Exklusiv: Reelles und virtuelles Fliegen mit der Super ... - SkyNews.ch
Exklusiv: Reelles und virtuelles Fliegen mit der Super ... - SkyNews.ch
Exklusiv: Reelles und virtuelles Fliegen mit der Super ... - SkyNews.ch
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Interview <strong>mit</strong> Francisco Agullo, VVIP- <strong>und</strong> Propliner-Pilot<br />
Die Fragen stellte Hansjörg Bürgi<br />
❙ War es ein Jugendtraum, Pilot zu werden?<br />
Als i<strong>ch</strong> neun Jahre alt war, reiste i<strong>ch</strong> <strong>mit</strong> meinen<br />
Eltern an Bord einer Caravelle von Air<br />
France von Genf na<strong>ch</strong> Paris. Die Piloten luden<br />
mi<strong>ch</strong> ein, die Landung im Cockpit zu erleben.<br />
Es war in einer w<strong>und</strong>erbaren Na<strong>ch</strong>t, wir sahen<br />
alle Li<strong>ch</strong>ter <strong>der</strong> Stadt. I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te, diese<br />
beiden Piloten hätten den besten Job auf <strong>der</strong><br />
Welt. Damals hatte i<strong>ch</strong> aber keine Idee, was<br />
es brau<strong>ch</strong>t, um Pilot zu werden. Es s<strong>ch</strong>ien für<br />
mi<strong>ch</strong> unerrei<strong>ch</strong>bar. So begann i<strong>ch</strong> zu träumen<br />
<strong>und</strong> träumte sehr viel...<br />
«I<strong>ch</strong> hatte das Glück,<br />
die letzte kommerziell<br />
registrierte Lockheed <strong>Super</strong><br />
Constellation selbst zu -<br />
fliegen.<br />
❙ Woher kommt die Liebe zur Kolbenmotorflugzeugen?<br />
Meine Pilotenkarriere startete i<strong>ch</strong> als Fluglehrer<br />
<strong>und</strong> Bus<strong>ch</strong>pilot in Kanada. Das war die Zeit, als<br />
i<strong>ch</strong> meine Liebe zu den Propliners entdeckte.<br />
I<strong>ch</strong> sah eine ausser Dienst gestellte L-749A<br />
Constellation, die zuvor als Sprühflugzeug gegen<br />
S<strong>ch</strong>ädlinge über den Wäl<strong>der</strong>n Quebecs<br />
eingesetzt wurde. Seither ist die Connie für<br />
mi<strong>ch</strong> <strong>der</strong> s<strong>ch</strong>önste je gebaute Propliner. Einige<br />
Jahre später hatte i<strong>ch</strong> das Glück, die letzte<br />
kommerziell registrierte Lockheed <strong>Super</strong> Constellation<br />
selbst zu fliegen. Das war 1992 in <strong>der</strong><br />
Dominikanis<strong>ch</strong>en Republik. Wir flogen Gemüse<br />
<strong>und</strong> Frü<strong>ch</strong>te von Santo Domingo na<strong>ch</strong> Miami,<br />
bis 1993 die amerikanis<strong>ch</strong>e Aufsi<strong>ch</strong>tsbehörde<br />
SkyStory<br />
«Vom Traum zum Beruf»<br />
Erst 39 Jahre jung, dürfte Francisco Agullo weltweit einer <strong>der</strong> ganz wenigen Piloten<br />
sein, <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em aktiv DC-3, DC-6, DC-7, <strong>Super</strong> Constellation <strong>und</strong><br />
Boeing 767 fliegt. Zudem hat er die National Test Pilot S<strong>ch</strong>ool in den USA abges<strong>ch</strong>lossen,<br />
um bei <strong>der</strong> Entwicklung neuer Flugzeuge <strong>mit</strong>helfen zu können. Francisco<br />
Agullo ist ein «Aviator» dur<strong>ch</strong> <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong>, <strong>der</strong> seine fliegeris<strong>ch</strong>en Träume<br />
verwirkli<strong>ch</strong>en konnte, wie er im Interview <strong>mit</strong> <strong>SkyNews</strong>.<strong>ch</strong> darlegt.<br />
Der 8. Mai 2004 ist für Francisco Agullo ein unvergessli<strong>ch</strong>er Tag: Damals landete er <strong>mit</strong> <strong>der</strong> aus<br />
den USA überflogenen <strong>Super</strong> Constellation in Basel. Kaum ausgestiegen, wurde er von den<br />
Medien bestürmt.<br />
FAA alle dominikanis<strong>ch</strong> registrierten Propliner<br />
aus Si<strong>ch</strong>erheitsgründen gro<strong>und</strong>ete. Ni<strong>ch</strong>tsdestotrotz,<br />
die Liebe zu den Props führte mi<strong>ch</strong><br />
weiter na<strong>ch</strong> Bolivien, wo i<strong>ch</strong> <strong>mit</strong> einer Curtiss<br />
C-46 Fleis<strong>ch</strong> vom Amazonas auf das über<br />
4000 Meter hohe La Paz beför<strong>der</strong>te. Als die<br />
Propliners na<strong>ch</strong> <strong>und</strong> na<strong>ch</strong> aus <strong>der</strong> kommerziellen<br />
Luftfahrt vers<strong>ch</strong>wanden, bes<strong>ch</strong>loss i<strong>ch</strong>, <strong>mit</strong><br />
einigen Fre<strong>und</strong>en einen Verein zu gründen, da<strong>mit</strong><br />
einige dieser legendären Verkehrsflugzeuge<br />
weiter fliegen konnten. Da die <strong>Super</strong> Connie<br />
immer no<strong>ch</strong> mein Favorit war, gründeten wir<br />
im Jahr 2000 die <strong>Super</strong> Constellation Flyers<br />
Association (SCFA). Heute fliegt unsere s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong><br />
registrierte <strong>Super</strong> Connie als einzige,<br />
die no<strong>ch</strong> Passagiere beför<strong>der</strong>n darf.<br />
❙ Was bedeutet einem das <strong>Fliegen</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Super</strong> Constellation?<br />
Es ist einmal ein sehr grosses Privileg, da <strong>der</strong>zeit<br />
weltweit nur zwei fliegen – jene <strong>der</strong> SCFA<br />
<strong>und</strong> jene <strong>der</strong> australis<strong>ch</strong>en HARS (Historical<br />
Aircraft Restoration Society). Es ist au<strong>ch</strong> die<br />
Erfüllung eines Traumes, auf die i<strong>ch</strong> eine lange<br />
Zeit gewartet habe. Und i<strong>ch</strong> gebe zu, i<strong>ch</strong><br />
geniesse jede Minute im Cockpit <strong>der</strong> <strong>Super</strong><br />
Connie.<br />
❙ Bald stösst ja no<strong>ch</strong> eine DC-3 zur <strong>Super</strong><br />
Connie in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz, wie kam es<br />
dazu?<br />
Die Douglas DC-3 hat eine lange Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
in <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz. Swissair stellte 1937 die erste<br />
5<br />
Foto Hansjörg Bürgi