Rotary Magazin 04/2024

More documents

Recommendations

Info

ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – APRIL 2024 INTERNATIONAL ASSEMBLY IN ORLANDO SCHWEIZER KOMPETENZEN AN DER INTERNATIONAL A 42 In der Märzausgabe hat Stefan Buser, Governor elect des Distrikts 2000 (DGE), über die Erlebnisse der drei Schweizer DGEs an der International Assembly in Orlando berichtet. Heute erzählt PDG Claudia Hendry über ihre Erfahrungen als Seminar Trainer. Claudia, du bist im März 2023 von Stephanie Urchick, der aktuellen Präsidentin elect von Rotary International, als eine von zwei Seminar Trainers an die diesjährigen International Assemblies in Orlando eingeladen worden. Was meinst du, warum fiel die Wahl auf dich? Das Magische an Rotary ist, dass man nicht immer genau weiss, warum etwas passiert. (lacht) Der Umstand, dass ich beruflich als professionelle Coachin ar - beite, hat gewiss eine Rolle gespielt. Und offenbar war man mit meinen Leistungen als Training Leader an den Assemblies von 2019 und 2020 zufrieden. Seminar Trainer PDG Claudia Hendry mit ihrem Mann Daniele Hendry, der als Partner Program Trainer aktiv war Du warst diesen Januar also Teil des Leadership Team der International Assembly in Orlando? Genau. Ich war Mitglied des neunköpfigen Leadership Team, dem President elect, Moderator, Assistant Moderator und Seminar Trainers mit Partnerinnen und Partnern angehören. Wir wurden vom Rotary Learning & Development Team im Training und Coaching des Facilitation Team unterstützt. Das Facilitation Team umfasste 40 Learning Facilitators (PDGs) und 30 Partner Program Facilitators. Aufgabe der Seminar Trainer ist es, die Learning Facilitators auszubilden, die ihrerseits wiederum die zukünftigen Governors (DGEs) ausbilden. Dieses Jahr war aus der Schweiz ebenfalls PDG Ursula Schoepfer dabei, die im Leaders-Seminar zur Learning Facilitator ausgebildet wurde und anschliessend die DGEs durch zahlreiche Breakout- Sessions geführt hat. Die Ausbildung an den International Assemblies erfolgt also in einer Art Kaskade? Ja, man muss alles selbst erlebt haben, bevor man andere ausbilden kann. Du warst auch einmal DGE und nahmst im Januar 2013 erstmals an einer International Assembly teil. Welche Erinnerung hast du daran? Damals fand die International Assembly noch in San Diego statt; seit 2021 ist sie in Orlando, wobei die jährliche Lernveranstaltung für die DGEs im Jahr 2021 und 2022 noch auf virtueller Basis stattgefunden hat. Ich habe diese Versammlung als unglaubliche Chance in Erinnerung, alle meine «Klassenkameradinnen und -kameraden» aus der ganzen Welt zu treffen: Dieses internationale Umfeld hat mich begeistert. Wir waren insgesamt über 500 Governors elect aus gut 200 Ländern und Regionen. Kann man bei so vielen Teilnehmenden Kontakte knüpfen? Das hängt von jedem Einzelnen ab. Bei den gemeinsamen Essen beispielsweise ist die Sitzordnung frei, man kann sich zu den Leuten setzen, die man bereits kennt – oder eben nicht. Die Möglichkeit, sich international zu vernetzen, ist jedenfalls sehr gross. Wird denn auch richtig streng gearbeitet an der Assembly? Ja, und wie; damals wie heute! Natürlich bleibt Zeit zum Lachen und zum Tanzen, doch wir haben über Tage sehr konzentriert und fokussiert gearbeitet. Damals nahm ich bereits vor der Assembly mit einem Kollegen aus Südafrika Kontakt auf. An der Versammlung haben wir dann den Grundstein für ein gemeinsames VTT-Projekt für den Austausch von Berufskenntnissen und Erfahrungen von Kindergärtnerinnen zwischen der Schweiz und Südafrika gelegt. Es ist eine Zeit des intensiven Lernens. Jeden Tag findet meistens morgens und nachmittags zuerst je eine General Session statt mit diversen Referaten zu einem bestimmten Thema, beispielsweise der Mitgliederentwicklung. Anschliessend werden die angehenden Governors auf Breakout-Sessions verteilt, in denen je - weils rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter der Leitung eines Learning Facilitator während 75 bis 90 Minuten das Thema vertiefen. Es geht darum, miteinander und voneinander zu lernen. Manche Dinge werden in anderen Ländern einfach anders gesehen und gemacht.
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – APRIL 2024 SSEMBLY Hast du ein Beispiel dafür? Ja, für mich war damals die Idee eines E-Clubs völlig neu. Sie hat mich zuerst irritiert, ich fand sie für ein Land mit riesigen Distanzen wie Australien oder Amerika passend, aber nicht für die Schweiz. Dann habe ich mich überzeugen lassen und mir für mein Governorjahr das Ziel gesetzt, den ersten E-Club in der Schweiz zu gründen. Trotz etwas Gegenwind wurde der Rotary eClub 2000 im Jahr 2014 gegründet. Inzwischen hat er sich längst etabliert. Aus damaliger Sicht war ein E-Club, der uns auch über Corona hinweggerettet hat, progressiv. Der E-Club hat vor Kurzem sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert und zählt heute 43 aktive Mitglieder, 22 Herren, 21 Damen. Es ehrt und freut mich sehr, dass ich als Ehrenmitglied im Club aufgenommen wurde. Du warst ebenfalls Learning Facilitator für angehende Governors. Das machst du gerne? Ja, sehr. Moderieren ist eine meiner Kernkompetenzen und sie wurde zusätzlich während des Leaders Seminar gestärkt. Diese Ausbildung findet eine Woche vor Beginn der Assembly statt. Facilitators müssen auf sämtliche Themen der Breakout-Sessions gut vorbereitet sein. Vor allem müssen sie die Diskussionen moderieren können, also zuhören, die richtigen Fragen stellen, bei Konflikten vermitteln, neutral bleiben, nicht werten oder urteilen und sich in nonverbaler Kommunikation auskennen. Wir können mit unserer Körperhaltung und unserem Gesichtsausdruck viel ausdrücken. Dessen muss man sich als Moderator ebenfalls bewusst sein. Gibt es manchmal hitzige Diskussionen in den Breakout-Sessions? Das kann vorkommen, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen. Die Rolle eines Facilitator besteht auch darin, unterschiedliche Auffassungen gelten zu lassen: Rotary kann, je nach Land und Kultur, anders gelebt werden. Ziel einer solchen Versammlung ist auch, dass die Governors elect gestärkt und mit Vertrauen in ihre Distrikte zurückkehren, um gemeinsam mit ihrer Distrikt-Crew ihr Governorjahr vorzubereiten. Eine Assembly kann auch der Rahmen sein, in dem allfällige Ängste angesprochen werden. Die angehenden Governors stellen fest: Sie sind alle in der gleichen Situation, sie sind nicht allein. All dies hast du den Learning Facilitators in Orlando im Januar nun als Seminar Trainer weitergegeben. Hat es Spass gemacht? Ich hatte bereits als Learning Facilitator in den Jahren 2019 und 2020 riesige Freude an der Aufgabe. Dieses Jahr war das Erlebnis noch stärker. So viele internationale Freundschaften, so viele Erkenntnisse. Da sitzen über tausend Personen in einem Raum zusammen, essen, lachen und diskutieren, während ihre Heimatländer unter Umständen miteinander im Konflikt oder gar im Krieg stehen. Dank Rotary sind sie an der Assembly miteinander ver bunden; sie lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und aufs Miteinander zu fokussieren. Diese Erkenntnis, dass eine International Assembly ihren Beitrag zum Frieden auf der Welt leistet, hat mich tief berührt. Das ist ein wunderbarer Schlusssatz, liebe Claudia, oder möchtest du noch etwas ergänzen? Ja, mir liegt daran, die Rolle der Partner zu erwähnen. In diesen parallel durchgeführten Schulungen werden die Partnerinnen und Partner der künftigen Governors ebenfalls auf ihre Rolle vorbereitet. Das schafft Verständnis für das Amt eines Governors und ermöglicht es den Partnerinnen und Partnern, sie in dem PEOPLE OF ACTION Claudia Hendry hat einen Executive MBA der University of Chicago sowie einen Abschluss als eidgenössisch diplomierte Bankfachfrau absolviert. Nach 18 Jahren in der Bankenbranche gründete sie 2003 CoachArt und unterstützt als Leadership & Life Coach Menschen in herausfordernden Situationen. Sie ist seit 2002 Rotarierin, Gründungsmitglied des Rotary Clubs Ufenau im Distrikt 2000. 2013/14 war sie die erste Frau im Governoramt des D 2000. Mehrere Jahre war sie auch als District Membership Chair und Moderatorin beim RYLA aktiv. Sie diente Rotary International als Vizepräsidentin an der Rotary International Convention 2023 in Melbourne, war International Assembly Learning Facilitator in den Jahren 2019 und 2020, 2021 war sie Support Learning Facilitator. PDG Claudia Hendry war Vertreterin des Präsidenten in Deutschland, Österreich und Schweden und ist Mitglied des RI-Finanzausschusses für die Jahre 2023–2026. Mass zu unterstützen, das für beide Seiten richtig ist. Mein Mann Daniele war als Partner Program Coach in Orlando dabei, Ursula Schoepfers Mann André als Partner Program Facilitator. Insgesamt waren wir sechs deutschsprachige Rotarierinnen und Rotarier mit ihren Partnern im Ausbildungsteam an der Assembly in Orlando, so viele wie noch nie! Dazu muss man wissen, dass Deutsch keine offizielle Sprache an der International Assembly ist, richtig? Ja, das ist richtig. An der Assembly wurden acht Sprachen simultan übersetzt, jedoch nicht Deutsch. Partner-Diskussionsrunden konnten wir zusätzlich auf Deutsch, Schwedisch und Hindi anbieten. K Denise Lachat | A zvg 43
Page 1 and 2: SUISSE LIECHTENSTEIN 22 DER KAMPF G
Page 3: EDITORIAL - ROTARY SUISSE LIECHTENS
Page 6 and 7: CLUBLEBEN 1980 - ROTARY SUISSE LIEC
Page 21 and 22: POLIO
Page 23 and 24: SCHWERPUNKT - ROTARY SUISSE LIECHTE
Page 25 and 26: 1 SCHWERPUNKT - ROTARY SUISSE LIECH
Page 41: ROTARY SCHWEIZ - ROTARY SUISSE LIEC
Page 45 and 46: ROTARY SCHWEIZ - ROTARY SUISSE LIEC
Page 47 and 48: ROTARY SCHWEIZ - ROTARY SUISSE LIEC
Page 49 and 50: ROTARY INTERNATIONAL - ROTARY SUISS
Page 57 and 58: NEUMITGLIEDER - ROTARY SUISSE LIECH
Page 59 and 60: NEUMITGLIEDER - ROTARY SUISSE LIECH
Page 61 and 62: EMMANUEL GALY RC VAL-DE- TRAVERS *2
Page 63 and 64: Nous comprenons les technologies nu

Rotary Magazin 04/2024

Create successful ePaper yourself

Delete template?

Save as template?