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Outdoor - An Aus Licht

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<strong>Licht</strong>technik<br />

Kriterien guter Außenbeleuchtung<br />

Gleichmäßigkeit<br />

Wichtig für das Wahrnehmen von Fahrzeugen,<br />

Personen, Gegenständen und Details ist<br />

die örtliche Gleichmäßigkeit der Leuchtdichte<br />

bzw. Beleuchtungsstärke. Während sich das<br />

Auge in einem großen Umfang an veränderte<br />

mittlere Leuchtdichten anpassen (adaptieren)<br />

kann, entstehen aus der Sicht z. B. des<br />

Kraftfahrers als Folge ungenügender Leuchtdichtegleichmäßigkeit<br />

Tarnzonen, die jedoch<br />

nicht als solche wahrgenommen werden.<br />

Diese bilden Gefahrenquellen für Kraftfahrer<br />

und Fußgänger. Tarnzonen entstehen durch<br />

Abschalten einzelner <strong>Licht</strong>punkte z. B. im<br />

Zuge einer Straßenbeleuchtung, etwa um<br />

Kosten einzusparen. Durch solche Abschaltungen<br />

wird das Verkehrsrisiko deswegen<br />

erhöht, weil der Kraftfahrer im sicheren Vertrauen<br />

auf seine Sehleistung auf beleuchteten<br />

Straßen in diese Tarnzonen fährt und die<br />

Hindernisse nicht rechtzeitig erkennt. Tarnzonen<br />

und damit Gefahrenquellen entstehen<br />

auch durch ungenügend beleuchtete Bereiche<br />

in Arbeitsstätten.<br />

Der Bereich der Sehaufgabe muss so gleichmäßig<br />

wie möglich beleuchtet werden. Die<br />

Gesamtgleichmäßigkeit im Bereich der Sehaufgabe<br />

oder der Verkehrsfläche U 0 = L min/L -<br />

gilt für die gesamte Bewertungsfläche.<br />

Eine unzureichende Gesamtgleichmäßigkeit<br />

kennzeichnet Tarnzonen. Dadurch wird das<br />

rechtzeitige Erkennen z. B. von Fußgängern,<br />

die spontan auf die Fahrbahn treten, erschwert<br />

oder gar unmöglich gemacht. Für<br />

Verkehrswege ist zusätzlich die Längsgleichmäßigkeit<br />

U l definiert. Sie bezieht sich auf<br />

die Mitte des Fahrstreifens, auf die sich die<br />

Aufmerksamkeit des Verkehrsteilnehmers<br />

im Wesentlichen konzentriert. Sie wird durch<br />

das Verhältnis der minimalen Leuchtdichte<br />

L l, min zur maximalen Leuchtdichte L l, max auf<br />

dieser Linie beschrieben: U l = L l, min/L l, max.<br />

Mindestwerte für die Gleichmäßigkeit der<br />

Beleuchtungsstärke U 0 sind in den betreffenden<br />

Normen enthalten. In Arbeitsstätten darf<br />

U 0 im Umgebungsbereich nicht geringer als<br />

0,10 sein.<br />

328<br />

Blendungsbewertung<br />

Arbeits- und Verkehrssicherheit können<br />

durch Blendung erheblich beeinträchtigt<br />

werden. Je nach Grad der Blendung können<br />

Unbehagen, Unsicherheit und Ermüdung<br />

(psychologische Blendung), aber auch merkbare<br />

Herabsetzung der Sehleistung (physiologische<br />

Blendung) auftreten. Um Fehler,<br />

Ermüdung und Unfälle zu vermeiden, ist es<br />

wichtig, Blendung zu begrenzen. Blendung<br />

wird durch helle Flächen im Gesichtsfeld<br />

hervorgerufen und kann entweder als psychologische<br />

Blendung oder als physiologische<br />

Blendung wahrgenommen werden. Die<br />

durch Reflexe auf spiegelnden Oberflächen<br />

verursachte Blendung ist allgemein bekannt<br />

als Schleierreflexion oder Reflexblendung.<br />

Der Grad der physiologisch wirkenden, also<br />

die Sehleistung beeinträchtigende Direktblendung<br />

durch Leuchten oder andere Blendlichtquellen,<br />

wird z. B. für Arbeits- und Sportstätten<br />

im Freien durch den Blendungswert<br />

GR (Glare Rating) beschrieben. Der GR-<br />

Blendwert basiert auf der äquivalenten<br />

Schleierleuchtdichte und ist in der Publikation<br />

CIE 112:1994 „Blendungsbewertungssystem<br />

für Außenbeleuchtungsanlagen und<br />

Beleuchtungsanlagen für Sport im Freien“<br />

beschrieben. Der Blendwert wird nach<br />

f olgender Formel bestimmt:<br />

GR = 27+24log 10<br />

Lvl ( Lve )<br />

0,9<br />

Dabei bedeuten:<br />

L vl die gesamte Schleierleuchtdichte in cd/m²,<br />

welche von der Beleuchtungsanlage verursacht<br />

wird. Sie ist die Summe der Schleierleuchtdichten<br />

der einzelnen Leuchten, d. h.<br />

der Blendlichtquellen L vl = L v1 + L v2 + ··· L vn.<br />

Die Schleierleuchtdichte der einzelnen<br />

Leuchte wird berechnet als L v = 10(E eye · θ -2 ).<br />

Dabei ist E eye die Beleuchtungsstärke am<br />

Auge des Beobachters auf einer Ebene senkrecht<br />

zur Blickrichtung (2° unter horizontal)<br />

und θ der Winkel zwischen der Blickrichtung<br />

des Beobachters und der (<strong>Licht</strong>-)<strong>Aus</strong>strahlrichtung<br />

jeder einzelnen Leuchte (Bild 1.5),<br />

L ve die äquivalente Schleierleuchtdichte der<br />

Umgebung in cd/m². <strong>Aus</strong>gehend von der<br />

<strong>An</strong>nahme, dass das Reflexionsverhalten der<br />

Umgebung vollkommen diffus ist, kann die<br />

äquivalente Schleierleuchtdichte berechnet<br />

werden als L ve = 0,035 · ◊ · E h,av · π -1 . Dabei<br />

ist ◊ der mittlere Reflexionsgrad und E h,av<br />

die mittlere Beleuchtungsstärke des Umgebungsbereichs.<br />

90°<br />

1.5 Winkel θ zwischen der Blickrichtung<br />

des Beobachters, die 2° unter der Horizontalen<br />

verläuft, und der <strong>Licht</strong>ausstrahlungsrichtung<br />

der Blendlichtquelle.<br />

Blendurteil GR-Wert<br />

unerträglich 80 – 90<br />

störend 60 – 70<br />

noch zulässig 40 – 50<br />

merklich 20 – 30<br />

unmerklich 10<br />

1.6 Blendurteile und GR-Wert.<br />

�<br />

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