Outdoor - An Aus Licht

Energieeffizienz
Scha l t z e i t e n
Vor dem Hintergrund der wissenschaftlich
bewiesenen Verringerung der Verkehrsunfälle
bei guter Straßen beleuchtung ist es
unverantwortlich, die Straßen beleuchtung
zur Einsparung von Energiekosten zu reduzieren
oder gar bereichsweise gänzlich abzuschalten.
Insbesondere das Abschalten
einzelner Lichtpunkte schafft eine zusätzliche
Gefahr, indem Tarnzonen geschaffen
werden, in denen der Kraftfahrer die Gefahrenquellen
nicht erkennen kann.
350
Kfz pro Fahrstreifen
700
600
500
400
300
200
100
0
19:00 20:00 21:00 22:00 23:00 00:00 01:00 02:00 03:00 04:00 05:00 06:00 07:00 08:00
Uhrzeit
2.8 Schematische Darstellung der klassischen Halbnachtschaltung (blau) und einer feinstufigen
Anpassung (grün) des Beleuchtungsniveaus an die für eine innerstädtische
Hauptverkehrsstraße gemessenen Verkehrsdichte (rot). Die Fläche oberhalb der grünen
bzw. der blauen Kurven stellen das Einsparpotential dar.
Beleuchtungsniveau 100 %
50 %
Besser ist es, in verkehrsschwachen Zeiten,
z. B. durch Halbnachtschaltung bzw. Leistungsreduzierung
der Lampen, das Beleuchtungsniveau
an die geringere Verkehrsdichte
anzupassen, was nach den einschlägigen
Normen auch zulässig ist.
Hochdruck-Entladungslampen lassen sich
durch Erhöhung der Impedanz des Vorschaltgerätes
auf geringere Leistung und
damit auf einen verminderten Lichtstrom
schalten. Für geringere Ansprüche an das
Beleuchtungs niveau, zum Beispiel in verkehrsschwachen
Zeiten, ist dies eine Maßnahme
zur Energieeinsparung, ohne die für
die Verkehrssicherheit sehr wichtige Gleichmäßigkeit
der Beleuchtung zu verschlechtern.
Die Leistungsreduzierung kann durch
ein Vorschaltgerät mit gesonderter Anzapfung
oder mit separater Zusatzimpedanz
erfolgen. Das Umschalten erfolgt mittels
Relais und einer separaten Steuerphase.
Folgende Energieeinsparungen können
durch Leistungsreduzierung der Lampen
(Halbnachtschaltung) erreicht werden:
• von 22 Uhr bis 6 Uhr etwa 23 %
• von 23 Uhr bis 6 Uhr etwa 20 %
• von 23 Uhr bis 5 Uhr etwa 18 %.
Wird jedoch das Beleuchtungsniveau in
angemessenen Stufen an die Verkehrsdichte
angepasst, können bis zu 40 % Energiekosten
eingespart werden (Bild 2.8).
Die Ein- und Ausschaltzeiten – und somit die
Brenndauer der Beleuchtungsanlage – bestimmen
ganz wesentlich die Energiekosten
und die Lampenersatzkosten. In Arbeitsstätten
richten sich die Schaltzeiten nach der
arbeitsbedingten Notwendigkeit der Beleuchtung
und nach den Vorgaben der Arbeitssicherheit.
Bei Anstrahlungen öffentlicher
Gebäude werden die Schaltzeiten nach Überlegungen
wie Repräsentation und Kostenaufwand
festgelegt.
Beispiel
Eine Hauptverkehrsstraße mit einem durchschnittlichen
täglichen Verkehr von weniger
als 25.000 Fahrzeugen muss in den Hauptverkehrszeiten
nach EN 13201 mit der mittleren
Leuchtdichte von 1,0 cd/m 2 beleuchtet werden
(Beleuchtungssituation A3, Beleuchtungsklasse
ME 3b). In der verkehrsschwachen
Zeit, etwa ab 22.00 Uhr, sinkt z. B. die Verkehrsdichte
auf weniger als 15.000 Fahrzeuge,
die Komplexität des visuellen Feldes
nimmt ebenso ab wie auch die Schwierigkeit
der Fahraufgabe. Dafür könnte dann die
Beleuchtungsklasse ME 5 mit einer mittleren
Leuchtdichte von 0,5 cd/m 2 herangezogen und
die Beleuchtungsanlage auf halbes Niveau
(Halbnachtschaltung) umgeschaltet werden.