean<br />

direkt in ein KZ nach Deutschland … Faures<br />

Film ist eine erschütternde Aufarbeitung des<br />

Nazi-Regimes im besetzten Frankreich. Nach<br />

Informationen des US Holocaust Memorial wurden<br />

mehr als 100‘000 Homosexuelle verhaftet,<br />

an die 20‘000 kamen dabei ums Leben. (dd)<br />

The Ghostwriter ****<br />

Thriller<br />

Roman Polanskis jüngster Film wird wohl vor allem in<br />

Erinnerung bleiben, weil der Regisseur während der<br />

Premiere hinter schwedischen Gardinen sass bzw. in<br />

einem Schweizer Chalet. Die Gründe dafür sind hinreichend<br />

bekannt. Äusserst schade, denn The Ghostwriter<br />

ist ein meisterhaft inszenierter Thriller mit<br />

einer eigenen, bedrückenden Stimmung. Zur Story:<br />

Der ehemalige britische Premierminister Adam Lang<br />

(Pierce Brosnan) verfasst seine Memoiren mit Hilfe<br />

eines sogenannten Ghostwriters (Ewan McGregor). In einem abgelegenen<br />

Haus am Meer, zusammen mit Lang und dessen Entourage, machte sich<br />

der Ghostwriter ans Werk. Dabei findet er durch Zufall das Skript der<br />

Memoiren, welche sein verstorbener Vorgänger verfasst hat. Schon bald<br />

findet sich auch der neue Ghostwriter mit Tatsachen konfrontiert, die<br />

ihn in Lebensgefahr bringen. Trotz des Skandals um Polanski erhielt der<br />

Film an der Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie. (DD)<br />

Feuille ****<br />

The Fall<br />

Weibliche Homosexualität fristet in Filmen oft ein<br />

wenig dramatisches Dasein. Nicht so in diesem chinesischen<br />

Kunststück. Die Malerin Meihua kommt von<br />

den südlichen Ausläufern des Jangtsekiang nach Paris,<br />

um Kunst zu studieren. Dort trifft sie auf Stephanie,<br />

ihres Zeichens eine erfolgreiche Fotografin. Beide denken<br />

ähnlich über Kunst und so werden sie schnell zu<br />

Freundinnen. Nicht nur, denn intensive physische Attraktion<br />

spielt auch eine Rolle. Zärtlich nennt Meihua<br />

ihre Freundin von nun an «Feuille». So zwingt die Liebe beide Frauen, ihr<br />

Leben zu überdenken. Als Meihua jedoch versucht, «Feuille» als ihre grosse<br />

Liebe ebenso selbstverständlich zu akzeptieren, wie es Stephanie tut,<br />

scheitert sie daran. Denn ihre Familie, Freunde, wie auch die Gesellschaft<br />

stellen sich ihr entgegen. Regisseurin Youxin Yang schuf einen Film über<br />

die Akzeptanz lesbischer Liebe in verschiedenen Kulturen – und wurde<br />

weltweit mit Auszeichnungen überhäuft. (dd)<br />

41


Reisen CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Das Palazzina<br />

Grassi in Venedig<br />

Philippe Starcks erstes Hotel in<br />

Venedig ist nicht nur für Design<br />

-Fans eine Augenweide.<br />

Von Branko B. Gabriel<br />

Hinter einer schweren Tür direkt<br />

am venezianischen Canale<br />

Grande, nur durch einen<br />

stilisierten Bullenkopf erkennbar,<br />

versteckt sich eine magische<br />

Welt aus Spiegeln,<br />

Glas-Skulpturen und Antiquitäten<br />

– das Palazzina Grassi.<br />

© DesignHotels.com<br />

Das vor kurzem eröffnete Hotel ist Philippe<br />

Starcks erstes Haus in Italien. Der Hotelier<br />

Emanuele Garosci gab der französischen Design-Ikone<br />

den Auftrag, ein phantasievolles<br />

Fünf-Sterne-Hotel mit 16 Zimmern und sechs<br />

Apartment-Suiten, einem Privatclub und einem<br />

edlen Restaurant zu kreieren. Das Kunststück<br />

gelang – der ehemalige Stadtpalast aus dem<br />

16. Jahrhundert fängt den Charme, die Magie<br />

und die Schönheit der Lagunenstadt ein und<br />

verwandelt Gäste in «Venezianer auf Zeit». Das<br />

Ergebnis ist ein luxuriöses Hotel im Herzen der<br />

Stadt, das die Aura und den Charme eines venezianischen<br />

Adelspalastes bewahrt hat.<br />

Das Erlebnis<br />

Besucher, die gleich zu Beginn ein authentisches<br />

Venedig-Erlebnis geniessen möchten, werden in<br />

einem Celli-Boot aus dem Jahr 1960 abgeholt,<br />

das direkt vor dem Privatsteg des Hotels anlegt.<br />

Wer lieber auf festem Boden anreisen möchte,<br />

kann den Strasseneingang des Hotels gegenüber<br />

des Canale Grande nehmen. Breite Gänge,<br />

grosse, farbige Teppiche und freiliegende venezianische<br />

Ziegelsteine schaffen ein abwechslungsreiches<br />

Interieur. Im gesamten Hotel sind<br />

wertvolle Bücher, antike Gegenstände und einzigartige<br />

Kunstwerke ausgestellt. Das Hotel<br />

stellt alles Gewohnte auf den Kopf: Frühstück<br />

wird ganztägig überall im Haus serviert und<br />

anstatt an der Rezeption erfolgt der Check-In<br />

bereits auf dem Boot oder im Zimmer.<br />

Die Zimmer<br />

Die Zimmer mit Blick auf Venedigs Dächer sind<br />

mit riesigen indirekt beleuchteten Spiegeln,<br />

Böden aus venezianischem Holz, Badezimmern<br />

aus natürlichem Stein und massgefertigten Möbeln<br />

ausgestattet. In den Apartment-Suiten befinden<br />

sich die Betten in der Mitte des Raums<br />

und sind von transparenten Garderoben aus<br />

Glas, weichen Teppichen und Couchtischen aus<br />

Stahl und Mondstein-Onyx umgeben. Luxus<br />

pur!<br />

Essen & Trinken<br />

Mit dem PG’s Restaurant & Bar im Erdgeschoss<br />

gelang Starck eine perfekte Verbindung von<br />

Kunst, Design und Genuss. Zwei sieben Meter<br />

lange monolithische Festtafeln, eine aus Marmor<br />

und die andere aus verspiegeltem Glas,<br />

dominieren den Raum. Die offene Show-Küche<br />

und die Bar sind eine moderne Interpretation<br />

der traditionellen venezianischen «Osteria»,<br />

ein beliebter Treffpunkt für Gespräche und italienische<br />

Köstlichkeiten. Im G Club, dem Privatclub<br />

des Hotels, kann man mit Blick auf den<br />

Canale Grande speisen oder einen Drink an der<br />

Bar nehmen, die mit rotem, gelbem und silbernem<br />

Muranoglas verziert ist.<br />

Die Lage<br />

Palazzina Grassi liegt im Zentrum Venedigs,<br />

direkt neben dem Palazzo Grassi am Canale<br />

Grande. Das Hotel ist in einem ehemaligen<br />

Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert untergebracht,<br />

in dem früher Adelige wohnten. Die<br />

wichtigsten Museen und Kunstgalerien, wie<br />

die Guggenheim Collection oder die Galleria<br />

dell’Accademia, sind zu Fuss erreichbar.<br />

www.designhotels.com/palazzinagrassi<br />

42


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Buch<br />

Fratze<br />

«Bonnie & Clyde» im Stil einer<br />

VOGUE-Sonderausgabe<br />

Shannon McFarland ist das begehrteste Objekt<br />

der amerikanischen Fashion-Industrie. Nach<br />

einem schlimmen Unfall muss die Prima Donna<br />

ihren «American Dream» von Ruhm und<br />

Schönheit endgültig an den Nagel hängen, da<br />

sie fortan mit einem komplett entstellten Gesicht<br />

wird leben müssen. Im Hospital führt sie<br />

das Schicksal mit der charismatischen Drag<br />

Queen Brandy Alexander zusammen. Gemeinsam<br />

setzen sie als eine Art Re-Inkarnation von<br />

Bonnie & Clyde alles daran, den Täter, der Shannon<br />

kurzerhand den Unterkiefer weggeschossen<br />

hat, kalt zu machen. Die Odyssee von Brandy<br />

Alexander und Shannon erzählt Star-Autor<br />

Chuck Palahniuk («Fight Club») wie ein rasanter<br />

James-Bond-Streifen und illustriert sie wie ein<br />

exzentrisches Modemagazin. Die schamlose<br />

Ekel-Ästhetik und zahlreiche anrüchige Szenarien<br />

prädestinierten «Fratze» um die Jahrtausendwende<br />

zum Skandal-Roman der amerikanischen<br />

Postmoderne. Ein herrlich skurriles<br />

Stück moderne Literatur, das bis zur letzten Seite<br />

immer wieder mit schlagartigen Wendungen<br />

überrascht und mit eingeflochtenem Fachwissen<br />

über Pharmazeutik und Chirurgie zu beeindrucken<br />

weiss. (M.P.I.)<br />

Chuck Palahniuk, Fratze<br />

Goldmann Verlag, München<br />

Heisser Sommer<br />

Ein Trip durch Manhattan mit<br />

sexy Jungs<br />

Zwischen Strassenstaub und Graffitis zeigt uns<br />

Paul Reitz sportliche, schlanke und durchtrainierte<br />

Männer, die uns in Atem halten. Eine<br />

Welt vollkommener männlicher Schönheit<br />

präsentiert sich in diesem Bildband. Die faszinierende<br />

Grossstadt ist die Kulisse für die aussergewöhnlichen<br />

Bilder des Fotografen und<br />

gleichzeitig der Kontrast zur Präsenz seiner<br />

Models. Weitere Inszenierungen oder Settings<br />

braucht es nicht. Die Jungs suchen den direkten<br />

Kontakt mit dem Betrachter, spielen ein wenig<br />

mit ihm, selbstbewusst und lasziv. Reitz kreiert<br />

Bilder von ausserordentlicher Intimität. Er<br />

weiss, wie er seine Models dazu bringen kann,<br />

vor der Kamera ganz sich selbst und natürlich<br />

zu sein. Und – heute nicht selbstverständlich –<br />

die meisten Jungs behalten ihre Hosen an.<br />

Dennoch oder vielleicht gerade deswegen schaffen<br />

es seine Bilder, dem breiten Feld erotischer<br />

Fotografie eine neue, eigenständige Facette abzugewinnen.<br />

Das Buch ist mehr als eine Sammlung<br />

guter Fotografien – es ist eine sensible, maskuline<br />

und ewig verführerische Liebeserklärung<br />

an die natürliche Schönheit junger Männer. Und<br />

man fragt sich, wo er eigentlich all die unglaublich<br />

gut aussehenden Männer auftreibt.<br />

Paul Reitz, der Berufsfotograf, lebt und arbeitet<br />

seit 23 Jahren in New York City. Schwerpunkt<br />

seiner Aufnahmen sind dramatisch inszenierte<br />

Bilder von jungen Männern mit guten Körpern.<br />

Von Männer-Model-Agenturen wird er immer<br />

wieder angefragt für neue frische Gesichter. Er<br />

beobachtet stets auch seine Kollegen und ist ein<br />

grosser Bewunderer des Fotografen und Filmers<br />

John Waters (Hairspray, 1988, mit der legendären<br />

Divine). «Wenn ich ein paar Tage nicht fotografiere,<br />

so nagt es an mir. Ich arbeite auf einer<br />

philosophischen Ebene – ich will der Welt zeigen,<br />

dass Männer schön sind. Solche, die dich<br />

atemlos machen, wenn du ihnen in der Strasse<br />

begegnest – machmal sind es die Augen, der Körper<br />

oder ein exotischer Gesichtszug.» (kb)<br />

Paul Reitz. Boys in the City<br />

Bruno Gmünder Verlag, Berlin<br />

Flug der Pelikane<br />

Ein Stück Amerika aus der<br />

Perspektive eines jungen<br />

Deutschen<br />

Die prägnanten Kindheitserinnerungen an Onkel<br />

Jimmy führen Anton nach Amerika. «Wenn<br />

du mal gar nicht weisst, was du machen sollst,<br />

dann wartet hier immer ein Bett für dich. Und<br />

ein Job – Pfannkuchen machen. In der 22sten<br />

Strasse essen die Leute richtig viele Pfannkuchen»,<br />

so der Wortlaut des werten Onkels. Genervt<br />

von seiner Freundin Eleanor und der<br />

Arbeit als Zivildienstleistender, packt Anton<br />

schliesslich seine Sachen und fliegt nach New<br />

York zu Jimmy. Dort, inmitten des Big Apple,<br />

sucht ihn die Geschichte der Gefängnisinsel<br />

Alcatraz heim. Die Begegnungen mit den faszinierenden<br />

Persönlichkeiten aus Jimmys Alltag<br />

lassen Anton in die Vergangenheit amerikanischer<br />

Geschichte abtauchen. Auch nach<br />

10 Jahren Schriftstellerei (sein Debut-Roman<br />

«Crazy» erschien 1999) hat der deutsche Autor<br />

Benjamin Lebert, Gründungsmitglied des Lübecker<br />

Literaturtreffens, kein bisschen an seinem<br />

jugendlichen, leicht saloppen Schreibstil<br />

eingebüsst. In «Flug der Pelikane» verarbeitet<br />

Lebert seine Faszination für Amerika und flechtet<br />

historische Tatsachen und erzählerische Elemente<br />

gekonnt ineinander. (M.P.I.)<br />

Benjamin Lebert, Flug der Pelikane<br />

KiWi Verlag, Köln<br />

43


Gesundheit CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Teste dich und deine<br />

Sommerliebe!<br />

Die Aktion BOX-STOP wird bis<br />

Ende <strong>September</strong> verlängert<br />

Pressetext Aids-Hilfe Schweiz<br />

Wenn die Ferienromanze zur<br />

Beziehung avanciert, erfreuen<br />

sich beide auch im Bett darüber.<br />

Regelmässiger Sex ist<br />

toll – aber sicher soll er sein!<br />

Die BOX-STOP Aktion «2-für-1»<br />

ist auch im <strong>September</strong> gültig.<br />

Eine Chance also, sich und die<br />

Sommerliebe auf HIV testen<br />

zu lassen. Schliesslich lautet<br />

das Motto: Erst checken, dann<br />

bumsen!<br />

GAY-BOX, die neue Präventionswebseite der<br />

Aids-Hilfe Schweiz, präsentiert seit Juni die<br />

neue Kampagne BOX-STOP. Diese richtet ihren<br />

Fokus auf schwule Paare. Und da sich viele Paare<br />

gerade in der Sommerzeit kennen und lieben<br />

lernen, soll dies nicht ignoriert werden. Gerade<br />

in einer jungen Beziehung wird selten über HIV<br />

gesprochen. Das Herz siegt über den Verstand.<br />

Schnell können dabei die Safer-Sex-Regeln vergessen<br />

gehen. Und so geschehen HIV-Infektionen<br />

im trauten Glück zu zweit. Ein Souvenir<br />

des Sommers, auf das man(n) verzichten kann.<br />

Die Fakten sprechen für sich: Die Studie «Gay<br />

Survey» hat ergeben, dass vier von zehn Befragten,<br />

welche in einer Beziehung leben, den<br />

HIV-Status ihres Partners nicht kennen. Rund<br />

ein Drittel aller HIV-Infektionen geschehen weiter<br />

in festen Partnerschaften. Deswegen wird<br />

zum BOX-STOP aufgerufen: «Erst checken, dann<br />

bumsen», so lautet das Motto.<br />

Die Aids-Hilfe Schweiz erinnert mit der Kampagne<br />

BOX-STOP daran, dass ein HIV-Test sein<br />

muss, bevor auf den Gummi verzichtet wird.<br />

Mit einem BOX-STOP-Gutschein für zwei HIV-<br />

Tests zum Preis von einem, welcher als PDF-<br />

Datei auf www.gay-box.ch erhältlich ist, kann<br />

sich der Partner kostenlos mittesten und beraten<br />

lassen.<br />

Heute muss nicht mehr in jedem Fall drei Monate<br />

auf ein Testresultat gewartet werden. Eine<br />

HIV-Infektion kann zwar nach wie vor erst<br />

nach 12 Wochen ganz sicher ausgeschlossen<br />

werden. Der neue HIV-Kombinationstest kann<br />

aber in vielen Fällen bereits zwei Wochen nach<br />

einer Risikosituation feststellen, ob eine HIV-<br />

Infektion erfolgt ist. Machen feste Paare zu<br />

zweit den Test, so kennen sie den Status des<br />

Partners vor drei Monaten ganz sicher. Sind<br />

beide HIV-negativ, können sie zusammen mit<br />

dem Berater aufgrund der individuellen Situation<br />

einschätzen, ob und wann sie auf Safer<br />

Sex verzichten wollen und ob ein Restrisiko<br />

bestehen bleibt.<br />

Die Aktion BOX-STOP dauert bis zum 30. <strong>September</strong><br />

<strong>2010</strong>. Ein BOX-STOP kann in den Checkpoints<br />

oder in einer ausgewählten Teststelle eingelegt<br />

werden. Für Paare, die ihren HIV-Status<br />

nicht kennen, weil sie erst seit kurzem zusammen<br />

sind, oder solche, welche sich länger nicht<br />

mehr haben testen lassen, ist es also allerhöchste<br />

Eisenbahn, sich gegenseitig mit einem HIV-<br />

Test abzusichern. Erst checken, dann bumsen<br />

– ganz einfach!<br />

Die 2-für-1 Gutscheine sind einlösbar bei den<br />

Checkpoints Zürich & Genf, sowie in weiteren<br />

Teststellen landesweit, deren Adressen<br />

ab Juni auf www.gay-box.ch zu finden sind.<br />

44


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Beratung<br />

0848 80 50 80<br />

RainbowLine<br />

LesBiSchwulTrans-Beratung<br />

Meldestelle für homophobe Gewalt<br />

Liebe Rainbowline<br />

Ich habe etwas erlebt, das mir sehr peinlich ist. Deshalb weiss ich nicht,<br />

an wen ich mich überhaupt wenden kann. Vor ein paar Tagen bin ich in<br />

der Nacht cruisen gegangen. Ein heisser Mann hat mich angesprochen,<br />

und wir sind in den Büschen verschwunden. Als wir fertig waren, wechselte<br />

seine Stimme, und er wollte von mir alles Bargeld. Ich war etwas<br />

perplex und sagte, dass er das am Anfang sagen müsste, denn ich würde<br />

überhaupt nicht auf Sex gegen Geld stehen. Er wurde laut und drohte mir,<br />

dass er ganz brutal werden könne, das sei sein Ruf hier. Er beschimpfte<br />

mich als Sauschwuchtel. Ich begann vor lauter Angst loszurennen, er verfolgte<br />

mich, stellte mir ein Bein, und wir fielen beide hin. Superschnell<br />

war ich wieder auf den Beinen und rannte davon. Glücklicherweise ist er<br />

mir nicht gefolgt und mir ist nichts passiert.<br />

Irgendwie belastet mich der Vorfall. Ich merke, dass ich sehr angespannt<br />

bin, wenn ich am Abend alleine unterwegs bin. Ich erwache in der Nacht<br />

regelmässig, weiss aber nicht wieso. Was soll ich bloss tun?<br />

Lukas, 29<br />

Lieber Lukas<br />

Ich kann gut verstehen, dass dich ein solcher Vorfall belastet. Wenn jemand<br />

eine derartige Bedrohung erlebt, kann sich das traumatisch auf<br />

den Körper und die Psyche auswirken. Deshalb ist es super, dass du dich<br />

ernst nimmst und über dein Erlebtes zu sprechen beginnst. Bei uns haben<br />

sich schon einige Männer mit ähnlichen Erfahrungen gemeldet.<br />

Sie beschreiben wie du, dass sie bedroht worden sind und sich später im<br />

Leben nicht mehr sicher fühlten. Von Angst alleine unterwegs zu sein,<br />

Schlafstörungen und Albträumen erzählten uns fast alle. Es war ihnen<br />

oft auch zu peinlich zur Polizei zu gehen, weil sie sich schuldig fühlten,<br />

etwas Verbotenes gemacht zu haben.<br />

Lukas, dir wurde Unrecht getan. Du bist bedroht worden und konntest<br />

dich zum Glück effizient selbst wehren – der Täter hat das Gesetz gebrochen<br />

und damit deine Integrität verletzt. Ob Cruisen im Park jetzt moralisch<br />

verwerflich ist oder nicht, spielt da weniger eine Rolle. Vielleicht<br />

spielt die Moral nur dort ihr Unwesen, wo sie dich behindert, für deine<br />

Rechte und deine Sicherheit einzustehen.<br />

Ich rate dir, dass du zur Polizei gehst und eine Anzeige machst. Jemand der<br />

so dreist ist und homophobe Gewalt ausübt, wird das sicher wieder jemandem<br />

antun. Wenn die Polizei ihn zur Rechenschaft ziehen kann, wird er und<br />

wahrscheinlich auch andere zu spüren bekommen, dass ein solches Verhalten<br />

von niemandem toleriert wird. Vielleicht ermutigt es dich, eine Anzeige<br />

zu machen, wenn du damit weitere Menschen schützen kannst. Pinkcross<br />

bietet dir auch eine Begleitung zur Polizei an. In Begleitung ist der Schritt<br />

zur Anzeige einfacher. Es gibt auch die Möglichkeit sich an die Infostelle der<br />

Stadtpolizei Zürich zu wenden. Dort arbeiten sensibilisierte PolizistInnen.<br />

Wenn sich deine Ängste und Schlafstörungen zunehmend beschränkend<br />

auf dein Leben auswirken, kann es sinnvoll sein, diese therapeutisch aufzulösen.<br />

Melde dich doch für Adressen bei uns.<br />

Wir wünschen dir viel Mut, den nächsten Schritt zu gehen, um dich wieder<br />

sicher in deinem Leben zu fühlen.<br />

Dein Rainbowline Team.<br />

Für deine Fragen melde dich doch bei uns unter: www.rainbowline.ch<br />

oder per Telefon 0848 80 50 80, die LesBiSchwulTrans Beratung und<br />

Meldestelle für homophobe Gewalt.<br />

Anzeige<br />

LIVE<br />

RUND UM DIE UHR:<br />

SPITZE BOYS<br />

100% private Anrufer<br />

jederzeit unterbrechbar<br />

sofortige, anonyme Online-Verbindung<br />

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45


Gesundheit CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Hildegard<br />

Hysterisch oder<br />

schon paranoid?<br />

Es ist ja mit der psychischen Gesundheit ein<br />

bisschen wie mit den Fussnägeln: Der Zugang ist<br />

eher schwierig und ihre Pflege selten No.1 auf<br />

der To-Do-List. Aber so wie die Zehennägel spätestens<br />

dann unsere Aufmerksamkeit erheischen,<br />

wenn sie in jede Socke vorne ein Atemloch<br />

schneiden, so kann sich auch die psychische<br />

Befindlichkeit plötzlich ziemlich präsidial ins<br />

Bewusstsein rücken. Sei es, dass die Stimmung<br />

auf einmal länger als gewohnt in einer Talsohle<br />

herummäandert, oder sei es, dass am Abend<br />

nicht einmal der Joint den erwünschten Schlaf<br />

bringt – um lediglich ein paar harmlose Symptome<br />

zu nennen.<br />

Wer sich vom schönen Schein der schwulen<br />

Szene nicht blenden lässt, findet dort über kurz<br />

oder lang auch sie: Schwule und bisexuelle<br />

Männer, die mit psychischen Problemen<br />

zu kämpfen haben. Die Studie Geneva<br />

Gay Men’s Health Project kommt zu<br />

einem erstaunlichen Ergebnis: Homosexuelle<br />

Männer leiden deutlich<br />

stärker an Depressionen,<br />

Angst- und Zwangsstörungen<br />

als ihre heterosexuellen Kollegen.<br />

So erstaunlich zwar<br />

auch nicht, wenn man bedenkt,<br />

wie belastend der<br />

Druck sein kann, als «Abweichler»<br />

von der gesellschaftlichen<br />

Norm aufzuwachsen<br />

und zu leben.<br />

Natürlich ist nicht eine<br />

Mehrheit der Szene davon<br />

betroffen – dennoch trifft<br />

es vielleicht mehr, als uns<br />

bewusst ist. Homosexuelle<br />

Männer mit psychischen Störungen:<br />

Ein Thema, mit dem<br />

die Betroffenen nur schwer und<br />

kaum offen umgehen können. Denn immerhin:<br />

Ein Mann ist ein Mann. Mal geht’s besser und<br />

mal geht’s halt eben schlechter. Ein Mann muss<br />

ja nicht immer gleich jede stimmungsmässige<br />

Mäusescheisse problematisieren.<br />

Und gleichzeitig verlangt der Job von einem,<br />

dass man jeden Morgen pünktlich, fit und<br />

freundlich aus dem Poloshirt schaut. Je schneller<br />

sich die Hamsterräder drehen, umso mehr<br />

Menschen reagieren mit Störungen. Die Zahl<br />

der psychischen Erkrankungen hat in den letzten<br />

Jahren stark zugenommen und im Grunde<br />

genommen ist es wohl eher ein Zeichen bester<br />

Gesundheit, wenn die Psyche bei Belastungen<br />

reagiert. Was aber mache ich mit meinen komischen<br />

Gefühlen? Was mache ich mit meinen<br />

immer wiederkehrenden Zwangsgedanken<br />

oder meinen plötzlichen Schweissausbrüchen<br />

in der Migros? Mit wem soll ich darüber reden,<br />

wem vertrauen? Steigere ich mich in etwas rein?<br />

Bin ich noch hysterisch oder schon paranoid?<br />

Wie hält man es zu Hause mit einem depressiven<br />

Trauerklos aus?<br />

Mit queertalk reagiert Checkpoint Zürich in<br />

Zusammenarbeit mit den HAZ und finanziert<br />

durch die Aids-Hilfe Schweiz ab <strong>September</strong><br />

auf ein erwiesenes und breites Bedürfnis in<br />

der Community. Angeboten wird eine niederschwellige<br />

Erstberatung, ein Gespräch mit einer<br />

schwulen Fachperson, die dir hilft, deine<br />

Situation einzuschätzen, deine Gedanken zu<br />

sortieren und, wenn nötig, weitere Schritte zu<br />

planen. Anmelden kannst du dich für queertalk<br />

beim Checkpoint Zürich.<br />

Ruf an oder komm vorbei – weil es nicht nötig<br />

ist, dass deine psychische Verfassung so daherkommt<br />

wie diese Fussnägel da unten.<br />

Es herzt euch<br />

Eure Hildegard!<br />

46


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Beratung<br />

Ich habe ständig<br />

eine Erektion!<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Ich habe eine Frage, welche mir irgendwie peinlich<br />

ist. Man würde sie wohl eher von einem Jugendlichen<br />

erwarten, als von einem erwachsenen<br />

Mann wie mir. Das Problem ist folgendes: Ich<br />

habe ständig eine Erektion. Insbesondere dann,<br />

wenn ich nach dem Sport in der Dusche stehe<br />

und nicht alleine bin! Aber auch in der Sauna<br />

oder beim Arzt. FKK mag ich auch sehr, aber da<br />

liege ich praktisch nur auf dem Bauch rum. Wenn<br />

mich die Situation jeweils erregen würde, könnte<br />

ich es ja verstehen, aber das ist meist nicht der<br />

Fall. Trotzdem hat mein Penis ein Eigenleben. Das<br />

belastet mich ungemein. Was kann ich dagegen<br />

tun? Gibt es Therapien in der Art?<br />

Gruss, Leonard, 28<br />

Lieber Leonard<br />

Du bist längst nicht der einzige Mann, dessen Penis<br />

auch im Erwachsenenalter ein Eigenleben an<br />

den Tag legt. Ausserdem gibt es schon in deinem<br />

Alter viele Männer, welche dich eher beneiden<br />

würden, weil bei ihnen genau das Gegenteil der<br />

Fall ist. Aber ich kann nachvollziehen, dass du<br />

die Nicht-Kontrollierbarkeit einer Erektion als<br />

störend empfindest. Eine mögliche Ursache ist,<br />

dass die beschriebenen Situationen trotz deiner<br />

Einschätzung für dich sexuell anregend sind.<br />

Dies kann auch unbewusst der Fall sein, wäre<br />

aber eigentlich ganz natürlich. Hier könnte es<br />

helfen, wenn du dich beim Bemerken einer unerwünschten<br />

Erektion nicht auf den Penis konzentrierst,<br />

sondern an Dinge denkst, die für dich<br />

besonders unerotisch sind (z.B. etwas Trauriges<br />

oder Unappetitliches). Mit dieser Technik lässt<br />

sich eine vermehrte Kontrolle über das Eigenleben<br />

des Penis auch antrainieren. Therapien -<br />

v.a. Psychotherapien - gegen Erektionsprobleme<br />

gibt es (Kontaktadressen erhältst du über den<br />

Vermittlungsdienst von www.medigay.ch). Diese<br />

würde ich dir aber nur dann empfehlen, wenn<br />

oben genannte Technik nicht anschlägt oder du<br />

anfängst, für dich angenehme Aktivitäten (z.B.<br />

Saunieren) aufzugeben. Denn: Erektionen sind<br />

nichts Schlimmes, sondern zeigen in erster Linie,<br />

dass deine körperlichen Funktionen absolut<br />

in Ordnung sind.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Nasse Unterhosen<br />

wegen Lusttropfen?<br />

Hallo Dr. Gay<br />

Das Problem sind meine sogenannten Lusttropfen.<br />

Schon immer hatte ich davon eine grosse<br />

Menge, fand das auch selber gut und einige Part-<br />

ner sowieso. Aber nun ist mir aufgefallen, dass<br />

ich öfters auch welche vorfinde, wenn ich keine<br />

Erregung habe. Eine Art Ausfluss, durchsichtig<br />

und ein wenig klebrig. Deswegen ist meine Unterhose<br />

immer nass. Ich dachte schon an eine Geschlechtskrankheit,<br />

aber die klassischen Schmerzen<br />

beim Pinkeln habe ich nicht. Woran könnte<br />

es liegen, dass mein Penis so viel tropft?<br />

Gruss, Roger, 34<br />

Lieber Roger<br />

Lusttropfen sind etwas völlig normales und die<br />

Menge kann interindividuell sehr unterschiedlich<br />

sein: Einige Männer haben fast keine, andere<br />

wiederum sehr viel. Du schreibst, dass du<br />

schon immer viel Lusttropfen hattest. Vielleicht<br />

ist dir auch erst in letzter Zeit aufgefallen, dass<br />

deine Unterhosen dabei nass werden? Um ganz<br />

sicher zu gehen, dass es sich nicht um eine sexuell<br />

übertragbare Krankheit (STD) oder eine andere<br />

Infektion handelt, empfehle ich dir einen Arzt<br />

zu konsultieren (bei Infektionen der Harnröhre<br />

kann es auch zu Ausfluss ohne Schmerzen beim<br />

Pinkeln kommen). Empfehlen kann ich dir dafür<br />

den Checkpoint Zürich, falls du in dieser Region<br />

wohnst. Dort kannst du dich unkompliziert und<br />

schwulenfreundlich auf STDs untersuchen lassen.<br />

Weitere Adressen für schwulenfreundliche<br />

Ärzte erhältst du auf www.pinkcross.ch (Pink<br />

Guide) oder über den Vermittlungsdienst von<br />

www.medigay.ch.<br />

Alles Gute, Dr. Gay<br />

Wie wär’s, wenn<br />

wir mal in<br />

der Schweiz …<br />

Ja, da war ich an einer Sitzung, habe eigentlich an all die Dinge gedacht,<br />

die zu besprechen waren, als zum Schluss Uwe Splittdorf (Geschäftsführer<br />

von Pink Cross) anmerkte: «Wir wollen bei einem Dinner anlässlich der<br />

EuroPride auf der Schweizer Botschaft in Warschau mit unserer Präsenz für<br />

die Rechte von Schwulen und Lesben einstehen. Es wäre schön, wenn auch<br />

jemand von VEGAS dabei sein könnte.» Nachdem einige Details geklärt waren,<br />

habe ich meine Zusage gegeben und die Reise für meinen Freund und<br />

mich gebucht, damit wir VEGAS in Warschau vertreten können. Alles auf<br />

eigene Kosten notabene.<br />

Das Wochenende kam, und wir fuhren mit einem Taxi zum Empfang der<br />

Schweizer Botschaft. Hier musste ich feststellen, obschon ich bereits sieben<br />

Jahre VEGAS präsidiere, das ich nur einen Bruchteil der Leute der schwul-/<br />

lesbischen Organisationen der Schweiz kenne. Ich führte an jenem Abend<br />

viele Gespräche, hörte von den Anliegen der einzelnen Organisationen und<br />

deren Problemen. Am Samstag gingen wir gemeinsam zum Pride-Umzug.<br />

Polizei mit Wasserwerfer, mit gepanzerten Fahrzeugen, zu Fuss, zu Ross<br />

und auf Motorrädern, in Uniform oder nur mit einer Überziehweste. Polizei,<br />

die für uns den Weg säumte und uns schützte. Wir hörten von vier<br />

Gegendemonstrationen. Für die Pride waren zwischen 2000 und 3000 Polizisten<br />

anwesend.<br />

Wir trampelten also – bei 41 Grad Hitze – die Route entlang als Demonstranten<br />

für gleiche Rechte von Schwulen und Lesben in Polen, eingezäunt<br />

von der beschützenden Polizei. Für mich ein eindrücklicher und denkwürdiger<br />

Anlass. Doch ich war froh, konnte ich mit meiner Wenigkeit mithelfen,<br />

die Masse zu vergrössern und aus Überzeugung für die Rechte in Polen<br />

zu demonstrieren.<br />

In vielen Gesprächen gingen mir jedoch eine Menge Gedanken zum schwul-/<br />

lesbischen Leben in der Schweiz durch den Kopf. Ich kam zum Schluss, dass<br />

wir in der Schweiz zwar viele Organisationen und Vereine haben. Dennoch<br />

kämpft jeder eigentlich nur für seine Belange. Teilweise, und so musste ich<br />

mich an diesem Wochenende belehren lassen, mit seinen Funktionären<br />

eigennützig und / oder sogar in die eigene Tasche.<br />

Diese Erkenntnis war für mich noch denkwürdiger, denn keiner von uns<br />

ist besser als der andere. Jeder kann irgendetwas besser als ein anderer. Und<br />

wir sollten nun doch mal so weit kommen, uns in der Schweiz zu vereinen,<br />

zu vernetzen und am gleichen Strick zu ziehen. Uns für die gleichen Ziele<br />

einzusetzen und dabei die privaten Vorteile ein wenig zu vergessen und<br />

zurückzustellen.<br />

Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam weiter kommen und viele Probleme<br />

mit vereinten Kräften einfacher lösen könnten. Das Beste, es müssten nicht<br />

mehr zwei das Gleiche tun und es würden so nötige Ressourcen frei, die wir<br />

ja dringend gebrauchen könnten für die Rechte von Schwulen und Lesben<br />

in der Schweiz.<br />

Roger Markowitsch<br />

47


Horoskop CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WIDDER<br />

Wenn der Widder vor Zorn entflammt, ist die Ursache dahinter<br />

meist nicht so tragisch, wie man annimmt. Er reagiert auf die lustigsten<br />

Missverständnisse oftmals ungehalten und humorlos,<br />

weswegen er sich seiner Überlegenheit vergewissern muss. Am<br />

besten einfach mal die Mutti vorbeischicken. Die weiss schon,<br />

wie man den vermeintlichen Über-Mann wieder auf den Boden<br />

der Tatsachen zurückholt.<br />

STIER<br />

Für den Stier gibt es zwei Dinge, für die es sich zu leben lohnt: Sex<br />

und Essen. Ein intelligenter Stier erkennt deshalb schnell, wie<br />

sich aus beidem Profit schlagen lässt. Eine besondere Sportart<br />

müsste ihm nämlich speziell zusagen: Der Bettsport ist eigentlich<br />

ideal, um überschüssige Pfunde nach dem Sündigen loszuwerden.<br />

PowerPlate und Thera-Band können also demnächst<br />

ausrangiert werden. Stattdessen kommt eine Liebesschaukel für<br />

die sportliche Betätigung zum Einsatz.<br />

ZWILLINGE<br />

Wenn dein bester Freund liebestrunken von seinem neuen<br />

Schwarm erzählt, möchtest du gleich wissen, wie der Sex war.<br />

Du heulst zwar bei jeder simpel gestrickten Schnulze, deine<br />

Kenntnisse über Empathie hast du dir jedoch aus dem Duden angeeignet.<br />

Du lachst herzhaft – am liebsten über andere und am wenigsten<br />

über dich. Du behauptest ausserdem, du seiest empfänglich<br />

für Kritik (und meldest dich einfach wochenlang nicht mehr,<br />

weil du so eingeschnappt bist). Und trotz all dem hältst du dich für<br />

besonders einfühlsam und verständnisvoll. Träum weiter!<br />

KREBS<br />

Du bist süss, charmant, liebevoll und trotzdem unglaublich<br />

penetrant, wenn man in dir falsche Hoffnungen weckt. Gegen<br />

Kuscheln und sich liebhaben ist ja nichts einzuwenden, aber<br />

bei deiner Nulltoleranz, was individuelle Freiheit betrifft, wird<br />

einem Angst und Bang. Deine Anhänglichkeit ist auch wirklich<br />

das einzig Bedrohliche an dir. Wenn du nicht im Suppenkessel<br />

landen willst, lässt du jetzt auf der Stelle einfach mal los.<br />

LÖWE<br />

Dein Gebrüll ist schon längst nicht mehr das, was es einmal war.<br />

Und erzählen tust du auch nichts Neues. Die Heldentaten aus dem<br />

vergangenem Jahrhundert aufzutischen, ist bloss Ego-Recycling<br />

auf unterstem Niveau und schützt vor müdem Lächeln nicht. Die<br />

Leute haben dich schon längst durchschaut und klatschen müden<br />

Beifall, während du eine One-Man-Show à la Max Frisch (Homo<br />

faber) noch mit Überzeugung ins Unermessliche ausufern lässt.<br />

JUNGFRAU<br />

Die Jungfrau lädt zur Geburtstagsparty ein! Selbstverständlich<br />

hast du bereits alles in die Wege geleitet, um den Sommer gebührend<br />

zu verabschieden und stilvoll in dein nächstes Lebensjahr<br />

überzutreten. Cocktails gibt’s auf deine Kosten, die Torte ist<br />

ebenfalls selbst gebacken und für den subtil eingebauten<br />

Geburtstags-Strip hast du bereits Monate zuvor ein Casting lanciert<br />

und steckst noch mitten im Auswahlverfahren. Womöglich<br />

schenkst du sogar jedem deiner Freunde eine Einladung mit<br />

persönlicher Widmung (obwohl es sich eigentlich um deinen<br />

Geburtstag handelt und du die Geschenke kriegen solltest).<br />

Happy Birthday – du bist einfach der Beste!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

WAAGE<br />

Walk. Turn. Pose. Stop. Give ‘em what you got! Mr.Fabulous, ja das<br />

bist du. Selbst mit ein paar Kilos zu viel auf den Rippen siehst du<br />

in den richtigen Klamotten immer noch zum Anbeissen aus. Mit<br />

Schirm, Charme und Melone schaffst du es nicht nur, optisch<br />

einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, sondern trumpfst<br />

auch noch mit deiner souveränen und angepassten Art auf.<br />

Warum also immer noch single? Sicherlich hat es noch keiner<br />

geschafft, dir ein paar Ecken und Kanten reinzuhauen.<br />

SKORPION<br />

Liest der Skorpion das «Blick am Abend»-Horoskop, so wird<br />

er garantiert skeptisch, wenn er liest, dass er heute seinen<br />

Traummann kennenlernen wird. Ein klärendes Gespräch<br />

mit Monica Kissling bestätigt sein Misstrauen, denn Venus ist<br />

schliesslich gerade ins neunte Haus übergetreten. Bestimmt ist<br />

dem Skorpion auch schon aufgefallen, dass die Texte der «Blick<br />

am Abend»-Astrologie von einem Computer ausgespuckt und<br />

willkürlich irgendeinem Sternzeichen zugeordnet werden.<br />

Das war seit dem Tag ja wohl sonnenklar, als derselbe Text auch<br />

beim Zwilling abgedruckt wurde – und den mag er ja nun gar<br />

nicht ausstehen!<br />

SCHÜTZE<br />

Dir sollte man besser keinen Heiratsantrag machen, denn du<br />

rennst vor jeder Verbindlichkeit nur so davon. Bis der Tod uns<br />

scheidet? Nein danke, dann soll das bitte sofort geschehen! Die<br />

grosse weite Welt ist schliesslich dein Zuhause. Die eigenen vier<br />

Wände wohl eher dein vorübergehender Aufenthaltsort. Nichts<br />

ist so beflügelnd wie der Moment, wo sich das Blatt wieder dreht<br />

und wendet. Denn dann bist du wieder auf und davon und hast<br />

einmal mehr bewiesen, dass du für die Rolle der Braut, die sich<br />

nicht traut, geboren wurdest.<br />

STEINBOCK<br />

Stur und überheblich sitzt du auf deinem Berg und pinkelst jedem<br />

auf den Kopf, der an dir vorbeiläuft. Jemand passt dir nicht<br />

in den Kram? Was kratzt dich das, denn du bist ja schliesslich dein<br />

eigener Chef und unterliegst keinem anderen. Im Nationalpark<br />

magst du vielleicht vor schiesswütigen Hobbyschützen sicher<br />

sein, aber im richtigen Leben wirst du schnell genug feststellen<br />

müssen, dass dir andere sehr wohl das Wasser reichen können.<br />

WASSERMANN<br />

Es ist Mitte Monat und dein Kontostand ist bereits unter die<br />

Nullgrenze eingebrochen? Wen wundert das noch bei deinen<br />

kostspieligen Aktionen? Ein extravagantes Candle-Light-Dinner<br />

zu zweit war dir nicht prickelnd genug, daher hast du gleich deine<br />

100 besten Freunde an den Tisch gebeten. Das neue Cabrio<br />

gab’s nicht nur in klassischem schwarz, sondern auch noch im<br />

trashigen 70’s-Design. Daher musstest du sie schliesslich beide<br />

kaufen. Nein lieber Wassermann, wir wissen auch nicht, warum<br />

das mit dir und den Finanzen einfach nicht klappen will.<br />

FISCHE<br />

Du träumst von ewiger Liebe, dem Weltfrieden und davon,<br />

dass auf den Bäumen bald Geldscheine wachsen. Deine<br />

Schöngeistigkeit ist bewundernswert, aber da du nicht der<br />

nächste Bob Dylan bist, könntest du mal daran arbeiten, deine<br />

weltfremden Hirngespinste auf realem Nährboden gedeihen zu<br />

lassen. Und wo wir schon mal dabei sind: Deine Wohnung wird<br />

vom Schöndenken auch nicht ordentlicher.<br />

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Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

FR 27. August<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Cool Hits mit DJane Peter Pan<br />

23.00 Aqualis Sauna Club Bar:<br />

Brunnmattstr. 21, 3007 Bern.<br />

Special Event Party Naked Night<br />

Ganze Schweiz<br />

08.00 Les lacets roses: Gays Randos Genève<br />

& Schuwa ba-wü. Wanderwochenende<br />

Freiburger-Alpen bis 29.8. Infos 052 232 54 90<br />

Zürich<br />

18.30 BaeroPolis Zürich: Zürcher Bären Treff im<br />

Davis Pearl Bar, Birmensdorferstr. 83<br />

19.00 Stairs@Langstrassen Fest <strong>2010</strong>:<br />

Feines Essen, Coole Drink, Groovige Beats.<br />

DJ TonTon & Andreas Ramos. Stand F16,<br />

Langstr. 151. Infos www.stairsclub.ch<br />

19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im<br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Queertango1 Queer: Milonga für<br />

Schwule, Lesben und ihre Freunde.<br />

Cafetin Buenos Aires / El Artesano,<br />

Alfred-Escherstr. 23<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Chartstation. DJ Romeo<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-Off!<br />

SportsHeroes. Sports & Sneaks<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro College. DJ Plus 1<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wagistr. 13. Strikter Dresscode Kick-Off!<br />

SportsHeroes. Sports & Sneaks only!<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr. / Shell Tankstelle<br />

(beim Letzipark). BRR Label Night.<br />

DJs Robin Hirte, TonTon, Keyman & Cyrill<br />

vs Sylvano. Gratiseintritt bis 02h<br />

SA 28. August<br />

Bern<br />

21.00 Samurai Bar:<br />

Partytime Dance Revolution mit DJ Dani<br />

22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben<br />

und FreundInnen. Sommer Tolerdance.<br />

DJs Ludwig, PCB & Matz.<br />

Mitternachts-Show, Openair-Bar<br />

Zürich<br />

13.00 Stairs@Langstrassen Fest: <strong>2010</strong> Feines<br />

Essen, Coole Drink, Groovige Beats.<br />

DJs Beat Herren, La Luna & Jacky. Stand F16,<br />

Langstr. 151. Infos www.stairsclub.ch<br />

21.00 Männerzone: Kernstr. 57. Hier treffen sich<br />

Männer und Kerle! Matrosen Ahoi! Traumschiff-Party.<br />

Die MS Männer-zone sticht<br />

in See. Party auf Deck mit heissem House<br />

Sound. Matrosen-Crew mixt eis gekühlte<br />

Longdrinks. Tickets Fr. 20.–<br />

sind in der Männerzone erhältlich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />

Romeo Night. DJ Romeo<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Workers in<br />

Gear – Workwear Party. Baustellen-Bierpass<br />

3 für 2<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House.<br />

DJ Gil Everest<br />

23.00 Summer Selectionparty@Lotus Club:<br />

Pfingstweidstr. 70. Diverse DJs.<br />

Infos www.selectionparty.ch<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Workers in Gear. Worker, Bauern,<br />

Army (Yellow)<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />

(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />

welche zu unterschiedlichen Zeiten<br />

beginnt und endet. MoonRage. Funky Goa<br />

goes downStairs. DJs 5th Element, Dream,<br />

José Parra & Scott Allen. Af-terhours ab 06h<br />

bis 14h mit DJs Joe Ferretti, Tomi Gips &<br />

Subsonic. Bei schlechtem Wetter openend<br />

SO 29. August<br />

Winterthur<br />

10.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

Sonntagsbrunch im Lokal Badgasse 8.<br />

Anmeldung erforderlich über<br />

www.badgasse8.ch<br />

Zürich<br />

08.20 HAZ Outdoor: Velotour ins Schwarzbubenland.<br />

Treff Zürich HB um 08.20h Gleisanfang<br />

Zug nach Basel, Abfahrt 08.34h.<br />

Anmeldung und genaue Infos bis 23.8. über<br />

www.haz.ch/outdooraktuell<br />

19.00 Queer Gottesdienst:<br />

Nicht nur für Lesben und Schwule. Kirche<br />

St. Jakob, Stauffacherstr. 34<br />

19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday Nacked.<br />

Fr. 12.– inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />

20.00 Ladies Night im Adagio: Gotthardstr. 5<br />

(Kongresshaus) Music by DJ X-Child<br />

20.00 Sprit Bar: Erfrischend anders! Talacker 34.<br />

Bis 29.8. nur bei schönem Wetter. Infos bei<br />

zweifelhaftem Wetter www.sprit.ag Heute<br />

zum letzten mal für diese Saison. Wir<br />

sehen uns ab Juni 2011


CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Agenda<br />

22.30 A A A H !:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />

MO 30. August<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Qbass<br />

DI 31. August<br />

Zürich<br />

12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.<br />

HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />

Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot<br />

Café, Badenerstr. 138<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />

<strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

MI 01. Sept.<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace<br />

DO 02. Sept.<br />

Winterthur<br />

19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im<br />

Lokal Badgasse 8<br />

Zürich<br />

100804_1719_inserat_cruiser.ai 1 11.08.<strong>2010</strong> 09:45:11<br />

19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule,<br />

Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle.<br />

Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz nach<br />

Gabrielle Roth für Queers mit Beatrice<br />

Fischer. Eine Wohltat für Körper, Geist<br />

und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig.<br />

Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas<br />

zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in<br />

leichten Tanzschuhen. Gemeinde-zentrum<br />

Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–.<br />

Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,<br />

fischer.b1@bluewin.ch<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser?<br />

DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Prêt à danser. DJ Groovemaster<br />

FR 03. Sept.<br />

Basel<br />

20.00 «random». jongliert, getanzt, elektrisiert:<br />

Ein humorvolles Aufeinandertreffen von<br />

Körper, Tanz, Jonglage und elektronischer<br />

Livemusik von und mit Jonas Althaus.<br />

Premiere im Sudhaus Warteck pp, Burgweg 7.<br />

Infos www.random3.net. Tickets 061 681 04 15.<br />

Weitere Vorführungen 4. & 5.9., 10. bis 12.9.<br />

22.00 Pink Friday@CU Club:<br />

Steinentorstr. 35. DJ Peeza & Friends<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Bootylicious.<br />

RnB mit DJ Chris<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruisy Friday<br />

22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Schlagerpiste<br />

mit Hauch von Canzoni & Chansons;<br />

Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss<br />

90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus<br />

Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro College.<br />

DJ Nick Harvey<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />

Letzipark). DJs Klangkosmetiker, Rolf Imhof<br />

& Jux. Bis 02h Gratiseintritt<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode sportsLAB - cum in sports gear<br />

23.00 HOMO@Longstreet goes Cabaret:<br />

Geroldstr. 15. Diverse DJs<br />

SA 04. Sept.<br />

Basel<br />

22.00 Isola Club@Club en Vogue: Clarastr. 45.<br />

DJ Mary mit Sound der 70er bis heute<br />

Bern<br />

22.00 Julius Party im Du Nord: Lorrainestrasse 2.<br />

DJ Versace. Fr. 15.–, Vorverkauf Fr. 10.– im<br />

Restaurant Du Nord. Weitere Infos siehe<br />

www.juliusparty.ch<br />

Luzern<br />

22.00 Uferlo s: Schwul-lesbisches Zentrum<br />

LesBiSchwule Party von Halu & Why Not<br />

Offstream on tour. The alternative party<br />

for gays, lesbians and friends. Infos:<br />

www.offstream.ch & www.halu-luzern.ch<br />

Thurgau<br />

19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5,<br />

9545 Wängi Goldies-Show mit Spaghettiplausch.<br />

Diva International zeight ihre One<br />

(Wo)man Show mit Klassiker der Musikgeschichte.<br />

Fr. 16.– für Menu & Show. Anmeldung<br />

und Info bis 31.8. bei anmeldung@<br />

hot-tg.ch oder 077 401 31 76 (Roger)<br />

www.exx-party.ch<br />

Samstag 2. Oktober <strong>2010</strong><br />

23.00 till late<br />

DJ José Parra (Zürich)<br />

aliens.ch, MoonRage<br />

DJ Ajaxx (Zürich)<br />

Flexx, Revolution (Zürich)<br />

Zürich Pride Festival<br />

progressive<br />

tribal-house<br />

tech-house<br />

Albulastrasse 38<br />

8048 Zürich<br />

rrvk.com


Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

Winterthur<br />

19.00 G O !:GayOstschweiz geht ans Seemer Dorffest<br />

<strong>2010</strong> in Winterthur mit Essen. Zelt und<br />

Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />

DJ Marc S<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />

Cruising unlimited<br />

22.00 Naughty & Gorgeous PopCorn:<br />

70er bis 90er Jahre von ABBA bis Zucchero<br />

mit DJs Harry M & Sonik. Xces Club, Albulastr.<br />

40. Die spezielle Testosteron-Party<br />

ohne Dresscode für alle.<br />

Infos www.testosteron-party.ch<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Jump the house. DJ Gaetano<br />

23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Flexx-Party.<br />

DJ Vasco & Willi P mit progressive, tribalhouse,<br />

tech-house. Infos www.flexx-party.ch<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />

Letzipark). Party inklusive Afterhour, welche<br />

zu unterschiedlichen Zeiten beginnt<br />

und endet. Johann & Micha Birthday.<br />

DJs La Luna, Liquid Soul, Kularis (live), Beat<br />

Herren & Mullekular. Afterhour ab 10h bis<br />

22h mit DJs Angy Dee, Citizen Kain, TonTon<br />

& Ezikiel<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass X-treme Leather & Rubber<br />

SO 05. Sept.<br />

Winterthur<br />

10.00 G O !:GayOstschweiz geht ans Seemer Dorffest<br />

<strong>2010</strong> in Winterthur mit Essen. Zelt und<br />

Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch<br />

Zürich<br />

07.25 HAZ Outdoor: Wanderung im Prättigau<br />

von Stels / Mottis bis St. Antönien Platz (5 bis<br />

6 Stunden). Für Leute, welche eine Abkürzung<br />

möchten, besteht diese Möglichkeit.<br />

Treff Zürich HB 07.25h beim Abfahrtsgleis<br />

(Gleiskopf) IC nach Chur (Abfahrt 07.37h).<br />

Alle Infos und Anmeldung bis 02.09. siehe<br />

www.haz.ch/outdooraktuell<br />

19.00 Tanzleila in der Kanzleiturnhalle:<br />

Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard,<br />

ab 21h querbeet flohmarktmusik mit<br />

DJ Madame Chapeau, ab 23h elektrotech<br />

mit DJane Sabaka<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse<br />

MO 06. Sept.<br />

Winterthur<br />

11.00 GO!:GayOstschweiz geht ans Seemer<br />

Dorffest <strong>2010</strong> in Winterthur mit Essen.<br />

Zelt und Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch<br />

Zürich<br />

18.15 Referat zu Asylverfahren: unter Schengen<br />

/ Dublin für Queerrefugee mit Denis<br />

Graf von Amnesty International.<br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67, 3. Stock.<br />

Interessierte sind danach auch an die<br />

Queeramnesty-Sitzung eingeladen<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />

DI 07. Sept.<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La luna<br />

MI 08. Sept.<br />

Zürich<br />

17.00 Posibar: die andere Bar in der Tip TopBar,<br />

Seilergraben 13. Quatschen, Essen, Trinken...<br />

Infos www.posibar.ch<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2. Echte<br />

Kerle / Bärenabend Neueröffnung mit Begrüssungsgetränk<br />

und Snacks<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJs<br />

miss flash champagne & spit. «Dutch Disco<br />

Ragout» setting off a glitzy vinyl inferno<br />

«from Disco till Dawn»<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon<br />

Sauvage<br />

DO 09. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar:<br />

Albulastrasse 40/2. Anzugparty, Feierabendverkehr,<br />

ab 21h offen für alle<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser?<br />

DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Q-Bass<br />

FR 10. Sept.<br />

Winterthur<br />

22.00 Lollipop Party: im Bolero Club, Untere<br />

Vogelsangstr. 8. Schlager, Canzone,<br />

Discofloor. Infos www.lollipopparty.ch<br />

Zürich<br />

19.30 Frauenbar im GZ Riesbach: Seefeldstr. 93<br />

19.30 H A Z - C ent ro: Freitags-Centro mit speziellem<br />

kulinarischem Angebot<br />

20.00 L M Z: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />

Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7,<br />

8004 Zürich<br />

20.00 ga y: my way: Schwule Männer im<br />

Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai<br />

67. Coming-out Gespräche in Klein-gruppen<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Absolutely<br />

Disco. DJs Dynamike & Groovemaster<br />

22.00 Rage:<br />

Wagistr. 13, Schlieren darkroom – cruising<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Electro Collage. DJ La Luna<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />

Letzipark). Progressive. DJs Nonius, Quinto<br />

Elemento & Alison. Gratis-eintritt bis 02h<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode FF, SM, Bondage, Fetish<br />

SA 11. Sept.<br />

Basel<br />

22.00 il principe – most royal Swiss Gayparty:<br />

DJ Mario Ferrini (House, Electro, 90s,<br />

Partytunes) & DJ Nextaso. Querfeld-halle,<br />

Dornacherstr. 192. Fr. 20.-. Im Prinzenoutfit<br />

Fr. 10.–. Tram 16 bis Tellplatz.<br />

Infos www.feerproduction.ch<br />

Bern<br />

22.00 Endrophine: Party für Lesben und Schwule<br />

vom Partylabel Shit&Vomit. 3 Tanzflächen.<br />

DJs Mental X, Angel O., Scheinwerfer,<br />

Ginger C. Brown, Jacqui u.a. Liveact von<br />

Sängerin Franca Morgana. Im Gaskessel,<br />

Sandrainstr. 5. Fr. 20.– im Vorverkauf,<br />

Abendkasse Fr. 25.–.<br />

Infos www.shitandvomit.ch<br />

22.30 Gentleboyz the most gentle gay night in<br />

the captital:<br />

Eröffnungsevent mit DJs Darren Flecta,<br />

David Cruso & Kary, sowie Anthony Vega.<br />

Im Du Théâtre, Hotelgasse 10. Fr. 20.–.<br />

Vorverkauf Bern: Lorenzini, Basel:<br />

Tourismus (Stadtcasi-no), Zürich:<br />

Cranberry, Luzern: Coiffeure dell arte<br />

Winterthur<br />

17.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

We are family! Essen, Geniesserabend für<br />

die LesBiSchwule Com-munity im Lokal<br />

Badgasse 8 Anmeldung auf<br />

www.badgasse8.ch<br />

Zürich<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster<br />

21.30 Club Martini: DJs Santa Martini & Bingo<br />

Bongo. 60ies à GoGo & Funky Martini Jazz.<br />

Decor by Remo Arpagaus. Im MAiERs,<br />

Albisriederstr. 16, 8003 Zürich. Fr. 20.–.<br />

Infos www.clubmartini.ch<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Extrem<br />

normal – Cruising für alle<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Forward. DJ Plus 1<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr. / Shell Tankstelle<br />

(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />

welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt<br />

je Stk. Fr. 49.90<br />

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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

und endet. Future Waves. DJs Marcosis, Beat<br />

Herren, Phaxe (live), La Luna, Creator &<br />

Jacky. Afterhour ab 13h bis 22h mit<br />

DJs Tonic, David Jimenez & Tomy Gips<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass 4everybody, heute kein Dresscode!<br />

23.00 Celestial Evergreen:<br />

DJs Thomi B & Michael K - LJ Marcel<br />

Wie immer mit special lightning features,<br />

deco & morphing, darkroom<br />

for gays and friends@lotus, Zürich<br />

SO 12. Sept.<br />

Ganze Schweiz<br />

11.00 Les lacets roses: Wanderung von Teufenthal<br />

(AG) mit Essen auf dem Bauernhof<br />

Unterkulm/Steienberg. Treff um 11h Bahnhof<br />

Teufenthal (AG). Infos und Anmeldung<br />

bis 10.9. an khofmann_ch@yahoo.de<br />

Zürich<br />

14.00 EntreNous: Sunday Tea Dance Treff für<br />

tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu<br />

Standard- und lateinamerikani-schen<br />

Tänzen oder einfach zum plaudern.<br />

Club Silbando (Swisscom Gebäude),<br />

Förrlibuckstr. 62<br />

15.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Naked<br />

Party. Eintritt Fr. 10.–<br />

Kaffee & Kuchen (solange Vorrat)<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse<br />

MO 13. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Q-Bass<br />

DI 14. Sept.<br />

Bern<br />

20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />

der Reitschule. «Mr. Right», GB, E / d. Bar ab<br />

20h, Film um 20.30h.<br />

Infos www.gaybern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.<br />

HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55<br />

18.00 Triebwerk Bar:<br />

Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy Dee<br />

MI 15. Sept.<br />

Bern<br />

20.30 random: jongliert, getanzt, elektrisiert<br />

ein humorvolles Aufeinandertreffen von<br />

Körper, Tanz, Jonglage und elektronischer<br />

Livemusik von und mit Jonas Althaus. Tojo<br />

Theater Reitschule, Neubrückstr. 8. Infos<br />

www.random3.net. Tic-kets 077 480 36 37.<br />

Weitere Vorführungen bis 18.9.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2.<br />

Echte Kerle/Bärenabend<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJ Alle Farben aus Berlin<br />

Kreuzberg – electro b(u)mp<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace<br />

DO 16. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2. Sports<br />

18.00 Rosa Bavaria: Die Schwule Bierzelt-Party<br />

am Limmattaler Oktoberfest. Zündstoff, die<br />

Partyband aus dem Voralberg spielt auf.<br />

Tickets Fr. 39.– (inkl. Fr. 27.– Konsum-<br />

Voucher) sind erhältlich im Rage und in der<br />

Männerzone.<br />

Infos www.limmattaler-oktoberfest.ch<br />

18.30 Aufbruch zu neuen Horizonten: Infoveranstaltung<br />

der Zürich Versicherungs-<br />

Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Pink<br />

Cross zu den Themen: Nachhaltige Finanzund<br />

Vorsorgeplanung für gleichgeschlechtliche<br />

Beziehungen. Nachlassplanung<br />

mit Schwerpunkt auf die eingetragene Partnerschaft.<br />

Hotel Four Points by Sheraton,<br />

Sihlcity Zürich. Anmel-dung und Auskunft<br />

basel.le@zurich.ch<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Marc S<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />

DJ Groovemaster<br />

FR 17. Sept.<br />

Zürich<br />

19.00 Gay Bikers Zürich: Höck in Wetzikon.<br />

Genaue Infos über www.gaybikers.ch<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />

Cruising unlimited<br />

22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste<br />

mit Hauch von Canzoni & Chansons;<br />

Discopiste 70er/80er Disco und einem<br />

Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa,<br />

Bachata etc. Plus Karaoke Lounge.<br />

X-Tra, Limmatstr. 118<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro College.<br />

DJ G!l Everest<br />

22.30 XceS-Club: Albulastr. 40. Santa Vagina for<br />

Lesbians Queers and Gays. Live in Concert<br />

Bettina Köster. DJs Pat Pa-trisha, Aura Trauma<br />

& Mikki Leela.<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />

(beim Letzipark). Treibstoff. DJs Sarah Goldfarb,<br />

Franklin De Costa & Daniel Mehlhart<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday Naked<br />

Agenda<br />

SA 18. Sept.<br />

Basel<br />

22.30 QueerPlanet: The hot house & electro<br />

house event for gays, lezgirls & friends.<br />

DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus,<br />

Marktplatz 34. Gratiseintritte werden auf<br />

www.queerplanet.ch verlost<br />

Winterthur<br />

21.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

Wilsch tanze die queere Ü-25 Party.<br />

Opening Party mit live act von Miss<br />

Sunflower. DJ Little Miss Swede & Surprise<br />

DJs. Im XS danceclub, Werkstr. 16 (Nähe<br />

Bahnhof Winterthur-Grüze).<br />

Infos www.badgasse8.ch<br />

Zürich<br />

18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette Philipp,<br />

Zweierstr. 166<br />

19.00 Loge 70: (Schweiz) Bondage-Club Zürich &<br />

Green Berets Switzerland. Fetish Dinner im<br />

Restaurant Bubbles, Strassburgstr. 15,<br />

8004 Zürich. Apéro ab 19h, Essen ab 20h,<br />

danach Clubbesuche. Es besteht die<br />

Möglichkeit sich um-zuziehen<br />

21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Klubnacht.<br />

DJs Pra-Vos & Luc Le Grand<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Freistoss.<br />

Front Play. Sports & Sneaks<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Klubnacht. DJ La Luna<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />

Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />

welche zu unterschiedlichen Zeiten<br />

beginnt und endet. Unite. DJs Sky Janssen,<br />

Jens Zimmermann, Ezikiel & The Key (live),<br />

Joram & Helder. Afterhour ab 13h bis 22h<br />

mit DJs Joe Ferretti, High Five! & Joker<br />

23.00 Sector c; Fetish Club:<br />

Strikter Dresscode-Anlass Freistoss. Front<br />

Play. Sports & Sneaks only<br />

23.00 Madonna Party: 100% pure Madonna<br />

mit DJ Dimitri. Mit Visuals. Lotus Club,<br />

Pfingstweidstr. 70. Powered by Selection.<br />

Infos www.selectionparty.ch<br />

23.00 Jack Party: Horse Meat Disco Londons populärer<br />

Club-Export ist zu Gast. DJs Horse<br />

Meat Disco & Luke Hope (London), Juiceppe.<br />

Festsaal Kaufleuten, Pelikanplatz 18.<br />

Infos www.jackcompany.com<br />

SO 19. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag im Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23. Die Sommerpause<br />

ist vorbei, die Party steigt wieder!<br />

DJ Muscheidt – von den flotten siebziger bis<br />

heute<br />

Lausanne<br />

22.30 Jungle Gay Party: Insatiable «Carne» im<br />

MAD, rue de Genève 23. DJs Ivan Pica, Antoine909,<br />

Shequida, Severino, Filthy Luka.<br />

Live violin: Dillon. The Insatiable Gaydar<br />

Gogo-Boys. Infos www.gay-party.com<br />

Zürich<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse<br />

MO 20. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar:<br />

Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />

53


Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

DI 21. Sept.<br />

Aarau<br />

20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe. Treff Pizza essen<br />

im Restaurant Traube Hirschthal. Anmeldung<br />

bis 07.09. bei vicki53@gmx.ch<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar:<br />

Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />

22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />

Duplexx DJ Upspace<br />

MI 22. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Echte<br />

Kerle / Bärenabend<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch<br />

21.30 T&M Disco:<br />

Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />

22.30 AAAH!:<br />

Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />

DO 23. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2.<br />

Anzugparty. Feierabendverkehr.<br />

Heute ist Vollmond!<br />

21.00 Laby Bumb@Labor Bar: Schiffbaustr. 3.<br />

Party für Lesben und FreundInnen.<br />

Infos www.ladybumb.ch<br />

FR 24. Sept.<br />

Zürich<br />

12.00 L obby- B a r: Spitalgasse 3. Die Bar wird<br />

geschlossen, deshalb Ustrinkete bis 26.9.<br />

18.30 BaeroPolis Zürich: Zürcher Bären Treff im<br />

Davis Pearl Bar, Birmensdorferstr. 83<br />

19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im<br />

HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 Queertango: Queer Milonga für Schwule,<br />

Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />

Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />

21.00 Cranberry Bar:<br />

Glitzerberry Night mit DJ Glitzerhaus<br />

22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Darkroom.<br />

Cruising<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />

(beim Letzipark). Progressive. DJs Jacky,<br />

Marcosis & Oli. Freier Eintritt bis 02h<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />

Dresscode Motorbiker, Leather & Rubber<br />

SA 25. Sept.<br />

Bern<br />

20.00 Östrosteronia Part 1:<br />

«Trans dich glücklich», Party zur Gründung<br />

des Transgendernetzwerks Schweiz.<br />

Ab 20 Uhr Snacks und Ansprache von<br />

Alecs Recher. Ab 21 Uhr Konzert mit der<br />

Homopunkband «n importe quoi» und<br />

Schlagzeugsolo von «Drumilia» anschliessend<br />

Disco mit den DJs Anouk Amok<br />

(80erRockPop), DJ Alex (Trash), Spooky<br />

Dolls Surgery (RockPunkrock) und DJ Luisa<br />

(DetroitMinimalIndustrialGoth). Überraschungsperformance<br />

und «Styling Corner<br />

by the Dreamkings». Im Frauenraum der<br />

Reitschule, Neubrückstr. 8<br />

Chur<br />

14.00 Schlagerparade <strong>2010</strong>: Der Umzug der 14.<br />

Schlagerparade startet um 14h auf dem<br />

Parkplatz der Stadthalle Chur. Die genaue<br />

Streckenführung ist von der Stadthalle<br />

durch das Welschdörfli, über die Grabenstrasse,<br />

über den Postplatz und Poststrasse<br />

zum Martinsplatz. Livekonzerte auf der<br />

Schlagerbühne Arcas ab 16h. Ab 23h Schlagerparties<br />

in diversen Lokalen.<br />

Infos www.schlagerparade.ch<br />

Zürich<br />

22.00 Boyahkasha!: Gayparty im Acqua,<br />

Mythenquai 61 mit 2 Dancefloors.<br />

Clubfloor DJs Luc Le Grand, Raffiness &<br />

Zör Gollin (Boyahsound). Penthouse Floor<br />

mit DJ Gaetano (House). Infos:<br />

www.boyahkasha.ch & www.acquaclub.ch<br />

22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Darkroom.<br />

Cruising. Bierpass 3 für 2<br />

23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />

Anlass Yellow. Bierpass 3 für 2<br />

23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />

(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />

welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt<br />

und endet. fierjahreszeiten. DJs Artemiss,<br />

Clubixx, Alison, Steffi, M&D Babes. Afterhour<br />

ab 10h bis 22h mit DJs Beat Herren,<br />

Ezikiel, Wandler & Sonik


.<br />

CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

SO 26. Sept.<br />

Basel<br />

21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />

am Sonntag im Keller des Restaurants<br />

Hirscheneck, Lindenberg 23 (Sommerpause<br />

bis 18.9.) DJ High Heel On Speed – Glam<br />

Electrorock<br />

Winterthur<br />

10.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />

Sonntagsbrunch im Lokal Badgasse 8.<br />

Anmeldung erforderlich über<br />

www.badgasse8.ch<br />

Zürich<br />

09.00 HAZ Outdoor: Herbstwanderung im Zürcher<br />

Oberland. Infos und Anmeldung über<br />

www.haz.ch/outdooraktuell<br />

09.00 Gay Bikers Zürich: Schlusstour. Genaue<br />

Infos über www.gaybikers.ch<br />

19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday<br />

Nacked. Fr. 12.- inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />

20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5<br />

(Kongresshaus) Music by DJ X-Child<br />

MO 27. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar:<br />

Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />

DI 28. Sept.<br />

Bern<br />

20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />

der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />

«Love Sick» Rumänien, OV/d.<br />

Infos www.gay-bern.ch/uncut<br />

Zürich<br />

12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.<br />

HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55<br />

18.00 Triebwerk Bar:<br />

Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />

19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />

Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot<br />

Café, Badenerstr. 138<br />

23.00 Selection Party im Lotus Club: P fi ng s t-<br />

weidstr. 70. Infos www.selectionparty.ch<br />

MI 29. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Echte<br />

Kerle / Bärenabend<br />

20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café<br />

Rathaus, Limmatquai<br />

20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />

Sihlquai 240 DJ Heldin im Chaos –<br />

electro clash electro trash<br />

! Checkpoint Zürich<br />

Konradstrasse 1<br />

www.checkpoint-zh.ch<br />

044 455 59 10<br />

@ Barfüsser<br />

Café-Bar-Sushi<br />

Spitalgasse 14<br />

www.barfuesser.ch<br />

# Apollo<br />

Sauna<br />

Seilergraben 41<br />

$ Restaurant<br />

Johanniter<br />

044 253 62 00<br />

Geöffnet bis 04:00 Uhr<br />

www.johanniter.com<br />

% The Dynasty Club<br />

3 Bars – 1 Entrance<br />

Zähringerstrasse 11<br />

www.dynastyclub.ch<br />

^ Cranberry Bar<br />

Metzgergasse 3<br />

www.cranberry.ch<br />

& Rathaus Café<br />

Limmatquai 61<br />

www.rathauscafe.ch<br />

* Tip Top<br />

Seilergraben 13<br />

www.tiptopbar.ch<br />

\<br />

!<br />

Rathausbrüc<br />

hausbrücke<br />

DO 30. Sept.<br />

Zürich<br />

18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Sports<br />

19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />

Männer und Frauen 19h Treff im Café<br />

Rathaus, ab 20.30h Bistro Marion<br />

Limmatquai<br />

Limmatquai<br />

Rudolf-Bruhn-Brücke<br />

Central<br />

Metzgergasse<br />

&<br />

Marktgasseasse<br />

Limmatquai Limmatquai<br />

Mühlegasse<br />

^<br />

Metzgerg^<br />

Häringstr.<br />

Inserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.ch<br />

Niederdorfs<br />

fstr<br />

tr.<br />

BM<br />

Zähringerst Zähringerstr.<br />

Seilergraben<br />

Seilergraben<br />

Spitalgasse<br />

asse<br />

Grossmünster<br />

Utoquai<br />

Quaibrücke<br />

$ BO#<br />

(BP<br />

BQBO<br />

% MühlegBP<br />

BN<br />

BL<br />

@<br />

SBB<br />

Haupt-<br />

bahnhof<br />

Spitalg@<br />

Hirschen-<br />

Platz<br />

Bellevue-<br />

Platz<br />

Rämistr.<br />

*<br />

Gay Live-Date<br />

0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min. ab Festnetz<br />

( Paragonya<br />

Wellness Club<br />

Mühlegasse 11<br />

www.paragonya.ch<br />

BL G-HOTEL<br />

Marktgasse 14<br />

+41 (0)44 250 70 80<br />

AAAH! Trendclub<br />

Dancefloor & Cruising<br />

T&M Club<br />

Live DJs & Performance<br />

PIGALLE Bar<br />

Evergreens & Schlager<br />

BM Leonhards Apotheke<br />

Stampfenbachstrasse 7<br />

BN Lobby<br />

Cocktail Bar<br />

Spitalgasse 3<br />

Agenda<br />

BO Macho City Shop<br />

Häringstrasse 16 www.macho.ch<br />

BP Predigerhof<br />

Mühlegasse 15<br />

www.predigerhof.ch<br />

BQ HaarSturm<br />

Hair&Beauty<br />

Häringstrasse 14, 043 243 79 07<br />

www.haarsturm.ch<br />

19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />

z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />

20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule<br />

Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,<br />

Sihlquai 67<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />

Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />

Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber,<br />

Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach<br />

Grafik / Layout / Litho: Hubertus Design, Deny Fousek, Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />

Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />

Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />

Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />

55


Photography - WALTER PFEIFFER<br />

JACK<br />

18.09.10<br />

The<br />

Saturday<br />

Night Fever<br />

Issue«<br />

HORSE<br />

MEAT<br />

DISCO<br />

London«<br />

LUKE<br />

HOPE<br />

London«<br />

JUICEPPE«<br />

Don't<br />

Stop The<br />

Music and<br />

Feel Love<br />

All Night<br />

Long«<br />

Saturday<br />

18.09.10<br />

23:00<br />

Festsaal<br />

Pelikan<br />

Platz<br />

Zurich<br />

WWW.<br />

JACK<br />

COMPANY<br />

.COM<br />

hb4_AZ_<strong>Cruiser</strong>_180910_Zeitung _215x290.indd 1 20.08.10 11:18

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