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Schwerpunkt: Kinderfilm<br />

Alles für die<br />

Kleinen –<br />

es lohnt sich!<br />

Drei der zehn erfolgreichsten deutschen Kinofilme<br />

2004 waren Kinderfilme: „Bibi Blocksberg<br />

II”, „Lauras Stern” und „Das Sams in Gefahr”.<br />

Und dennoch: Man muss nicht besonders<br />

feinfühlig sein, um in Gesprächen mit<br />

vielen Kinderfilm-Machern heraus zu hören,<br />

dass sie sich nicht ganz ernst genommen fühlen.<br />

Der Vorbehalt: Das wahre, große, reine Kino<br />

sei Konflikten vorbehalten, die Erwachsene<br />

beschäftigen. Als ob die Konflikte von Kindern<br />

geringer wären. Ein kurzer Blick zurück in<br />

die eigene Kindheit wird den<br />

meisten von uns genügen, um<br />

sich daran zu erinnern, dass die<br />

ach so schöne Kinderzeit selten<br />

gänzlich sorgenfrei war. Im<br />

Gegenteil: Selbst kleinere Probleme<br />

konnten dam<strong>als</strong> für<br />

Seelennöte sorgen, die das Erwachsenenkino<br />

in ihrer Dramatik<br />

erst einmal erreichen<br />

muss.<br />

Für die Branche kann die<br />

Frage nach der Wertschätzung<br />

des Kinderfilms zu einer exi-<br />

stenziellen werden. Nur wer <strong>als</strong><br />

Kind den Zauber einer Kinovorstellung<br />

durchlebt, genossen<br />

und vielleicht auch atemlos<br />

durchbangt hat, bleibt dem Kino auch <strong>als</strong><br />

Erwachsener erhalten. Das Bewusstsein für das<br />

Besondere eines bewegenden Kinobesuchs im<br />

Vergleich zu einem verdösten DVD-Nachmittag<br />

auf der Couch kann bei Kindern aber nur mit<br />

guten Filmen geweckt werden. Gute Filmemacher<br />

wiederum werden sich nur dann mit<br />

dem Genre beschäftigen, wenn sie dabei auf<br />

die gleiche Wertschätzung ihrer Kollegen hoffen<br />

können, die sie für das Erzählen von Erwachsenengeschichten<br />

erhalten.<br />

Der Markt für Kinderfilme ist in Deutschland<br />

ein geteilter: Wer auf Buchverfilmungen von<br />

Kinderbuch-Bestsellern setzt, hat derzeit gute<br />

Karten, auch im Kino Erfolge zu feiern, wie „Bibi<br />

Blocksberg 1+2”, „Lauras Stern”, „Das Sams<br />

1+2” und „Die wilden Kerle 1+2” beweisen.<br />

Wer jedoch auf Origin<strong>als</strong>toffe setzt, deren<br />

Hauptfiguren im Kaufhaus noch nicht durch die<br />

dazugehörigen Federmäppchen, Bettlaken oder<br />

Plüschfiguren in die Kinderköpfte gehämmert<br />

werden, hat es deutlich schwerer, sich auf den<br />

„Der Schatz der weißen Falken“,<br />

Foto: Falcom Media<br />

Leinwänden zu behaupten. Im letzten Jahr<br />

konnten „Die Blindgänger” genauso wie die<br />

Kölner Tradewind Produktion „Mein Bruder ist<br />

ein Hund” an den Kinokassen bei weitem nicht<br />

an die Bestsellerverfilmungen heran reichen.<br />

An Nachschub mangelt es nicht: Hans-Christian<br />

Schmid sitzt an einer Verfilmung von „Krabat”,<br />

Gernot Roll wagt sich an eine Neuverfilmung<br />

des „Räuber Hotzenplotz”, Thomas Springer<br />

schreibt an einem Drehbuch zu Per Olov Enquists<br />

Kinderbucherfolg „Großvater und die<br />

Wölfe“, in den MMC-Studios<br />

wird im Herbst das Märchen<br />

„Kalif Storch“ in Szene gesetzt<br />

und in Xanten dreht Vivian<br />

Naefe gerade eine Adaption<br />

der Cornelia-Funke-Reihe „Die<br />

wilden Hühner”. Eindrücke<br />

vom Drehort finden Sie in unserem<br />

Setbericht auf S. 22.<br />

„Gebt uns mehr Kinderkino!”,<br />

forderte der Journalist<br />

Andreas Platthaus im Juli in der<br />

Frankfurter Allgemeinen. Er<br />

meinte nicht irgendwelches<br />

Kinderkino, sondern gutes! Ein<br />

Kinderkino, das Kindern genauso<br />

viel Spaß macht, wie<br />

den Erwachsenen, das seine<br />

jungen Helden ernst nimmt, seine Besucher<br />

nicht unterfordert und das dafür sorgt, dass der<br />

Kinobesuch zu einem prägenden Ereignis wird.<br />

Wie gehabt bietet der Newsletter über den<br />

Schwerpunkt hinaus in diesem Heft auch wieder<br />

die bewährten Informationen aus der und<br />

über die Branche in NRW. In einem Making of<br />

zeichnen wir die Entstehung des noch immer<br />

hoch aktuellen Kinofilms „Paradise Now” nach<br />

(Kinostart: 29. September). Außerdem haben<br />

wir ein Interview mit WDR-Justiziarin Eva-Maria<br />

Michel zum Thema Schleichwerbung und<br />

zum 60. Geburtstag unseres Herausgebers ein<br />

Gespräch mit ihm im Blatt, in dem Michael<br />

Schmid-Ospach nicht nur über die aktuelle Situation<br />

der Branche, sondern auch über sein Leben<br />

spricht.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Rüdiger Bertram<br />

Chefredakteur<br />

Inhalt<br />

4 Meldungen<br />

Branche, Aus- und Weiterbildung, Festiv<strong>als</strong>, Preise<br />

10 Klare Regeln<br />

Interview mit WDR-Justiziarin Eva-Maria Michel<br />

zum Thema Schleichwerbung<br />

11 MEDIA<br />

12 „Seid eiskalt oder glühend heiß”<br />

Ein Gespräch mit Michael Schmid-Ospach<br />

Schwerpunkt: Kinderfilm<br />

14 Ohne pädagogischen Zeigefinger<br />

Interview mit Elke Ried<br />

14 Auf jeden Fall Family Entertainment<br />

Interview mit Maya Gräfin Rothkirch<br />

16 Der geteilte Markt<br />

Die Lage des deutschen Kinderfilms<br />

17 Was ist eigentlich Family Entertainment?<br />

Versuch einer Begriffsbestimmung<br />

18 Flexibel bleiben<br />

Interview mit Veronica Ferres<br />

18 Mit Mut und Lust am Spiel<br />

Kinder <strong>als</strong> Schauspieler<br />

18 Es lohnt sich<br />

Top Ten: Die erfolgreichsten Kinderfilme 2004<br />

19 Mehr <strong>als</strong> nur „Die Maus“<br />

Das Kinderdoku-Projekt doxs! der Duisburger Filmwoche<br />

19 Kinderfilmfestiv<strong>als</strong> in NRW<br />

20 Jenseits des Kinos<br />

Alternative Vertriebswege für Kinderfilme<br />

20 Kompetenz für Kinderfilme<br />

Fördermöglichkeiten<br />

21 Kinder begreifen mehr, <strong>als</strong> man denkt<br />

Interview mit Christian Zübert und Tom Spieß<br />

21 Lustig oder spannend muss es sein<br />

Die Wünsche der Zielgruppe<br />

22 Wildes Wetter<br />

Am Set von „Die wilden Hühner”<br />

24 Dreharbeiten in NRW<br />

27 Impressum<br />

28 Schießereien an der Tagesordnung<br />

Making of „Paradise Now”<br />

30 Demnächst im Kino<br />

Kinostarts: Unkenrufe, Dear Wendy, Der kleine Eisbär 2,<br />

Der Schatz der weißen Falken, Durchfahrtsland,<br />

Die große Depression, Almost Heaven, Maria an Callas<br />

Schwerpunkt<br />

Frankreich<br />

Editorial – newsletter@filmstiftung.de<br />

Der nächste Newsletter erscheint Ende Oktober mit<br />

einem Schwerpunkt Frankreich, um die Branche auf<br />

den im November in Köln stattfindenden Filmkongress<br />

des Vereins Rendez-Vous Franco-Allemands vorzubereiten.<br />

Ab dem 26. Oktober ist das Heft bereits<br />

online unter www.filmstiftung.de zu finden.<br />

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