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Die Musikinstrumenten-Sammlung - Digitale Bibliothek Thüringen

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HERKUNFT:<br />

- Meininger Museen, General=Verzeichnis der <strong>Sammlung</strong> der Alterthumsforschenden Gesellschaft in<br />

Meiningen, 2. Bd., Nr. 848: 6. November 1837: [Ludwig Bechstein schrieb]: „ein ungenannt bleiben<br />

Wollender Freund [nachträglich hinzugefügt: (war ich selbst. <strong>Die</strong> Sachen stam[m]en aus Hildburghausen.)]<br />

sandte zum Geschenk: […] 2.) eine lapponische Zaubertrom[m]el.“<br />

HISTORISCHER HINTERGRUND:<br />

<strong>Die</strong> Schamanentrommel war das wichtigste gegenständliche Instrument der traditionellen samischen Religion.<br />

Durch Trommeln, Singen und Tanzen versetzte sich der Schamane in Ekstase und reiste ins Jenseits. Auch<br />

Weideplätze für die Rentiere und Jagdgründe ließen sich mit ihrer Hilfe finden. Noch 1723 war die Trommel<br />

im Besitz des samischen Schamanen Bendix Andersen, im Gebiet nördlich von Trondheim (Nordtrøndelag,<br />

Norwegen). Ihre Kraft war groß. 11 Bären sollen mit ihrer Hilfe erlegt worden sein.<br />

1723 erfolgte ihre Beschlagnahmung durch den dänischen Missionar Thomas von Westen. Von Westen<br />

befragte den Schamanen zu Alter, Aussehen der Trommel sowie zur Bemalung auf dem Trommelfell und<br />

deren Deutung. Das Protokoll ist die höchst seltene Interpretation von Trommel-Bildmaterial durch einen<br />

zeitgenössischen Schamanen.<br />

Der Weg der Trommel führte über das Missionskolleg und die Königlich Dänische Kunstkammer<br />

Kopenhagen (1730) an den Hof nach Hildburghausen (1757) und schließlich nach Meiningen (nach 1826).<br />

Heute sind nur noch ca. 70 Schamanentrommeln erhalten.<br />

ANMERKUNGEN:<br />

- Juha Pentikäinen: „<strong>Die</strong> reiche Illustration der saamischen Zaubertrommel beinhaltet ein vielschichtiges<br />

kognitives System, das auf verschiedene Arten ‚funktionieren‘ konnte und wenigstens aus einer realen, my-<br />

thologisch-kosmischen, astralen und psychomentalistischen Ebene bestand. <strong>Die</strong> Trommel war sozusagen<br />

ein zeitgenössischer Computer, deren Kapazität der Benutzer je nach seinem eigenen esoterischen Wissen<br />

ausschöpfen konnte.“ (S. 156)

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