Handwerk in Bremen - Handwerkskammer Bremen

Für zwölf Gesellen im Kfz-Handwerk hat sich
viel Eifer, Aufwand und Ausdauer nun endlich
bezahlt gemacht. Sie erhielten jetzt in der
Handwerkskammer ihre Abschlusszeugnisse
und Meisterbriefe und dürfen nun den ersehnten
Titel tragen.
„Besonders hervorheben möchte ich, dass wir
in diesem Jahr erstmalig zwei Damen unter
den Absolventen haben“, sagte Jürgen Beck,
Vorsitzender des Prüfungsausschusses, während
seiner Laudatio. Eine der beiden jungen
Frauen zählte sogar zu den Prüfungsbesten.
Der aktuelle Winter macht es überdeutlich:
Eine gute Wärmedämmung zählt zu den
wichtigsten Sanierungsmaßnahmen bei Altbauten.
Doch wer die Außenwände eines
„auf Grenze“ gebauten Hauses nachträglich
mit zusätzlichem Dämmschutz versehen
will, hat manchmal ein Problem. Dann nämlich,
wenn die aufgebrachte Dämmschicht
die Grenze zum Nachbargrundstück überragt
und der betroffene Nachbar sich „querstellt“.
In der Regel kommt so etwas selten
vor, denn in Deutschland sind – trotz zahlreicher
TV-Sendungen über Nachbarschaftsstreitigkeiten
– die Beziehungen zwischen
nebeneinander wohnenden Grundstückseigentümern
gut.
Dennoch klagen Handwerker – vor allem
Maler – über Einzelfälle, in denen es zu Streitigkeiten
kommt. Für derartige Situationen
verweist der Justiziar der Handwerkskammer
Bremen, Christian Flathmann, auf das
Claudia Gallwitz teilte sich den Spitzenplatz
mit ihrem männlichen Kollegen Stephan Wunderlich.
Beide bekamen die Gesamtnote 2.
Ebenfalls ihre Zeugnisse ausgehändigt bekamen
vier Gesellen, die die Kfz-Servicetechniker
Prüfung (praktischer Teil) und die fachtheoretische
Prüfung der Meisterausbildung bestanden
haben.
Die neuen Kfz-Meister sind: Tobias Blumenthal,
Claudia Gallwitz, Jörn Hageleit, Jens Kaiser,
Michael Laartz, Mariusz Larm, Wilhelm Merkel,
Fjodor Moch, Christian Neye, Marco Schlüter,
Ausführungsgesetz zum Bürgerlichen
Gesetzbuch (AGBGB). Dort regelt der durch
Gesetz vom 1.9.2009 eingefügte Paragraf
24a, dass der Eigentümer eines Nachbargrundstücks
die nachträgliche Wärmedämmungen
der Außenwände zu dulden hat,
soweit diese die Nutzung seines Grundstücks
nicht oder nur geringfügig beeinträchtigen.
Der Umweltschutz hat hier Vorrang.
Der Paragraf im Wortlaut:
§ 24a Überbauung von Grundstücksgrenzen
(1) Bei Gebäuden, die nach baurechtlichen
Vorschriften zulässigerweise an eine
Grundstücksgrenze gebaut wurden, hat
der Eigentümer des Nachbargrundstücks
zu dulden, dass nachträgliche Wärmedämmungen
der Außenwände sowie in deren
Folge sonstige untergeordnete Bauteile
auf sein Grundstück übergreifen, soweit
diese baurechtlich zulässig oder zugelassen
sind und die Nutzung seines Grund-
HANDWERKSKAMMER
Daniela Weber und Stephan Wunderlich.
Die Prüfung zum Kfz-Servicetechniker und die
fachtheoretische Prüfung bestanden: Gökhan
Tekoglu, Sebastian Wächter, Maik Widorski und
Steffen Wohlers.
Im Foto links die Mitglieder des Prüfungsausschusses
(v.l.n.r.): Klaus-Dietrich Köster, Ingo
Mohrmann, Jürgen Beck und Michael Frank.
Ganz rechts freut sich Dieter Kleinschmidt,
Referent Meisterprüfung in der Handwerkskammer,
mit den neuen Meistern.
(Text und Foto: Bastian Mojen)
FASSADENDÄMMUNG: UMWELTSCHUTZ IST VORRANGIG
stücks nicht oder nur geringfügig beeinträchtigen.
(2) Kann die Geringfügigkeit durch bauliche
Folgemaßnahmen auf dem Nachbargrundstück
erreicht werden, so hat der die
übergreifenden Bauteile planende Grundstückseigentümer
diese auf seine Kosten
durchzuführen und der Eigentümer des
Nachbargrundstücks auch diese zu dulden.
(3) Der Eigentümer der übergreifenden Bauteile
hat diese auf seine Kosten zu ändern
oder, soweit erforderlich, zu entfernen,
sobald und soweit der Eigentümer des
Nachbargrundstücks durch diese bei der
beabsichtigten Realisierung einer baurechtlich
zulässigen oder zugelassenen
baulichen Anlage oder Nutzungsänderung
mehr als nur geringfügig beeinträchtigt
wird.
(§ 24a, eingefügt mit Wirkung vom 12. 9. 2009
durch Gesetz vom 1. 9. 2009)
Handwerk in Bremen 2/2010 | 15