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8. Beschlussabteilung Aktenzeichen: B8-124/11 ... - Bundeskartellamt

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se einzelne Produkte von verschiedenen Lieferanten beziehen oder kurzfristig auf dem<br />

Spotmarkt beschaffen und gleichzeitig die Bilanzkreisführung auf einen der Vorlieferan-<br />

ten übertragen können.<br />

(48) Ähnliche Vorteile bietet den regionalen und lokalen Weiterverteilern auch eine moderne<br />

Vollversorgung in Tranchen. Dabei fixieren Weiterverteiler und Vorlieferant die<br />

Tranchenprodukte entweder im Vorfeld in einem festen Rhythmus, wobei der Preis der<br />

Tranchen einem mengengewichteten Mischpreis aus der Fixierung gleicht. Alternativ<br />

kann der lokale oder regionale Weiterverteiler die Beschaffungszeitpunkte und Volumina<br />

des Erdgases unter Berücksichtigung der Marktpreisentwicklungen auch selbst determi-<br />

nieren. In diesem Fall wird der Gasbezugspreis bestimmt durch den Zeitpunkt und den<br />

Umfang der platzierten Tranchen innerhalb des Beschaffungszeitraums. Vor allem bei<br />

der zweiten Vorgehensweise erfordert eine moderne Vollversorgung in Tranchen folglich<br />

eine kontinuierliche Marktbeobachtung durch den Weiterverteiler. Die Bilanzierung er-<br />

folgt in der Regel über ein Subbilanzkonto des Vorlieferanten, bei dem auch das Men-<br />

genrisiko der Erdgaslieferung verbleibt.<br />

(49) Die <strong>Beschlussabteilung</strong> hat im Rahmen ihrer Ermittlungen 46 Stadtwerke im südlichen<br />

Rheinland-Pfalz und im Saarland und neun außerhalb des Saarlands und der Pfalz nach<br />

ihrem Beschaffungsverhalten befragt.<br />

(50) Hinsichtlich der nachgefragten Produkte ergibt sich folgende Verteilung (vgl. Abb. 1). 40<br />

der befragten Stadtwerke in Rheinland-Pfalz und im Saarland und ein Stadtwerk außer-<br />

halb des Saarlands und der Pfalz haben im Jahr 2010 eine Vollversorgung nachgefragt,<br />

das entspricht einem Anteil von 78%. Davon beschafften zwei Unternehmen ihr Erdgas<br />

im Rahmen einer modernen Vollversorgung. Vier der befragten Stadtwerke in Rheinland<br />

Pfalz und im Saarland und sechs der befragten Stadtwerke außerhalb des Saarlands<br />

und der Pfalz haben strukturiert beschafft. Was die Beschaffungsmengen betrifft, haben<br />

32 der insgesamt befragten Stadtwerke eine Beschaffungsmenge von bis zu 500 GWh,<br />

davon 17 eine Beschaffungsmenge von weniger als 200 GWh, neun haben eine Beschaffungsmenge<br />

von mehr als 500 GWh aber weniger als 1000 GWh und zehn haben<br />

eine Beschaffungsmenge von mehr als 1000 GWh. Von den insgesamt 41 Stadtwerken,<br />

die eine Vollversorgung nachgefragt haben, haben 31 eine Beschaffungsmenge von bis<br />

zu 500 GWh, davon 17 eine Beschaffungsmenge von weniger als 200 GWh, fünf haben<br />

eine Beschaffungsmenge von mehr als 500 GWh aber weniger als 1000 GWh und fünf<br />

eine Beschaffungsmenge von mehr als 1000 GWh. Bei den insgesamt zehn Stadtwer-

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