Cruiser September 2010
Cruiser September 2010
Cruiser September 2010
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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Dieses Magazin ist schwul<br />
Photographer Patrick Mettraux, EuroPride<br />
Warschau, Pride Brighton, Nudie-ty, Mine Vaganti,<br />
Ferzan Ozpetek, Kim Wilde, Cirque du Soleil, Mark<br />
Halasi, Waria Mariani, Palazzina Grassi in Venedig
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Editorial<br />
Warschau, Brighton, Lecce<br />
Unsere Reisevorschläge? Nein, anhand dieser «Destinationen» beleuchten wir die Unterschiede<br />
in der Akzeptanz der schwullesbischen Lebensweise. An die Pride in Warschau reisten Vertreter<br />
aller wichtigen schwullesbischen Organisationen der Schweiz, um geschlossen Solidarität zu zeigen<br />
mit den Menschen, die dort in einer ungleich schwierigeren Situation leben als hierzulande.<br />
In Brighton hingegen scheint die Toleranz grenzenlos zu sein. Die dortige Pride ist längst von Heterosexuellen<br />
vereinnahmt worden und sozusagen ein Karneval der Massen. Und wie es sich als<br />
Schwuler im südlichen Italien lebt, zeigt der Film «Mine Vaganti».<br />
Martin Ender, Verleger<br />
6<br />
Das war Warschau<br />
Die erste EuroPride Osteuropas<br />
8<br />
Brighton Pride – Karneval der Massen<br />
Die wenigsten der Besucher waren schwul<br />
14<br />
Familiäre Minen in Apulien<br />
Ein wertvoller Beitrag von Ferzan Ozpetek<br />
24<br />
Kim Wilde: Neues Comeback!<br />
Die Pop-Ikone der 80er gibt nochmals Gas<br />
32<br />
Varekai – die Show<br />
Cirque du Soleil mit einer neuen fantastischen Show<br />
36<br />
Allah und die Waria<br />
Die Waria in Indonesien sehen sich als drittes Geschlecht<br />
News 4 • Prominent 10 • Als ich schwul wurde 12 • Fashion 13 • Ferzan Ozpetek 17<br />
Szene 18 • Beauty 22 • Fotostrecke 25 • Kultur 38 • Musik 40 • Film 41 • Palazzina Grassi 42<br />
Buch 43 • BOX-STOP 44 • Rainbowline 45 • Hildegard 46 • Dr. Gay 47 • VEGAS 47 • Agenda 48<br />
3
News CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Seattle<br />
Freddie Ljungberg findet<br />
schwul cool<br />
Steht das ultimative Selbst-Outing eines grossen<br />
Fussballstars bevor? Gerüchte, Freddie (Karl<br />
Frederik) Ljungberg sei schwul, gibt es schon<br />
seit den Zeiten, als der Schwede für Arsenal London<br />
kickte. Nun hat der 33 Jahre alte Fussballer,<br />
der inzwischen bei den «Seattle Sounders» in<br />
den USA unter Vertrag steht, gesagt, er habe<br />
gar nichts gegen solche Gerüchte. «Ich bin stolz,<br />
Gegenstand solcher Gerüchte zu sein», sagte<br />
Ljungberg, der gut aussieht, Mode liebt und sich<br />
auch schon als Model für Calvin-Klein-Unterwäsche<br />
betätigt hat, in einem Interview. Der Fussballgott<br />
mit einer Vorliebe für Musicals fügte<br />
mit Betonung hinzu: «Ich weiss wirklich nicht,<br />
warum das die Leute so interessiert. Ich habe<br />
die Entscheidung getroffen, nicht darüber zu<br />
sprechen.»<br />
Staffordshire<br />
Hooligans werden<br />
schwulenfreundlich<br />
Ausgerechnet die rabiatesten Hooligans haben<br />
sich zu toleranten Mitbürgern gewandelt. 93<br />
Prozent aller englischen Fussballfans finden,<br />
dass Schwulenfeindlichkeit im Sport nichts<br />
mit Fair Play zu tun hat. Das ist das Ergebnis einer<br />
Online-Befragung der Universität der Grafschaft<br />
Staffordshire in Stoke-on-Trent. «Es gibt<br />
eine neue Generation von Fussballfans, Managern,<br />
Trainern und Spielern. Sie scheren sich<br />
nicht viel um die sexuelle Orientierung einer<br />
Person», sagte Soziologieprofessor Ellis Cashmore.<br />
Dennoch hat sich in Grossbritannien,<br />
wie auch in keiner anderen grossen Fussballnationen,<br />
bislang kein Spitzenspieler während<br />
seiner Profilaufbahn geoutet. Mutige Ausnahme<br />
war der Stürmer Justin Fashanu, der aber<br />
für sein Outing mit seinem Leben bezahlte. Er<br />
wurde danach von den Fans so sehr gemobbt,<br />
dass er sich 1998 umbrachte.<br />
Wien<br />
«Zur Zeit» mal wieder Homohatz<br />
Die rechtslastige österreichische Partei «FPÖ»<br />
hat sich einmal mehr als schwulenfeindliche politische<br />
Vereinigung bewiesen, obwohl es inzwischen<br />
ein mehr als offenes Geheimnis ist, dass<br />
ihr tödlich verunglückter Gründer und Führer<br />
Jörg Haider schwul war. In einem Artikel in<br />
dem der FPÖ nahestehenden Magazin «Zur Zeit»<br />
hetzten die braunen Politiker über den schwulen<br />
Stadtführer «Queer Guide». Als «Wien-Führer für<br />
Perverse» diffamierten sie den Stadtführer und<br />
mokierten sich in schlimmster rassistischer Manier<br />
über einen «groben Fehler» des «Queer Guide».<br />
«Auf den Photos lächelnder, händchenhaltender<br />
Damen und Herren zeigt sich die heile,<br />
weisse Welt von Wien Tourismus – keine Neger,<br />
Transgender oder Migranten. Wenn das mal keine<br />
Klagen wegen Diskriminierung gibt …»<br />
Iran<br />
Todesurteil für schwulen<br />
Iraner<br />
Wegen Ehebruchs ist eine Frau im Iran zum<br />
Tod durch Steinigung verurteilt worden. Der<br />
Fall hat Entsetzen und Proteste in der ganzen<br />
Welt ausgelöst. Zu Recht. In die Weltpresse hat<br />
es Ebrahim Hamidi leider noch nicht geschafft,<br />
obwohl sein Fall nicht minder verabscheuungswürdig<br />
und entsetzlich ist. Der junge Mann<br />
wurde am 21. Juni von einem Provinzgericht<br />
im Iran wegen der angeblichen Vergewaltigung<br />
eines Mannes zum Tode verurteilt, obwohl das<br />
angebliche Opfer gestanden hatte, den Vergewaltigungsvorwurf<br />
frei erfunden zu haben.<br />
«Es gibt keinen Beweis, dass Hamidi schwul ist<br />
oder er irgendein Verbrechen begangen hat»,<br />
hiess es in dem Internetportal Gay Middle East.<br />
«Diese Exekution muss gestoppt werden. Dafür<br />
brauchen wir Ihre Hilfe.»<br />
Coachella Valley<br />
Bestsellerautorin sagt sich<br />
vom Christentum los<br />
Weil Religionen für Schwule, Lesben und Frauen<br />
nur Hass und Diskriminierung übrig haben, hat<br />
die amerikanische Bestsellerautorin Anne Rice<br />
(«Interview mit einem Vampir») sich vom Christentum<br />
losgesagt. Der Tropfen, der das Fass<br />
zum Überlaufen brachte, waren radikale, von<br />
den Republikanern unterstützte evangelikale
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
News<br />
Kirchen in den USA, die sich für die Todesstrafe<br />
für Homosexuelle einsetzen. «Vielleicht können<br />
die Menschen, die die Lehren Christi ernst<br />
nehmen, keine Christen sein», schrieb die 68<br />
Jahre alte Rice auf ihrer Facebook Seite. Weiter<br />
schrieb die Mutter eines offen schwulen Sohnes:<br />
«Ich weigere mich, gegen weltlichen Humanismus<br />
zu sein. Ich weigere mich, gegen das Leben<br />
zu sein. Im Namen Christi sage ich mich vom<br />
Christentum los.»<br />
New York<br />
Eminem für Homo-Ehe<br />
Es ist noch nicht lange her, dass Rüpel-Rapper<br />
Eminem in seinen Songtexten und in Interviews<br />
mit Ausfällen gegen alles und jeden aufwartete.<br />
Neuerdings schlägt der 37-Jährige mildere<br />
Töne an. Jetzt hat sich Eminem gar für<br />
die Homo Ehe ausgesprochen, wenn auch in<br />
gewohnt sarkastischer Weise. «Wenn sich zwei<br />
Menschen lieben, warum nicht?», sagte er gegenüber<br />
der «New York Times», fügte aber hinzu,<br />
dass Schwule genau die gleiche Chance haben<br />
sollten, unglücklich zu werden wie Heten<br />
in ihren Ehen. Auch auf seiner neuen Platte<br />
schlägt Eminem nachdenklichere Töne an. «Das<br />
ist mein neues tolerantes Ich!», erklärte der Megastar,<br />
fügte aber die Warnung hinzu, dass sein<br />
anderes künstlerisches Alter ego, der Widerling<br />
Slim Shady, noch immer existiere.<br />
New Jersey<br />
Beim Cruising von Polizei<br />
erschossen<br />
Das Cruising eines 48 Jahre alten Mannes in<br />
einem Park im US-Bundesstaat New Jersey endete<br />
tödlich. Eine Polizeistreife auf der Jagd nach<br />
schwulen Männern erschoss DeFarra Gaymon.<br />
Der Mann habe sich gegen seine Verhaftung<br />
gewehrt und einen Fluchtversuch unternommen,<br />
verteidigte die Polizei von Atlanta den<br />
Todesschuss. Der tödliche Schuss traf den Geschäftsmann<br />
in die Brust. Gaymon war ein Familienvater<br />
mit einem Doppelleben, der seine<br />
Teilnahme an einem Klassentreffen nutzte, um<br />
in seiner Heimatstadt Newark seinen schwulen<br />
Neigungen mal wieder nachzugehen. Seine Familie<br />
warf der Polizei vor, «einen Unschuldigen<br />
getötet» zu haben. Die Polizei zeigte sich jedoch<br />
ihrem schiesswütigen Kollegen gegenüber verständnisvoll<br />
und beurlaubte ihn wegen «Traumatisierung».<br />
Washington D. C.<br />
Hillary Clinton für schwule<br />
Menschenrechte<br />
Hillary Clinton hat einmal mehr betont, dass<br />
die Rechte Homosexueller zu den Menschenrechten<br />
gehören. Bei dem Empfang von Vertretern<br />
schwul-lesbischer Organisationen im<br />
Weissen Haus aus Anlass der Gay Pride Saison<br />
<strong>2010</strong> sagte die amerikanische Aussenministerin,<br />
sie habe sich schon während der Präsidentschaft<br />
ihres Mannes Bill Clinton für die Rechte<br />
Schwuler und Lesben eingesetzt. «Ich war die erste<br />
First Lady, die bei einer (Gay) Parade mitmarschiert<br />
ist.» Dann erinnerte Clinton an die Opfer<br />
homophober Gewalt: «Männer und Frauen werden<br />
verfolgt, geschlagen, sexuell missbraucht,<br />
sogar getötet – nur weil sie das sind, was sie sind<br />
und lieben, wen sie lieben.» Clinton versprach,<br />
im «politischen Dialog über Menschenrechte...<br />
immer die Rechte der Lesben, Schwulen, Bisexuellen<br />
und Transsexuellen miteinzubeziehen.»<br />
Mexiko<br />
Homo-Ehe besteht Verfassungstest<br />
Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Mexiko<br />
City verstösst nicht gegen die Verfassung.<br />
Das entschied Ende Juli der oberste Gerichtshof<br />
des Landes in der Klage gegen die Homo-Ehe der<br />
konservativen Regierung von Präsident Felipe<br />
Calderón. Die Richter befanden, Fortpflanzung<br />
sei kein «grundlegender Bestandteil der Ehe»,<br />
wie die Regierung argumentierte. Vielmehr sei<br />
Familie ein «offenes Konzept», das in der Verfassung<br />
Mexikos nicht näher definiert sei. Mexiko<br />
City hatte Ende vergangenen Jahres die Homo-<br />
Ehe beschlossen. Seit Inkrafttreten des Gesetzes<br />
im März dieses Jahres haben sich 300 Paare vor<br />
dem Standesbeamten das Ja-Wort gegeben.<br />
Surabaya<br />
Deutsche Regierung verurteilt<br />
Gewalt in Indonesien<br />
Die deutsche Bundesregierung sieht die Proteste<br />
gegen die ILGA-Konferenz in Indonesien als<br />
Werk radikaler religiöser Gruppen an. Die Konferenz<br />
des Internationalen Lesben- und Schwulenverbandes<br />
(ILGA) sollte Ende März in Surabaya<br />
stattfinden. Polizei und Stadtverwaltung von<br />
Surabaya gaben jedoch dem Druck militanter<br />
muslimischer Organisationen nach und verboten<br />
die Veranstaltung in letzter Sekunde. «Die<br />
Bundesregierung sieht in den Vorfällen den Versuch<br />
einzelner sehr konservativer bis radikaler<br />
religiöser Gruppen in Indonesien, die Rechte<br />
von Homosexuellen einzuschränken», hiess es<br />
in einer Antwort der Regierung in Berlin auf<br />
eine parlamentarische Anfrage der Grünen.<br />
Die deutsche Botschaft in Jakarta stehe aber mit<br />
Homo-Aktivisten in Kontakt und habe ihnen<br />
Unterstützung angeboten.<br />
Erftstadt<br />
Theologe rechnet mit katholischer<br />
Kirche ab<br />
David Berger ist arbeitslos. Der Jobverlust dürfte<br />
den deutschen Theologen aber wenig überrascht<br />
haben. In seinem Beitrag «Ich darf nicht<br />
länger schweigen» für die deutsche Tageszeitung<br />
«Frankfurter Rundschau» (FR) hat sich der<br />
Theologe an der «Päpstlichen Akademie des heiligen<br />
Thomas von Aquin» in Rom als schwuler<br />
Mann geoutet, nachdem Mitglieder der Fördergemeinschaft<br />
der Akademie in dem Facebook-<br />
Profil Bergers «eindeutig das Verwurzeltsein in<br />
einem homosexuellen Milieu» entdeckt hatten.<br />
Gegenüber der FR beschied Berger der katholischen<br />
Kirche «ein System perfider Unterdrückungsmechanismen».<br />
Berger fragt: «Wovor hat<br />
die Kirche Angst.» Unter der Regentschaft von<br />
Papst Benedikt XVI. hat die Schwulenhatz der<br />
Kirche zugenommen. Immer mehr Priester werden<br />
wegen angeblicher Homosexualität entlassen<br />
und immer mehr Erzbischöfe setzen Homosexualität<br />
mit Pädophilie gleich.<br />
Hamburg<br />
Bedauernswerte Rücktritte<br />
Deutschlands Gay Community bedauert den<br />
Rücktritt von gleich zwei schwulenfreundlichen<br />
Persönlichkeiten. Im Juli trat Hamburgs<br />
evangelische Bischöfin Maria Jepsen als Reaktion<br />
auf den Vorwurf zurück, einen Fall von sexuellem<br />
Missbrauch vertuscht zu haben. In einer<br />
Stellungnahme einer Hamburger Schwulenorganisation<br />
hiess es: «Bischöfin Jepsen hat sich in<br />
besonderer Weise stets für Menschen engagiert,<br />
die sexuelle Diskriminierung erfahren und unter<br />
sexualisierter Gewalt gelitten haben.» Ebenfalls<br />
im Juli kündigte Hamburgs offen schwuler<br />
Bürgermeister Ole von Beust seinen Rückzug<br />
aus der Politik an. Von Beust war der erste Spitzenpolitiker<br />
der konservativen CDU, der sich als<br />
schwuler Mann outete. Darüber hinaus hat er<br />
als Chef der ersten schwarz-grünen Koalition in<br />
Deutschland Politgeschichte in geschrieben.<br />
5
Gesellschaft CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Das war Warschau<br />
Eindrücke und Beeindruckendes von der ersten<br />
EuroPride Osteuropas<br />
Von Michael Rüegg<br />
6
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Gesellschaft<br />
Das Publikum im Flieger nach Warschau war<br />
schwuler als in jeder Edelweiss-Maschine<br />
nach Mykonos – doch die Reise sollte nicht<br />
dem Vergnügen dienen. Der Anlass war ein<br />
politischer, trotz Party, trotz Restaurants und<br />
trotz Spaziergängen im pittoresken Herzen von<br />
Polens Hauptstadt. Zum ersten Mal fand eine<br />
EuroPride in Osteuropa statt. Was das hiess,<br />
wusste niemand so recht.<br />
Wer in Polen, Russland, im Baltikum oder auf dem Balkan eine Homo-<br />
Demo organisieren will, dem werden in der Regel die Türen vor der Nase<br />
zugeknallt. 2005 verbot der mittlerweile abgestürzte Präsident Kaczinski<br />
die Gay Pride in Polen. Also demonstrierte man stattdessen gegen das<br />
Pride-Verbot und kriegte teils kräftig Haue dafür. Ein paar Jahre später<br />
befand der in dieser Sache angerufene Europäische Gerichtshof das Verbot<br />
für widerrechtlich. Nun waren die Augen Europas auf Polen gerichtet,<br />
wo im Vorfeld die Botschafter der westlichen Länder stark für die Euro-<br />
Pride lobbyiert hatten. Dass die Schweizer Medien mit Ausnahme der NZZ<br />
kaum über den Anlass berichteten, wollen wir mal der Tatsache anlasten,<br />
dass wir kein EU-Mitglied sind, sonst müsste man nämlich zwangsläufig<br />
behaupten, die machoid geprägte Schweizer Medienlandschaft sei ein<br />
ignoranter Haufen.<br />
Einen Vorgeschmack auf die Parade, die gegnerische Mischung aus Katholizismus<br />
und Nazi-Propaganda, bot der vor dem Sofitel versammelten<br />
Schweizer Delegation am Samstagmittag eine Gegendemonstration von<br />
auffällig kurzhaarigen jungen Männern, die dumpfe Choräle zum Besten<br />
gaben und Banner in Polens Nationalfarben schwangen – nachdem wir<br />
Abends zuvor bereits zwei Bischöfen begegnet waren, die in einer kleinen<br />
Menschenmenge mit hübschen Trachtenfrauen gegen uns gebetet hatten.<br />
Die paar hundert jungen Faschos verstreuten sich jedenfalls just in dem<br />
Park, durch den wir zum Ausgangspunkt schlenderten. Entsprechend angespannt<br />
war die Situation, und dass ein alter Sack unter einem Laubbaum<br />
«Switzerland go home» in ein Megafon krächzte und nebenan gepanzerte<br />
Polizisten einen Schläger abführten, machte es auch nicht besser.<br />
Hoi, Sali, sind er ä da?<br />
Wie schön, dass irgendwann mal das rote T-Shirt mit dem weissen Kreuz<br />
zur Mode erkoren wurde. Ohne sich abzusprechen, waren zwei Drittel der<br />
Eidgenossinnen und -nossen darin erschienen, und davon gab es etliche.<br />
Keine zehn Meter konnte man gehen, ohne auf ein bekanntes Gesicht zu<br />
stossen. Network war gut vertreten, die Präsidenten von Pink Cross, HAZ<br />
und HALU waren da, Wybernet und etliche, die sich irgendwo angehängt<br />
hatten. Einige Herren verteilten ein paar tausend Toblerönchen, die sie in<br />
einer Kühlbox mitführten, als süssen Gruss aus Gay Switzerland.<br />
Doch bevor die Parade losging, spitzte sich die Situation erst einmal zu.<br />
Aus dem Park drängten skandierende junge Polen, die faule Eier, Steine,<br />
Flaschen und Rauchbomben in unsere Richtung warfen. Hunderte Polizisten<br />
waren zur Stelle und hinderten in Kampfmontur die gewaltbereiten<br />
Demonstranten daran, die Parade zu sprengen, bevor sie überhaupt<br />
starten konnte. Unter der drückenden Hitze (über 35°C, herrje) warteten<br />
die Paradeteilnehmer und die immer lauter trötendenden Vuvuzelas<br />
zeugten von wachsender Ungeduld. Dann endlich ging es – der Führer des<br />
polnischen Linksbündnisses, das als einzige politische Kraft im Land auf<br />
unserer Seite stand, durchtrennte das Band und grimmige Dykes on Bikes<br />
brummten los. In dichten Einerkolonnen marschierten Polizisten und polizeiliche<br />
Hilfskräfte links und rechts der Parade, insgesamt zweitausend<br />
sollen es gewesen sein. Plakate, auf denen Strichmännchen Analsex praktizieren,<br />
religiöse Parolen auf Pappkarton und junge Männer mit Stinkefingern<br />
in der Luft säumten die Alleen. Ein aufblasbarer Regenbogensdiskus<br />
wurde aus der Parade heraus in die Höhe geworfen, aufgefangen und<br />
wieder geworfen – bis er im Abseits landete. Triumphierend schnappte<br />
sich ein Kurzhaarträger das Spielzeug und zerriss es unter dem Gegröle<br />
seiner Kollegen. Doch von den umliegenden Passanten erntete er damit<br />
keinen Applaus, sondern Kopfschütteln. Und langsam wurde klar, dass neben<br />
den massiv aufgefahrenen Fundis und Faschos auch etliche da waren,<br />
die uns gut gesinnt waren. Mit jedem Kilometer wurden die Plakate und<br />
Banner weniger, aus den Fenstern winkten alte Damen, junge Männer,<br />
alle in Unterhosen und am Strassenrand standen Familien mit Kindern.<br />
Noch, so schien es uns plötzlich, ist Polen nicht verloren.<br />
Fortsetzung auf Seite 8<br />
7
Gesellschaft CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Brighton Pride<br />
– Karneval der<br />
Massen<br />
Längst ist die dortige Pride<br />
von Heterosexuellen vereinnahmt<br />
worden.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Während in Warschau die<br />
Schwulenbewegung noch viel<br />
Arbeit vor sich hat, zeigte sich<br />
in der britischen Küstenstadt<br />
Brighton das andere Extrem.<br />
Mit 160 000 Besuchern war die<br />
«Brighton Pride» eine der wohl<br />
grössten europaweit. Und eine<br />
Verbeugung an die Toleranz:<br />
Die wenigsten der Besucher<br />
waren schwul.<br />
Preston Park am 7. August: Menschenmassen<br />
drängten sich in die sonst idyllische Grünanlage,<br />
Musik dröhnte aus jeder Ecke, der ölige<br />
Geruch von Fisch und Chips lag in der Luft und<br />
in den Kinderzelten kreischte die nächste Generation<br />
vor sich hin. Moment – Kinderzelte?<br />
Richtig, es ist die Brighton Pride, eine schwule<br />
Parade, welchen ihren Abschluss (des Nachmittags)<br />
im eingangs erwähnten Park fand – und<br />
alle feierten sie mit.<br />
Senioren wie Junioren tragen die Regenbogenflagge<br />
– oder zumindest deren Farbe im Gesicht.<br />
Und die Bierdose nicht zu vergessen. Bei<br />
strahlendem Wetter wird das grösste Fest der<br />
Stadt zelebriert. Mit 160‘000 Besuchern sprachen<br />
die Organisatoren von «the best Brighton<br />
Pride ever».<br />
Längst ist die dortige Pride von Heterosexuellen<br />
vereinnahmt worden. Die Toleranz gegenüber<br />
Schwulen im Süden Englands kennt auf<br />
den ersten Blick keine Grenzen, jedenfalls in<br />
der Woche der Pride. Eine Veranstaltung jagt<br />
die nächste, selbstverständlich alle unter dem<br />
Decknamen «Gay-Pride». Jedes Pub zeigt Flagge<br />
und bekennt sich zur Homosexualität. Oder<br />
vielleicht doch nicht?<br />
Wo waren die Schwulen?<br />
Viel eher bekennen sich die Massen wohl zur<br />
Party selbst. Was die Schwulenbewegung dort<br />
jahrelang aufbaute, geriet mittlerweile ausser<br />
Rand und Band. Und in die Kritik der Gay-Community<br />
selbst. Längst gibt es keine politischen<br />
Kundgebungen mehr. Wer sollte denn auch zuhören?<br />
Die zahlreichen Familienväter, sie sich<br />
bereits morgens mit Federboa um den Hals die<br />
Kante geben? Die unzähligen Jugendlichen, welche<br />
das Billig-Bier vom Supermarkt mit in den<br />
Park nehmen? Die schicken Bio-Familien, die<br />
mit ihren Kinderwagen jeden Durchgang in einen<br />
Hindernislauf verwandeln? Schwule jedenfalls<br />
galt es im Preston Park zu suchen. Zugegeben,<br />
das Party-Zelt einer Gay-Disco platzte aus<br />
allen Nähten, aber drum herum? Fehlanzeige.<br />
Zu Recht wird nun das Organisations-Komitee<br />
ausgewechselt, die ganze Schose soll hinterfragt<br />
werden.<br />
Brighton gilt als schwulste Stadt des Vereinigten<br />
Königreichs. 20 Prozent der Bevölkerung,<br />
so wird gemunkelt, sollen dort die gleichgeschlechtliche<br />
Liebe bevorzugen. Nicht umsonst<br />
spricht man auch vom britischen San Francisco.<br />
Und so sind Brightons Schwule und Lesben ziemlich<br />
akzeptiert, jedenfalls dann, wenn sie eine<br />
Party auf die Beine stellen. So wird in etwa der älteste<br />
Schwule der Stadt eigens zelebriert bzw. er<br />
darf die Parade auf seinem Rollstuhl anführen.<br />
Was ein CSD nie sein wollte<br />
Ansonsten gleicht die rechtliche Situation etwa<br />
der in der Schweiz: Eine Hochzeit-light und keine<br />
Chancen auf Adoption. Trotzdem ist die Toleranz<br />
der Heterosexuellen in Brighton durchaus<br />
zu würdigen. Aber die Pride wurde das, was<br />
ein CSD eigentlich nie sein sollte: ein Karneval<br />
für die Massen. Ganz ohne Sinn, einfach nur<br />
Party. Man könnte die Pride in etwa mit dem<br />
Berner Gurten-Festival vergleichen, nur das<br />
dort Schwule offen rumlaufen dürfen, ohne<br />
verprügelt zu werden (oder bis gewisse Leute<br />
sich in die Aggression saufen).<br />
Die Party im Preston Park dauerte bis acht Uhr<br />
abends. Danach zog Mann, Frau und Kind weiter<br />
an die St. James Strasse: Dasselbe in Blau, sozusagen.<br />
Der Preston Park glich danach übrigens<br />
einer riesigen Müllhalde. Es dauerte zwei Tage,<br />
bis er wieder einigermassen begehbar war.<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
Von Anfeindung über Skepsis bis zu grosser Sympathie begegnete einem<br />
an diesem Tag so ziemlich jede Emotion. Und interessanterweise standen<br />
die Blutten hier für einmal nicht in der Parade, sondern auf den unzähligen<br />
Balkonen entlang der Route. Warschau ist offenbar die Stadt, wo man<br />
an heissen Sommertagen grundsätzlich nur Unterwäsche trägt – mit Vorliebe<br />
Modelle aus der Sowjetzeit.<br />
Feiern und Flaggen verbrennen.<br />
Warschau ist kein kommunistischer Moloch. Es ist überraschend hübsch.<br />
Die Leute sind reserviert, aber freundlich. Das Essen ist nicht so schwer<br />
und fettig, wie man glaubt, und ein paar Restaurants können locker mit<br />
denjenigen in Berlin, London und Paris mithalten. Die Gayclubs haben<br />
etwas Unverbrauchtes, ein paar der Jungs erfreulicherweise auch. Die<br />
Prachtstrasse ist echter Jugendstil, wenn auch nach der Bomberei wieder<br />
aufgepeppelt und ein paar der Shops haben erfreulicherweise auch sonntags<br />
geöffnet. Das Soft-Ice wird zu penisförmigen Türmen aufgebaut und<br />
so kann man vergnügt zuschauen, wie Familienväter an etwas lutschen,<br />
was wie das Geschlechtsteil eines Schwarzafrikaners aussieht.<br />
Warschau geht aber auch unter die Haut. Vor dem Pride House, einem<br />
Kulturzentrum, das zum zentralen Treffpunkt umfunktioniert wurde,<br />
standen Plakate, die über die Situation von Schwulen und Lesben auf<br />
der ganzen Welt informierten. Und zu jeder Tageszeit blieben Passanten<br />
stehen, um zu lesen. Sie lasen über Dinge, von denen sie noch nie gehört<br />
hatten. Über Themen, die Jahrzehnte totgeschwiegen wurden. Zum ersten<br />
Mal vermutlich sahen sie eine Karte, auf der eingezeichnet war, in<br />
welchen Ländern auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Und sie blieben<br />
vor der Karte stehen, länger als je einer in Zürich stehen bleiben würde.<br />
Doch auch hier werden die Gegensätze deutlich. Während drinnen<br />
am Abend ein bunter Mix aus Heteros und Homos bei weit über 50 Grad<br />
und maximaler Luftfeuchtigkeit fröhlich feierte, versuchte draussen ein<br />
Grüppchen eine Regenbogenfahne zu verbrennen. In einem Café, das sich<br />
fürs Wochenende eine Rainbowflag ins Fenster gehängt hatte, riss ein<br />
fetter Typ sie raus, zerbrach sie und warf sie auf den Boden. Und während<br />
wir betreten daneben sassen, stürzte der junge Kellner raus und las dem<br />
Randalen die Leviten – mehr noch, er rief zwei Security-Leute und drohte<br />
mit der Polizei. Vielleicht, dachten wir danach, hätten wir aufstehen und<br />
uns dem Kellner anschliessen sollen. Denn dafür waren wir ja nach Warschau<br />
gekommen. Um zu protestieren.<br />
Doch wir sind es nicht gewohnt, auf diese Weise für unsere Rechte einzustehen,<br />
zu handeln, nicht bloss zu denken oder zu reden. Vielleicht haben<br />
wir es schlichtweg verlernt, schwule Wohlstandsverwahrlosung. Auf<br />
alle Fälle hat Warschau geholfen, die politischen Batterien aufzuladen.<br />
Denn Warschau ist nicht bloss eine Stadt irgendwo im Osten. Warschau<br />
ist der Rest der Welt, wo Schwule und Lesben noch immer unterdrückt,<br />
verfolgt, gefoltert werden.<br />
Und Warschau hat gezeigt: Es gibt noch viel zu tun.<br />
8
SHEQUIDA<br />
SONNTAG 19. SEPTEMBER<br />
INSATIABLE «CARNE»<br />
MAD>LAUSANNE<br />
Ivan Pica>Madrid<br />
(Space of Sound, Pacha)<br />
Antoine909>London<br />
(Circuit Festival, Jungle)<br />
Shequida>New York<br />
(American Star)<br />
Severino>London<br />
(Horse Meat Disco)<br />
Filthy Luka>London<br />
(Horse Meat Disco)<br />
Live violin: Dillon>Hamburg<br />
(Philharmoniker)<br />
The «Insatiable» Gaydar Gogo-Boys<br />
MAD, rue de Genève 23, LAUSANNE<br />
www.gay-party.com Tel: 021-34069 69
Prominent CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
George Michael<br />
Promis vor Gericht waren in diesem Sommer<br />
ein überaus beliebtes Fotosujet. Naomi Campbell<br />
vor dem Kriegsverbrechertribunal, Kachelmann,<br />
über den die Boulevardpresse während<br />
der gesamten Sauregurkenzeit fast täglich ausführlich<br />
berichtete oder Lindsay Lohan, die den<br />
roten Teppich gegen den orangen Gefängnis-<br />
Overall tauschte, die mit frisch aufgespritzten<br />
Lippen und neuen Extensions 13 Tage Haft<br />
absass und nun eine Million für ein exklusives<br />
Interview über diese harte Zeit verlangt.<br />
Schliesslich legte sich auch noch ein Wiederholungstäter<br />
mit der Justiz an: George Michael.<br />
Nach der Londoner Gay Pride raste der Sänger<br />
mit seinem eleganten Range Rover alkoholisiert<br />
in ein Fotogeschäft und kam erst nach mehrstündigem<br />
Verhör gegen Kaution wieder frei.<br />
Bereits vor einem Jahr rammte George einen<br />
Sattelschlepper und 2007 kassierte er wegen<br />
Fahrens unter Drogeneinfluss einen zweijährigen<br />
Ausweisentzug. Ganz zu schweigen vom<br />
legendären Vorfall in Los Angeles 1998, wo er<br />
beim Cruisen in einer öffentlichen Toilette erwischt<br />
wurde und dafür 80 Stunden gemeinnützige<br />
Arbeit leisten musste. Immerhin inspirierte<br />
ihn jener Vorfall zum Song «Outside», der<br />
zwar in den USA nur zwölfmal im Radio gespielt<br />
wurde, hierzulande hingegen zum grössten Hit<br />
seit der Wham-Zeit wurde. Seine Sänger-Karriere<br />
erklärte George zwar inzwischen offiziell für<br />
beendet, und doch dürften bald wieder berauschende<br />
Songs statt berauschter Autofahrten<br />
für Schlagzeilen sorgen: Ende <strong>September</strong> wird<br />
sein geniales Solo-Debüt «Faith» in einer neu abgemischten<br />
Version veröffentlicht. (rg)<br />
10<br />
Ronaldo<br />
Erst nach WM-Schlusspfiff und abseits des Spielfelds<br />
sorgte unser Liebling Cristiano Ronaldo<br />
für die fette Schlagzeile. Er gab bekannt, Vater<br />
geworden zu sein. Von der Mutter fehlte<br />
allerdings jede Spur. Angeblich hatte er sich<br />
für einige Millionen eine Leihmutter ausgesucht,<br />
um einen perfekten Klon in die Welt zu<br />
setzen. Da läuteten natürlich sofort die Gay-<br />
Alarmglocken. Hatte nicht Ricky Martin kurz<br />
vor seinem Coming-out die gleiche Familienplanung<br />
gewählt? Und hatte nicht Paris Hilton<br />
einst Ronaldo den Laufpass gegeben, weil ihr<br />
dieser einfach zu tuntig war? Nach allen wilden<br />
Spekulationen kam jedoch eine ganz andere<br />
Wahrheit ans Licht. Die Millionen waren lediglich<br />
als Schweigegeld gedacht, bekannt wurde<br />
die Identität der Mutter trotzdem. Ronaldos<br />
Nachwuchs ist das Ergebnis eines One-Night-<br />
Stands mit einer Kellnerin. Als diese auf seine<br />
plumpe Anmache «You, me, fuck fuck» ratlos<br />
reagierte, griff er tief in die Romantikkiste und<br />
zeichnete ein Herz auf die beschlagene Scheibe.<br />
Nun will er aber lieber seine Vorzeige-Model-<br />
Freundin Irina Shayk heiraten. Irgendwie hat<br />
der Ballkünstler mit dieser Geschichte einige<br />
Sympathiepunkte verloren, da helfen weder<br />
die knackigen Urlaubsbilder in knappen Shorts<br />
noch das Geständnis einer Ex-Bettgespielin, er<br />
sei furchterregend gut bestückt. Punkten will<br />
die Fussball-Ikone künftig übrigens auch als<br />
Designer, er will seine «CR7»-Kollektion ausweiten<br />
und sich – welch Überraschung – auch an<br />
schnittige Babykleidung wagen. (rg)<br />
Ole von Beust<br />
Berlin hat Klaus Wowereit, Zürich hat Corine<br />
Mauch, Hamburg hat Ole von Beust. Hatte, denn<br />
der schwule Bürgermeister der Hansestadt, mit<br />
vollem Namen Carl-Friedrich Arp Ole Freiherr<br />
von Beust, ist zurückgetreten. Zeitgleich mit<br />
Wowereit übernahm er 2001 das Bürgermeister-<br />
Amt, zwei schwule Stadtvorsteher der grössten<br />
deutschen Städte, die unterschiedlicher nicht<br />
hätten sein können. In Interviews zu seinem<br />
Rückzug aus der Politik sprach von Beust nun<br />
auch zum ersten Mal über sein unfreiwilliges<br />
Coming-out durch seinen Vater. «Ein Freund rief<br />
mich an und fragte, ob ich schon die Zeitung<br />
gelesen hätte. Mein Vater habe mich geoutet.<br />
Ich sagte damals: Du spinnst doch. Dann bin<br />
ich mit klopfendem Herzen zum Briefkasten<br />
gegangen.» Zu diesem Zeitpunkt auch von anderen<br />
Parteien unter Druck gesetzt, verwies<br />
von Beust stets darauf, seine Sexualität sei reine<br />
Privatsache und setzte seine Karriere als erfolgreicher<br />
Politiker ungehemmt fort, behielt sein<br />
Image als Sonnyboy. In Justizfragen griff er hart<br />
durch, setzte sich etwa für ein Alkoholverbot<br />
in öffentlichen Verkehrsmitteln ein, daneben<br />
kämpfte er auch unermüdlich für mittellose<br />
Minderheiten. Es gebe immer mehr Menschen<br />
am unteren Rand und auch immer mehr, die unverhohlen<br />
mit ihrem Reichtum angeben, so seine<br />
resignierte Bilanz zum Rücktritt. In der deutschen<br />
Gay-Community hiess es immer wieder,<br />
von Beust gehöre der falschen Partei an, sei zu<br />
konservativ. Er wird als CDU-Politiker in Erinnerung<br />
bleiben und nicht in erster Linie als homosexueller<br />
Bürgermeister, und das ist auch gut so.<br />
In der deutschen Presse konzentriert man sich<br />
derzeit sowieso viel mehr auf die heikle Frage,<br />
ob Aussenminister Westerwelle mit oder ohne<br />
Lebenspartner in schwulenfeindliche Länder<br />
reisen soll. (rg)
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Prominent<br />
TV-Herbst<br />
Wenn die lauen Sommerabende vorbei sind,<br />
zappt man doch gerne mal wieder durchs Fernsehprogramm.<br />
Nachdem wir alle Sommerloch-<br />
Wiederholungen und Aeschbachers Versuche<br />
als Schuster und Wurster bewundern durften,<br />
geht’s endlich auf in eine neue TV-Saison. Eine<br />
frische Staffel DSDS gibt’s bei RTL demnächst zu<br />
sehen, in der Jury wird diesmal Patrick Nuo für<br />
Swissness und Sweetness sorgen. Pro7 schickt<br />
eine weitere Popstars-Folge an den Start, Motto<br />
diesmal: Girls Forever. Auch das Schweizer<br />
Fernsehen gibt sich musikalisch, in «Kampf der<br />
Chöre» versuchen sich Michael von der Heide<br />
und Maja Brunner als Dirigenten. Zudem werden<br />
die grössten Schweizer Talente gesucht<br />
(Bewerbungsfrist läuft noch!), Christa Rigozzi<br />
steigt als Co-Moderatorin von Marco Fritsche<br />
auf den Heuboden und Weltwoche-Kolumnist<br />
Mark van Huisseling blamiert sich in der neuen<br />
Sat1-Promishow «MvH – The Place to be». Der<br />
TeleZüri-Kuppelsendung SwissDate sind sowohl<br />
Zuschauer als auch Kandidaten ausgegangen.<br />
Zum letzten Mal erinnern wir uns an Pattys einzigen<br />
Versuch, auch schwule Singles glücklich<br />
zu machen, der in einem Skandal endete: Der<br />
Kandidat war gar nicht an Liebe interessiert,<br />
sondern lediglich an TV-Präsenz. Jetzt werden<br />
die Zuschauer des Lokalsenders am Samstagabend<br />
mit einer Kochshow beglückt, Topf sucht<br />
Deckel, statt Single sucht Partner. Ein Fernsehprogramm<br />
zum Davonlaufen? Auch dafür das<br />
passende Format: «Adieu Heimat» auf 3+. Vielversprechendes<br />
winkt immerhin aus der Soap-<br />
Ecke: In der neusten Staffel Beverly Hills 90210<br />
(ja, gibt’s noch immer) outet sich der Tennislehrer<br />
Teddy Montgomery, und RTL zeigt ab Januar<br />
2011 die US-Kult-Gay-Serie GLEE. (rg)<br />
Anne Rice<br />
Die amerikanische Schriftstellerin Anne Rice,<br />
bestens bekannt für «Interview mit einem Vampir»,<br />
brach jüngst eine Lanze für die Homosexuellen.<br />
Um genau zu sein, brach sie mit der Kirche.<br />
Auf ihrer Facebook-Seite verkündete die 68-Jährige<br />
im August ihre Abkehr vom Christentum,<br />
weil dieses Homosexuellen, Frauen wie auch anderen<br />
Randgruppen nur Hass entgegen-bringe.<br />
Stein des Anstosses war eine radikale Baptistenkirche<br />
sowie eine von den Republikanern unterstützte<br />
Formation, welche die Todesstrafe<br />
für Homosexuelle fordert – mittels christlicher<br />
Gospel-Musik in Schulen. Anne Rice kommentierte<br />
dieses Handeln folgendermassen: «Heute<br />
höre ich auf, eine Christin zu sein. Ich bin raus».<br />
Sie weigere sich, gegen Schwule zu sein. Sie<br />
fühle sich jedoch weiterhin den Werten Christi<br />
verpflichtet, wolle aber kein Teil des Christentums<br />
mehr sein: «Vielleicht können die Menschen,<br />
die die Lehren Christi ernst nehmen, keine<br />
Christen sein», so Rice weiter. Die Sympathie<br />
der Schriftstellerin für Schwule kommt nicht<br />
von ungefähr: Ihr Sohn Christopher, ebenfalls<br />
ein Schriftsteller, ist offen schwul. Bei Facebook<br />
jedenfalls sind Tausende Kommentare im Profil<br />
eingegangen, die meisten wohlwollend. Andere<br />
hingegen wünschten (Überraschung!) der<br />
Schriftstellerin den Tod im Höllenfeuer, doch<br />
sie «danke auch diesen Leuten». (dd)<br />
Michelle<br />
Die deutsche Schlagersängerin Michelle verfügt<br />
über mindestens ebenso viele schwule Fans wie<br />
heterosexuelle. Und von denen erhielt sie, wie’s<br />
scheint, eine gehörige Portion Drama, um im<br />
harten Showbusiness zu bestehen, zumindest<br />
in der Klatschspalte. Unzählige private Tiefschläge<br />
führten wohl auch dazu, dass sich die<br />
reale Michelle bald von ihrer Bühnen-Persona<br />
distanzierte. Seit Jahren redet sie immer wieder<br />
von diversen Michelles, zeitweilig auch Tanja<br />
Thomas genannt. So wurde es schwer ihr zu folgen.<br />
Und weil so viele Charaktere in Michelle<br />
drin stecken, gab sie immer mal wieder ihren<br />
Rückzug aus der Musik bekannt. Und ein Jahr<br />
später folgte dann eine neue CD. Letzten Winter<br />
rührte sie die Schlagergemeinschaft zu tränen,<br />
als sie mit dem Album «Goodbye Michelle» nun<br />
endgültig aus dem Rampenlicht treten wollte.<br />
Florian Silbereisen weinte bitterlich, denn Michelle,<br />
die Sängerin, war die Königin des deutschen<br />
Schlagers. Und enorm erfolgreich, ihre<br />
«letzten» Lieder stürmten die Charts. Deswegen<br />
dürfte nun alles wieder vergessen sein, ganz<br />
nach dem Motto: Was kümmert mich das Geschwätz<br />
meiner gefühlten sechsten Person von<br />
gestern? Michelle plant wieder ein Comeback.<br />
Dies verkündete sie jedenfalls dem Sender RTL.<br />
Dafür reiste sie nach Hollywood, «stärker und<br />
schöner» denn je. Die Schlagerfans wird’s freuen,<br />
denn seien wir mal ehrlich, ein solch talentierter<br />
Piepmatz mit einer ziemlichen Meise<br />
kommt in diesem Genre eher selten vor. (dd)<br />
Sara Gilbert<br />
In Europa kennen wir Sara Gilbert meist nur aus<br />
der TV-Serie Roseanne. Diese ist seit 1997 eingestellt,<br />
erfreut sich aber immer wieder zahlreicher<br />
Wiederholungen. Zur Erinnerung, Roseanne<br />
war jene leicht vulgäre sowie vollschlanke<br />
Vorstadthausfrau, die den White Trash zur Komödie<br />
hochstilisierte. Und Sara Gilbert spielte<br />
deren pubertäre Göre Darlene. Diese vergnügte<br />
die Fans mit ihren unkonventionellen Weltanschauungen.<br />
Heute ist es nun Gilbert selbst, die<br />
Amerika derzeit zu schockieren vermag. Lange<br />
war ihr Privatleben in den Staaten ein Geheimnis,<br />
ein offenes zwar, aber damit ist nun Schluss.<br />
Anlässlich einer Pressekonferenz des Fernsehsenders<br />
CBS outete sich Sara Gilbert als lesbisch.<br />
Eine neue Talkshow zu Familienthemen wurde<br />
präsentiert. Alle Moderatoren, wie etwa Sharon<br />
Osbourne, wurden zusammen mit Ehepartner<br />
vorgestellt. Nur nicht Gilbert, weswegen ihr<br />
wohl der Kragen platzte. Sie bestätigte vor laufender<br />
Kamera, dass sie bereits seit 2002 mit<br />
der Produzentin Allison Adler zusammenlebe.<br />
Zusammen haben sie zwei Kinder: Sohn Levi<br />
wurde 2004 von Adler ausgetragen, während<br />
Gilbert die Tochter Sawyer 2007 zur Welt brachte.<br />
Das nennt sich wohl lesbisches Teamwork.<br />
Unaufgeregt fügte Gilbert hinzu, dass sie halt<br />
«einfach nur ihr Leben lebe» und nie in Begriffen<br />
wie «out» oder «in» denke. Ihre Serienmutter<br />
Roseanne wird’s freuen, engagiert sie sich doch<br />
selbst lautstark in der Gay-Szene. (dd<br />
11
Kolumne CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Als ich schwul<br />
wurde. (Rückblick<br />
auf die frühen<br />
Achtzigerjahre)<br />
Von Michi Rüegg<br />
Trifft man, beispielsweise auf einer Party oder<br />
Beerdigung, einen interessierten Hetero, tauchen<br />
im Verlaufe des Gesprächs drei Fragen in<br />
Bezug aufs Schwulsein besonders häufig auf:<br />
1. Wann hast du gemerkt, dass du auf<br />
Männer stehst?<br />
2. Tut das nicht weh?<br />
3. Wie kriegt man die Flecken aus der<br />
Bettwäsche?<br />
Frage 2 lässt darauf schliessen, dass die fragende<br />
Person zwar mit dem Gedanken an Analsex<br />
spielt, jedoch bislang nicht mit dem Anus an<br />
sich. Frage 3 hingegen deutet darauf hin, dass<br />
schon rumexperimentiert wurde. Am häufigsten<br />
ist jedoch Frage 1, und – welch Dilemma<br />
– sie ist auch am schwierigsten zu beantworten.<br />
Vor allem, wenn man damals, als mans rausgefunden<br />
hat, gar nicht auf Männer, sondern<br />
auf kleine Jungs stand. Was unweigerlich die<br />
Frage aufwirft, ob ein 12Jähriger, der sich in<br />
einen gleichaltrigen Klassenkameraden verliebt,<br />
schwul oder pädophil ist? Nun wissen wir,<br />
dass der Männergeschmack im Idealfall mit<br />
einem selbst mitaltert, was nicht nur Würde<br />
ausdrückt, sondern auch Auslagen vermeidet,<br />
weil ab einem gewissen Alter der Konsum von<br />
18Jährigen kostenpflichtig wird.<br />
Damit hätten wir bereits den Hinweis darauf,<br />
dass viele von uns nicht erst mit dem Erreichen<br />
des Erwachsenenalters auf homo umgestellt<br />
haben, sondern lange vorher – und vermutlich<br />
nicht mit den anderen Buben in der Umkleidekabine<br />
der Turnhalle durchs Schlüsselloch zu<br />
den Meitli gepeept haben, sondern es mit einem<br />
Lächeln auf den Stockzähnen locker zur Kenntnis<br />
nahmen, wenn der Lehrer befahl, es sei nach<br />
jeder Turnstunde zu duschen.<br />
Bis man jedoch von der heterosexuellen in die<br />
homosexuelle Sozialisation wechselte, dauerte<br />
es noch ein paar Jahre. Woher sollten wir<br />
denn den Umgang mit Federboas, Foulards und<br />
bauchfreien T-Shirts erlernen, wenn alle rundherum<br />
ABM-Jeans und Faserpelzjacken mit norwegischen<br />
Mustern trugen?<br />
Dass jedoch schon im frühen Kindesalter ers te<br />
Anzeichen von schwuler Subkultur auftauchen,<br />
bewies ich mir diesen Sommer selbst. Bei einem<br />
meiner seltenen, weil obligaten Besuchen im Elternhaus<br />
holten Mama und Papa Kinderzeichnungen<br />
hervor, die sie beim Aufräumen fanden,<br />
weil die Hauseigentümergemeinschaft beschlossen<br />
hatte, dass sie ihren Schrank aus dem Treppenhaus<br />
zu entfernen hatten, was meine Eltern in<br />
ihrem typisch kleinbürgerlichen vorauseilenden<br />
Gehorsam umgehend an die Hand nahmen. Item.<br />
Jedenfalls blätterte ich so durch meine frühen<br />
Werke, als mein Blick an einer Zeichnung aus der<br />
sachlich-expressionistischen Kindergartenperiode<br />
hängen blieb. Sie zeigte eine Landschaft mit<br />
einem grossen Haus in der Mitte, das ein wenig<br />
an eine Burg erinnerte. Drum herum standen Palmen,<br />
meine damaligen Lieblingspflanzen, was<br />
darauf schliessen lässt, dass ich hier so eine Art<br />
Traumhaus gemalt hatte.<br />
Und auf dem Haus wehte stolz am Stecken – eine<br />
Regenbogenflagge. Die erste in meinem Leben.<br />
Zwar verkehrt herum, mit der Lesbenseite nach<br />
oben (wie Nachbar Tamara schnippisch bemerkte,<br />
als ich das Foto rumzeigte), aber immerhin,<br />
eine Gay-Flag.<br />
Ich glaube, ich wusste schon immer, dass ich<br />
schwul war. Lange bevor ich entdeckte, dass<br />
das Pimpeli nicht nur von der nassen Badehose<br />
hart wird.<br />
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12
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Fashion<br />
«Nudie-ty»<br />
Das Label «Nudie» bekennt<br />
sich zur authentischen Herstellung<br />
von Jeans<br />
Von Mark-Philip Ingenhoff<br />
Zuletzt erhielt die Marke «Nudie<br />
Jeans» durch die Eröffnung<br />
eines Flagship-Stores<br />
im Zürcher Viadukt starken<br />
Auftrieb und mauserte sich<br />
zum kommerziellen Newcomer<br />
auf dem Jeans-Markt. Vor<br />
der Kommerzialisierung im<br />
Raum Zürich vertrieb Roger<br />
Rüegg, Inhaber der Jeanskantine<br />
neben der Barfüsser Bar<br />
im Niederdörfli, den Brand<br />
mit dem weitaus grössten Sortiment<br />
und bringt seine Lieblingsmarke<br />
«Nudie» immer<br />
noch mit genauso viel Enthusiasmus<br />
an den Mann wie vor<br />
sechs Jahren.<br />
Wash) aufhellen kann. So wird jede «Nudie»-<br />
Jeans zur individuellen zweiten Haut, deren Erscheinung<br />
durch den Träger beeinflusst wird.<br />
Roger Rüegg liebt die Marke «Nudie» ganz besonders,<br />
wie er selbst sagt. Er hält sie für ehrlich<br />
und authentisch. «Nudie» sei schliesslich<br />
kein Fashionlabel, so wie «G-Star». Er begründet<br />
dies damit, dass der Brand konstant auf einer<br />
Schiene fährt. Diese Schiene heisst Unisex und<br />
ist zudem sehr vintage-geprägt. Männer tragen<br />
Jeans, die ansatzweise für Frauen konzipiert<br />
wurden – und umgekehrt. Die Kollektionen, die<br />
«Nudie» auf den Markt bringt, sind zudem konstant<br />
gut. «Die Marke hat ein sehr gutes Flair für<br />
Trends», so Rüegg, «zum Beispiel bietet Nudie in<br />
jeder Kollektion zwei bis drei schmale Modelle.<br />
70 Prozent unseres Umsatzes verdanken wir<br />
schmal geschnittenen Silhouetten.» Vor einigen<br />
Jahren sah dies noch anders aus: Damals<br />
verkaufte die «Jeanskantine» noch zunehmend<br />
Welches Kleidungsstück wäre für Mann und<br />
Frau gleichermassen nicht mehr wegzudenken?<br />
Die Antwort liegt auf der Hand, wenn man an<br />
modische und zeitlose Beinbekleidung denkt.<br />
Die Jeans ist seit der Erfindung durch Levi<br />
Strauss im 19. Jahrhundert die unangefochtene<br />
Königin unter den Hosen.<br />
Aus Liebe zur Jeans eröffnete Roger Rüegg im<br />
Jahr 2004 die Jeanskantine in Zürich, wo bis<br />
dato renommierte Markenjeans der Brands<br />
«Edwin» und «Nudie» verkauft werden. Der Gemischtwarenladen<br />
vertreibt ausschliesslich<br />
Marken, die sich mit der Philosophie der Jeans-<br />
Herstellung à la Levi Strauss identifizieren. Und<br />
genau dies tut «Nudie» mit dem Vertrieb authentischer<br />
Five-Pocket-Jeans.<br />
Eine zweite Haut<br />
Auf ihrer Homepage (www.nudiejeans.com) geben<br />
die Hersteller das Versprechen «Nudie will<br />
stay true to jeans and all about jeans.» Mit dem<br />
Leitgedanken «Nudie is the naked truth about<br />
denim» haben sich die Jeans-Fanatiker hinter<br />
dem Brand zum Ziel gemacht, ihre Jeans wie<br />
eine zweite Haut an den Träger zu verkaufen.<br />
Der Denim-Stoff hat die Eigenschaft, sehr schön<br />
zu altern. Durch das Ausbleichen des Indigo-<br />
Farbstoffes verändert sich mit dem Tragen die<br />
Oberflächenstruktur. Das Garn wird nie komplett<br />
durchgefärbt, weshalb man diese Jeans<br />
so gut auswaschen und durch Reibung (Stone-<br />
Boot Cut-Jeans, da der «Skater/Boarder»-Style<br />
noch mehr im Trend gewesen war.<br />
Der Favorit «Thin Finn»<br />
Das Lieblingsmodell der Jeanskantine-Inhaber<br />
ist das Modell «Thin Finn». «Es ist schlicht und<br />
einfach die genialste Hose!», so Rüegg, «Mit diesem<br />
Modell hat ‚Nudie‘ einfach einen Glückstreffer<br />
kreiert.» Tatsächlich passt die Jeans absolut<br />
perfekt ins ansteigende Trendbild: Sie ist<br />
zeitgemäss eher eng anliegend und trotzdem<br />
nicht zu feminin. Hollywood-Grössen wie Colin<br />
Farrell oder Brad Pitt, die hin und wieder mal<br />
den Grunge-Look zelebrieren, würden einwandfrei<br />
in das «Thin Finn»-Modell passen.<br />
Trotz der Eröffnung des «Nudie»-Flagship-Stores<br />
macht sich Roger Rüegg keine Sorge um die Zukunft<br />
der Jeanskantine. «Wir bieten nach wie<br />
vor ein grosses Sortiment der Marke ‚Nudie‘ an<br />
und informieren unsere Kunden ausführlich<br />
über die Handhabung jedes einzelnen Jeans-<br />
Modelles, welches wir verkaufen». Und das ist es<br />
tatsächlich, was ein Besuch in der Jeanskantine<br />
zum lohnenswerten Einkauf macht. Das Rezept<br />
zur optimalen Handhabung der persönlichen<br />
Jeans gibt es mündlich überliefert dazu. Und<br />
bei Fragen oder Problemen stehen dem Kunden<br />
Roger und Bettina, zwei fachkundige Jeans-Experten,<br />
zur Verfügung.<br />
Jeanskantine, Spitalgasse 8, 8001 Zürich<br />
13
Kino CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Familiäre Minen in<br />
Apulien<br />
Aus Italien kommt ein wertvoller Beitrag für den<br />
cineastischen Herbst<br />
Von Alex Rudolf<br />
14
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Kino<br />
Ein schwuler Regisseur<br />
macht einen Film, dessen<br />
Protagonist schwul ist und<br />
um dessen Schwulsein<br />
sich die Handlung dreht.<br />
Und trotzdem ist Ferzan<br />
Ozpeteks «Mine Vaganti»<br />
kein Homo-Streifen.<br />
Wandelnde Minen (it. Mine Vaganti) sind in der apulischen Grossfamilie<br />
Cantone so einige vorhanden. Der Vater hat eine Affäre, die Grossmutter<br />
weint noch nach 60 Jahren ihrer Jugendliebe nach und die Schwägerin<br />
ist im tristen Dasein einer alternden Schönheit gefangen. Anlässlich<br />
eines Familientreffens im elterlichen Haus reist Sohn Tommaso (Riccardo<br />
Scamarcio) nach Lecce. Bei dieser Gelegenheit nimmt er sich vor, seiner<br />
versammelten Familie drei Eingeständnisse zu machen. Erstens studiert<br />
er Literatur und nicht Wirtschaft, zweitens will er Schriftsteller werden<br />
und nicht die Pasta-Fabrik seiner Familie übernehmen und drittens ist er<br />
schwul. Homosexualität ist in der Cantone-Familie und deren sozialem<br />
Umfeld jedoch noch immer etwas Unsittliches, Krankes, das nur in Grossstädten<br />
gelebt wird – die größte Mine sozusagen.<br />
Als Tommaso jedoch beim geselligen Nachtessen das Wort ergreifen will,<br />
unterbricht ihn sein Bruder Antonio und gesteht der versammelten Familie<br />
seine Vorliebe für das männliche Geschlecht und die langjährige Affäre<br />
mit einem Fliessbandmitarbeiter der Fabrik. Da der cholerische Patriarch<br />
Vincenzo diesen sogleich enterbt und von Familie und Firma verbannt,<br />
traut sich Tommaso noch weniger, zu sich und seinem Leben zu stehen.<br />
Die Aufregung um das Coming-out seines Sohnes, löst bei Vater Vincenzo<br />
sogar einen Herzinfarkt aus. Tommaso wird darauf dazu gedrängt, die<br />
Pasta-Fabrik zu übernehmen, da der Patriarch ans Bett gefesselt ist.<br />
Tommaso, gefangen zwischen Pflichtgefühl seiner Familie gegenüber<br />
und dem Drang nach Selbstverwirklichung, versucht, einen Weg aus dieser<br />
Situation zu finden. Die PR-Frau der Pasta-Fabrik, Alba Brunetti, und<br />
seine Grossmutter erweisen sich als grosse Inspirationsquellen, wenn<br />
es um das Leben in der Provinz geht. Diese Entwicklung geht jedoch<br />
stockend voran, bis eines Tages sein Lebenspartner und drei schwule<br />
Freunde vor der elterlichen Tür stehen.<br />
Wenig Klischees trotz Baccara<br />
Ferzan Ozpeteks Film begeistert in vielerlei Hinsicht. Die Thematik des<br />
schwulen Südländers, der es nicht schafft, seiner Familie reinen Wein<br />
einzuschenken, mag von allein zwar nicht unterhalten. Da der Regisseur<br />
das brüderliche Doppel-Coming-out zum einen nicht plakativ inszeniert<br />
und zweitens die Reaktion der Familie als Persiflage der süditalienischen<br />
Mittelschicht daherkommen lässt, ist der Film sehr sehenswert. Die Nervenzusammenbrüche<br />
von Vater Vincenzo (Ennio Fantastichini) sind<br />
derart überspitzt, dass dem Zuschauer nichts anderes übrig bleibt, als<br />
herzhaft über diese zu lachen.<br />
«Mine Vaganti» überzeugt auch aus ästhetischer Sicht. Ozpetek vermag<br />
die Schönheit Lecces und die seiner Protagonisten einzufangen, ohne<br />
dass dem Film dabei die Natürlichkeit abhanden kommt.<br />
Obwohl gegen Ende des Films die aus Rom angereisten Freunde Tommasos<br />
in knappen Badehosen am Meer zu Baccaras «Sorry, I’m a Lady» singen<br />
und tanzen, bedient «Mine Vaganti» wenig Klischees.<br />
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ozpetek grossen Erfolg mit seinem<br />
Werk feiern kann. Am ersten Wochenende spielte der Film in Italien<br />
bereits über zwei Millionen Euro ein, was vermutlich nicht zuletzt an der<br />
attraktiven und talentierten Besetzung liegt. Ein leichtes Filmvergnügen<br />
mit Tiefgang.<br />
Mine Vaganti von Ferzan Ozpetek, läuft in den Schweizer Kinos<br />
ab 26. August.<br />
Der schwule Regisseur erklärt im Interview mit CR, warum er es<br />
nicht für sinnvoll hält, aus allem eine Sache der (Homo)-Sexualität zu<br />
machen. (Seite 17)<br />
15
BOYAHKASHA!<br />
SAMSTAG | 25. SEPTEMBER <strong>2010</strong> | START: 22 UHR<br />
GET READY FOR THE LAST<br />
SUMMER NIGHT <strong>2010</strong><br />
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GAETANO | ZÖR GOLLIN<br />
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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
«Am Ende gibt es<br />
schwule Tische,<br />
schwule Sofas<br />
und schwules Dosenbier»<br />
Der schwule Regisseur Ferzan<br />
Ozpetek erklärt, warum er<br />
es nicht für sinnvoll hält, aus<br />
allem eine Sache der (Homo)-<br />
Sexualität zu machen.<br />
Von Alex Rudolf<br />
Der gebürtige Istanbuler<br />
Ferzan Ozpetek lebt seit rund<br />
dreieinhalb Jahrzehnten in<br />
Rom und avancierte zu einem<br />
der erfolgreichsten Regisseure<br />
Italiens. In seinem neuen Film<br />
«Mine Vaganti» (Seite 14) thematisiert<br />
er auf humoristische<br />
Weise den Umgang mit Homosexualität<br />
in der Süditalienischen<br />
Provinz. Der<br />
59-Jährige sträubt sich jedoch<br />
dagegen, als Regisseur von<br />
Schwulenfilmen angesehen zu<br />
werden. Ihm gehe es um das<br />
Zwischenmenschliche, losgelöst<br />
von Geschlechtern. CR<br />
traf ihn in einem Zürcher Nobelhotel.<br />
CR: Herr Ozpetek, Sie haben «Mine Vaganti»<br />
ihrem Vater gewidmet. Hat er bei Ihrem Coming-out<br />
gleich reagiert wie der cholerische<br />
Vater im Film?<br />
FO: Nein, überhaupt nicht. Aber man muss den<br />
Vater im Film an dieser Stelle auch verteidigen,<br />
denn er reagiert nicht derart cholerisch auf das<br />
Coming-out des Sohnes, sondern darauf, dass<br />
Sohn Tommaso nicht länger Teil des Vaters, sondern<br />
zu etwas eigenem geworden ist. Es ist, als<br />
wenn der Sohn dem Vater gesagt hätte, dass er<br />
gerne Artist in einem fremden Zirkus werden<br />
wolle.<br />
CR: Dies ist also gar nicht als kleine Kritik am<br />
Umgang der südländischen Kultur mit dem<br />
Thema Homosexualität zu verstehen?<br />
FO: Die Leute im Süden reagieren gar nicht anders<br />
als die Leute im Norden, wenn es ums<br />
Schwulsein geht. Ich habe mich im Vorfeld mit<br />
vielen Bewohnern Lecces, dem Drehort, unterhalten.<br />
Ich habe sie gefragt, wie sie reagieren<br />
würden, wenn ein Sohn aus gutem Hause plötzlich<br />
schwul wäre. Alle sagten, dass es erst zu<br />
einem Gesprächsthema würde, wenn man es<br />
zu verstecken versuche. Ich muss jedoch vorweg<br />
nehmen, dass ich den Begriff «Homosexualität»<br />
nicht sonderlich mag. Ich mag es nicht, wenn<br />
Kino<br />
man einen Menschen so definiert. Viele andere<br />
wertvolle Aspekte einer Person werden so ausgeklammert.<br />
CR: Warum wird man so schnell auf seine<br />
sexuelle Orientierung reduziert?<br />
FO: Diese Denkweise hat ihren Ursprung zeitgleich<br />
mit den grossen Religionen. Davor waren<br />
die Menschen mehr oder weniger frei zu tun,<br />
was sie wollten. Der Mensch braucht ein Muster.<br />
Und dieses erfüllen einige schwule Männer<br />
auch sehr plakativ. Ich spiele in meinem Film<br />
mit diesem Bild, denn die Hauptdarsteller, die<br />
schwule Charaktere spielen, sind in Italien eher<br />
für typisch männliche Rollen bekannt. Dass<br />
sich diese Schauspieler nun von einer anderen<br />
Seite zeigen, freut mich sehr.<br />
CR: Im Film gibt es eine Anspielung darauf,<br />
dass die Akzeptanz von Schwulen in den<br />
letzten zehn Jahren schlechter geworden ist.<br />
Warum sagen Sie das?<br />
FO: Es kommen immer wieder neue Errungenschaften,<br />
welche die Community der absoluten<br />
Gleichberechtigung ein Stück näher bringen.<br />
Zeitgleich werden aber in sehr fortschrittlichen<br />
Ländern immer wieder homophob motivierte<br />
Gewaltakte publik. Gesellschaften zeichnen<br />
sich dadurch aus, dass sie gegen etwas vorgehen,<br />
das zu stark vorhanden ist. Die einen sind<br />
zu blond, die anderen sind zu schwul. Die Weiterentwicklung<br />
der Schwulenakzeptanz war<br />
Ende der 1990er sehr stark, daher folgte in den<br />
Nullerjahren ein leichter Rückschritt. Ich muss<br />
jedoch auch sagen, dass es in «Mine Vaganti»<br />
nicht hauptsächlich um Homosexualität geht.<br />
Es geht um das Gebilde der Familie und um Eltern-Kind-Beziehungen.<br />
CR: Zwei Protagonisten sind jedoch schwul.<br />
Hatten Sie nie Angst, dass «Mine Vaganti» zu<br />
einem Schwulenfilm ernannt wird und dadurch<br />
einem breiten Publikum verwehrt<br />
bleibt?<br />
FO: Diese Angst hatte ich nie. Ich folge immer<br />
meinem Gefühl und dieser Weg hat sich bisher<br />
immer als richtig erwiesen. Ich muss jedoch<br />
nochmals betonen, dass es sehr gefährlich ist,<br />
einen Film als Schwulenfilm zu bezeichnen.<br />
Am Ende gibt es schwule Tische, schwule Sofas<br />
und schwules Dosenbier. Man sollte Filme als<br />
Gesamtwerk betrachten, nicht als etwas, das, in<br />
diesem Falle Heterosexuelle, ausschliesst.<br />
CR: Wollen Sie damit sagen, dass man in Filmen<br />
Liebe zwischen Männern zwar zeigen<br />
darf, Homosexualität jedoch nicht thematisieren<br />
sollte?<br />
FO: Natürlich nicht. Ich sage nur, dass man, um<br />
ein breites Publikum anzusprechen, den Blickwinkel<br />
ändern muss.<br />
CR: Also liegt der ausbleibende Erfolg von Filmen<br />
mit schwulen Protagonisten an der eintönigen<br />
Darstellung?<br />
FO: Ein Journalist hat über meinen letzten Film<br />
«Le Fate Ignoranti», in welchem es um verheiratete<br />
Männer geht, die sich in Männer verlieben, gesagt,<br />
dass er es schaffe, die Menschen zu berühren.<br />
Es ist ein Film, in welchem das Schwulsein<br />
stark im Zentrum steht, jedoch versuche ich<br />
stets, noch andere Aspekte einzubauen, denn<br />
schlussendlich ist dies die Realität. Niemand<br />
ist nur schwul, wir sind auch Söhne, Brüder,<br />
Freunde und natürlich Liebhaber. «Le Fate Ignoranti»<br />
war in Italien ein sehr grosser Erfolg. Dies<br />
zeigt, dass Emotion an sich wichtiger ist, als zwischen<br />
welchen Geschlechtern sie stattfindet.<br />
17
Szene CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Parties und<br />
Events<br />
18<br />
Triebwerk – die<br />
Männerbar<br />
Lust auf ein Bier und etwas<br />
Spass auch während der<br />
Woche?<br />
Ab Mittwoch, den 8. <strong>September</strong>, ist dies auch in<br />
Zürich wieder möglich. Chris, Matthias, Lucas<br />
und Alex bieten in den während der Woche zum<br />
Barbetrieb umgestalteten Räumen des XceS Club<br />
an der Albulastr. 40, eine tolle Alternative, um<br />
auch mal während der Woche auszugehen. Die<br />
Triebwerk Bar ist von Montag bis Donnerstag<br />
ab 18.00 Uhr bis 1Uhr offen. Ein Bier kostet bis<br />
20.00 Uhr 4 Franken. Der Eintritt ist natürlich<br />
gratis. Nur für Männer ab 18 Jahren.<br />
An den Abenden am Montag und Dienstag gibt<br />
es kein Motto. Am Mittwoch ist Bärenabend<br />
(Haare sind Trumpf!). Bären und deren Liebhaber<br />
kommen voll auf ihre Kosten. Donnerstags<br />
gibt’s abwechselnd eine Anzugparty oder<br />
Sportsparty von 18.00 bis 21.00 Uhr. Danach ist<br />
für jedermann geöffnet.<br />
Am zweiten Sonntag im Monat ist zudem unter<br />
dem Motto «Kaffee, Kuchen, Klekse...» eine<br />
Nakedparty geplant. Für nur 10 Franken kann<br />
man sich mit Kuchen und Kaffee stärken (solange<br />
Vorrat) und sich danach im Naked-Bereich<br />
amüsieren.<br />
Start ist am 8. <strong>September</strong> mit dem Bärenabend.<br />
Natürlich mit einem Willkommensgetränk und<br />
Snacks!<br />
Triebwerk<br />
Eröffnung: 8. <strong>September</strong> 18.00 Uhr<br />
Jeweils Montag bis Donnerstag<br />
Ab 18.00<br />
Albulastrasse 40, 8048 Zürich<br />
www.triebwerk-bar.ch<br />
Naughty & Gorgeous<br />
Popcorn<br />
Party for Gays & Friends<br />
Am 4. <strong>September</strong> ist die FOLSOM Berlin. Viele<br />
Fetisch-Männer werden somit nicht im Lande<br />
sein! Lucas & Alex bieten mit der Naughty &<br />
Gorgeous PopCorn Party im XceS Club ein Kontrastprogramm<br />
zur üblichen Men-Only-Party.<br />
Für die perfekte Discostimmung sorgen die einmalig<br />
glitzernde und berauschende Dekoration<br />
vom XceS-Club. Auflegen werden die DJs Harry<br />
M und Sonik. DJ Harry M ist bekannt für seine<br />
sensationellen Sets an der Sexy Pop in der Daniel<br />
H Bar und DJ Sonik wird sich mal von einer<br />
ganz anderen Musikseite präsentieren, aber<br />
immer streng Vinyl. Das ist sein Element. Auf<br />
eine schillernde und sexy Nacht mit den bekanntesten<br />
Hymnen aus den 70er-, 80er-, 90er-<br />
Jahren und Gay Anthems, also von Abba bis<br />
Zucchero!<br />
Zur Begrüssung gibt’s einen Glamour-Welcome-<br />
Shot mit essbaren GOLD-Flöckchen, ob man<br />
nun mit Pornoschnauz oder im Pailettenkleid<br />
aus der Mottenkiste erscheint.<br />
Naughty & Gorgeous PopCorn<br />
4. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 22.00 Uhr<br />
Eintritt: Fr. 25.–, mit Kitschoutfit Fr. 20.–<br />
Hundert Prozent<br />
Testosteron<br />
Men Only – Dress Kinky<br />
Am 2. Oktober gibt’s wieder eine Testosteron<br />
Men-Only-Party. Dazu lassen Lucas & Alex eigens<br />
aus Kopenhagen DJ John Eltong einfliegen.<br />
Er hat im kühlen Norden schon einige Dancefloors<br />
zum Kochen gebracht und ist auch im<br />
GMF Berlin regelmässig anzutreffen. Umrahmt<br />
wird sein Set von unseren Jung-Talenten aus Zürich,<br />
die Wanderkameraden, die auch schon die<br />
Heldenbar kräftig gerockt haben.<br />
Kein Wunder, denn Roman und Valentin sind<br />
Stammgäste im Berghain Berlin. Wie üblich<br />
geht die Testosteron im XceS Club in Zürich über<br />
die Bühne. Mit einer heissen, geladenen Party<br />
dem kühlen Herbst trotzen!<br />
100 % Testosteron<br />
Men Only - Dress kINKY<br />
2. Oktober <strong>2010</strong>, ab 23.00 Uhr<br />
Eintritt: Fr. 25.–<br />
XceS-Club, Albulastrasse 40, 8048 Zürich<br />
Red – The Party<br />
Das T&M mit neuem<br />
Erscheinungsbild<br />
Mit der Red Party präsentiert sich das T&M<br />
dieses Jahr von seiner erotischen roten Seite.<br />
Drei Nächte lang feiert der Club sein neues<br />
Erscheinungsbild und lässt exklusiv für diese<br />
Party Sherry Vine aus New York einfliegen.<br />
Mit ihren Parodien wie «Telephone» (Make me<br />
Moan) und «Alejandro» (You’re a Homo) von Lady<br />
Gaga hat sie die Herzen der Gay Community im<br />
Sturm erobert und bereits acht Millionen Hits<br />
auf Youtube überschritten. Hut ab!<br />
An der Red Party startet die Queen of Broadway<br />
ihre Shows jeweils um 22.00 Uhr. Und wer sie<br />
kennt, weiss, dass sie auf der Bühne ihre Zunge<br />
nicht zügeln kann. Wenn es um Selbstironie<br />
geht, kennt sie keine Grenzen.<br />
Doch die Red Party lädt nicht nur zur Show von<br />
Sherry Vine ein. Nein, die Party anlässlich des<br />
neuen Designs des T&M bietet ab Ende <strong>September</strong><br />
auch erotische Leckerbissen. Die Rack Gogo<br />
Boys aus Berlin haben sich dem Motto gewid-
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Szene<br />
met und ziehen ihre roten Tenues an, jedoch in<br />
knappster Version.<br />
Und als musikalisches Highlight wird Jack<br />
Chang aus London den Club Aaah! beschallen.<br />
Auch dies ist eine Premiere für den Club<br />
im zweiten Stock. Jack gilt als der Schwule DJ<br />
schlechthin. Er fasziniert mit seiner Musik derzeit<br />
an den angesagten Parties und Clubs in<br />
ganz Europa. Sein Elektro-Triable ist nicht nur<br />
treibend, sondern zugleich unterlegt mit erotischen<br />
Elektro- Beats.<br />
DJs T&M: DJ Qbass, DJ Chris, DJ Marc S<br />
DJs Club AAAH!:DJ Groovemaster, DJ Jack Chang<br />
London<br />
Red – The Party<br />
Donnerstag, 30. 9. <strong>2010</strong> – Samstag, 02. 10. <strong>2010</strong>,<br />
21.30 Uhr<br />
Live Show Act: Sherry Vine, New York<br />
Showbeginn jeweils 22.00 Uhr<br />
T&M, Marktgasse 1, 8001 Zürich<br />
www.g-colors.ch<br />
Boyahkasha! –<br />
Party<br />
Get ready for the last Summer<br />
Night <strong>2010</strong><br />
Das Acqua direkt am Zürisee hat sich als neue<br />
Boyahkasha-Location bewährt und wird Ende<br />
<strong>September</strong> für eine zweite Party geentert.<br />
Wie gewohnt, kennt die Boyahcrew den Geschmack<br />
der Gäste sehr genau. Sie setzt mit DJs<br />
wie Luc Le Grand, Raffiness, Gaetano und Zör<br />
Gollin auf Lokalmatadore, die immer für euphorische<br />
Stimmung sorgen.<br />
Auf den beiden Dancefloors machen die Stilrichtungen<br />
R’n’B und House gemeinsame Partysache<br />
und auf der Terrasse mit Blick auf das<br />
nächtliche Zürich darf man(n) dann auch mal<br />
romantisch werden.<br />
Wetter hin oder her, eine heisse Nacht verspricht<br />
es auf jeden Fall zu werden.<br />
Boyahkasha! – Party<br />
Samstag, 25. 9. <strong>2010</strong>, 22.00 Uhr<br />
Acqua Club, Mythenquai 61, 8002 Zürich<br />
www.acqua-club.ch, www.boyahkasha.ch<br />
Flexx<br />
<strong>September</strong> Issue<br />
Die Sommerpause ist vorbei. Nachdem der<br />
Flexx-Wagen an der Parade des Zürich Pride<br />
Festivals rund um das Zürcher Seebecken der<br />
Menge heftig eingeheizt hat, ist es im <strong>September</strong><br />
wieder Zeit, die Räumlichkeiten des Loop38<br />
zum Brodeln zu bringen.<br />
Am 4.<strong>September</strong> startet das Party-Label Flexx<br />
im Club Loop38 an der Albulastrasse eine neue<br />
DJ Willi P<br />
Saison. Die DJs der «<strong>September</strong> Issue», DJ Vasco<br />
aus Genf und DJ Willi P aus Zürich, heizen dem<br />
Partyvolk mit Progressive, Tribal- und Tech-<br />
House ein. Jetzt, wo der Sommer zu Ende geht<br />
und die Temperaturen sinken, zieht es die Leute<br />
wieder vermehrt in die Clubs. «Die Clubszene<br />
läuft im Sommer nicht gut, obwohl Zürich<br />
europaweit die grösste Club-Dichte hat», so<br />
Party-Veranstalter Beat Eltschinger. «Im Sommer<br />
zentrieren sich die Grossveranstaltungen<br />
meistens auf einen bestimmten Ort. Die Leute<br />
verreisen nach Barcelona oder Berlin, um an<br />
Prides oder grösseren Festivals teilzunehmen.<br />
Deshalb sind viele Clubs gezwungen - selbst die<br />
grossen Locations wie das OXA und der Club Q<br />
- eine Sommerpause einzulegen.» Für das zweite<br />
Jahr von Flexx setzen die Veranstalter auf<br />
ihr altbewährtes Konzept und wollen genauso<br />
fortfahren wie bisher. Am 2. Oktober feiert das<br />
Label Flexx seinen ersten Geburtstag und bittet<br />
Star-DJ José Parra ans Mischpult, welcher in<br />
den renommierten Zürcher Clubs OXA, Q und<br />
Kaufleuten bereits ein gefeierter DJ ist. Besonders<br />
stolz sind die Veranstalter von Flexx auf die<br />
Location des Loop38. «Das Loop ist kein Schickimicki-Club<br />
und doch nicht versifft», sagt Beat,<br />
«hier herrscht noch ein authentisches Underground-Feeling<br />
vor und wirklich speziell ist<br />
die verglaste Raucherlounge. Wenn man eine<br />
Zigarette geniessen möchte, darf man das im<br />
Club selbst tun und man ist trotzdem noch mitten<br />
in der Party.» Hinter dem Label Flexx stecken<br />
Beat, Chris und Thomas. Chris ist für das<br />
Booking der DJs zuständig, Thomas organisiert<br />
Flüge und Unterkünfte für die gebuchten Gäste<br />
und Beat kümmert sich um die Promotion des<br />
Party-Labels. An der Konzeption der einzelnen<br />
Anlässe feilen alle drei gleichermassen mit. Die<br />
Zielgruppe sei bis dato gemischt gewesen, sagt<br />
Beat Eltschinger über Flexx. «Menschen jeder sexuellen<br />
Orientierung im Alter zwischen 25 und<br />
Mitte 40 finden sich bei uns ein.» (M.P.I)<br />
Flexx <strong>September</strong> Issue<br />
Samstag, 4. <strong>September</strong><br />
Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich<br />
flexx-party.ch<br />
Flexx – Birthday<br />
Bash<br />
Zum einjährigen Bestehen<br />
Happy Birthday Flexx! Unglaublich, wie schnell<br />
die Zeit vergeht. Im Oktober <strong>2010</strong> feiert Flexx<br />
bereits das einjährige Bestehen. Wahrlich ein<br />
Grund zum Feiern. Und wie könnte man das<br />
besser als mit Star-DJ José Parra. Er ist einer der<br />
weltweit angesagten DJs und Flexx ist stolz, ihn<br />
wieder hier zu haben. Sein unverwechselbarer<br />
Stil hat schon viele Partygänger in den Bann<br />
gezogen. In den letzten Jahren spielte er unter<br />
anderem in Ibiza, China, Türkei, Deutschland<br />
und Österreich. In Zürich kennt man ihn aus<br />
dem Moonrage, Om Club, Kaufleuten, Club Q,<br />
Stairs, Lotus-Club, OxA , Supermarket, Aaah-<br />
Club, T&M aber auch in anderen Schweizer<br />
Städte wie Luzern (Pravda), Bern (Liqid), Tessin<br />
(La Rotonda), Basel (Borderline). Tatkräftige Unterstützung<br />
kriegt er vom Resident DJ Ajaxx,<br />
welcher die örtlichen Vorlieben beherrscht.<br />
Gute News für Raucherinnen und Raucher:<br />
Durch die neue verglaste Raucherlounge verpasst<br />
man keinen einzigen Track der hochkarätigen<br />
DJs. Geile Partystimmung und exzellenter<br />
Progressive- und Tribal-Sound sind<br />
garantiert<br />
FLEXX – Birthday Bash<br />
Samstag, 2. Oktober <strong>2010</strong><br />
Loop 38, Albulastrasse 38, 8048 Zürich<br />
flexx-party.ch, loop38.ch, aliens.ch<br />
GentleBoyz<br />
Neue Partyreihe in Bern<br />
Die «Bubennacht» ist Vergangenheit. In Zukunft<br />
soll’s in Bern heissen «GentleBoyz». Unter dem<br />
Motto «The most gentle gay nights in the capital»<br />
findet am 11. <strong>September</strong> der grosse Eröffnungs-<br />
Event der zukünftigen Party-Serie «GentleBoyz»<br />
statt. Wo denn sonst als im Ambiente des «Du<br />
Théâtre» in Bern, einem der feinsten Clubs der<br />
Schweiz, werden Gays und Freunde geladen.<br />
Leckere Drinks, coole Beats und heisse Boyz sollen<br />
eine unvergessliche Nacht bescheren. An<br />
den Turntables einheizen werden Darren Flecta<br />
(London, UK), David Cruso & Kary (AG) und Anthony<br />
Vega (BE).<br />
19
Szene CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Mit GentleBoyz wollen die Macher eine Gay Party<br />
auf höchstem Niveau nach Bern bringen. Der<br />
Vorverkauf läuft bereits. Bern: Lorenzini, Zürich:<br />
Cranberrys, Basel: Basel Tourismus (Stadt<br />
Casino), Luzern: Coiffeure del arte<br />
Es Besteht die Möglichkeit, Tische im VIP-Bereich<br />
zu reservieren unter: gentleboyz@gmx.ch<br />
GentleBoyz<br />
11. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, 22.00 Uhr bis 3.30 Uhr<br />
Du Théâtre, Hotelgasse 10, 3011 Bern<br />
www.dutheatre.ch<br />
Dejavu<br />
Wie in alten Zeiten<br />
Endlich, nachdem der Donnerstag völlig von der<br />
Partybildfläche verschwand, kommt mit dem<br />
neuen Label Dejavu wieder neuer Drive in den<br />
Zürcher Ausgehhimmel!<br />
Ab <strong>September</strong> steigt jeden Donnerstag an der<br />
Limmatstrasse 195 (nähe Limmatplatz) wieder<br />
eine fette Party und zwar gleich mit allen Local<br />
Heroes der Stadt: Gleichschritt, Gogo, Jesse Jay,<br />
Bang Goes, Styro 2000, Marc Fuhrmann, Pasci,<br />
Tomback, Beda, Cherie, Nico, Freddyextasia,<br />
Don Ramon, San Marco, Sonik, Mandeg, Sabaka<br />
und als Host Branko B. Gabriel. Gespielt wird<br />
der geile Sound der Guten alten Zeit, von Techhouse,<br />
Minitech über Progressive bis hin zu<br />
Techno. Der neue Donnerstag für Gays & Friends<br />
und verrückte Freaks. Weitere Infos und das aktuelle<br />
Line-Up unter: www.facebook.com<br />
Dejavu<br />
Ab 2.<strong>September</strong> jeden Donnerstag ab 23.00<br />
Limmatstrasse 195, 8005 Zürich<br />
Supertausch<br />
Party<br />
Heisse Jungs und hämmernde<br />
Beats. Tauschen inklusive!<br />
Leider ist der Sommer schon vorbei. Nicht so bei<br />
Supertausch, dem neuen Partylabel. Hier lässt<br />
man es noch einmal so richtig krachen! Ende<br />
<strong>September</strong> steigt die erste Summer-Closing-Party<br />
von Supertausch im Club XceS in Zürich, mit<br />
zwei Dance-Floors. Supertausch ist balearisches<br />
Party-Vergnügen pur.<br />
Nach dem ersten Ausflug in den Club Sentidos<br />
in Barcelona ist die nächste Destination der<br />
Club XceS in Zürich. Mit an Bord sind diesmal DJ<br />
Allure (Resident / Berlin / Ibiza / BCN), DJ Angelo<br />
(Zürich Whiteparty), DJ Physical (Zürich / London).<br />
Für die heisse Tanzanimation sorgt die<br />
Tanztruppe von Supertoy (Beach Boom). Supertausch<br />
steht, wie es der Name schon sagt, fürs<br />
«Tauschen». Also alte T-Shirts, Turnschuhe, Sonnenbrillen<br />
oder Jeans nicht vergessen und los<br />
20<br />
geht`s mit der Tauscherei. Keine Lust mehr auf<br />
den Freund? Kein Problem, gegen einen neuen<br />
eintauschen!<br />
Supertausch<br />
25. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 23.00 Uhr, XceS Club,<br />
Albulastrasse 40, 8048 Zürich<br />
www.supertausch.ch<br />
Büsi Enterprise<br />
meets Fashionslave<br />
Mit Live-Performance aus<br />
Paris<br />
Sklaven der Nacht aufgepasst! Zum 6. Mal steigt<br />
die Büsi Enterprise Party, diesmal steht die Sause<br />
ganz im Zeichen des internationalen Modezirkus.<br />
Denn Büsi trifft sich mit den Mädels von<br />
Fashionslave, dem angesagten Männermodelabel<br />
und gibt nicht nur in Sachen Mode den Ton<br />
an! Zürich, Paris und London schmettern sich<br />
die neusten Platten um die Ohren! Büsi Enterprise<br />
hat mit Fashionslave den richtigen Riecher.<br />
Denn hier wird nicht nur der Sound grossgeschrieben,<br />
hier entstehen neue Trends. Direkt<br />
aus Paris mit einer Live-Performance startet<br />
zuerst La Chatte durch. Das Trio hat soeben seine<br />
erste Scheibe auf den Markt geworfen und<br />
gilt in der Clubszene als die neue Entdeckung.<br />
Das nächste Highlight kommt aus London und<br />
gastiert zum ersten Mal in Zürich. DJ Tatu, das<br />
Enfant terrible des Londoners Undergrounds,<br />
setzt mit seinem schrägen Set neue Trends und<br />
bringt mit seiner Erscheinung gleich noch den<br />
passenden Glam-Trash mit. Mit Julian & Fuchs,<br />
zwei jungen und äusserst kreativen DJs, ist auch<br />
Zürich mit einem heissen Doppel vertreten.<br />
Büsi Enterprise Party<br />
24. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 23.00 Uhr,<br />
Cabaret Club, Geroldstrasse 15, 8005 Zürich,<br />
www.cabaret.im, www.fashionslave.ch<br />
Bootylicious –<br />
Neu mit DJ Qbass<br />
und DJ Chris<br />
Jeden ersten Freitag im T&M<br />
Bootylicious wechselt seine DJs aus. Neu werden<br />
die DJs Chris und Qbass die Bootylicious Party<br />
jeweils am ersten Freitag im Monat abrocken.<br />
Das Konzept bleibt das gleiche. Easy Junx und<br />
geile Musik. An den besagten Freitagen gibt’s ein<br />
wenig mehr R’n’B als gewöhnlich und das nicht<br />
ohne Grund. Ein Jahr Bootylicious hat gezeigt,<br />
dass das Partyvolk hinter dem Label steht.<br />
Im Oktober machen die Jungs ausnahmsweise<br />
ein wenig Platz für Sherry Vine. Denn Anlässlich<br />
der Red Party wird die Queen des Broadways<br />
ihre Live Show um 22.00 Uhr präsentieren.<br />
Das T&M wird an jenem Wochenende sein<br />
neues Design zeigen. Doch für alle Booty-Fans<br />
wird vorgesorgt: DJ Chris bleibt am 01. Oktober<br />
hinter dem DJ Pult erhalten.<br />
Und wem es doch noch nach elektronischen<br />
Klängen lüstet, der hat an besagtem Abend einen<br />
der angesagtesten DJs im Haus. Im Club<br />
Aaah! wird DJ Jack Chang aus London den Laden<br />
so richtig aufheizen.<br />
Bootylicious<br />
Erster Freitag im Monat, 21.30 Uhr<br />
T&M Club, Marktgasse 14, 8001 Zürich<br />
www.tundm.ch<br />
Australian<br />
Selection<br />
Mit Mike Kelly und Rob White<br />
Nach einem jahreszeitlich bezogenen konzeptionellen<br />
Exkurs im achten Monat des zehnten<br />
Jahres im neuen Millenium fokussieren die Selectiuon-Macher<br />
nun wieder die geografischen Aspekte<br />
ihres ursprünglichen Eventgedanken und
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Szene<br />
haben einen Musikmacher aus Australien engagiert.<br />
Was dieser unheimlich blöde Schachtelsatz<br />
sagen soll: Geile Muckke aus Down-Under!<br />
Mike Kelly, gebürtiger Australier aus Sydney,<br />
nun in Köln lebend, ist nicht zum ersten Mal<br />
bei der Selectionreihe in Zürich. Man darf also<br />
auf ein hammerhartes Monsterset gespannt<br />
sein. Darüber hinaus wurde noch Rob White<br />
eingeflogen. Rob ist gebürtiger Engländer aus<br />
London und lebt nun auf Ibiza. Das Opening<br />
und die Afterhour werden vom Local Hero<br />
Willi P. bestritten.<br />
www.selectionparty.ch<br />
Australian Selection @ Lotus Club<br />
Eintritt ab 18 Jahren: Fr. 25.-<br />
Samstag, 25. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, 23.00 Uhr<br />
Lotus Club, Pfingsweidstrasse 70 8005 Zürich<br />
Jack hat<br />
Geburtstag<br />
Gefeiert wird mit dem weltweit<br />
besten Pferd im Stall<br />
Vom New Yorker Nachtleben inspiriert, galoppiert<br />
der pinkfarbene Disco-Ferrari seit gut<br />
sieben Jahren durch die Londoner Gayszene.<br />
Was einst als allsonntägliche Abwechslung<br />
zum immer gleich pumpenden Cluballtag begonnen<br />
hat, wird heute stilübergreifend in der<br />
ganzen Queer-Szene als zeitgemäss kulturelle<br />
Horizonterweiterung weltweit zelebriert. Paris,<br />
Berlin und Istanbul schütteln regelmässig ihre<br />
Mähnen zu Disco- Klassikern und ausgefallenen<br />
Kuriositäten, die «Horse Meat Disco» einer nach<br />
Fröhlichkeit lechzenden Tanzgemeinde vor die<br />
Füsse legt. Dass da nicht nur der Puls von Discound<br />
House-Vernarrten mächtig auf Trab gehalten<br />
wird, davon sind die Jack Macher überzeugt.<br />
Exklusiv holen sie deshalb diesen schweisstreibenden<br />
farbenfrohen Soundtrack für ihr Geburtstagsfest<br />
nach Zürich und verpassen der<br />
hiesigen Disco-Kugel einen neuen Dreh.<br />
Die HMD-Begründer, die mit etwas Mut zum<br />
anderen aus einem Londoner Untergrund-Gay-<br />
Club ein Disco-Imperium schufen, veranschlagen<br />
ihre rauschenden Partynächte als «queer<br />
party for everyone». Wer mit der Clubmentalität<br />
in New York oder Chicago vertraut ist,<br />
versteht, was mit «everyone» gemeint ist: Club<br />
Kids, Bären, Fashionistas, Naturisten oder Guerilla<br />
Drag Queens, die fest entschlossen sind,<br />
sich in der Dunkelheit der Nacht verlieren zu<br />
wollen.<br />
Auch Jack freut sich über jeden, der mit ihm am<br />
18. <strong>September</strong> unter lautem Wiehern seinen<br />
1. Geburtstag bis in die frühen Morgenstunden<br />
feiert. Denn das Besondere an solchen Special-Events<br />
ist, dass sie nie mehr wiederkehren.<br />
Nebst dem Mainact HMD werden der Zürcher<br />
Juiceppe und Luke Hope, ein weiterer Stern aus<br />
dem Londoner Nachthimmel, Jacks Birthday-<br />
Bash tatkräftig und vor allem rhythmisch unterlegen.<br />
Videoclips und Ausschnitte aus der<br />
aktuellen Compilation von Horse Meat Disco<br />
sowie alle Eckdaten zur Jack Party findet man<br />
unter jackcompany.com.<br />
Jack - Horse Meat Disco<br />
The Saturday Night Fever Issue<br />
Samstag, 18. <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />
www.jackcompany.com<br />
Madonna Zurich<br />
Celebration<br />
Ein Selection-Special-Event<br />
Madonna! Heilige und Hure, geliebt, gehasst<br />
und vergöttert! Die Mutter aller Britneys, Kylies<br />
und Gagas! Seit 1982 bis heute ist sie wohl die<br />
erfolgreichste Künstlerin im Musikbusiness!<br />
Kontrovers, provokant und unerreichbar.<br />
Dieser, «unserer» Göttin soll im <strong>September</strong> ein<br />
Denkmal gesetzt werden mit «Madonna Zurich<br />
Celebration». Zum ersten Mal in Zürich und eine<br />
Schweizer Premiere, präsentiert von den Machern<br />
der erfolgreichen Selection Partyreihe.<br />
Für diese einzigartige Nacht konnten die Macher<br />
DJ Dimitri (madonnaparty.com) verpflichten,<br />
welcher seit 1996 in Süddeutschland die erfolgreichste<br />
Madonna-Partyreihe durchführt.<br />
Hundert Prozent pure Madonna Music, rare Visuals,<br />
special Decoration und die besten Mixes<br />
stehen auf dem Programm! In den frühen Morgenstunden<br />
gehts über in die allseits beliebte<br />
Selection-Afterhour mit Progressive-Mixes von<br />
Madonna und treibenden härteren Progressive-<br />
Sounds, wie man sie von der Selection kennt.<br />
Be there and be part of it. «get into the groove<br />
and join the party it‘s a celebration»!<br />
Madonna Zurich Celebration<br />
Eintritt 25,– Einlass ab 18 Jahren<br />
Samstag, 18. <strong>September</strong> <strong>2010</strong>, ab 23:00 Uhr<br />
Lotus Club, Pfingstweidstrasse 70, 8005 Zürich<br />
madonnaparty.com, selectionparty.ch<br />
21
Beauty CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Force von Biotherm Homme<br />
Frisch, männlich, energiegeladen ist der neue Duft von Biotherm<br />
Homme: In ihm wurden Zitrus-Duftnoten von Limone,<br />
Zitrone und Grapefruit mit holzig-warmen Aromen von Zedernholz,<br />
Haïti-Vetiver sowie Amber, Patschuli, Absinth und Anis<br />
kombiniert. Das neue Eau de Toilette sprüht nur so vor Energie<br />
und belebt nicht nur den Körper, sondern auch die Sinne. Kein<br />
Wunder, steht Supermodel Tyson Ballou so auf den vibrierenden<br />
Duft. Und wir stehen auf Tyson. Unser Favorit!<br />
Ab sofort im Handel, Eau de Toilette 100ml, CHF 89.–<br />
VIP Vitamin Power<br />
VIP Vitamin Power ist die Weiterentwicklung der Pflegelinie von Med Beauty Swiss. Die<br />
neue liposomale Verkapselung ermöglicht den Vitaminen, schneller und verlustfreier tief<br />
in die Haut vorzudringen und dort zu wirken, wo sie gebraucht werden und langanhaltend<br />
gespeichert werden können. Vitamine spielen eine wichtige Rolle für den Schutz, die<br />
Wiederherstellung, die Erneuerung und Gesunderhaltung des Körpers und der Haut.<br />
Nicht allein die Jahre lassen unsere Haut altern, auch schädliche Umwelteinflüsse, denen sie<br />
ständig ausgesetzt ist. Die Haut hält zwar mehr als andere Körpergewebe Kälte, Hitze oder<br />
UV-Strahlen stand, reagiert aber besonders empfindlich auf schädliche, freie Radikale. Die<br />
neuen VIP-Power-Produkte dringen tief in die Haut ein und sorgen so zusätzlich für einen optimalen<br />
Schutz. Morgens und abends auftragen und schon ist man rund um die Uhr mit Vitamin<br />
Power der Extraklasse geschützt.<br />
Im ausgesuchten Handel erhältlich<br />
22
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
EpilaDerm – Zucker für<br />
die Haut<br />
Verwöhne deine Haut und erlebe die<br />
Vorteile einer Haarentfernung mit Zuckerpaste!<br />
Zucker macht nicht nur fett, es entfernt<br />
auch lästige Haare an Brust und Po.<br />
Die Produkte von EpilaDerm sind besonders<br />
sanft zur Haut, sie brennen nicht und<br />
reduzieren die Rötungen. Die Paste wird<br />
im Gegensatz zu anderen Methoden mit<br />
der Haarwuchsrichtung abgezogen. Das<br />
bedeutet eine viel effektivere Epilation<br />
der Haare mit Wurzelkontakt und weitgehend<br />
ohne Abbrechen des einzelnen<br />
Haares in dem Haarfollikel.<br />
Zur Reduzierung eingewachsener<br />
Haare sowie<br />
Glättung der Haut empfiehlt<br />
sich, nach dem Haarentfernungstermin,<br />
ein- bis<br />
zweimal pro Woche ein<br />
sanftes Peeling vorzunehmen.<br />
Das EpilaDerm-Enzym-Peeling<br />
ist gut verträglich,<br />
da keine Reibung<br />
durch Schleifpartikel auf<br />
der Hautoberfläche stattfindet.<br />
Also mein Süsser,<br />
ab ins nächste Kosmetikstudio!<br />
Kapitel Titel<br />
gay-PARSHIP<br />
unterstützt<br />
whiteknot.org<br />
Die Enthaarung mit der EpilaDerm-Zuckerpaste wird von deiner<br />
speziell dafür ausgebildeten Kosmetikerin durchgeführt!<br />
Beauty & Spa Clarins<br />
Seit diesem Sommer hat der Globus Beauty<br />
und Spa einen neuen Pflegepartner. Mit<br />
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lässt es sich jetzt noch besser verwöhnen.<br />
Einfach mal kurz entspannen, auftanken,<br />
verwöhnt werden, Schönheit und Wohlbefinden<br />
geniessen. Bei Globus Beauty und<br />
Spa ist man(n) jetzt an der richtigen Adresse.<br />
Das aktuelle Angebot umfasst hochwertige<br />
Gesichts- und Körperbehandlungen<br />
sowie wohltuende Spa-Packages<br />
und Massagen. Gönnt euch einfach<br />
mal in der Mittagspause eine Energie-<br />
Rücken- und Kopfmassage. Herrlich<br />
entspannt für den<br />
ganzen Tag, das<br />
ist der neue Globus<br />
Beauty und Spa!<br />
Globus Zürich,<br />
Bahnhofstrasse,<br />
1. Etage, 8001 Zürich,<br />
044 226 62 10<br />
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23
Musik CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Kim Wilde:<br />
N e u e s C o m e b a c k !<br />
Die Pop-Ikone der 80er gibt<br />
nochmals Gas<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Ihr neues, Album «Come Out<br />
and Play» soll an frühe Erfolge<br />
anknüpfen. Sollte der Comeback-Versuch<br />
jedoch fehlschlagen,<br />
hat sie noch ihren<br />
grünen Daumen.<br />
Es war Ende der 80er Jahre, als Kim Wildes Stern<br />
zu sinken begann. Nach dem Release ihres Albums<br />
«Closer» schrieb damals ein Musikkritiker<br />
des Teenie-Magazins «Popcorn», dass das einzige,<br />
was Kim Wilde von anderen Sängerinnen<br />
unterscheide, ihre Stimme sei. Diese war (und<br />
ist) so unverkennbar stark, wie verführend. Nur<br />
der Vergleich zu «anderen Sängerinnen» war<br />
weniger schmeichelhaft. Es waren Sabrina und<br />
Samantha Fox gemeint. Trash vom Feinsten.<br />
In der Tat konzentrierte sich Kim Wildes Musik<br />
damals auf den Mainstream. War sie diesem immer<br />
verbunden, so hatten ihre ersten Hits doch<br />
etwas rebellisches, etwas «wildes» eben. Davon<br />
war auf «Closer»und den Nachfolgewerken nicht<br />
viel zu hören. Perfekte Popsongs zwar, aber belanglos.<br />
Trotzdem folgten bis heute zehn Alben,<br />
30 Singles und gut 20 Millionen Verkäufe.<br />
Musikalische Familie<br />
Kim Wildes Liebe zur Musik liegt in der Familie.<br />
Als Tochter des Rock’n’Roll Sängers Marty Wilde<br />
und seiner Frau Joyce wuchs Kim in London<br />
auf. «Musik und Kreativität bestimmten mein<br />
ganzes Leben», sagt sie heute. «Mein Vater ist 71<br />
und er macht immer noch seine Konzerttouren.<br />
Meine Mutter war Mitglied einer der ersten Girlgroups,<br />
und mein Bruder Ricky ist ein fantastischer<br />
Songwriter und Produzent.» Ihr Bruder<br />
war es auch, der der blonden Röhre originelle<br />
Sounds zu entlocken vermochte.<br />
Ihre erste Single «Kids in America» wurde zum<br />
Welthit. 1981, gerade mal 20 Jahre alt, avancierte<br />
sie über Nacht zum Star. Weitere Hits wie<br />
«You Keep Me Hanging On» oder «You Came»<br />
folgten. Im Laufe ihrer Karriere erhielt Kim<br />
Wilde beinahe alle nur möglichen musikalischen<br />
Auszeichnungen, unter anderem den<br />
Brit Award als «Best British Female Singer».<br />
Vom Zenit in den Garten<br />
Den Zenit erreichte sie 1988. King of Pop, Michael<br />
Jackson, lud sie ein, mit ihm auf Tour zu gehen.<br />
Fünf Monate lang war sie Supportstar von Jackson<br />
und trat vor insgesamt mehr als zwei Millionen<br />
Menschen auf. «Ich erinnere mich noch an<br />
die Tour mit Michael Jackson. Es war wunderbar,<br />
ihn so nahe zu erleben», so Kim Wilde heute.<br />
Danach wollte aber niemand mehr so richtig<br />
was von Kim Wilde wissen. Alben gab es dennoch,<br />
geliebt von den Fans, doch einträglich<br />
war das kaum. Kim Wilde, mittlerweile stolze<br />
Mutter, konzentrierte sich auf ihre zweite grosse<br />
Liebe: die Gartenarbeit. So präsentierte sie<br />
im englischen TV eine entsprechende Sendung<br />
und avancierte zur gelobten Gartenarchitektin.<br />
«Wilde» war aber etwas anderes.<br />
Heute meint Kim dazu: «Der Anfang meiner Karriere<br />
war so: Lippenstift...Videos...TV, die Oberflächlichkeit<br />
der 80er Jahre. Für damals herrlich,<br />
aber mein Leben ist weitergegangen. Es ist<br />
wunderbar im Studio zu sein, es ist wunderbar<br />
auf der Bühne zu sein, es ist wunderbar so viele<br />
unterschiedliche Erfahrungen machen zu dürfen.<br />
Das alles ist es, was mich antreibt.»<br />
Comeback mit Nena<br />
Ein erstes Comeback folgte 2003, als ihr<br />
deutsches Pendant Nena, damals selbst so erfolglos<br />
wie Kim Wilde, ein Album produzierte,<br />
welches deren Hits musikalisch neu verpackte.<br />
Darauf interpretierten beide Sängerinnen den<br />
Megaseller «Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann»<br />
neu. Ein Riesenerfolg. Kim Wildes darauffolgendes<br />
Album «Never Say Never» wurde nach<br />
demselben Muster gestrickt. Doch der Versuch<br />
an alte Erfolge anzuknüpfen scheiterte.<br />
Schnee von gestern: In diesen Tagen erscheint<br />
das neue Album «Come Out And Play», von<br />
dem Kim Wilde sagt, dass es ein Album wurde,<br />
welches an die 80er erinnere, aber dennoch typisch<br />
21. Jahrhundert sei. Wiederum fungierte<br />
ihr Bruder Ricky Wilde als Produzent. Einige<br />
der Songs erinnern an frühe Erfolge, jedenfalls<br />
dann, wenn Kim ihre Stimme wieder flattern<br />
lässt. Das Album selbst «ist ein opulentes<br />
Ganzes, außergewöhnlich in Musikalität und<br />
Sprachschöpfung», beschreibt Sony Music.<br />
Sollte der Comeback-Versuch jedoch fehlschlagen,<br />
hat sie noch ihren grünen Daumen. Wilde Musik<br />
gibt’s weiterhin. «Meine Tochter Rose spielt Klavier<br />
und singt wunderbar», schwärmt Kim Wilde, und<br />
weiter, «ich bin sicher, dass auch Rose einmal auf<br />
der Bühne stehen und Musik machen wird.»<br />
<br />
Quelle: Sony Music<br />
24
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Fotostrecke<br />
Patrick Mettraux<br />
Photographer<br />
www.patrickmettraux.com<br />
25
Show CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Varekai –<br />
die Show<br />
Cirque du Soleil mit einer<br />
neuen fantastischen Show<br />
Von Kurt Büchler<br />
32
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Show<br />
Vom Himmel herab<br />
schwebt ein junger Mann.<br />
Sein Fallschirm lässt ihn<br />
sanft zu Boden gleiten. Er<br />
ist allein. Die Geschichte<br />
von Varekai beginnt. Die<br />
Geschichte einer aussergewöhnlichen<br />
Welt, in der<br />
alles möglich ist.<br />
Tief in einem Wald, auf dem Gipfel eines Vulkans existiert eine ausserordentliche<br />
Welt – eine Welt, in der alles möglich ist. Varekai in<br />
Romani bedeutet in der Sprache des Volkes der ewig Wandernden:<br />
«Wo auch immer». Magische Momente, unglaubliche Begegnungen<br />
und fantastische Kreaturen charakterisieren diese Show – ein Abenteuer<br />
am Rande der Zeit. Mit seiner Regie zollt Dominic Champagne<br />
der Nomadenseele seinen Tribut, dem Geist und der Kunst der Zirkustradition.<br />
Eine explosive Mischung aus Drama und Akrobatik, ein<br />
atemberaubendes Zusammenspiel von Kraft und Können, mit innovativer<br />
Musik und einem übernatürlichen Bühnenbild machen das<br />
Unmögliche möglich.<br />
Eine faszinierende Show<br />
Ein Blick zurück fällt auf antike und seltene Zirkustraditionen wie die<br />
Ikarischen Spiele, Wasser-Meteoren und Georgischen Tanz. Dann katapultiert<br />
Varekai die Besucher mit revolutionären Drehungen, mit der<br />
Russischen Schaukel, gleitenden Flächen oder dem Dreifach-Trapez auch<br />
in die Zukunft. Über 600 Kostüme, Schuhe, Perücken, Hüte und Accessoires<br />
wurden im internationalen Headquarter in Montreal, Kanada, von<br />
Hand gefertigt. Musik aus Hawaii wird mit Liedern der südfranzösischen<br />
Troubadours aus dem 11. Jahrhundert, traditioneller armenischer Musik<br />
und mit zeitgenössischen Melodien kombiniert. Ein Wald mit über 300<br />
Bäumen, vier bis zehn Meter hoch, bilden das Bühnenbild. Zwanzig davon<br />
sind Akrobatik-Bäume – da hinauf klettern die Waldbewohner und<br />
verfolgen das Geschehen von oben – in der grossen Waldlichtung läuft<br />
die Show ab.<br />
Cirque du Soleil seit 1984<br />
Guy Laliberté, 1959 in Quebec geboren, war Akkordeonspieler, Stelzenläufer<br />
und Feuerschlucker, bevor er mit Strassenkünstlern 1984 den Cirque<br />
du Soleil gründete. Seither leitet er das Kreativteam jeder einzelnen<br />
Show und kämpft um die Anerkennung der Zirkuskunst als eine der<br />
grossen künstlerischen Disziplinen. Dominic Champagne, Autor und<br />
Regisseur, 1963 ebenfalls in Quebec geboren, ist ein äusserst vielseitiger<br />
Künstler mit vielen Talenten. Nach der National Theatre School of Canada<br />
hat er seit 1987 mehr als 100 Produktionen für Bühne und Fernsehen<br />
kreiert und zahlreiche Preise und Anerkennungen verdient. Für ihn bedeutet<br />
der Zirkus eine Rückkehr zu seinen Wurzeln.<br />
Ein Dorf auf Rädern<br />
Der Aufbau der gesamten Anlage dauert acht Tage, deren Abbau drei.<br />
Insgesamt werden zum Transport der 1000 t Ausrüstung, die Varekai mit<br />
sich herumführt, 71 Lastanhänger benötigt. Während den Gastspielen<br />
werden einige als Lager, Küchen oder Werkstätten verwendet. Das Grand<br />
Chapiteau mit vier 24 m hohen Masten ist 17 m hoch, hat 50 m Durchmesser<br />
und 2500 Sitzplätze. 170 Personen gehen mit auf Tournee, nämlich 127<br />
Mitarbeiter – davon 56 Artisten, die anderen sind Familienmitglieder. Am<br />
Spielort werden zusätzlich 150 lokale Arbeitskräfte engagiert. Gesprochen<br />
wird immer Französisch und Englisch.<br />
Varekai<br />
Seit der Premiere 2002 in Montreal hat die Show 46 Städte in 10 Ländern<br />
in der ganzen Welt besucht. Seine 1000. Vorstellung feierte Varekai 2004<br />
in Dallas, Texas, und seine 2500. im Februar 2009 in Sevilla. Nach Saltimbanco,<br />
Alegría, Quidam und Dralion ist Varekai die fünfte Show des Cirque<br />
du Soleil in Europa. Die internationalen Darsteller und Mitarbeiter<br />
kommen aus 21 verschiedenen Nationen. Weltweit beschäftigt der Cirque<br />
du Soleil über 4000 Menschen, darunter mehr als 1000 Artisten – am internationalen<br />
Hauptsitz in Montreal arbeiten rund 1800 Mitarbeiter. In<br />
neun permanenten Theatern in den USA und je einem in China und Japan<br />
treten das ganze Jahr hindurch Artisten auf.<br />
Zürich Hardturm. 17. <strong>September</strong> bis 24. Oktober <strong>2010</strong> im Grand Chapiteau<br />
des Cirque du Soleil.<br />
Tickets unter www.cirquedusoleil.com oder Ticketportal<br />
Vorverkaufsstellen.<br />
Mark Halasi im Interview<br />
Während im antiken Griechenland Icarus ins Meer stürzt, schwebt bei<br />
Varekai ein junger Mann – Mark Halasi – vom Himmel herab. Mit 10 ging<br />
Mark auf die Zirkus-Schule. Mit 21 erhielt er sein Diplom. Und seit vier<br />
Jahren ist er Hauptdarsteller in der Varekai-Show beim Cirque du Soleil.<br />
CR hat sich mit ihm unterhalten.<br />
CR Mark Halasi, wer bist du?<br />
MH Ich bin ein 25jähriger ungarischer Akrobat im Cirque du Soleil. In der<br />
Varekai-Show trete ich als Icarus und auch in einer Trapez-Nummer auf.<br />
CR Welches waren deine Karriere-Schritte?<br />
MH 1995 startete ich mein Studium an der Budapest Circus School, wo<br />
ich 2004 mein Diplom erhielt. Bereits während der Ausbildung hatte<br />
ich Engagements bei verschiedenen Events. Nach dem Studium zog ich<br />
als freier Artist durch ganz Europa. 2006 kam ich zum Cirque du Soleil<br />
und ging nach Montreal, wo ich während drei Monaten meine Rolle für<br />
Varekai einstudierte. Meine erste Show war ebenfalls 2006 in Vancouver.<br />
Seither bin ich mit dem Cirque du Soleil durch Kanada, Australien, New<br />
Zealand und Europa getourt.<br />
CR Wann hast du dich entschlossen, Artist zu werden? Und warum?<br />
MH Schon als kleiner Bub war ich fasziniert vom Zirkus, denn meine Grosseltern<br />
nahmen mich als Zweijährigen zum ersten Mal mit. Als ich zehn<br />
war, motivierten mich meine Eltern, mich zu einer Audition bei der Budapest<br />
Circus School zu melden. Und ich wurde angenommen.<br />
CR Wie hast du die Rolle des Icarus erlernt?<br />
MH Wie schon erwähnt, war ich drei Monate in Montreal mit verschiedenen<br />
Trainern, die mir das Schauspielern, die Akrobatik und die nötigen<br />
Bewegungen beibrachten.<br />
CR Und wie hast du es geschafft, Hauptdarsteller in der Varekai-Show<br />
zu werden?<br />
33
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Show<br />
CR Ist der Text und das Design von dir?<br />
MH Der Text ist vollumfänglich von mir, teilweise<br />
auch das Design. Und praktisch alle Bilder sind<br />
von mir – eine riesige Zahl an Städtebildern.<br />
CR Du warst im Juli in Zürich. Was denkst du<br />
über diese Stadt und ihre Bewohner?<br />
MH Ja, ich war mit meiner Familie da. Die Stadt<br />
ist wunderschön und erinnert mich an meine<br />
Heimatstadt, Budapest. Die Leute sind sehr<br />
freundlich und praktisch alle sprechen Englisch,<br />
was sehr hilfreich ist, aber ich muss sagen,<br />
dass alles ziemlich kostspielig ist.<br />
CR Welches ist deine schönste Erinnerung an<br />
Zürich?<br />
MH Ich mag die Altstadt und auch eine Fahrt mit<br />
dem Schiff auf dem Zürichsee ist mir in sehr<br />
guter Erinnerung.<br />
CR Du liest sehr viele Bücher. Welches sind<br />
deine fünf Lieblingsbücher?<br />
MH Ja, ich lese sehr viel. Ich kann meine liebsten<br />
Bücher nicht aufzählen, aber zu meinen liebsten<br />
Autoren gehören alte ungarische, dann Haruki<br />
Murakami, ein japanischer Schriftsteller,<br />
und Bohumil Hrabal, ein tschechischer Autor<br />
(beide gehören zu den bedeutendsten Autoren<br />
ihres Landes, die Red).<br />
MH 2004 war eine Audition in meiner Circus<br />
School und die Talentsucher sahen mich in meinen<br />
bisherigen Rollen in Ungarn. Obwohl ich<br />
kein Engagement erhielt, riefen sie mich zwei<br />
Jahre später an und offerierten mir einen Vertrag,<br />
zur Varekai-Familie zu stossen und den<br />
jungen Mann zu ersetzen, der ursprünglich<br />
Icarus war.<br />
CR Wie fühlst du dich, wenn du vom Himmel<br />
fällst?<br />
MH Am Anfang war es seltsam und fremd, weil<br />
das für mich ganz neu war. Jetzt habe ich mich<br />
daran gewöhnt, und es ist Teil meiner täglichen<br />
Routine und meines Lebens geworden!<br />
CR Wie steht es mit dem Privatleben, wenn du<br />
immer mit dem Zirkus unterwegs bist?<br />
MH Es ist herausfordernd, weil mein Freund<br />
nicht mit mir auf der Tour ist. Und so sehen wir<br />
uns nicht so oft, wie wir das möchten.<br />
CR Arbeitet dein Freund auch beim Cirque du<br />
Soleil?<br />
MH Er ist Kanadier, aber arbeitet nicht beim Zirkus.<br />
CR Dein Blog im Internet «The Fabulous Life of<br />
Mark Halasi» ist wunderschön. Du bist echt<br />
ein toller Poet und ein sehr begabter Fotograf.<br />
Wie hast du die Idee gehabt, diesen Blog<br />
zu realisieren? Es scheint, als ob er dein Tagebuch<br />
ist.<br />
MH Ich habe meinen Blog eröffnet, um mein Leben<br />
unterwegs mit dem Zirkus und den Erlebnissen<br />
anderen zu zeigen. Es ist nicht unbedingt<br />
mein Tagebuch, da es ja öffentlich ist – es ist nicht<br />
so persönlich, auch wenn der Blog eine Idee von<br />
meinem täglichen Leben geben soll und von den<br />
Städten, die ich das Glück habe zu besuchen.<br />
CR Mark, erzähle uns, was du planst für deine<br />
neue Zirkus-Nummer. Ich habe gelesen, da<br />
spielt James Dean eine Rolle – wie und warum?<br />
MH Es wird eine Flug-Nummer sein. Ich bin gegenwärtig<br />
noch in der kreativen Phase und so<br />
will ich noch nicht alles verraten. Tatsächlich<br />
hole ich meine Inspiration bei alten Schwarzweiss-Fotos<br />
– nicht nur von James Dean. Dies ist<br />
eine Möglichkeit, meine Kreativität zu nutzen<br />
und sie lebendig zu erhalten.<br />
CR Und zuletzt: Warum sollen die Schweizer<br />
in den Cirque du Soleil gehen und bei Varekai<br />
dabei sein?<br />
MH Weil das eine ganz spezielle Unterhaltung ist.<br />
Wer noch nie eine Show vom Cirque du Soleil<br />
gesehen hat, sollte unbedingt eine besuchen.<br />
Übrigens ist jede Show wieder eine andere.<br />
CR Mark, besten Dank für das Gespräch und<br />
viel Erfolg mit Varekai in Zürich<br />
35
Portrait CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Allah und die<br />
Waria<br />
Zu Besuch in einer Pesantren,<br />
einer Bildungsstätte, die dem<br />
Gebot Allahs, Wissen zu suchen,<br />
nachkommt.<br />
Von Michael Lenz<br />
Thailand ist berühmt für seine<br />
Katois (Mann-zu-Frau-Transgender).<br />
Aber auch in den anderen<br />
südostasiatischen Ländern<br />
sind Transsexuelle keine<br />
seltene Spezies. Die Waria in<br />
Indonesien zum Beispiel sehen<br />
sich eher als ein drittes Geschlecht<br />
denn als Frauen.<br />
Im vor-islamischen animistischen Indonesien<br />
genossen die Waria, Wanderer zwischen den<br />
Welten, eine gewisse gesellschaftlich-religiöse<br />
Akzeptanz. Religion steht auch im Mittelpunkt<br />
der «Pesantren Khusus Waria» – einer<br />
Bildungsstätte ausschliesslich für Waria in<br />
Yogyakarta.<br />
Mariani ist eine gläubige Muslimin. Aber wie<br />
die Transsexuelle nicht ihr Leben lang eine Frau<br />
war, so gehörte die 53-Jährige auch nicht immer<br />
dem Islam an. Die Mutter der neun Jahre alten<br />
Adoptivtochter Ariani war in eine katholische<br />
Familie in Yogyakarta in Zentraljava geboren<br />
worden. Aber selbst ihre Arbeit im Teenageralter<br />
in der Küche eines katholischen Klosters<br />
konnte sie nicht von einem Religionswechsel<br />
abhalten. «Ich habe mich immer zum Islam hingezogen<br />
gefühlt», gesteht die für einen Javanesen<br />
ungewöhnlich grosse und kräftig gebaute<br />
Mariani mit einem sanften Lächeln.<br />
Ausgerechnet durch das tragische Erdbeben<br />
in Yogyakarta im Jahr 2006 erhielt Mariani die<br />
göttliche Eingebung zur Gründung der Islamschule<br />
für ihresgleichen. Mehr als 6000 Menschen<br />
kamen durch das Erdbeben ums Leben<br />
und zehntausende fanden ihre Häuser schwer<br />
beschädigt oder zerstört. «Auch viele Transsexuelle<br />
waren von dem Erdbeben betroffen», erzählt<br />
Mariani. «Wir haben für sie Spenden gesammelt<br />
und eine Gebetsveranstaltung organisiert. Die<br />
war sehr gut besucht und mir wurde klar, dass<br />
viele von uns gläubige Muslime sind, deren religiöse<br />
Bedürfnisse aber von den traditionellen<br />
Mariani, Transsexuelle Muslimin<br />
Pesantren nicht erfüllt werden.»<br />
Sonntagsgebet hinter Hühnerbraterei<br />
Jeden Sonntag um 18 Uhr versammeln sich<br />
transsexuelle Frauen und ein paar schwule<br />
Männer in dem in einem knalligen Orange gestrichenen<br />
Hinterzimmer von Marianis Schönheitssalon<br />
hinter einer Hühner braterei unweit<br />
des Sultanspalasts von Yogyakarta. Die Frauen<br />
sind vorschriftsmässig islamisch gekleidet,<br />
komplett mit Hijab und weissen Gebetskleidern.<br />
Ein grosses Schild mit der Aufschrift «Pesantren<br />
Khusus Waria» weist den Weg. Die Nachbarn,<br />
allesamt Handwerker, Ladenbesitzer, Betreiber<br />
kleiner Warungs (Restaurants), stören<br />
sich nicht an der ungewöhnlichen Islamschule.<br />
«Alle unterstützen mich und meine Pesantren»,<br />
sagt Mariani.<br />
Gut fünfzehn Frauen und Männer sind an diesem<br />
Sonntag gekommen. Andächtig hören sie<br />
dem Ustad (Islamgelehrter) zu. Abdul Muiz<br />
schreibt ein paar Worte auf eine Tafel, spricht<br />
dazu, verbindet die geschriebenen Worte mit<br />
36
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Portrait<br />
ein paar Pfeilen. Nach nur zwanzig Minuten ist<br />
der Korankurs auch schon vorbei. Dann wird<br />
gebetet.<br />
«Heute habe ich über die Bedeutung der Dankbarkeit<br />
gesprochen», erklärt Abdul Muiz später.<br />
Der 33-Jährige in dem schönen javanischen<br />
Batik hemd will den Transsexuellen Gott näher<br />
bringen, ohne aber von dem missionarischen<br />
Eifer getrieben zu sein, die Männer und Frauen<br />
auf den rechten sexuellen Orientierungsweg<br />
zu bringen. «Die Geschlechter haben keine Bedeutung.<br />
Im Auge Allahs sind wir alle gleich»,<br />
sagt der unverheiratete Abdul Muiz mit Überzeugung.<br />
Militante Islamisten bestimmen die<br />
Schlagzeilen<br />
Moderate Muslime bilden die Mehrheit der Muslime<br />
Indonesiens, das weltweit die Nation mit<br />
dem grössten muslimischen Bevölkerungsanteil<br />
ist. Die Schlagzeilen aber bestimmen die<br />
Vertreter eines konservativen Islam, die lieber<br />
heute als morgen aus dem säkularen, demokratischen<br />
Indonesien einen islamischen Gottesstaat<br />
machen möchten. Die militanteste Organisation<br />
ist die «Islamische Verteidigungsfront»<br />
(FPI), die mit brutaler Gewalt gegen alles vorgeht,<br />
was ihr «unislamisch» scheint. Ein bevorzugtes<br />
Ziel: Schwule, Lesben und Transsexu elle.<br />
In Bandung wurde in diesem Jahr eine Aids-<br />
Konferenz bedroht; in Surabaya musste auf massiven<br />
Druck der FPI die Regionalkonferenz der<br />
ILGA abgesagt werden. Mit Witz wurde allerdings<br />
in Yogyakarta die Gewaltandrohung der<br />
FPI gegen eine Demo zum IDAHA unterlaufen.<br />
Etwa 100 mutige Schwule und Transsexuelle<br />
fuhren auf Fahrrädern um den grossen Platz<br />
vor dem Kraton, dem Sultanspalast. Als per SMS<br />
Warnungen vor einem Angriff der FPI kamen,<br />
Abdul Muiz, Ustad<br />
fuhren sie den islamischen Hooligans in verschiedene<br />
Richtungen davon.<br />
Mariani sagt, sie fürchte die «islamische Verteidigungsfront»<br />
nicht und habe auch noch keine<br />
Drohungen erhalten. Vielleicht stimmt das,<br />
vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall kann es<br />
gefährlich sein, die FPI zu kritisieren, wie King<br />
Oey, Sprecher der Schwulenorganisation «Arus<br />
Pelangi» weiss. «Die FPI ist eine Minderheitsorganisation,<br />
aber sie ist mächtig. Sie hat politische<br />
Rückendeckung in Teilen von Armee, Polizei<br />
und Politik. Aber sie kann auch frei agieren,<br />
weil die moderaten Indonesier aller Religionen<br />
es nicht wagen, ihre Stimme gegen die Radikalen<br />
zu erheben.» Tom, ein schwuler Christ aus<br />
Yogyakarta, ist so einer, der berechtigte Angst<br />
hat. Der 32-jährige Werbefachmann würde gerne<br />
unter den mehr als 30 000 Indonesiern sein,<br />
welche im Internet veröffentlichte Petition gegen<br />
die FPI unterschrieben haben. Aber er traut<br />
sich nicht: «Dann haben sie meinen Namen und<br />
könnten mich ausfindig machen.»<br />
Klatsch und Lebenshilfe beim Tee<br />
Nach Sonntagsschule und Gebet beginnt der<br />
gemütliche Teil. Tee wird serviert und ein<br />
Abendessen mit Reis und Tofusuppe. Man erzählt<br />
sich den neuesten Klatsch und Tratsch,<br />
Schminktipps werden ausgetauscht und auch<br />
Erfahrungen aus dem für Warias meist nicht<br />
einfachen Leben, das im konservativen Indonesien<br />
oft aus Diskriminierung, Spott und Ausgrenzung<br />
besteht. Viele unter Yogyakartas Warias<br />
verdienen sich tagsüber ein paar Rupien als<br />
Musikantinnen auf den notorisch verstopften,<br />
von Abgasen eingenebelten Strassen der Stadt<br />
und nachts als Prostituierte.<br />
Nur ist ein wenig schüchtern. Sie ist erst vor<br />
kurzem aus dem Dorf nach Yogyakarta gekommen.<br />
«Sie haben mich vertrieben», sagt sie leise.<br />
«Sie mochten mich nicht, weil ich anders bin.»<br />
Mit der Vertreibung hat die 44-jährige ihr Einkommen<br />
verloren. In ihrem Dorf hatte sie einen<br />
kleinen Warung. In der Pesantren ist sie an diesem<br />
Abend zum ersten Mal. Nurs Schüchternheit<br />
verfliegt schnell. Die anderen Mädels haben<br />
sie mit offenen Armen empfangen. Da sitzen sie<br />
nun und plaudern und kichern, als wären sie<br />
seit Jahren die besten Freundinnen.<br />
Anzeige<br />
37
Kultur CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Filmpreis für<br />
«Amadeus»-<br />
Regisseur<br />
Milos Forman wird am Zurich<br />
Film Festival ausgezeichnet.<br />
Helga is bag<br />
Zeig mir deine Handtasche<br />
und ich sage dir, wer du bist.<br />
Dr. purse. Helga Schneider ist Purseologin und<br />
geht als Handtaschen-Analystin dem Wesen jeder<br />
Frau durch ihre Handtasche auf den Grund.<br />
Die Tasche und deren Inhalt ist für sie der<br />
Schlüssel zur Psychostruktur ihrer Trägerin.<br />
Sie kann kranke Taschen heilen und stumme<br />
zum Reden und Singen bringen. Bei der Analyse<br />
von Taschenfüllungen gräbt sich Dr. purse. Helga<br />
Schneider durch soziale Schichten wie eine<br />
Archäologin durch Schutthaufen. Sie entdeckt<br />
pharmazeutische Bomben, enthüllt den Label-<br />
Wahn, betrachtet Wirtschaftskrise und Informationsgesellschaft.<br />
Sie durchleuchtet diese<br />
Beutelwesen – die Vuittons, Guccis und Freitags<br />
– wie ein Nacktscanner.<br />
Die Echten, die echt gut Gefälschten und die<br />
No-Names von der falschen Schlange bis zum<br />
alten Sack. Doch auch hier gilt: Es kommt auf<br />
die inneren Werte an.<br />
Roland Strobel als Prof. Andrej Strobstrophsky<br />
ist Frau Dr. Schneiders Assistent, ein begnadeter<br />
Musiker, aber auch ergebener Anhänger, Diener<br />
und Verehrer der Meisterin. Der Audio-Taschen-<br />
Harmonizer presst die aussergewöhnlichsten<br />
Töne aus den Taschen und unterstützt die Handtaschen-Analystin<br />
musikalisch.<br />
Das Stück von Regula Esposito, ehemals Acapickels,<br />
über das Handtaschenlesen ist eine Parodie<br />
auf die Machtausübung von Heilern und<br />
medial Veranlagten. Das kabarettistische Liederprogramm<br />
ist eine Tour de Suisse durch unsere<br />
Dialekt- und Sprachenvielfalt. (kb)<br />
Maiers Theater Zürich.<br />
Vom 3. bis 19. <strong>September</strong>, www.starticket.ch<br />
Theater am Käfigturm Bern. Im Oktober.<br />
Tickets unter www.theater-am-kaefigturm.ch<br />
38<br />
Milos Forman erhält den diesjährigen Tribute-<br />
Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Als Ehrengast<br />
wird er beim Festival dabei sein und er gibt<br />
auch eine Zurich Master Class. Die Retrospektive,<br />
in Zusammenarbeit mit dem Filmpodium<br />
Zürich, zeigt Formans frühe tschechische<br />
Filme wie «Die Liebe einer Blondine», 1965, oder<br />
«Der Feuer wehrball», 1967, in denen er mit kritischem<br />
Blick und den Mitteln der Tragikomik<br />
die tschechische Gesellschaft betrachtet. Gezeigt<br />
werden auch seine Grosserfolge wie «One<br />
Flew over the Cuckoo’s Nest», 1976, «Amadeus»,<br />
nach Peter Shaffers Theaterstück, 1984, und<br />
«The People vs. Larry Flynt», 1989, und als Premiere<br />
sein neuster Film «A Walk Worthwhile».<br />
«One Flew over the Cuckoo’s Nest» und «Amadeus»<br />
gehören zu den erfolgreichsten Autorenfilmen<br />
der Filmgeschichte und begeisterten<br />
sowohl das grosse Publikum wie die Kritik. Für<br />
das Psychiatriedrama mit Jack Nicholson in der<br />
Hauptrolle erhielt er fünf Oscars, für die Geschichte<br />
über das musikalische Wunderkind<br />
Wolfgang Amadeus Mozart acht Oscars.<br />
Seine Filmhelden sind meist Aussenseiter, die<br />
sich im Leben und in der Gesellschaft zu behaupten<br />
versuchen. Forman verdiente sich seinen<br />
Erfolg, ohne sich auf ein Genre oder einen<br />
Stil festzulegen, obwohl das Komödiantische<br />
sein ganzes filmisches Werk durchzieht. Als<br />
Forman neun Jahre alt war, wurden seine Eltern<br />
von der Gestapo verhaftet und später in<br />
Auschwitz umgebracht. Er wuchs in einfachen<br />
Verhältnissen bei Verwandten auf. Nach dem<br />
Studium an der Prager Filmhochschule entstand<br />
1963 sein erster Spielfilm «Der schwarze<br />
Peter», eine autobiografisch gefärbte Geschichte<br />
eines Teenagers. Der Film wurde ans Festival in<br />
Cannes eingeladen und lief auch am Filmfestival<br />
Locarno.<br />
Bisherige «A Tribute to...»-Preisträger des Zurich<br />
Film Festival sind die Regisseure Stephen<br />
Frears, Oliver Stone, Constantin Costa-Gavras<br />
und Roman Polanski. (kb)<br />
Zurich Film Festival, vom 23. <strong>September</strong> bis<br />
3. Oktober <strong>2010</strong> in den Kinos Corso und Arthouse<br />
Le Paris www.zurichfilmfestival.org.<br />
Rhythmus, Tanz<br />
und Akrobatik<br />
Der Circus Monti auf seiner<br />
26. Tournee<br />
Rhythmus, Tanz und Akrobatik bilden den<br />
roten Faden des aktuellen Monti-Programmes.<br />
16 Artistinnen und Artisten bringen das ganze<br />
Chapiteau zum Erklingen und Pulsieren.<br />
Die Manege ist eine Bühne für die Artistik, die<br />
Zeltkuppel ein Ort fürs Fliegen, und die Musiker<br />
legen einen funkelnden Klangteppich aus,<br />
auf dem das schillernde Spektakel springend,<br />
jonglierend, schwebend und tanzend zu einem<br />
Gesamtkunstwerk verwoben wird.<br />
Circus Monti geht wiederum neue Wege und<br />
setzt nicht ausschliesslich auf klassische Circus-<br />
Kunst. Vielmehr verbinden sieben Gruppendarbietungen<br />
mit den Schwerpunkten Rhythmus<br />
und Tanz die einzelnen Darbietungen der Artistinnen<br />
und Artisten zu einem harmonischen<br />
Ganzen. Sei es klatschend oder steppend, mit<br />
Schlaghölzern, Gongs, Trommeln oder Pauken,<br />
mit rasanter Akrobatik oder spielerischen Choreographien.<br />
Monti <strong>2010</strong> ist ein Ereignis mit artistischen<br />
Höchstleistungen, einzigartigen circensischen<br />
Künsten, pulsierenden Rhythmen und mitreissenden<br />
Tänzen. Die Artistentruppe besticht<br />
durch ihre Vielseitigkeit und versprüht mit<br />
Schalk und Heiterkeit ansteckende Lebensfreude.<br />
(kb)<br />
Zürich, Kasernenareal. 8.<br />
<strong>September</strong> bis 3. Oktober.<br />
Tickets: 056 622 11 22 oder<br />
www.circus-monti.ch
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Kultur<br />
Kleinkunst trifft<br />
Klassik<br />
Massimo Rocchi und das<br />
St. Galler Kammerensemble<br />
Massimo Rocchi, der Komiker, führt mit dem<br />
St. Galler Kammerensemble unter der Leitung<br />
von Rudolf Lutz durch einen aussergewöhnlichen<br />
Konzertabend. Sie präsentieren «Peter und<br />
der Wolf», das bekannte symphonische Märchen<br />
des russischen Komponisten Sergei Prokofjew.<br />
Diese Kombination erweist sich als sehr passend<br />
– denn die Musiker geben den Figuren mit ihren<br />
Instrumenten eine Stimme und Massimo Rocchi<br />
führt mit Esprit durch die Geschichte. Er erzählt<br />
– manchmal auch mit einem Augenzwinkern –<br />
wie es Peter gelingt, den Wolf zu fangen, indem<br />
er mit seiner Angst umzugehen lernt.<br />
Das etwas andere Benefizkonzert im Rahmen<br />
des 100-Jahr-Jubiläums der Krebsliga. Angst und<br />
der Umgang mit ihr sind existenzielle Erfahrungen,<br />
die auch Menschen kennen, die mit einer<br />
Krebserkrankung konfrontiert sind. (kb)<br />
4. <strong>September</strong>, Theater Basel<br />
18. <strong>September</strong>, Kultur Casino, Bern<br />
23. <strong>September</strong>, KKL, Luzern<br />
24. <strong>September</strong>, Casino de Montbenon, Lausanne<br />
3. Oktober, Tonhalle, St. Gallen<br />
Ticketcorner 0900 800 800,<br />
www.ticketcorner.com und alle<br />
Ticketcorner Vorverkaufsstellen<br />
Chansons en Stok<br />
Zum 11. Mal organisiert von<br />
der Association Pa-dam... Padam...,<br />
Wädenswil<br />
Auch dieses Jahr hat Ulrich Schuwey, der künstlerische<br />
Leiter, wieder interessante Künstler in<br />
den Keller des Theater Stok gebracht.<br />
21. <strong>September</strong> – Alee & Yeti: Alee stammt aus<br />
Algerien und lebt in der Bretagne, war früher<br />
im Hip Hop zu Hause und schreibt heute Chansons.<br />
Yeti ist Holländerin und lebt im Languedoc,<br />
war Designerin und heute schräge Akkordeon-Chanteuse.<br />
22. <strong>September</strong> – Thibaut Derien: Seine Chansons<br />
atmen den Geist der grossen Vorbilder aus<br />
den verrauchten Cabarets der Rive Gauche der<br />
50er- Jahre. Chansons, wie sie Brel oder Gainsburg<br />
sangen.<br />
23. <strong>September</strong> – Zedrus: Der Romand mit der<br />
wohl spitzigsten Dichter-Feder der welschen<br />
Chanson-Szene, das ist seine Brassens-Seite.<br />
Aussicht auf einen provokativen, rockigen<br />
Dichterabend.<br />
24. <strong>September</strong> – HK & Les Saltimbanks: Sechs<br />
Musiker und ein Schauspieler, alle Secondos<br />
aus dem Maghreb. Sie leben in Roubaix und liefern<br />
eine dynamische Mischung aus Hip Hop,<br />
Reggae, Chanson und algerischer Folkmusik.<br />
25. <strong>September</strong> – Coup d’Marron: Intensiver<br />
Rock-Folk aus La Rochelle. Als Ulrich Schuwey<br />
die Band in einer kleinen überfüllten Bar in<br />
Genf sah, war ihm klar, dass er sie nach Zürich<br />
holen musste.<br />
26. <strong>September</strong> – Joseph Edgar: Er ist Kanadier,<br />
spricht französisch und stammt nicht aus Québec.<br />
Weiter östlich leben die Acadiens. Sie haben<br />
ihre eigene Geschichte, spielen echten Folk-<br />
Country und singen in urchigem Französisch.<br />
Die Bar des Festivals Man glaubt sich im Süden<br />
Frankreichs. Mittlerweile ist die Bar des<br />
Festivals zum Treffpunkt vor und nach dem<br />
Spektakel geworden, bei schönem Wetter auch<br />
draussen. Sie öffnet immer eine Stunde vor der<br />
Vorstellung. (kb)<br />
Theater Stok, 21. bis 26. <strong>September</strong>.<br />
Tickets www.chansonsenstok.ch<br />
oder 079 422 22 36 en français<br />
und 079 401 87 59 auf deutsch.<br />
Ein schöner Fremder<br />
taucht auf.<br />
Orpheus Descending – das<br />
frühe Drama von Tennessee<br />
Williams.<br />
Im kleinen Bäckerladen am Highway scheint<br />
das Leben stehen geblieben zu sein. Bloss noch<br />
etwas Klatsch und üble Nachrede. Lady, die schöne<br />
Ladenbesitzerin, muss ihren verbitterten<br />
und todkranken Mann betreuen, der damals aus<br />
Rache Feuer gelegt hat im Weinberg von Ladys<br />
Vater, der dabei ums Leben kam.<br />
Dann, plötzlich, ist er da – ein schöner Fremde<br />
in einer Jacke aus Schlangenhaut – wild und unberechenbar.<br />
Wie Orpheus in die Unterwelt tritt<br />
der junge Musiker Val über die Schwelle von<br />
Ladys Laden. Von diesem Moment an dreht sich<br />
alles um ihn. Caroline, eine exaltierte Schlampe,<br />
verfolgt ihn hartnäckig. Vee, die Frau des<br />
Sheriffs, zeigt ihm, und nur ihm, ihre Gemälde<br />
und erzählt von ihren geheimsten Wünschen.<br />
Und selbst Lady, die ihn einstellt, hält sich offensichtlich<br />
lieber in seiner Nähe auf als im ersten<br />
Stock, bei ihrem sterbenden Ehemann. Doch<br />
Val, der Künstler, bleibt in dem amerikanischen<br />
Provinznest ein Fremder und die Männer rotten<br />
sich zusammen, um den unerwünschten Rivalen<br />
zu vertreiben.<br />
Orpheus Descending – ein Kampf zwischen Gut<br />
und Böse – von Tennessee Williams wurde mit<br />
Marlon Brando und Anna Magnani verfilmt:<br />
«Der Mann mit der Schlangenhaut». Der junge<br />
Williams war da bereits der grosse Geschichtenerzähler<br />
und Menschen-Schilderer, den man<br />
von späteren Stücken wie «Endstation Sehnsucht»<br />
kennt. (kb)<br />
Theater Basel. Premiere am 18. <strong>September</strong><br />
Tickets: 061 295 11 33 oder<br />
billettkasse@theater-basel.ch<br />
39
Musik CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Hurts<br />
Happiness<br />
Wie viele Achtziger-Revivals<br />
mussten wir über uns ergehen<br />
lassen, bis wir endlich<br />
an diesem Punkt waren? Rezyklierte<br />
Discobeats und abgekupferte<br />
Melodien ohne<br />
Ende sind nach wie vor an<br />
der Tagesordnung. Das Manchester Duo Hurts<br />
haucht nun endlich einer anderen Stilrichtung<br />
der Achtziger neues Leben ein, dem New Wave,<br />
in Anleihe an OMD, Human League, Erasure<br />
oder die frühen Depeche Mode. Hurts wird allgemein<br />
als The Next Big Thing gehandelt.<br />
Bereits die im Radio rauf- und runtergespiel te<br />
Single-Auskopplung «Wonderful Life» war eine<br />
ganz grosse Ohrwurm-Nummer und setzte die<br />
Messlatte und die Erwartungen hoch an. Mit ihrem<br />
ersten Album erfüllen Sänger Theo Hutchcraft<br />
und Keyboarder Adam Anderson diese<br />
nun locker. Der Scheitel sitzt perfekt und die<br />
Melancholie tief. Cool gestylter Synthie-Pop mit<br />
Pomp und Pathos, mit einsamen Klaviertupfern<br />
und bombastischen Chor-Passagen. Eine wegweisende<br />
Platte, die bestimmt noch für viel Gesprächsstoff<br />
sorgen wird. Sie ist vollgepackt mit<br />
Déjà-vu-Momenten und doch ganz in der heutigen<br />
Zeit angekommen, jeder Retro-Moment<br />
hat einen modernen Dreh. Neben perfekten<br />
New-Wave-Dancesongs überzeugen vor allem<br />
auch die düsteren Balladen mit grossen Gesten<br />
und kleinen Raffinessen, «Illuminated» etwa<br />
ist schlicht ein Meisterstück, wie man es schon<br />
lange nicht mehr gehört hat. Kein Wunder also,<br />
dass den beiden derzeit von der Blogger-Szene<br />
bis zur Modewelt alle zu Füssen liegen. Bleibt<br />
nur zu hoffen, dass die lockere Coolness den<br />
ganzen ersten Hype unbeschadet überstehen<br />
wird…<br />
Angeblich sollen Hurts auch live ein besonderes<br />
Erlebnis sein. Wer sich davon überzeugen<br />
will, muss sich wohl ziemlich schnell Tickets<br />
sichern für den Gig am 23.10. in der Härterei<br />
Zürich. (rg)<br />
Westbam ***<br />
A Love Story 89-10<br />
Ein Techno-König zieht Bilanz und präsentiert gekonnt<br />
gemixte 21 Jahre seines Schaffens. Bereits vor<br />
dem Duisburg-Drama und dem definitiven Aus kündigte<br />
DJ Westbam in fast prophetischer weise an, dies<br />
werde seine letzte Love Parade sein. Als Pionier und<br />
Aushängeschild einer immer wieder totgesagten und<br />
doch nach wie vor lebendigen Stilrichtung zeigt er hier auf 3 CDs ein<br />
breites Spektrum, von klassischen Techno-Hymnen wie etwa dem mit<br />
Dr. Motte produzierten «Sunshine» von 1997 bis zu neuen Tracks wie dem<br />
Oasis-inspirierten und versöhnlich stimmenden «Don’t Look Back in Anger»<br />
oder Titeln von Marusha und Moguai. Ein pulsierender Querschnitt<br />
durch eine bewegte Zeit, die mit ihrer Spass-Attitüde und dem simplen<br />
bumm-bumm-mzz-mzz-Sound schon jetzt weit weg scheint und doch die<br />
elektronische Musik zweier Dekaden massgeblich geprägt hat. Westbam<br />
hat den richtigen Zeitpunkt gefunden für sein umfangreiches Resümee.<br />
Ein Zeitdokument, das zumindest ins Regal jedes nostalgischen Ravers<br />
gehört. (rg)<br />
Cœur de Pirate ****<br />
Cœur de Pirate<br />
Seit 42 Wochen tummelt sich das Album bereits in den<br />
hinteren Rängen der Charts und wird nun mit einem<br />
Bonustrack neu aufgelegt. Höchste Zeit für alle, die es<br />
noch nicht kennen. Die Kanadierin Béatrice Martin<br />
präsentiert hier chansongewordene Sommerträume,<br />
im Fahrwasser von Amélie, Brel und Bruni, und doch<br />
mit einer ganz eigenen geheimnisvollen Schattierung. Kindliche Stimme,<br />
niedliches Gesicht, erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass<br />
ihre Arme von Handgelenk bis Schulter tätowiert sind, und genauso<br />
sind ihre Lieder. Scheinbar naiv und simpel, aber mit Piratenherz und<br />
der Absicht, über den Horizont hinauszusegeln, gehen sie tief unter die<br />
Haut. Mit ihrem mädchenhaften Charme erinnert Béatrice an Vanessa<br />
Paradis, singt schaukelnde Walzer und bewegende Balladen und bringt<br />
zuckersüsse Sommererinnerungen auf dem Plattenteller nochmals zum<br />
Schmelzen. Sie streift alles, was in der Francopop-Szene gerade hip ist<br />
und behält trotzdem in jedem Chanson gerade noch knapp den eigenen<br />
Charakter. (rg)<br />
40
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Film<br />
A Love to Hide<br />
Drama<br />
Mit «A Love To Hide» schuf<br />
Regisseur Christian Faure<br />
einen Film, der die Nazi-<br />
Gräuel taten an Schwulen<br />
thematisiert. Vielleicht ist<br />
dieser Film sogar «Schindlers<br />
Liste» für die Gay-Community.<br />
Ganz in der Tradition<br />
des Klassikers «Bent»,<br />
jedoch weniger symbolisch, dafür umso spannender.<br />
Die Geschichte spielt 1942 in Paris. Phi-<br />
lippe und Jean sind ein schwules Liebespaar,<br />
bislang unentdeckt von den Nazis sowie von<br />
der eigenen Familie. Philippe selbst arbeitet für<br />
die Resistance, während Jean ein Reinigungsgeschäft<br />
führt. Beide hüten ein weiteres Geheimnis,<br />
indem sie der Jüdin Sara, Jeans erster<br />
Liebe, zu einer neuen Identität verhelfen. Das<br />
Unheil nimmt seinen Lauf, als sich Jeans Bruder<br />
Jacques, ein Ex-Sträfling, in Sara verliebt.<br />
Die erhoffte Romanze schlägt fehl und Jacques,<br />
mittlerweile informiert über die Homosexualität<br />
seines Bruders, kollaboriert aus Bitterkeit<br />
mit den Nazis, welche Jean verhaften. In der<br />
Haft wird dieser beschuldigt, eine Affäre mit<br />
einem Offizier zu haben. Diese Lüge führt Jean<br />
direkt in ein KZ nach Deutschland … Faures<br />
Film ist eine erschütternde Aufarbeitung des<br />
Nazi-Regimes im besetzten Frankreich. Nach<br />
Informationen des US Holocaust Memorial wurden<br />
mehr als 100‘000 Homosexuelle verhaftet,<br />
an die 20‘000 kamen dabei ums Leben. (dd)<br />
The Ghostwriter ****<br />
Thriller<br />
Roman Polanskis jüngster Film wird wohl vor allem in<br />
Erinnerung bleiben, weil der Regisseur während der<br />
Premiere hinter schwedischen Gardinen sass bzw. in<br />
einem Schweizer Chalet. Die Gründe dafür sind hinreichend<br />
bekannt. Äusserst schade, denn The Ghostwriter<br />
ist ein meisterhaft inszenierter Thriller mit<br />
einer eigenen, bedrückenden Stimmung. Zur Story:<br />
Der ehemalige britische Premierminister Adam Lang<br />
(Pierce Brosnan) verfasst seine Memoiren mit Hilfe<br />
eines sogenannten Ghostwriters (Ewan McGregor). In einem abgelegenen<br />
Haus am Meer, zusammen mit Lang und dessen Entourage, machte sich<br />
der Ghostwriter ans Werk. Dabei findet er durch Zufall das Skript der<br />
Memoiren, welche sein verstorbener Vorgänger verfasst hat. Schon bald<br />
findet sich auch der neue Ghostwriter mit Tatsachen konfrontiert, die<br />
ihn in Lebensgefahr bringen. Trotz des Skandals um Polanski erhielt der<br />
Film an der Berlinale den Silbernen Bären für die Beste Regie. (DD)<br />
Feuille ****<br />
The Fall<br />
Weibliche Homosexualität fristet in Filmen oft ein<br />
wenig dramatisches Dasein. Nicht so in diesem chinesischen<br />
Kunststück. Die Malerin Meihua kommt von<br />
den südlichen Ausläufern des Jangtsekiang nach Paris,<br />
um Kunst zu studieren. Dort trifft sie auf Stephanie,<br />
ihres Zeichens eine erfolgreiche Fotografin. Beide denken<br />
ähnlich über Kunst und so werden sie schnell zu<br />
Freundinnen. Nicht nur, denn intensive physische Attraktion<br />
spielt auch eine Rolle. Zärtlich nennt Meihua<br />
ihre Freundin von nun an «Feuille». So zwingt die Liebe beide Frauen, ihr<br />
Leben zu überdenken. Als Meihua jedoch versucht, «Feuille» als ihre grosse<br />
Liebe ebenso selbstverständlich zu akzeptieren, wie es Stephanie tut,<br />
scheitert sie daran. Denn ihre Familie, Freunde, wie auch die Gesellschaft<br />
stellen sich ihr entgegen. Regisseurin Youxin Yang schuf einen Film über<br />
die Akzeptanz lesbischer Liebe in verschiedenen Kulturen – und wurde<br />
weltweit mit Auszeichnungen überhäuft. (dd)<br />
41
Reisen CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Das Palazzina<br />
Grassi in Venedig<br />
Philippe Starcks erstes Hotel in<br />
Venedig ist nicht nur für Design<br />
-Fans eine Augenweide.<br />
Von Branko B. Gabriel<br />
Hinter einer schweren Tür direkt<br />
am venezianischen Canale<br />
Grande, nur durch einen<br />
stilisierten Bullenkopf erkennbar,<br />
versteckt sich eine magische<br />
Welt aus Spiegeln,<br />
Glas-Skulpturen und Antiquitäten<br />
– das Palazzina Grassi.<br />
© DesignHotels.com<br />
Das vor kurzem eröffnete Hotel ist Philippe<br />
Starcks erstes Haus in Italien. Der Hotelier<br />
Emanuele Garosci gab der französischen Design-Ikone<br />
den Auftrag, ein phantasievolles<br />
Fünf-Sterne-Hotel mit 16 Zimmern und sechs<br />
Apartment-Suiten, einem Privatclub und einem<br />
edlen Restaurant zu kreieren. Das Kunststück<br />
gelang – der ehemalige Stadtpalast aus dem<br />
16. Jahrhundert fängt den Charme, die Magie<br />
und die Schönheit der Lagunenstadt ein und<br />
verwandelt Gäste in «Venezianer auf Zeit». Das<br />
Ergebnis ist ein luxuriöses Hotel im Herzen der<br />
Stadt, das die Aura und den Charme eines venezianischen<br />
Adelspalastes bewahrt hat.<br />
Das Erlebnis<br />
Besucher, die gleich zu Beginn ein authentisches<br />
Venedig-Erlebnis geniessen möchten, werden in<br />
einem Celli-Boot aus dem Jahr 1960 abgeholt,<br />
das direkt vor dem Privatsteg des Hotels anlegt.<br />
Wer lieber auf festem Boden anreisen möchte,<br />
kann den Strasseneingang des Hotels gegenüber<br />
des Canale Grande nehmen. Breite Gänge,<br />
grosse, farbige Teppiche und freiliegende venezianische<br />
Ziegelsteine schaffen ein abwechslungsreiches<br />
Interieur. Im gesamten Hotel sind<br />
wertvolle Bücher, antike Gegenstände und einzigartige<br />
Kunstwerke ausgestellt. Das Hotel<br />
stellt alles Gewohnte auf den Kopf: Frühstück<br />
wird ganztägig überall im Haus serviert und<br />
anstatt an der Rezeption erfolgt der Check-In<br />
bereits auf dem Boot oder im Zimmer.<br />
Die Zimmer<br />
Die Zimmer mit Blick auf Venedigs Dächer sind<br />
mit riesigen indirekt beleuchteten Spiegeln,<br />
Böden aus venezianischem Holz, Badezimmern<br />
aus natürlichem Stein und massgefertigten Möbeln<br />
ausgestattet. In den Apartment-Suiten befinden<br />
sich die Betten in der Mitte des Raums<br />
und sind von transparenten Garderoben aus<br />
Glas, weichen Teppichen und Couchtischen aus<br />
Stahl und Mondstein-Onyx umgeben. Luxus<br />
pur!<br />
Essen & Trinken<br />
Mit dem PG’s Restaurant & Bar im Erdgeschoss<br />
gelang Starck eine perfekte Verbindung von<br />
Kunst, Design und Genuss. Zwei sieben Meter<br />
lange monolithische Festtafeln, eine aus Marmor<br />
und die andere aus verspiegeltem Glas,<br />
dominieren den Raum. Die offene Show-Küche<br />
und die Bar sind eine moderne Interpretation<br />
der traditionellen venezianischen «Osteria»,<br />
ein beliebter Treffpunkt für Gespräche und italienische<br />
Köstlichkeiten. Im G Club, dem Privatclub<br />
des Hotels, kann man mit Blick auf den<br />
Canale Grande speisen oder einen Drink an der<br />
Bar nehmen, die mit rotem, gelbem und silbernem<br />
Muranoglas verziert ist.<br />
Die Lage<br />
Palazzina Grassi liegt im Zentrum Venedigs,<br />
direkt neben dem Palazzo Grassi am Canale<br />
Grande. Das Hotel ist in einem ehemaligen<br />
Stadtpalast aus dem 16. Jahrhundert untergebracht,<br />
in dem früher Adelige wohnten. Die<br />
wichtigsten Museen und Kunstgalerien, wie<br />
die Guggenheim Collection oder die Galleria<br />
dell’Accademia, sind zu Fuss erreichbar.<br />
www.designhotels.com/palazzinagrassi<br />
42
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Buch<br />
Fratze<br />
«Bonnie & Clyde» im Stil einer<br />
VOGUE-Sonderausgabe<br />
Shannon McFarland ist das begehrteste Objekt<br />
der amerikanischen Fashion-Industrie. Nach<br />
einem schlimmen Unfall muss die Prima Donna<br />
ihren «American Dream» von Ruhm und<br />
Schönheit endgültig an den Nagel hängen, da<br />
sie fortan mit einem komplett entstellten Gesicht<br />
wird leben müssen. Im Hospital führt sie<br />
das Schicksal mit der charismatischen Drag<br />
Queen Brandy Alexander zusammen. Gemeinsam<br />
setzen sie als eine Art Re-Inkarnation von<br />
Bonnie & Clyde alles daran, den Täter, der Shannon<br />
kurzerhand den Unterkiefer weggeschossen<br />
hat, kalt zu machen. Die Odyssee von Brandy<br />
Alexander und Shannon erzählt Star-Autor<br />
Chuck Palahniuk («Fight Club») wie ein rasanter<br />
James-Bond-Streifen und illustriert sie wie ein<br />
exzentrisches Modemagazin. Die schamlose<br />
Ekel-Ästhetik und zahlreiche anrüchige Szenarien<br />
prädestinierten «Fratze» um die Jahrtausendwende<br />
zum Skandal-Roman der amerikanischen<br />
Postmoderne. Ein herrlich skurriles<br />
Stück moderne Literatur, das bis zur letzten Seite<br />
immer wieder mit schlagartigen Wendungen<br />
überrascht und mit eingeflochtenem Fachwissen<br />
über Pharmazeutik und Chirurgie zu beeindrucken<br />
weiss. (M.P.I.)<br />
Chuck Palahniuk, Fratze<br />
Goldmann Verlag, München<br />
Heisser Sommer<br />
Ein Trip durch Manhattan mit<br />
sexy Jungs<br />
Zwischen Strassenstaub und Graffitis zeigt uns<br />
Paul Reitz sportliche, schlanke und durchtrainierte<br />
Männer, die uns in Atem halten. Eine<br />
Welt vollkommener männlicher Schönheit<br />
präsentiert sich in diesem Bildband. Die faszinierende<br />
Grossstadt ist die Kulisse für die aussergewöhnlichen<br />
Bilder des Fotografen und<br />
gleichzeitig der Kontrast zur Präsenz seiner<br />
Models. Weitere Inszenierungen oder Settings<br />
braucht es nicht. Die Jungs suchen den direkten<br />
Kontakt mit dem Betrachter, spielen ein wenig<br />
mit ihm, selbstbewusst und lasziv. Reitz kreiert<br />
Bilder von ausserordentlicher Intimität. Er<br />
weiss, wie er seine Models dazu bringen kann,<br />
vor der Kamera ganz sich selbst und natürlich<br />
zu sein. Und – heute nicht selbstverständlich –<br />
die meisten Jungs behalten ihre Hosen an.<br />
Dennoch oder vielleicht gerade deswegen schaffen<br />
es seine Bilder, dem breiten Feld erotischer<br />
Fotografie eine neue, eigenständige Facette abzugewinnen.<br />
Das Buch ist mehr als eine Sammlung<br />
guter Fotografien – es ist eine sensible, maskuline<br />
und ewig verführerische Liebeserklärung<br />
an die natürliche Schönheit junger Männer. Und<br />
man fragt sich, wo er eigentlich all die unglaublich<br />
gut aussehenden Männer auftreibt.<br />
Paul Reitz, der Berufsfotograf, lebt und arbeitet<br />
seit 23 Jahren in New York City. Schwerpunkt<br />
seiner Aufnahmen sind dramatisch inszenierte<br />
Bilder von jungen Männern mit guten Körpern.<br />
Von Männer-Model-Agenturen wird er immer<br />
wieder angefragt für neue frische Gesichter. Er<br />
beobachtet stets auch seine Kollegen und ist ein<br />
grosser Bewunderer des Fotografen und Filmers<br />
John Waters (Hairspray, 1988, mit der legendären<br />
Divine). «Wenn ich ein paar Tage nicht fotografiere,<br />
so nagt es an mir. Ich arbeite auf einer<br />
philosophischen Ebene – ich will der Welt zeigen,<br />
dass Männer schön sind. Solche, die dich<br />
atemlos machen, wenn du ihnen in der Strasse<br />
begegnest – machmal sind es die Augen, der Körper<br />
oder ein exotischer Gesichtszug.» (kb)<br />
Paul Reitz. Boys in the City<br />
Bruno Gmünder Verlag, Berlin<br />
Flug der Pelikane<br />
Ein Stück Amerika aus der<br />
Perspektive eines jungen<br />
Deutschen<br />
Die prägnanten Kindheitserinnerungen an Onkel<br />
Jimmy führen Anton nach Amerika. «Wenn<br />
du mal gar nicht weisst, was du machen sollst,<br />
dann wartet hier immer ein Bett für dich. Und<br />
ein Job – Pfannkuchen machen. In der 22sten<br />
Strasse essen die Leute richtig viele Pfannkuchen»,<br />
so der Wortlaut des werten Onkels. Genervt<br />
von seiner Freundin Eleanor und der<br />
Arbeit als Zivildienstleistender, packt Anton<br />
schliesslich seine Sachen und fliegt nach New<br />
York zu Jimmy. Dort, inmitten des Big Apple,<br />
sucht ihn die Geschichte der Gefängnisinsel<br />
Alcatraz heim. Die Begegnungen mit den faszinierenden<br />
Persönlichkeiten aus Jimmys Alltag<br />
lassen Anton in die Vergangenheit amerikanischer<br />
Geschichte abtauchen. Auch nach<br />
10 Jahren Schriftstellerei (sein Debut-Roman<br />
«Crazy» erschien 1999) hat der deutsche Autor<br />
Benjamin Lebert, Gründungsmitglied des Lübecker<br />
Literaturtreffens, kein bisschen an seinem<br />
jugendlichen, leicht saloppen Schreibstil<br />
eingebüsst. In «Flug der Pelikane» verarbeitet<br />
Lebert seine Faszination für Amerika und flechtet<br />
historische Tatsachen und erzählerische Elemente<br />
gekonnt ineinander. (M.P.I.)<br />
Benjamin Lebert, Flug der Pelikane<br />
KiWi Verlag, Köln<br />
43
Gesundheit CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Teste dich und deine<br />
Sommerliebe!<br />
Die Aktion BOX-STOP wird bis<br />
Ende <strong>September</strong> verlängert<br />
Pressetext Aids-Hilfe Schweiz<br />
Wenn die Ferienromanze zur<br />
Beziehung avanciert, erfreuen<br />
sich beide auch im Bett darüber.<br />
Regelmässiger Sex ist<br />
toll – aber sicher soll er sein!<br />
Die BOX-STOP Aktion «2-für-1»<br />
ist auch im <strong>September</strong> gültig.<br />
Eine Chance also, sich und die<br />
Sommerliebe auf HIV testen<br />
zu lassen. Schliesslich lautet<br />
das Motto: Erst checken, dann<br />
bumsen!<br />
GAY-BOX, die neue Präventionswebseite der<br />
Aids-Hilfe Schweiz, präsentiert seit Juni die<br />
neue Kampagne BOX-STOP. Diese richtet ihren<br />
Fokus auf schwule Paare. Und da sich viele Paare<br />
gerade in der Sommerzeit kennen und lieben<br />
lernen, soll dies nicht ignoriert werden. Gerade<br />
in einer jungen Beziehung wird selten über HIV<br />
gesprochen. Das Herz siegt über den Verstand.<br />
Schnell können dabei die Safer-Sex-Regeln vergessen<br />
gehen. Und so geschehen HIV-Infektionen<br />
im trauten Glück zu zweit. Ein Souvenir<br />
des Sommers, auf das man(n) verzichten kann.<br />
Die Fakten sprechen für sich: Die Studie «Gay<br />
Survey» hat ergeben, dass vier von zehn Befragten,<br />
welche in einer Beziehung leben, den<br />
HIV-Status ihres Partners nicht kennen. Rund<br />
ein Drittel aller HIV-Infektionen geschehen weiter<br />
in festen Partnerschaften. Deswegen wird<br />
zum BOX-STOP aufgerufen: «Erst checken, dann<br />
bumsen», so lautet das Motto.<br />
Die Aids-Hilfe Schweiz erinnert mit der Kampagne<br />
BOX-STOP daran, dass ein HIV-Test sein<br />
muss, bevor auf den Gummi verzichtet wird.<br />
Mit einem BOX-STOP-Gutschein für zwei HIV-<br />
Tests zum Preis von einem, welcher als PDF-<br />
Datei auf www.gay-box.ch erhältlich ist, kann<br />
sich der Partner kostenlos mittesten und beraten<br />
lassen.<br />
Heute muss nicht mehr in jedem Fall drei Monate<br />
auf ein Testresultat gewartet werden. Eine<br />
HIV-Infektion kann zwar nach wie vor erst<br />
nach 12 Wochen ganz sicher ausgeschlossen<br />
werden. Der neue HIV-Kombinationstest kann<br />
aber in vielen Fällen bereits zwei Wochen nach<br />
einer Risikosituation feststellen, ob eine HIV-<br />
Infektion erfolgt ist. Machen feste Paare zu<br />
zweit den Test, so kennen sie den Status des<br />
Partners vor drei Monaten ganz sicher. Sind<br />
beide HIV-negativ, können sie zusammen mit<br />
dem Berater aufgrund der individuellen Situation<br />
einschätzen, ob und wann sie auf Safer<br />
Sex verzichten wollen und ob ein Restrisiko<br />
bestehen bleibt.<br />
Die Aktion BOX-STOP dauert bis zum 30. <strong>September</strong><br />
<strong>2010</strong>. Ein BOX-STOP kann in den Checkpoints<br />
oder in einer ausgewählten Teststelle eingelegt<br />
werden. Für Paare, die ihren HIV-Status<br />
nicht kennen, weil sie erst seit kurzem zusammen<br />
sind, oder solche, welche sich länger nicht<br />
mehr haben testen lassen, ist es also allerhöchste<br />
Eisenbahn, sich gegenseitig mit einem HIV-<br />
Test abzusichern. Erst checken, dann bumsen<br />
– ganz einfach!<br />
Die 2-für-1 Gutscheine sind einlösbar bei den<br />
Checkpoints Zürich & Genf, sowie in weiteren<br />
Teststellen landesweit, deren Adressen<br />
ab Juni auf www.gay-box.ch zu finden sind.<br />
44
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Beratung<br />
0848 80 50 80<br />
RainbowLine<br />
LesBiSchwulTrans-Beratung<br />
Meldestelle für homophobe Gewalt<br />
Liebe Rainbowline<br />
Ich habe etwas erlebt, das mir sehr peinlich ist. Deshalb weiss ich nicht,<br />
an wen ich mich überhaupt wenden kann. Vor ein paar Tagen bin ich in<br />
der Nacht cruisen gegangen. Ein heisser Mann hat mich angesprochen,<br />
und wir sind in den Büschen verschwunden. Als wir fertig waren, wechselte<br />
seine Stimme, und er wollte von mir alles Bargeld. Ich war etwas<br />
perplex und sagte, dass er das am Anfang sagen müsste, denn ich würde<br />
überhaupt nicht auf Sex gegen Geld stehen. Er wurde laut und drohte mir,<br />
dass er ganz brutal werden könne, das sei sein Ruf hier. Er beschimpfte<br />
mich als Sauschwuchtel. Ich begann vor lauter Angst loszurennen, er verfolgte<br />
mich, stellte mir ein Bein, und wir fielen beide hin. Superschnell<br />
war ich wieder auf den Beinen und rannte davon. Glücklicherweise ist er<br />
mir nicht gefolgt und mir ist nichts passiert.<br />
Irgendwie belastet mich der Vorfall. Ich merke, dass ich sehr angespannt<br />
bin, wenn ich am Abend alleine unterwegs bin. Ich erwache in der Nacht<br />
regelmässig, weiss aber nicht wieso. Was soll ich bloss tun?<br />
Lukas, 29<br />
Lieber Lukas<br />
Ich kann gut verstehen, dass dich ein solcher Vorfall belastet. Wenn jemand<br />
eine derartige Bedrohung erlebt, kann sich das traumatisch auf<br />
den Körper und die Psyche auswirken. Deshalb ist es super, dass du dich<br />
ernst nimmst und über dein Erlebtes zu sprechen beginnst. Bei uns haben<br />
sich schon einige Männer mit ähnlichen Erfahrungen gemeldet.<br />
Sie beschreiben wie du, dass sie bedroht worden sind und sich später im<br />
Leben nicht mehr sicher fühlten. Von Angst alleine unterwegs zu sein,<br />
Schlafstörungen und Albträumen erzählten uns fast alle. Es war ihnen<br />
oft auch zu peinlich zur Polizei zu gehen, weil sie sich schuldig fühlten,<br />
etwas Verbotenes gemacht zu haben.<br />
Lukas, dir wurde Unrecht getan. Du bist bedroht worden und konntest<br />
dich zum Glück effizient selbst wehren – der Täter hat das Gesetz gebrochen<br />
und damit deine Integrität verletzt. Ob Cruisen im Park jetzt moralisch<br />
verwerflich ist oder nicht, spielt da weniger eine Rolle. Vielleicht<br />
spielt die Moral nur dort ihr Unwesen, wo sie dich behindert, für deine<br />
Rechte und deine Sicherheit einzustehen.<br />
Ich rate dir, dass du zur Polizei gehst und eine Anzeige machst. Jemand der<br />
so dreist ist und homophobe Gewalt ausübt, wird das sicher wieder jemandem<br />
antun. Wenn die Polizei ihn zur Rechenschaft ziehen kann, wird er und<br />
wahrscheinlich auch andere zu spüren bekommen, dass ein solches Verhalten<br />
von niemandem toleriert wird. Vielleicht ermutigt es dich, eine Anzeige<br />
zu machen, wenn du damit weitere Menschen schützen kannst. Pinkcross<br />
bietet dir auch eine Begleitung zur Polizei an. In Begleitung ist der Schritt<br />
zur Anzeige einfacher. Es gibt auch die Möglichkeit sich an die Infostelle der<br />
Stadtpolizei Zürich zu wenden. Dort arbeiten sensibilisierte PolizistInnen.<br />
Wenn sich deine Ängste und Schlafstörungen zunehmend beschränkend<br />
auf dein Leben auswirken, kann es sinnvoll sein, diese therapeutisch aufzulösen.<br />
Melde dich doch für Adressen bei uns.<br />
Wir wünschen dir viel Mut, den nächsten Schritt zu gehen, um dich wieder<br />
sicher in deinem Leben zu fühlen.<br />
Dein Rainbowline Team.<br />
Für deine Fragen melde dich doch bei uns unter: www.rainbowline.ch<br />
oder per Telefon 0848 80 50 80, die LesBiSchwulTrans Beratung und<br />
Meldestelle für homophobe Gewalt.<br />
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45
Gesundheit CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Hildegard<br />
Hysterisch oder<br />
schon paranoid?<br />
Es ist ja mit der psychischen Gesundheit ein<br />
bisschen wie mit den Fussnägeln: Der Zugang ist<br />
eher schwierig und ihre Pflege selten No.1 auf<br />
der To-Do-List. Aber so wie die Zehennägel spätestens<br />
dann unsere Aufmerksamkeit erheischen,<br />
wenn sie in jede Socke vorne ein Atemloch<br />
schneiden, so kann sich auch die psychische<br />
Befindlichkeit plötzlich ziemlich präsidial ins<br />
Bewusstsein rücken. Sei es, dass die Stimmung<br />
auf einmal länger als gewohnt in einer Talsohle<br />
herummäandert, oder sei es, dass am Abend<br />
nicht einmal der Joint den erwünschten Schlaf<br />
bringt – um lediglich ein paar harmlose Symptome<br />
zu nennen.<br />
Wer sich vom schönen Schein der schwulen<br />
Szene nicht blenden lässt, findet dort über kurz<br />
oder lang auch sie: Schwule und bisexuelle<br />
Männer, die mit psychischen Problemen<br />
zu kämpfen haben. Die Studie Geneva<br />
Gay Men’s Health Project kommt zu<br />
einem erstaunlichen Ergebnis: Homosexuelle<br />
Männer leiden deutlich<br />
stärker an Depressionen,<br />
Angst- und Zwangsstörungen<br />
als ihre heterosexuellen Kollegen.<br />
So erstaunlich zwar<br />
auch nicht, wenn man bedenkt,<br />
wie belastend der<br />
Druck sein kann, als «Abweichler»<br />
von der gesellschaftlichen<br />
Norm aufzuwachsen<br />
und zu leben.<br />
Natürlich ist nicht eine<br />
Mehrheit der Szene davon<br />
betroffen – dennoch trifft<br />
es vielleicht mehr, als uns<br />
bewusst ist. Homosexuelle<br />
Männer mit psychischen Störungen:<br />
Ein Thema, mit dem<br />
die Betroffenen nur schwer und<br />
kaum offen umgehen können. Denn immerhin:<br />
Ein Mann ist ein Mann. Mal geht’s besser und<br />
mal geht’s halt eben schlechter. Ein Mann muss<br />
ja nicht immer gleich jede stimmungsmässige<br />
Mäusescheisse problematisieren.<br />
Und gleichzeitig verlangt der Job von einem,<br />
dass man jeden Morgen pünktlich, fit und<br />
freundlich aus dem Poloshirt schaut. Je schneller<br />
sich die Hamsterräder drehen, umso mehr<br />
Menschen reagieren mit Störungen. Die Zahl<br />
der psychischen Erkrankungen hat in den letzten<br />
Jahren stark zugenommen und im Grunde<br />
genommen ist es wohl eher ein Zeichen bester<br />
Gesundheit, wenn die Psyche bei Belastungen<br />
reagiert. Was aber mache ich mit meinen komischen<br />
Gefühlen? Was mache ich mit meinen<br />
immer wiederkehrenden Zwangsgedanken<br />
oder meinen plötzlichen Schweissausbrüchen<br />
in der Migros? Mit wem soll ich darüber reden,<br />
wem vertrauen? Steigere ich mich in etwas rein?<br />
Bin ich noch hysterisch oder schon paranoid?<br />
Wie hält man es zu Hause mit einem depressiven<br />
Trauerklos aus?<br />
Mit queertalk reagiert Checkpoint Zürich in<br />
Zusammenarbeit mit den HAZ und finanziert<br />
durch die Aids-Hilfe Schweiz ab <strong>September</strong><br />
auf ein erwiesenes und breites Bedürfnis in<br />
der Community. Angeboten wird eine niederschwellige<br />
Erstberatung, ein Gespräch mit einer<br />
schwulen Fachperson, die dir hilft, deine<br />
Situation einzuschätzen, deine Gedanken zu<br />
sortieren und, wenn nötig, weitere Schritte zu<br />
planen. Anmelden kannst du dich für queertalk<br />
beim Checkpoint Zürich.<br />
Ruf an oder komm vorbei – weil es nicht nötig<br />
ist, dass deine psychische Verfassung so daherkommt<br />
wie diese Fussnägel da unten.<br />
Es herzt euch<br />
Eure Hildegard!<br />
46
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Beratung<br />
Ich habe ständig<br />
eine Erektion!<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich habe eine Frage, welche mir irgendwie peinlich<br />
ist. Man würde sie wohl eher von einem Jugendlichen<br />
erwarten, als von einem erwachsenen<br />
Mann wie mir. Das Problem ist folgendes: Ich<br />
habe ständig eine Erektion. Insbesondere dann,<br />
wenn ich nach dem Sport in der Dusche stehe<br />
und nicht alleine bin! Aber auch in der Sauna<br />
oder beim Arzt. FKK mag ich auch sehr, aber da<br />
liege ich praktisch nur auf dem Bauch rum. Wenn<br />
mich die Situation jeweils erregen würde, könnte<br />
ich es ja verstehen, aber das ist meist nicht der<br />
Fall. Trotzdem hat mein Penis ein Eigenleben. Das<br />
belastet mich ungemein. Was kann ich dagegen<br />
tun? Gibt es Therapien in der Art?<br />
Gruss, Leonard, 28<br />
Lieber Leonard<br />
Du bist längst nicht der einzige Mann, dessen Penis<br />
auch im Erwachsenenalter ein Eigenleben an<br />
den Tag legt. Ausserdem gibt es schon in deinem<br />
Alter viele Männer, welche dich eher beneiden<br />
würden, weil bei ihnen genau das Gegenteil der<br />
Fall ist. Aber ich kann nachvollziehen, dass du<br />
die Nicht-Kontrollierbarkeit einer Erektion als<br />
störend empfindest. Eine mögliche Ursache ist,<br />
dass die beschriebenen Situationen trotz deiner<br />
Einschätzung für dich sexuell anregend sind.<br />
Dies kann auch unbewusst der Fall sein, wäre<br />
aber eigentlich ganz natürlich. Hier könnte es<br />
helfen, wenn du dich beim Bemerken einer unerwünschten<br />
Erektion nicht auf den Penis konzentrierst,<br />
sondern an Dinge denkst, die für dich<br />
besonders unerotisch sind (z.B. etwas Trauriges<br />
oder Unappetitliches). Mit dieser Technik lässt<br />
sich eine vermehrte Kontrolle über das Eigenleben<br />
des Penis auch antrainieren. Therapien -<br />
v.a. Psychotherapien - gegen Erektionsprobleme<br />
gibt es (Kontaktadressen erhältst du über den<br />
Vermittlungsdienst von www.medigay.ch). Diese<br />
würde ich dir aber nur dann empfehlen, wenn<br />
oben genannte Technik nicht anschlägt oder du<br />
anfängst, für dich angenehme Aktivitäten (z.B.<br />
Saunieren) aufzugeben. Denn: Erektionen sind<br />
nichts Schlimmes, sondern zeigen in erster Linie,<br />
dass deine körperlichen Funktionen absolut<br />
in Ordnung sind.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Nasse Unterhosen<br />
wegen Lusttropfen?<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Das Problem sind meine sogenannten Lusttropfen.<br />
Schon immer hatte ich davon eine grosse<br />
Menge, fand das auch selber gut und einige Part-<br />
ner sowieso. Aber nun ist mir aufgefallen, dass<br />
ich öfters auch welche vorfinde, wenn ich keine<br />
Erregung habe. Eine Art Ausfluss, durchsichtig<br />
und ein wenig klebrig. Deswegen ist meine Unterhose<br />
immer nass. Ich dachte schon an eine Geschlechtskrankheit,<br />
aber die klassischen Schmerzen<br />
beim Pinkeln habe ich nicht. Woran könnte<br />
es liegen, dass mein Penis so viel tropft?<br />
Gruss, Roger, 34<br />
Lieber Roger<br />
Lusttropfen sind etwas völlig normales und die<br />
Menge kann interindividuell sehr unterschiedlich<br />
sein: Einige Männer haben fast keine, andere<br />
wiederum sehr viel. Du schreibst, dass du<br />
schon immer viel Lusttropfen hattest. Vielleicht<br />
ist dir auch erst in letzter Zeit aufgefallen, dass<br />
deine Unterhosen dabei nass werden? Um ganz<br />
sicher zu gehen, dass es sich nicht um eine sexuell<br />
übertragbare Krankheit (STD) oder eine andere<br />
Infektion handelt, empfehle ich dir einen Arzt<br />
zu konsultieren (bei Infektionen der Harnröhre<br />
kann es auch zu Ausfluss ohne Schmerzen beim<br />
Pinkeln kommen). Empfehlen kann ich dir dafür<br />
den Checkpoint Zürich, falls du in dieser Region<br />
wohnst. Dort kannst du dich unkompliziert und<br />
schwulenfreundlich auf STDs untersuchen lassen.<br />
Weitere Adressen für schwulenfreundliche<br />
Ärzte erhältst du auf www.pinkcross.ch (Pink<br />
Guide) oder über den Vermittlungsdienst von<br />
www.medigay.ch.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Wie wär’s, wenn<br />
wir mal in<br />
der Schweiz …<br />
Ja, da war ich an einer Sitzung, habe eigentlich an all die Dinge gedacht,<br />
die zu besprechen waren, als zum Schluss Uwe Splittdorf (Geschäftsführer<br />
von Pink Cross) anmerkte: «Wir wollen bei einem Dinner anlässlich der<br />
EuroPride auf der Schweizer Botschaft in Warschau mit unserer Präsenz für<br />
die Rechte von Schwulen und Lesben einstehen. Es wäre schön, wenn auch<br />
jemand von VEGAS dabei sein könnte.» Nachdem einige Details geklärt waren,<br />
habe ich meine Zusage gegeben und die Reise für meinen Freund und<br />
mich gebucht, damit wir VEGAS in Warschau vertreten können. Alles auf<br />
eigene Kosten notabene.<br />
Das Wochenende kam, und wir fuhren mit einem Taxi zum Empfang der<br />
Schweizer Botschaft. Hier musste ich feststellen, obschon ich bereits sieben<br />
Jahre VEGAS präsidiere, das ich nur einen Bruchteil der Leute der schwul-/<br />
lesbischen Organisationen der Schweiz kenne. Ich führte an jenem Abend<br />
viele Gespräche, hörte von den Anliegen der einzelnen Organisationen und<br />
deren Problemen. Am Samstag gingen wir gemeinsam zum Pride-Umzug.<br />
Polizei mit Wasserwerfer, mit gepanzerten Fahrzeugen, zu Fuss, zu Ross<br />
und auf Motorrädern, in Uniform oder nur mit einer Überziehweste. Polizei,<br />
die für uns den Weg säumte und uns schützte. Wir hörten von vier<br />
Gegendemonstrationen. Für die Pride waren zwischen 2000 und 3000 Polizisten<br />
anwesend.<br />
Wir trampelten also – bei 41 Grad Hitze – die Route entlang als Demonstranten<br />
für gleiche Rechte von Schwulen und Lesben in Polen, eingezäunt<br />
von der beschützenden Polizei. Für mich ein eindrücklicher und denkwürdiger<br />
Anlass. Doch ich war froh, konnte ich mit meiner Wenigkeit mithelfen,<br />
die Masse zu vergrössern und aus Überzeugung für die Rechte in Polen<br />
zu demonstrieren.<br />
In vielen Gesprächen gingen mir jedoch eine Menge Gedanken zum schwul-/<br />
lesbischen Leben in der Schweiz durch den Kopf. Ich kam zum Schluss, dass<br />
wir in der Schweiz zwar viele Organisationen und Vereine haben. Dennoch<br />
kämpft jeder eigentlich nur für seine Belange. Teilweise, und so musste ich<br />
mich an diesem Wochenende belehren lassen, mit seinen Funktionären<br />
eigennützig und / oder sogar in die eigene Tasche.<br />
Diese Erkenntnis war für mich noch denkwürdiger, denn keiner von uns<br />
ist besser als der andere. Jeder kann irgendetwas besser als ein anderer. Und<br />
wir sollten nun doch mal so weit kommen, uns in der Schweiz zu vereinen,<br />
zu vernetzen und am gleichen Strick zu ziehen. Uns für die gleichen Ziele<br />
einzusetzen und dabei die privaten Vorteile ein wenig zu vergessen und<br />
zurückzustellen.<br />
Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam weiter kommen und viele Probleme<br />
mit vereinten Kräften einfacher lösen könnten. Das Beste, es müssten nicht<br />
mehr zwei das Gleiche tun und es würden so nötige Ressourcen frei, die wir<br />
ja dringend gebrauchen könnten für die Rechte von Schwulen und Lesben<br />
in der Schweiz.<br />
Roger Markowitsch<br />
47
Horoskop CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
WIDDER<br />
Wenn der Widder vor Zorn entflammt, ist die Ursache dahinter<br />
meist nicht so tragisch, wie man annimmt. Er reagiert auf die lustigsten<br />
Missverständnisse oftmals ungehalten und humorlos,<br />
weswegen er sich seiner Überlegenheit vergewissern muss. Am<br />
besten einfach mal die Mutti vorbeischicken. Die weiss schon,<br />
wie man den vermeintlichen Über-Mann wieder auf den Boden<br />
der Tatsachen zurückholt.<br />
STIER<br />
Für den Stier gibt es zwei Dinge, für die es sich zu leben lohnt: Sex<br />
und Essen. Ein intelligenter Stier erkennt deshalb schnell, wie<br />
sich aus beidem Profit schlagen lässt. Eine besondere Sportart<br />
müsste ihm nämlich speziell zusagen: Der Bettsport ist eigentlich<br />
ideal, um überschüssige Pfunde nach dem Sündigen loszuwerden.<br />
PowerPlate und Thera-Band können also demnächst<br />
ausrangiert werden. Stattdessen kommt eine Liebesschaukel für<br />
die sportliche Betätigung zum Einsatz.<br />
ZWILLINGE<br />
Wenn dein bester Freund liebestrunken von seinem neuen<br />
Schwarm erzählt, möchtest du gleich wissen, wie der Sex war.<br />
Du heulst zwar bei jeder simpel gestrickten Schnulze, deine<br />
Kenntnisse über Empathie hast du dir jedoch aus dem Duden angeeignet.<br />
Du lachst herzhaft – am liebsten über andere und am wenigsten<br />
über dich. Du behauptest ausserdem, du seiest empfänglich<br />
für Kritik (und meldest dich einfach wochenlang nicht mehr,<br />
weil du so eingeschnappt bist). Und trotz all dem hältst du dich für<br />
besonders einfühlsam und verständnisvoll. Träum weiter!<br />
KREBS<br />
Du bist süss, charmant, liebevoll und trotzdem unglaublich<br />
penetrant, wenn man in dir falsche Hoffnungen weckt. Gegen<br />
Kuscheln und sich liebhaben ist ja nichts einzuwenden, aber<br />
bei deiner Nulltoleranz, was individuelle Freiheit betrifft, wird<br />
einem Angst und Bang. Deine Anhänglichkeit ist auch wirklich<br />
das einzig Bedrohliche an dir. Wenn du nicht im Suppenkessel<br />
landen willst, lässt du jetzt auf der Stelle einfach mal los.<br />
LÖWE<br />
Dein Gebrüll ist schon längst nicht mehr das, was es einmal war.<br />
Und erzählen tust du auch nichts Neues. Die Heldentaten aus dem<br />
vergangenem Jahrhundert aufzutischen, ist bloss Ego-Recycling<br />
auf unterstem Niveau und schützt vor müdem Lächeln nicht. Die<br />
Leute haben dich schon längst durchschaut und klatschen müden<br />
Beifall, während du eine One-Man-Show à la Max Frisch (Homo<br />
faber) noch mit Überzeugung ins Unermessliche ausufern lässt.<br />
JUNGFRAU<br />
Die Jungfrau lädt zur Geburtstagsparty ein! Selbstverständlich<br />
hast du bereits alles in die Wege geleitet, um den Sommer gebührend<br />
zu verabschieden und stilvoll in dein nächstes Lebensjahr<br />
überzutreten. Cocktails gibt’s auf deine Kosten, die Torte ist<br />
ebenfalls selbst gebacken und für den subtil eingebauten<br />
Geburtstags-Strip hast du bereits Monate zuvor ein Casting lanciert<br />
und steckst noch mitten im Auswahlverfahren. Womöglich<br />
schenkst du sogar jedem deiner Freunde eine Einladung mit<br />
persönlicher Widmung (obwohl es sich eigentlich um deinen<br />
Geburtstag handelt und du die Geschenke kriegen solltest).<br />
Happy Birthday – du bist einfach der Beste!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
WAAGE<br />
Walk. Turn. Pose. Stop. Give ‘em what you got! Mr.Fabulous, ja das<br />
bist du. Selbst mit ein paar Kilos zu viel auf den Rippen siehst du<br />
in den richtigen Klamotten immer noch zum Anbeissen aus. Mit<br />
Schirm, Charme und Melone schaffst du es nicht nur, optisch<br />
einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, sondern trumpfst<br />
auch noch mit deiner souveränen und angepassten Art auf.<br />
Warum also immer noch single? Sicherlich hat es noch keiner<br />
geschafft, dir ein paar Ecken und Kanten reinzuhauen.<br />
SKORPION<br />
Liest der Skorpion das «Blick am Abend»-Horoskop, so wird<br />
er garantiert skeptisch, wenn er liest, dass er heute seinen<br />
Traummann kennenlernen wird. Ein klärendes Gespräch<br />
mit Monica Kissling bestätigt sein Misstrauen, denn Venus ist<br />
schliesslich gerade ins neunte Haus übergetreten. Bestimmt ist<br />
dem Skorpion auch schon aufgefallen, dass die Texte der «Blick<br />
am Abend»-Astrologie von einem Computer ausgespuckt und<br />
willkürlich irgendeinem Sternzeichen zugeordnet werden.<br />
Das war seit dem Tag ja wohl sonnenklar, als derselbe Text auch<br />
beim Zwilling abgedruckt wurde – und den mag er ja nun gar<br />
nicht ausstehen!<br />
SCHÜTZE<br />
Dir sollte man besser keinen Heiratsantrag machen, denn du<br />
rennst vor jeder Verbindlichkeit nur so davon. Bis der Tod uns<br />
scheidet? Nein danke, dann soll das bitte sofort geschehen! Die<br />
grosse weite Welt ist schliesslich dein Zuhause. Die eigenen vier<br />
Wände wohl eher dein vorübergehender Aufenthaltsort. Nichts<br />
ist so beflügelnd wie der Moment, wo sich das Blatt wieder dreht<br />
und wendet. Denn dann bist du wieder auf und davon und hast<br />
einmal mehr bewiesen, dass du für die Rolle der Braut, die sich<br />
nicht traut, geboren wurdest.<br />
STEINBOCK<br />
Stur und überheblich sitzt du auf deinem Berg und pinkelst jedem<br />
auf den Kopf, der an dir vorbeiläuft. Jemand passt dir nicht<br />
in den Kram? Was kratzt dich das, denn du bist ja schliesslich dein<br />
eigener Chef und unterliegst keinem anderen. Im Nationalpark<br />
magst du vielleicht vor schiesswütigen Hobbyschützen sicher<br />
sein, aber im richtigen Leben wirst du schnell genug feststellen<br />
müssen, dass dir andere sehr wohl das Wasser reichen können.<br />
WASSERMANN<br />
Es ist Mitte Monat und dein Kontostand ist bereits unter die<br />
Nullgrenze eingebrochen? Wen wundert das noch bei deinen<br />
kostspieligen Aktionen? Ein extravagantes Candle-Light-Dinner<br />
zu zweit war dir nicht prickelnd genug, daher hast du gleich deine<br />
100 besten Freunde an den Tisch gebeten. Das neue Cabrio<br />
gab’s nicht nur in klassischem schwarz, sondern auch noch im<br />
trashigen 70’s-Design. Daher musstest du sie schliesslich beide<br />
kaufen. Nein lieber Wassermann, wir wissen auch nicht, warum<br />
das mit dir und den Finanzen einfach nicht klappen will.<br />
FISCHE<br />
Du träumst von ewiger Liebe, dem Weltfrieden und davon,<br />
dass auf den Bäumen bald Geldscheine wachsen. Deine<br />
Schöngeistigkeit ist bewundernswert, aber da du nicht der<br />
nächste Bob Dylan bist, könntest du mal daran arbeiten, deine<br />
weltfremden Hirngespinste auf realem Nährboden gedeihen zu<br />
lassen. Und wo wir schon mal dabei sind: Deine Wohnung wird<br />
vom Schöndenken auch nicht ordentlicher.<br />
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12. JULI <strong>2010</strong><br />
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Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
FR 27. August<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Cool Hits mit DJane Peter Pan<br />
23.00 Aqualis Sauna Club Bar:<br />
Brunnmattstr. 21, 3007 Bern.<br />
Special Event Party Naked Night<br />
Ganze Schweiz<br />
08.00 Les lacets roses: Gays Randos Genève<br />
& Schuwa ba-wü. Wanderwochenende<br />
Freiburger-Alpen bis 29.8. Infos 052 232 54 90<br />
Zürich<br />
18.30 BaeroPolis Zürich: Zürcher Bären Treff im<br />
Davis Pearl Bar, Birmensdorferstr. 83<br />
19.00 Stairs@Langstrassen Fest <strong>2010</strong>:<br />
Feines Essen, Coole Drink, Groovige Beats.<br />
DJ TonTon & Andreas Ramos. Stand F16,<br />
Langstr. 151. Infos www.stairsclub.ch<br />
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im<br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertango1 Queer: Milonga für<br />
Schwule, Lesben und ihre Freunde.<br />
Cafetin Buenos Aires / El Artesano,<br />
Alfred-Escherstr. 23<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Romeo<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-Off!<br />
SportsHeroes. Sports & Sneaks<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro College. DJ Plus 1<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Kick-Off!<br />
SportsHeroes. Sports & Sneaks only!<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr. / Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). BRR Label Night.<br />
DJs Robin Hirte, TonTon, Keyman & Cyrill<br />
vs Sylvano. Gratiseintritt bis 02h<br />
SA 28. August<br />
Bern<br />
21.00 Samurai Bar:<br />
Partytime Dance Revolution mit DJ Dani<br />
22.00 ISC Club: Tolerdance für Schwule, Lesben<br />
und FreundInnen. Sommer Tolerdance.<br />
DJs Ludwig, PCB & Matz.<br />
Mitternachts-Show, Openair-Bar<br />
Zürich<br />
13.00 Stairs@Langstrassen Fest: <strong>2010</strong> Feines<br />
Essen, Coole Drink, Groovige Beats.<br />
DJs Beat Herren, La Luna & Jacky. Stand F16,<br />
Langstr. 151. Infos www.stairsclub.ch<br />
21.00 Männerzone: Kernstr. 57. Hier treffen sich<br />
Männer und Kerle! Matrosen Ahoi! Traumschiff-Party.<br />
Die MS Männer-zone sticht<br />
in See. Party auf Deck mit heissem House<br />
Sound. Matrosen-Crew mixt eis gekühlte<br />
Longdrinks. Tickets Fr. 20.–<br />
sind in der Männerzone erhältlich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14.<br />
Romeo Night. DJ Romeo<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Workers in<br />
Gear – Workwear Party. Baustellen-Bierpass<br />
3 für 2<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Jump the House.<br />
DJ Gil Everest<br />
23.00 Summer Selectionparty@Lotus Club:<br />
Pfingstweidstr. 70. Diverse DJs.<br />
Infos www.selectionparty.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Workers in Gear. Worker, Bauern,<br />
Army (Yellow)<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />
welche zu unterschiedlichen Zeiten<br />
beginnt und endet. MoonRage. Funky Goa<br />
goes downStairs. DJs 5th Element, Dream,<br />
José Parra & Scott Allen. Af-terhours ab 06h<br />
bis 14h mit DJs Joe Ferretti, Tomi Gips &<br />
Subsonic. Bei schlechtem Wetter openend<br />
SO 29. August<br />
Winterthur<br />
10.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
Sonntagsbrunch im Lokal Badgasse 8.<br />
Anmeldung erforderlich über<br />
www.badgasse8.ch<br />
Zürich<br />
08.20 HAZ Outdoor: Velotour ins Schwarzbubenland.<br />
Treff Zürich HB um 08.20h Gleisanfang<br />
Zug nach Basel, Abfahrt 08.34h.<br />
Anmeldung und genaue Infos bis 23.8. über<br />
www.haz.ch/outdooraktuell<br />
19.00 Queer Gottesdienst:<br />
Nicht nur für Lesben und Schwule. Kirche<br />
St. Jakob, Stauffacherstr. 34<br />
19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday Nacked.<br />
Fr. 12.– inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />
20.00 Ladies Night im Adagio: Gotthardstr. 5<br />
(Kongresshaus) Music by DJ X-Child<br />
20.00 Sprit Bar: Erfrischend anders! Talacker 34.<br />
Bis 29.8. nur bei schönem Wetter. Infos bei<br />
zweifelhaftem Wetter www.sprit.ag Heute<br />
zum letzten mal für diese Saison. Wir<br />
sehen uns ab Juni 2011
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Agenda<br />
22.30 A A A H !:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Mad House<br />
MO 30. August<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Qbass<br />
DI 31. August<br />
Zürich<br />
12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.<br />
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot<br />
Café, Badenerstr. 138<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La Luna<br />
<strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
MI 01. Sept.<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace<br />
DO 02. Sept.<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff im<br />
Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
100804_1719_inserat_cruiser.ai 1 11.08.<strong>2010</strong> 09:45:11<br />
19.30 Queer-Waves: für Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle, Tansgender und Intersexuelle.<br />
Tanze deinen Tanz! 5-Rhythemtanz nach<br />
Gabrielle Roth für Queers mit Beatrice<br />
Fischer. Eine Wohltat für Körper, Geist<br />
und Seele. Keine Vorkenntnisse nötig.<br />
Mitbringen: bequeme Kleidung und etwas<br />
zu trinken. Getanzt wird barfuss oder in<br />
leichten Tanzschuhen. Gemeinde-zentrum<br />
Hottingen, Gemeindestr. 54. Fr. 25.–.<br />
Info www.ibp-institut.ch, 052 319 40 44,<br />
fischer.b1@bluewin.ch<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser?<br />
DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Prêt à danser. DJ Groovemaster<br />
FR 03. Sept.<br />
Basel<br />
20.00 «random». jongliert, getanzt, elektrisiert:<br />
Ein humorvolles Aufeinandertreffen von<br />
Körper, Tanz, Jonglage und elektronischer<br />
Livemusik von und mit Jonas Althaus.<br />
Premiere im Sudhaus Warteck pp, Burgweg 7.<br />
Infos www.random3.net. Tickets 061 681 04 15.<br />
Weitere Vorführungen 4. & 5.9., 10. bis 12.9.<br />
22.00 Pink Friday@CU Club:<br />
Steinentorstr. 35. DJ Peeza & Friends<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Bootylicious.<br />
RnB mit DJ Chris<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Cruisy Friday<br />
22.00 Lollipop Party mit 3 Tanzpisten!: Schlagerpiste<br />
mit Hauch von Canzoni & Chansons;<br />
Discopiste 70er/80er Disco und einem Schuss<br />
90er; Latinpiste mit Salsa, Bachata etc. Plus<br />
Karaoke Lounge. X-Tra, Limmatstr. 118<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro College.<br />
DJ Nick Harvey<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />
Letzipark). DJs Klangkosmetiker, Rolf Imhof<br />
& Jux. Bis 02h Gratiseintritt<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB - cum in sports gear<br />
23.00 HOMO@Longstreet goes Cabaret:<br />
Geroldstr. 15. Diverse DJs<br />
SA 04. Sept.<br />
Basel<br />
22.00 Isola Club@Club en Vogue: Clarastr. 45.<br />
DJ Mary mit Sound der 70er bis heute<br />
Bern<br />
22.00 Julius Party im Du Nord: Lorrainestrasse 2.<br />
DJ Versace. Fr. 15.–, Vorverkauf Fr. 10.– im<br />
Restaurant Du Nord. Weitere Infos siehe<br />
www.juliusparty.ch<br />
Luzern<br />
22.00 Uferlo s: Schwul-lesbisches Zentrum<br />
LesBiSchwule Party von Halu & Why Not<br />
Offstream on tour. The alternative party<br />
for gays, lesbians and friends. Infos:<br />
www.offstream.ch & www.halu-luzern.ch<br />
Thurgau<br />
19.30 HOT: Spezialanlass im HOT, Wilerstr. 5,<br />
9545 Wängi Goldies-Show mit Spaghettiplausch.<br />
Diva International zeight ihre One<br />
(Wo)man Show mit Klassiker der Musikgeschichte.<br />
Fr. 16.– für Menu & Show. Anmeldung<br />
und Info bis 31.8. bei anmeldung@<br />
hot-tg.ch oder 077 401 31 76 (Roger)<br />
www.exx-party.ch<br />
Samstag 2. Oktober <strong>2010</strong><br />
23.00 till late<br />
DJ José Parra (Zürich)<br />
aliens.ch, MoonRage<br />
DJ Ajaxx (Zürich)<br />
Flexx, Revolution (Zürich)<br />
Zürich Pride Festival<br />
progressive<br />
tribal-house<br />
tech-house<br />
Albulastrasse 38<br />
8048 Zürich<br />
rrvk.com
Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
Winterthur<br />
19.00 G O !:GayOstschweiz geht ans Seemer Dorffest<br />
<strong>2010</strong> in Winterthur mit Essen. Zelt und<br />
Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. G-Dance.<br />
DJ Marc S<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren<br />
Cruising unlimited<br />
22.00 Naughty & Gorgeous PopCorn:<br />
70er bis 90er Jahre von ABBA bis Zucchero<br />
mit DJs Harry M & Sonik. Xces Club, Albulastr.<br />
40. Die spezielle Testosteron-Party<br />
ohne Dresscode für alle.<br />
Infos www.testosteron-party.ch<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Jump the house. DJ Gaetano<br />
23.00 Loop 38: Albulastr. 38. Party Flexx-Party.<br />
DJ Vasco & Willi P mit progressive, tribalhouse,<br />
tech-house. Infos www.flexx-party.ch<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />
Letzipark). Party inklusive Afterhour, welche<br />
zu unterschiedlichen Zeiten beginnt<br />
und endet. Johann & Micha Birthday.<br />
DJs La Luna, Liquid Soul, Kularis (live), Beat<br />
Herren & Mullekular. Afterhour ab 10h bis<br />
22h mit DJs Angy Dee, Citizen Kain, TonTon<br />
& Ezikiel<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass X-treme Leather & Rubber<br />
SO 05. Sept.<br />
Winterthur<br />
10.00 G O !:GayOstschweiz geht ans Seemer Dorffest<br />
<strong>2010</strong> in Winterthur mit Essen. Zelt und<br />
Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch<br />
Zürich<br />
07.25 HAZ Outdoor: Wanderung im Prättigau<br />
von Stels / Mottis bis St. Antönien Platz (5 bis<br />
6 Stunden). Für Leute, welche eine Abkürzung<br />
möchten, besteht diese Möglichkeit.<br />
Treff Zürich HB 07.25h beim Abfahrtsgleis<br />
(Gleiskopf) IC nach Chur (Abfahrt 07.37h).<br />
Alle Infos und Anmeldung bis 02.09. siehe<br />
www.haz.ch/outdooraktuell<br />
19.00 Tanzleila in der Kanzleiturnhalle:<br />
Party von Frauen für Frauen. Ab 19h Standard,<br />
ab 21h querbeet flohmarktmusik mit<br />
DJ Madame Chapeau, ab 23h elektrotech<br />
mit DJane Sabaka<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse<br />
MO 06. Sept.<br />
Winterthur<br />
11.00 GO!:GayOstschweiz geht ans Seemer<br />
Dorffest <strong>2010</strong> in Winterthur mit Essen.<br />
Zelt und Strassenverkauf. Infos www.go-club.ch<br />
Zürich<br />
18.15 Referat zu Asylverfahren: unter Schengen<br />
/ Dublin für Queerrefugee mit Denis<br />
Graf von Amnesty International.<br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67, 3. Stock.<br />
Interessierte sind danach auch an die<br />
Queeramnesty-Sitzung eingeladen<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />
DI 07. Sept.<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ La luna<br />
MI 08. Sept.<br />
Zürich<br />
17.00 Posibar: die andere Bar in der Tip TopBar,<br />
Seilergraben 13. Quatschen, Essen, Trinken...<br />
Infos www.posibar.ch<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2. Echte<br />
Kerle / Bärenabend Neueröffnung mit Begrüssungsgetränk<br />
und Snacks<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJs<br />
miss flash champagne & spit. «Dutch Disco<br />
Ragout» setting off a glitzy vinyl inferno<br />
«from Disco till Dawn»<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt Garçon<br />
Sauvage<br />
DO 09. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar:<br />
Albulastrasse 40/2. Anzugparty, Feierabendverkehr,<br />
ab 21h offen für alle<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Prêt à danser?<br />
DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser. DJ Q-Bass<br />
FR 10. Sept.<br />
Winterthur<br />
22.00 Lollipop Party: im Bolero Club, Untere<br />
Vogelsangstr. 8. Schlager, Canzone,<br />
Discofloor. Infos www.lollipopparty.ch<br />
Zürich<br />
19.30 Frauenbar im GZ Riesbach: Seefeldstr. 93<br />
19.30 H A Z - C ent ro: Freitags-Centro mit speziellem<br />
kulinarischem Angebot<br />
20.00 L M Z: der Schwule Schweizer Motorradclub<br />
Stamm im Restaurant Moléson, Grüngasse 7,<br />
8004 Zürich<br />
20.00 ga y: my way: Schwule Männer im<br />
Coming-out Treff im HAZ-Centro, Sihlquai<br />
67. Coming-out Gespräche in Klein-gruppen<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Absolutely<br />
Disco. DJs Dynamike & Groovemaster<br />
22.00 Rage:<br />
Wagistr. 13, Schlieren darkroom – cruising<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Electro Collage. DJ La Luna<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />
Letzipark). Progressive. DJs Nonius, Quinto<br />
Elemento & Alison. Gratis-eintritt bis 02h<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode FF, SM, Bondage, Fetish<br />
SA 11. Sept.<br />
Basel<br />
22.00 il principe – most royal Swiss Gayparty:<br />
DJ Mario Ferrini (House, Electro, 90s,<br />
Partytunes) & DJ Nextaso. Querfeld-halle,<br />
Dornacherstr. 192. Fr. 20.-. Im Prinzenoutfit<br />
Fr. 10.–. Tram 16 bis Tellplatz.<br />
Infos www.feerproduction.ch<br />
Bern<br />
22.00 Endrophine: Party für Lesben und Schwule<br />
vom Partylabel Shit&Vomit. 3 Tanzflächen.<br />
DJs Mental X, Angel O., Scheinwerfer,<br />
Ginger C. Brown, Jacqui u.a. Liveact von<br />
Sängerin Franca Morgana. Im Gaskessel,<br />
Sandrainstr. 5. Fr. 20.– im Vorverkauf,<br />
Abendkasse Fr. 25.–.<br />
Infos www.shitandvomit.ch<br />
22.30 Gentleboyz the most gentle gay night in<br />
the captital:<br />
Eröffnungsevent mit DJs Darren Flecta,<br />
David Cruso & Kary, sowie Anthony Vega.<br />
Im Du Théâtre, Hotelgasse 10. Fr. 20.–.<br />
Vorverkauf Bern: Lorenzini, Basel:<br />
Tourismus (Stadtcasi-no), Zürich:<br />
Cranberry, Luzern: Coiffeure dell arte<br />
Winterthur<br />
17.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
We are family! Essen, Geniesserabend für<br />
die LesBiSchwule Com-munity im Lokal<br />
Badgasse 8 Anmeldung auf<br />
www.badgasse8.ch<br />
Zürich<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. G-Dance. DJ Groovemaster<br />
21.30 Club Martini: DJs Santa Martini & Bingo<br />
Bongo. 60ies à GoGo & Funky Martini Jazz.<br />
Decor by Remo Arpagaus. Im MAiERs,<br />
Albisriederstr. 16, 8003 Zürich. Fr. 20.–.<br />
Infos www.clubmartini.ch<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Extrem<br />
normal – Cruising für alle<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Forward. DJ Plus 1<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr. / Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />
welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt<br />
je Stk. Fr. 49.90<br />
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CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
und endet. Future Waves. DJs Marcosis, Beat<br />
Herren, Phaxe (live), La Luna, Creator &<br />
Jacky. Afterhour ab 13h bis 22h mit<br />
DJs Tonic, David Jimenez & Tomy Gips<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass 4everybody, heute kein Dresscode!<br />
23.00 Celestial Evergreen:<br />
DJs Thomi B & Michael K - LJ Marcel<br />
Wie immer mit special lightning features,<br />
deco & morphing, darkroom<br />
for gays and friends@lotus, Zürich<br />
SO 12. Sept.<br />
Ganze Schweiz<br />
11.00 Les lacets roses: Wanderung von Teufenthal<br />
(AG) mit Essen auf dem Bauernhof<br />
Unterkulm/Steienberg. Treff um 11h Bahnhof<br />
Teufenthal (AG). Infos und Anmeldung<br />
bis 10.9. an khofmann_ch@yahoo.de<br />
Zürich<br />
14.00 EntreNous: Sunday Tea Dance Treff für<br />
tanzbegeisterte Lesben und Schwule zu<br />
Standard- und lateinamerikani-schen<br />
Tänzen oder einfach zum plaudern.<br />
Club Silbando (Swisscom Gebäude),<br />
Förrlibuckstr. 62<br />
15.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Naked<br />
Party. Eintritt Fr. 10.–<br />
Kaffee & Kuchen (solange Vorrat)<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse<br />
MO 13. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Woof DJ Q-Bass<br />
DI 14. Sept.<br />
Bern<br />
20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />
der Reitschule. «Mr. Right», GB, E / d. Bar ab<br />
20h, Film um 20.30h.<br />
Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.<br />
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55<br />
18.00 Triebwerk Bar:<br />
Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Duplexx DJ Angy Dee<br />
MI 15. Sept.<br />
Bern<br />
20.30 random: jongliert, getanzt, elektrisiert<br />
ein humorvolles Aufeinandertreffen von<br />
Körper, Tanz, Jonglage und elektronischer<br />
Livemusik von und mit Jonas Althaus. Tojo<br />
Theater Reitschule, Neubrückstr. 8. Infos<br />
www.random3.net. Tic-kets 077 480 36 37.<br />
Weitere Vorführungen bis 18.9.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2.<br />
Echte Kerle/Bärenabend<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ Alle Farben aus Berlin<br />
Kreuzberg – electro b(u)mp<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Treffpunkt DJ Upspace<br />
DO 16. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2. Sports<br />
18.00 Rosa Bavaria: Die Schwule Bierzelt-Party<br />
am Limmattaler Oktoberfest. Zündstoff, die<br />
Partyband aus dem Voralberg spielt auf.<br />
Tickets Fr. 39.– (inkl. Fr. 27.– Konsum-<br />
Voucher) sind erhältlich im Rage und in der<br />
Männerzone.<br />
Infos www.limmattaler-oktoberfest.ch<br />
18.30 Aufbruch zu neuen Horizonten: Infoveranstaltung<br />
der Zürich Versicherungs-<br />
Gesellschaft in Zusammenarbeit mit Pink<br />
Cross zu den Themen: Nachhaltige Finanzund<br />
Vorsorgeplanung für gleichgeschlechtliche<br />
Beziehungen. Nachlassplanung<br />
mit Schwerpunkt auf die eingetragene Partnerschaft.<br />
Hotel Four Points by Sheraton,<br />
Sihlcity Zürich. Anmel-dung und Auskunft<br />
basel.le@zurich.ch<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Prêt à danser? DJ Marc S<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Prêt à danser.<br />
DJ Groovemaster<br />
FR 17. Sept.<br />
Zürich<br />
19.00 Gay Bikers Zürich: Höck in Wetzikon.<br />
Genaue Infos über www.gaybikers.ch<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Chartstation. DJ Marc S<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren<br />
Cruising unlimited<br />
22.00 Lollipop Party: mit 3 Tanzpisten! Schlagerpiste<br />
mit Hauch von Canzoni & Chansons;<br />
Discopiste 70er/80er Disco und einem<br />
Schuss 90er; Latinpiste mit Salsa,<br />
Bachata etc. Plus Karaoke Lounge.<br />
X-Tra, Limmatstr. 118<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14. Electro College.<br />
DJ G!l Everest<br />
22.30 XceS-Club: Albulastr. 40. Santa Vagina for<br />
Lesbians Queers and Gays. Live in Concert<br />
Bettina Köster. DJs Pat Pa-trisha, Aura Trauma<br />
& Mikki Leela.<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Treibstoff. DJs Sarah Goldfarb,<br />
Franklin De Costa & Daniel Mehlhart<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Friday Naked<br />
Agenda<br />
SA 18. Sept.<br />
Basel<br />
22.30 QueerPlanet: The hot house & electro<br />
house event for gays, lezgirls & friends.<br />
DJs Taylor Cruz & Tonträger. Im Singerhaus,<br />
Marktplatz 34. Gratiseintritte werden auf<br />
www.queerplanet.ch verlost<br />
Winterthur<br />
21.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
Wilsch tanze die queere Ü-25 Party.<br />
Opening Party mit live act von Miss<br />
Sunflower. DJ Little Miss Swede & Surprise<br />
DJs. Im XS danceclub, Werkstr. 16 (Nähe<br />
Bahnhof Winterthur-Grüze).<br />
Infos www.badgasse8.ch<br />
Zürich<br />
18.00 a.p a r t: Frauenbar bei Buvette Philipp,<br />
Zweierstr. 166<br />
19.00 Loge 70: (Schweiz) Bondage-Club Zürich &<br />
Green Berets Switzerland. Fetish Dinner im<br />
Restaurant Bubbles, Strassburgstr. 15,<br />
8004 Zürich. Apéro ab 19h, Essen ab 20h,<br />
danach Clubbesuche. Es besteht die<br />
Möglichkeit sich um-zuziehen<br />
21.30 T&M Disco: Marktgasse 14. Klubnacht.<br />
DJs Pra-Vos & Luc Le Grand<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Freistoss.<br />
Front Play. Sports & Sneaks<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Klubnacht. DJ La Luna<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle (beim<br />
Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />
welche zu unterschiedlichen Zeiten<br />
beginnt und endet. Unite. DJs Sky Janssen,<br />
Jens Zimmermann, Ezikiel & The Key (live),<br />
Joram & Helder. Afterhour ab 13h bis 22h<br />
mit DJs Joe Ferretti, High Five! & Joker<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Strikter Dresscode-Anlass Freistoss. Front<br />
Play. Sports & Sneaks only<br />
23.00 Madonna Party: 100% pure Madonna<br />
mit DJ Dimitri. Mit Visuals. Lotus Club,<br />
Pfingstweidstr. 70. Powered by Selection.<br />
Infos www.selectionparty.ch<br />
23.00 Jack Party: Horse Meat Disco Londons populärer<br />
Club-Export ist zu Gast. DJs Horse<br />
Meat Disco & Luke Hope (London), Juiceppe.<br />
Festsaal Kaufleuten, Pelikanplatz 18.<br />
Infos www.jackcompany.com<br />
SO 19. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag im Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23. Die Sommerpause<br />
ist vorbei, die Party steigt wieder!<br />
DJ Muscheidt – von den flotten siebziger bis<br />
heute<br />
Lausanne<br />
22.30 Jungle Gay Party: Insatiable «Carne» im<br />
MAD, rue de Genève 23. DJs Ivan Pica, Antoine909,<br />
Shequida, Severino, Filthy Luka.<br />
Live violin: Dillon. The Insatiable Gaydar<br />
Gogo-Boys. Infos www.gay-party.com<br />
Zürich<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Week2end DJ Madhouse<br />
MO 20. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar:<br />
Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Woof DJ Groovemaster<br />
53
Agenda CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
DI 21. Sept.<br />
Aarau<br />
20.00 Aa rglo s: Lesbengruppe. Treff Pizza essen<br />
im Restaurant Traube Hirschthal. Anmeldung<br />
bis 07.09. bei vicki53@gmx.ch<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar:<br />
Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />
22.30 AAAH!: Marktgasse 14.<br />
Duplexx DJ Upspace<br />
MI 22. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Echte<br />
Kerle / Bärenabend<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch<br />
21.30 T&M Disco:<br />
Marktgasse 14. Goldies DJ Q-Bass<br />
22.30 AAAH!:<br />
Marktgasse 14. Treffpunkt DJ La Luna<br />
DO 23. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40 / 2.<br />
Anzugparty. Feierabendverkehr.<br />
Heute ist Vollmond!<br />
21.00 Laby Bumb@Labor Bar: Schiffbaustr. 3.<br />
Party für Lesben und FreundInnen.<br />
Infos www.ladybumb.ch<br />
FR 24. Sept.<br />
Zürich<br />
12.00 L obby- B a r: Spitalgasse 3. Die Bar wird<br />
geschlossen, deshalb Ustrinkete bis 26.9.<br />
18.30 BaeroPolis Zürich: Zürcher Bären Treff im<br />
Davis Pearl Bar, Birmensdorferstr. 83<br />
19.30 G a yM ig s: schwule Migranten Treff im<br />
HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 Queertango: Queer Milonga für Schwule,<br />
Lesben und ihre Freunde. Cafetin Buenos<br />
Aires/El Artesano, Alfred-Escherstr. 23<br />
21.00 Cranberry Bar:<br />
Glitzerberry Night mit DJ Glitzerhaus<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Darkroom.<br />
Cruising<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Progressive. DJs Jacky,<br />
Marcosis & Oli. Freier Eintritt bis 02h<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Motorbiker, Leather & Rubber<br />
SA 25. Sept.<br />
Bern<br />
20.00 Östrosteronia Part 1:<br />
«Trans dich glücklich», Party zur Gründung<br />
des Transgendernetzwerks Schweiz.<br />
Ab 20 Uhr Snacks und Ansprache von<br />
Alecs Recher. Ab 21 Uhr Konzert mit der<br />
Homopunkband «n importe quoi» und<br />
Schlagzeugsolo von «Drumilia» anschliessend<br />
Disco mit den DJs Anouk Amok<br />
(80erRockPop), DJ Alex (Trash), Spooky<br />
Dolls Surgery (RockPunkrock) und DJ Luisa<br />
(DetroitMinimalIndustrialGoth). Überraschungsperformance<br />
und «Styling Corner<br />
by the Dreamkings». Im Frauenraum der<br />
Reitschule, Neubrückstr. 8<br />
Chur<br />
14.00 Schlagerparade <strong>2010</strong>: Der Umzug der 14.<br />
Schlagerparade startet um 14h auf dem<br />
Parkplatz der Stadthalle Chur. Die genaue<br />
Streckenführung ist von der Stadthalle<br />
durch das Welschdörfli, über die Grabenstrasse,<br />
über den Postplatz und Poststrasse<br />
zum Martinsplatz. Livekonzerte auf der<br />
Schlagerbühne Arcas ab 16h. Ab 23h Schlagerparties<br />
in diversen Lokalen.<br />
Infos www.schlagerparade.ch<br />
Zürich<br />
22.00 Boyahkasha!: Gayparty im Acqua,<br />
Mythenquai 61 mit 2 Dancefloors.<br />
Clubfloor DJs Luc Le Grand, Raffiness &<br />
Zör Gollin (Boyahsound). Penthouse Floor<br />
mit DJ Gaetano (House). Infos:<br />
www.boyahkasha.ch & www.acquaclub.ch<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Darkroom.<br />
Cruising. Bierpass 3 für 2<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Yellow. Bierpass 3 für 2<br />
23.00 Stairs Club: Hohlstr./Shell Tankstelle<br />
(beim Letzipark). Party inklusive Afterhour,<br />
welche zu unterschiedlichen Zeiten beginnt<br />
und endet. fierjahreszeiten. DJs Artemiss,<br />
Clubixx, Alison, Steffi, M&D Babes. Afterhour<br />
ab 10h bis 22h mit DJs Beat Herren,<br />
Ezikiel, Wandler & Sonik
.<br />
CRUISER Edition <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />
SO 26. Sept.<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag im Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 (Sommerpause<br />
bis 18.9.) DJ High Heel On Speed – Glam<br />
Electrorock<br />
Winterthur<br />
10.00 W I L S C H: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
Sonntagsbrunch im Lokal Badgasse 8.<br />
Anmeldung erforderlich über<br />
www.badgasse8.ch<br />
Zürich<br />
09.00 HAZ Outdoor: Herbstwanderung im Zürcher<br />
Oberland. Infos und Anmeldung über<br />
www.haz.ch/outdooraktuell<br />
09.00 Gay Bikers Zürich: Schlusstour. Genaue<br />
Infos über www.gaybikers.ch<br />
19.00 Sector c; Fetish Club: Zero – Sunday<br />
Nacked. Fr. 12.- inkl. Eintritt Rage & Garderobe<br />
20.00 Ladies Night: im Adagio Gotthardstr. 5<br />
(Kongresshaus) Music by DJ X-Child<br />
MO 27. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar:<br />
Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />
DI 28. Sept.<br />
Bern<br />
20.00 Unc ut: warme Filme am Dienstag im Kino<br />
der Reitschule. Bar ab 20h, Film um 20.30h.<br />
«Love Sick» Rumänien, OV/d.<br />
Infos www.gay-bern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
12.00 Aidspfarramt Zürich: Universitätsstr. 42.<br />
HIV-Mittagstreff. Infos 044 255 90 55<br />
18.00 Triebwerk Bar:<br />
Albulastrasse 40/2. Afterwork<br />
19.00 Lesbentreff Zürich-Wiedikon:<br />
Trinken, essen, kennenlernen. Im Hot Pot<br />
Café, Badenerstr. 138<br />
23.00 Selection Party im Lotus Club: P fi ng s t-<br />
weidstr. 70. Infos www.selectionparty.ch<br />
MI 29. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Echte<br />
Kerle / Bärenabend<br />
20.00 Schwule Väter: Väterstamm im Café<br />
Rathaus, Limmatquai<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
Sihlquai 240 DJ Heldin im Chaos –<br />
electro clash electro trash<br />
! Checkpoint Zürich<br />
Konradstrasse 1<br />
www.checkpoint-zh.ch<br />
044 455 59 10<br />
@ Barfüsser<br />
Café-Bar-Sushi<br />
Spitalgasse 14<br />
www.barfuesser.ch<br />
# Apollo<br />
Sauna<br />
Seilergraben 41<br />
$ Restaurant<br />
Johanniter<br />
044 253 62 00<br />
Geöffnet bis 04:00 Uhr<br />
www.johanniter.com<br />
% The Dynasty Club<br />
3 Bars – 1 Entrance<br />
Zähringerstrasse 11<br />
www.dynastyclub.ch<br />
^ Cranberry Bar<br />
Metzgergasse 3<br />
www.cranberry.ch<br />
& Rathaus Café<br />
Limmatquai 61<br />
www.rathauscafe.ch<br />
* Tip Top<br />
Seilergraben 13<br />
www.tiptopbar.ch<br />
\<br />
!<br />
Rathausbrüc<br />
hausbrücke<br />
DO 30. Sept.<br />
Zürich<br />
18.00 Triebwerk Bar: Albulastrasse 40/2. Sports<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff im Café<br />
Rathaus, ab 20.30h Bistro Marion<br />
Limmatquai<br />
Limmatquai<br />
Rudolf-Bruhn-Brücke<br />
Central<br />
Metzgergasse<br />
&<br />
Marktgasseasse<br />
Limmatquai Limmatquai<br />
Mühlegasse<br />
^<br />
Metzgerg^<br />
Häringstr.<br />
Inserat: ZBIRO GmbH, 8304 Wallisellen / info@zbiro.ch<br />
Niederdorfs<br />
fstr<br />
tr.<br />
BM<br />
Zähringerst Zähringerstr.<br />
Seilergraben<br />
Seilergraben<br />
Spitalgasse<br />
asse<br />
Grossmünster<br />
Utoquai<br />
Quaibrücke<br />
$ BO#<br />
(BP<br />
BQBO<br />
% MühlegBP<br />
BN<br />
BL<br />
@<br />
SBB<br />
Haupt-<br />
bahnhof<br />
Spitalg@<br />
Hirschen-<br />
Platz<br />
Bellevue-<br />
Platz<br />
Rämistr.<br />
*<br />
Gay Live-Date<br />
0906 56 56 56 Fr. 2.-/Min. ab Festnetz<br />
( Paragonya<br />
Wellness Club<br />
Mühlegasse 11<br />
www.paragonya.ch<br />
BL G-HOTEL<br />
Marktgasse 14<br />
+41 (0)44 250 70 80<br />
AAAH! Trendclub<br />
Dancefloor & Cruising<br />
T&M Club<br />
Live DJs & Performance<br />
PIGALLE Bar<br />
Evergreens & Schlager<br />
BM Leonhards Apotheke<br />
Stampfenbachstrasse 7<br />
BN Lobby<br />
Cocktail Bar<br />
Spitalgasse 3<br />
Agenda<br />
BO Macho City Shop<br />
Häringstrasse 16 www.macho.ch<br />
BP Predigerhof<br />
Mühlegasse 15<br />
www.predigerhof.ch<br />
BQ HaarSturm<br />
Hair&Beauty<br />
Häringstrasse 14, 043 243 79 07<br />
www.haarsturm.ch<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />
z&h Nachtessen im HAZ-Centro, Sihlquai 67<br />
20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule<br />
Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,<br />
Sihlquai 67<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch | Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Thomas Borgmann, Kurt Büchler, Charly Büchi, Andreas Candinas, Daniel Diriwächter, Martin Ender, Branko B. Gabriel, René Gerber,<br />
Oliver Hölcke, Mark-Philip Ingenhoff, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Stefan Schüpbach<br />
Grafik / Layout / Litho: Hubertus Design, Deny Fousek, Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Fachberater: Pierre André Rosselet, Rechtsanwalt<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, <strong>Cruiser</strong> Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
55
Photography - WALTER PFEIFFER<br />
JACK<br />
18.09.10<br />
The<br />
Saturday<br />
Night Fever<br />
Issue«<br />
HORSE<br />
MEAT<br />
DISCO<br />
London«<br />
LUKE<br />
HOPE<br />
London«<br />
JUICEPPE«<br />
Don't<br />
Stop The<br />
Music and<br />
Feel Love<br />
All Night<br />
Long«<br />
Saturday<br />
18.09.10<br />
23:00<br />
Festsaal<br />
Pelikan<br />
Platz<br />
Zurich<br />
WWW.<br />
JACK<br />
COMPANY<br />
.COM<br />
hb4_AZ_<strong>Cruiser</strong>_180910_Zeitung _215x290.indd 1 20.08.10 11:18