Western - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.
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Foto: © Jeffrey K. Edwards, flickr.com<br />
Hohe Gewinngelder in den hochdotierten Prüfungen der<br />
NCHA in Amerika sorgen für ein potenziell einträgliches<br />
Geschäft mit geklonten Spitzenpferden.<br />
„Originale“ erwartet wird. Seine Ansicht basiere auf den „gottgegebenen<br />
Unterschiede“ der Pferde als Individuen sowie einer sich weiterentwickelnden<br />
Cutting-Turnierszene, die sich heute anders darstellt<br />
als zu den erfolgreichen Zeiten der alten Cutting-Legenden, die damals<br />
unter anderen Gegebenheiten vorgestellt wurden.<br />
Lediglich als „durchschnittlich“ beschrieb Phil Rapp das Cutting-Talent<br />
der beiden Klone Playboys Ruby Too und Whats On Tap gegenüber dem<br />
Magazin quarterhorsenews.com. „Jedem, der mich fragt, würde ich<br />
heute sagen: ‚Klont für die Reproduktion, nicht für die Performance.’<br />
Ich glaube nicht an die Erwartung, dass die Klone den Originalen<br />
gleichkommen – das zeigt zumindest meine bisherige Erfahrung.<br />
Trotz seiner reiterlichen Bedenken glaubt Rapp jedoch an einen erheblichen<br />
züchterischen Vorteil durch das Klonen von Pferden, insbesondere<br />
im Sinne des Erhalts wertvoller Genpools und deren weiterführender<br />
Nutzung. Phil Rapp selber erwartet für 2010 ein Fohlen der Klon-Stute<br />
Playboys Ruby Too und dem Hengst Autumn Acre. In vier Jahren, wenn<br />
die Talente des Fohlens unter dem Sattel deutlich werden, könne er<br />
mehr dazu sagen, ob das Klonen von Pferden eine brauchbare Option<br />
für die Cutting Horse-Zucht sei, so Rapp.<br />
Dass manche Klon-Pferde nie Eigenleistung erbringen müssen – womöglich<br />
um die Legende des „Originals“ nicht zu zerstören und das<br />
züchterische Marketingpotenzial der Pferde nicht zu gefährden – zeigt<br />
das Beispiel der fünf Smart Little Lena-Klone, deren Besitzer beschlossen<br />
haben, keines der Pferde je in Training zu geben. Stattdessen wird<br />
ein Einsatz der fünf Pferde als Zuchttiere angestrebt.<br />
Doch neben dem Pessimismus von Phil Rapp zur Konkurrenzfähigkeit<br />
von Pferde-Klonen in der heutigen Cutting-Showarena gibt es auch andere<br />
Meinungen.<br />
So war ein Klon der berühmten Quarter Horse-Stute Docs Serendipity<br />
für die NCHA Futurity 2009 gemeldet, deren Start jedoch aufgrund<br />
eines Augenproblems der Stute zurückgezogen werden musste. Der<br />
Besitzer des Klons, dem auch schon die „echte“ Docs Serendipity zu<br />
Zeiten ihrer aktiven Turnierlaufbahn gehörte, ersteigerte die Reproduktion<br />
des Champion-Pferdes auf dem 2007er NCHA Futurity-Sale für<br />
überraschende 14.000 Dollar.<br />
Nach seiner Einschätzung ist es sehr wohl möglich, einen Klon auf<br />
gleicher Augenhöhe mit der modern gezogenen Konkurrenz und unter<br />
heutigen Bedingungen zu showen. Er beschreibt die Klon-Stute als „ein<br />
Superpferd mit viel Talent“. Im Training zeigte sich jedoch eine Trübung<br />
des Auges als so starkes Handicap, dass das Pferd auf der entsprechenden<br />
Seite so stark seheingeschränkt war, dass es die Kühe nicht halten<br />
kann.�<br />
WESTERNREITER – Februar 2010