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„Lauras Stern“,<br />
Foto: Warner Bros.<br />
die inzwischen zum dritten Mal durchgeführte<br />
bundesweite „Schul-Film-Woche”. Allein in<br />
NRW erreichten die Organisatoren in diesem<br />
Jahr rund 51.000 junge Besucher. Das vom Kölner<br />
Institut für Kino und Filmkultur (IKF) entwickelte<br />
Konzept „Lernort Kino” sieht die Kooperation<br />
mit den Kinobetreibern vor Ort vor<br />
und ermöglicht für alle Altersstufen den Besuch<br />
ausgewählter Filme während der Unterrichtszeit.<br />
Im Verleihkatalog finden sich Titel wie „Das<br />
Geheimnis der Frösche“ für die Grundschule,<br />
„Super Size Me“ für die Mittelstufe oder „Die<br />
Grauzone“ und „Zug des Lebens“ für die Oberstufe.<br />
Für jeden Film gibt es ein „Filmheft” mit<br />
Aufgaben zur Inhalts- und Filmanalyse und zahlreichen<br />
Hintergrundinformationen für die Vorund<br />
Nachbereitung.<br />
Noch ein Tipp zum Schluss: Eine Rarität versteckt<br />
sich im Verleihprogramm der Internationalen<br />
Kurzfilmtage Oberhausen. Das Kinderund<br />
Jugendkino Oberhausen, das seit fast 30<br />
Jahren Teil der Kurzfilmtage ist, hat aus dem Programm<br />
die Kinderfilmrolle „Kurzes für Kurze“<br />
zusammengestellt, einen Sampler mit einschlägigen<br />
Titeln für Kinder.<br />
www.lernort-kino.de<br />
„Lernort Kino” ist eine bundesweite Initiative,<br />
die die inzwischen bundesweite „Schul-Film-<br />
Woche“ veranstaltet. Für jeden angebotenen<br />
Film gibt es ein „Filmheft” mit Aufgaben zur Inhalts-<br />
und Filmanalyse und zahlreichen Hintergrundinformationen<br />
für die Vor- und Nachbereitung.<br />
Alle aktuellen und bereits vergriffenen<br />
Hefte sind bei der Bundeszentrale für politische<br />
Bildung (bpb) <strong>als</strong> pdf verfügbar<br />
(www.bpb.de/publikationen/SNA3WX,0,0,Filmhefte.html).<br />
www.kinderfilmfeste-nrw.de<br />
Das Netzwerk der Kinderfilmfestiv<strong>als</strong> in NRW<br />
www.spinxx.de<br />
Hier bietet das Jugendfilmzentrum Köln und der<br />
Jugendfilmclub Köln Kindern die Gelegeneit,<br />
sich <strong>als</strong> Filmkritiker zu versuchen.<br />
„Der Schatz der weißen Falken”<br />
Kinder begreifen mehr,<br />
<strong>als</strong> man denkt<br />
m 12. Oktober startet Christian Züberts neuer Film „Der<br />
ASchatz der weißen Falken” in den Kinos. In der Produktion<br />
der Kölner Little Shark Entertainment erzählt er eine spannende<br />
Abenteuergeschichte über den Abschied von der Kindheit.<br />
Der Newsletter sprach mit Zübert und seinem Produzenten<br />
Tom Spieß über ihren Film.<br />
Für welche Zielgruppe haben Sie den „Schatz der<br />
weißen Falken“ geschrieben und gedreht?<br />
Christian Zübert: Eigentlich mache ich meine Filme nie für<br />
eine Zielgruppe, sondern erst mal nur so, wie sie mir selbst gefallen<br />
würden. Bei den „Weißen Falken“ war es mir jedoch wichtig,<br />
dass der Film spannend und unterhaltsam genug für Kinder<br />
ist, aber auch Erwachsene die Emotionalität und Dramatik<br />
des Filmes nachvollziehen können.<br />
Haben Sie in Ihrer Erzählweise auf Ihre jungen Zuschauer<br />
Rücksicht genommen?<br />
Christian Zübert: Höchstens was die Darstellung von Gewalt<br />
und Härte in der Sprache angeht. Ansonsten habe ich die<br />
Die Wünsche der Zielgruppe:<br />
Spannend oder lustig muss es sein<br />
as wollen Kinder sehen? Und wie wird ihr Interesse ge-<br />
Wweckt? Stefanie Hadding sprach mit der Zielgruppe und<br />
befragte Kinogängerin Kerstin Wulf, 10 Jahre, nach ihren Vorlieben.<br />
Wie hörst Du von einem neuen Film im Kino?<br />
Meistens von Freundinnen, die schon drin waren. Wenn<br />
die ihn gut fanden, dann spricht sich das schnell rum, und zum<br />
Schluss waren dann fast alle aus der Klasse drin. Manchmal<br />
schaue ich auch auf die Plakate am Kino, die die Filme ankündigen.<br />
Was sind Deine aktuellen Lieblingsfilme?<br />
„Star Wars” und „Harry Potter”. „Snow Dogs” und „Ice<br />
Age” haben mir auch sehr gut gefallen.<br />
Welche Filme interessieren Dich besonders?<br />
Am liebsten mag ich Zeichentrick, besonders wenn es<br />
schöne Figuren sind, die wie Menschen aussehen. Und die Filme<br />
müssen entweder spannend oder lustig sein, so wie „Der<br />
Schuh des Manitu” oder „Der Partyschreck”.<br />
Geschichte so erzählt, wie ich wollte – und die Erfahrung gemacht,<br />
dass Kinder viel mehr begreifen, <strong>als</strong> man denkt.<br />
Origin<strong>als</strong>toffe für Kinder haben es derzeit schwer<br />
im Kino. Muss das so sein?<br />
Tom Spieß: Ich halte das teilweise für eine negative selffulfilling<br />
prophecy der Branche. Es gibt durchaus positive Beispiele<br />
wie zum Beispiel „Kletter Ida“ oder „4 Freunde und 4 Pfoten“,<br />
die erfolgreich gelaufen sind. Andererseits muss man sich<br />
auch fragen, ob sich die Bestsellerverfilmungen mit ihren enormen<br />
P&A Budgets für den Produzenten überhaupt rechnen und<br />
ob man zum Beispiel mit einer „Bibi Blocksberg“ überhaupt Geld<br />
verdient. Mit Qualität und intelligentem Marketing kann man<br />
auch ohne erfolgreiche Buchvorlage Erfolg haben – künstlerisch<br />
und wirtschaftlich.<br />
Was ist geplant, damit „Der Schatz“ sein verdient<br />
großes Publikum findet?<br />
Tom Spieß: Wir haben ein Test-Screening mit 350 Kindern<br />
mit hervorragenden Werten für<br />
den Film gemacht, aus dem wir<br />
die Themen für die Bewerbung<br />
entwickelt haben. Jetzt müssen<br />
wir den Film auf dem Schulhof<br />
zum Thema machen, und dafür<br />
braucht es verschiedenste Medienpartner.<br />
So werden wir eng mit dem Tigerenten-Club zusammenarbeiten<br />
und gleichzeitig auch mit dem Netzwerk der<br />
Schülerzeitungen und den Lehrern in allen Bundesländern. Wir<br />
haben mit Falcom einen sehr guten Verleih und ein ordentliches<br />
Budget dafür zusammen. In allen Diskussionen wird doch<br />
deutlich: Sehen Kinder nur die Sequels ihrer Lieblingsbücher und<br />
wird der Kinderfilm nur <strong>als</strong> Merchandising-Plattform definiert,<br />
erzieht man sie zu Junk-Food-Konsumenten.<br />
Qualität und intelligentes Marketing: „Der Schatz<br />
der weißen Falken“ (links), Foto: Falcom Media;<br />
Tom Spieß und Christian Zübert (rechts). Foto: Heike Herbertz<br />
Gehst Du lieber ins Kino,<br />
wenn Du den Film schon vorher<br />
<strong>als</strong> Buch kennst?<br />
Kommt darauf an: Wenn ich das<br />
Buch schon gelesen habe und mir die<br />
Figuren sehr gut vorstellen kann, dann<br />
gehe ich lieber nicht ins Kino, weil die<br />
Filme dann manchmal enttäuschend<br />
sind. Wenn ich mir die Figuren im<br />
Kerstin Wulf (10)<br />
Buch nicht so gut vorstellen konnte,<br />
dann gehe ich ins Kino. Und natürlich<br />
auch dann, wenn ich auf einen Film besonders neugierig bin,<br />
wie etwa auf „Die wilden Hühner” – das ist nämlich mein Lieblingsbuch.<br />
Wo guckst Du lieber Filme: im Kino oder auf dem<br />
Sofa?<br />
Bei DVDs mag ich, dass man Stopp drücken und dann mal<br />
was nachfragen kann. Das geht im Kino nicht so gut. Dafür kann<br />
man da Popcorn essen und kann von schön weit hinten die große<br />
Leinwand mit den großen Figuren genießen.<br />
Schwerpunkt: Kinderfilm – newsletter@filmstiftung.de 21