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Lichttechnik Straßenbeleuchtung Gütemerkmale der Beleuchtung Die Prozedur zur Bestimmung der Gütemerkmale der Beleuchtung einer bestimmten Straße gliedert sich in drei Schritte: Die Prozedur zur Ermittlung der Gütemerkmale der Straßenbeleuchtung nach CEN/TR 13201-1 und EN 13201-2 wird anhand eines Beispiels erläutert: Beispiel: Hauptverkehrsstraße Eine Hauptverkehrsstraße innerhalb einer Ortschaft soll beleuchtet werden. Es sind keine Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen: Radfahrer sind üblich und Passanten überqueren die Straße auch an unbeampelten Stellen. Welche lichttechnischen Daten muss die Anlage erfüllen? Die Auswahl der anzuwendenden Beleuchtungsklasse erfolgt nach den im Anhang A zu CEN/TR 13201-1 enthaltenen diversen Tabellen für die Beleuchtungssituationen A1 bis E2. In dem gewählten Beispiel für die Hauptverkehrsstraße ist das die Tabelle für die Beleuchtungssituation B2. Aufgrund der Geschwindigkeit von max. 60 km/h und der Haupt-Verkehrsteilnehmer (motorisierter Verkehr und langsam fahrende Fahrzeuge) und der zugelassenen Radfahrer und Fußgänger ergibt sich aus dem 1. Schritt die Beleuchtungssituation B2, zu der die Beleuchtungsklassen ME2 bis ME6 mit Leuchtdichtebewertung gehören. Aufgrund einer Verkehrsanalyse ist der DTV (durchschnittlicher täglicher Verkehr, das ist das gesamte Verkehrsaufkommen während einer Anzahl von Tagen dividiert durch die Anzahl der Tage) mit mehr als 7000 Fahrzeugen/Tag ermittelt worden. Die Fahrbahn wird im trockenen Zustand beurteilt, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung liegen nicht vor, die Anzahl der Kreuzungen je km ist < 3 und die Schwierigkeit der Fahraufgabe ist normal. 334 1. Schritt Auswahl der Beleuchtungssituation nach CEN/TR 13201-1 2. Schritt Auswahl der Beleuchtungsklasse nach CEN/TR 13201-1 Daraus ergeben sich zweimal die Beleuchtungsklasse ME4b und einmal die Beleuchtungsklasse ME3c. Nun muss unter den Beleuchtungsklassen – im Beispiel ME4b, ME4b und ME3c – aufgrund weiterer Kriterien die endgültige Beleuchtungsklasse ausgewählt werden. Dies erfolgt durch eine weitere Tabelle, die die Auswahlkriterien der Tabelle „Beleuchtungssituation B2“ hinsichtlich weiterer Auswahlkriterien ergänzt. Diese Kriterien sind: • Konfliktzonen, das sind Bereiche, auf denen sich motorisierte Verkehrsströme kreuzen, z. B. an nicht beampelten Kreuzungen, auf Kreisverkehrsplätzen oder in Staubereichen vor Ampeln bzw. in Bereichen, die auch von anderen Nutzern frequentiert werden, z. B. in Einkaufsstraßen. • Komplexität des visuellen Feldes, das sind visuelle Einflüsse im Gesichtsfeld, die irreführend, ablenkend, störend oder belästigend wirken können, z. B. extreme Werbeanlagen. Folgerungen für die Hauptverkehrsstraße: Konfliktzonen sind nicht vorhanden, die Komplexität des visuellen Feldes ist normal (es gibt keine extreme Belästigung, z. B. durch Werbeanlagen), am Straßenrand besteht Parkerlaubnis, die Leuchtdichte der Umgebung ist „mittel“ und der Verkehrsfluss von Radfahrern ist „hoch“. Damit ist der Planung die Beleuchtungsklasse ME3c zugrunde zu legen. Es ergeben sich folgende lichttechnische Anlagendaten: • Wartungswert der mittleren Leuchtdichte L – = 1,0 cd/m² m • Gesamtgleichmäßigkeit U = 0,4 o • Längsgleichmäßigkeit U = 0,5 l • Schwellenwerterhöhung TI = 15% • Umgebungs-Beleuchtungsstärke verhältnis SR = 0,5 – Lm U o U l 3. Schritt Bestimmen der Gütemerkmale der Beleuchtung nach EN 13201-2 ist die mittlere Leuchtdichte als Wartungswert, der zu keiner Zeit unter- schritten werden darf. Gesamtgleichmäßigkeit, Verhältnis der niedrigsten Leuchtdichte (bzw. Beleuchtungsstärke) zum Mittelwert auf der Fahrbahnoberfläche. Längsgleichmäßigkeit, Verhältnis der niedrigsten zur höchsten Leuchtdichte auf der Mitte eines Fahrstreifens. TI Schwellenwerterhöhung, Maß für den Verlust von Sichtbarkeit eines Sehobjekts infolge physiologischer Blendung durch zu helle Leuchten. SR Umgebungs-Beleuchtungsstärkeverhältnis zur Verbesserung der räumlichen Orientierung, damit die Bereiche neben der Fahrbahn, soweit nicht selbst beleuchtet, ebenfalls erkennbar sind. SR ist das Verhältnis der mittleren Beleuchtungsstärke der beiden außerhalb der Fahrbahn angrenzenden Flächen zur mittleren Beleuchtungsstärke der äußeren Fahrstreifen der Fahrbahn, wobei beide Flächen die gleiche Breite aufweisen.
Die TRILUX-Planungssoftware TX-WIN Street ermöglicht die Planung der Straßen- und Wegebeleuchtung nach EN 13201. Die Bestimmung der Beleuchtungssituation, der Beleuchtungsklasse und der lichttechnischen Anlagendaten erfolgt auf einfache Weise durch Auswahl der betreffenden Kriterien in einem Auswahlmenü. Durch Änderung der Planungsvorgaben, wie etwa der Leuchtenanordnung, können diverse Alternativen und deren lichttechnische Daten der Anlagen berechnet und für eine individuelle Auswahl tabellarisch zusammengefasst werden. Download unter www.trilux.de. 335 Technische Hinweise
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