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Western - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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8<br />

pleasuretussi<br />

PeeTy und der Terminplan<br />

Kölle Allaaf!<br />

und ihre Welt<br />

Es war wieder einmal Februar und das führt zumeist zwei<br />

Dinge mit sich:<br />

1. Karneval<br />

Das hat nicht allzuviel mit meinem Lieblingsthema Pferd zu<br />

tun. Oder doch? Denn selbst im größten Karnevalsumzug<br />

Kölns, dem Rosenmontagszug, stapfen sie durch dicke Kamelleschichten<br />

hindurch und trotzen Wind, Wetter und jeder<br />

Menge kreischender Jecke. Good Job!<br />

2. Die Turnierplanung<br />

Das hat sogar sehr viel mit meinem Lieblingsthema zu tun.<br />

Dieses Jahr wird es mangels eigenem Pferd zu einer Durststrecke<br />

werden. Weiß der Geier was 2010 für Überraschungen an<br />

mich heranträgt über die ich momentan noch nicht im Traum<br />

nachdenke. Vielleicht hoppelt mir ja doch noch ein Pferdchen<br />

über den Weg, was mir zuruft:<br />

„Reite mich!“, oder besser noch: „Kaufe mich!“<br />

Im letzten Jahr war die Planung allerdings mit einigen Unannehmlichkeiten<br />

verbunden. Den Anstoß für die Turnierplanung<br />

gab wieder einmal der „Beste Trainer von allen“, der mir<br />

seit Beginn unserer Zusammenarbeit klarzumachen versucht,<br />

dass eine gut durchdachte Jahresplanung die halbe Stallmiete<br />

ist. So sitzt frau also zunächst alleine, inkl. eines guten Rotweins,<br />

vor den ausgeschriebenen Shows und versucht sich als<br />

Turnieranfängerin einen Reim auf all die wunderbaren Bezeichnungen<br />

zu machen:<br />

Leistungsklassen, Disziplinen, Trophywertung, Meisterschaften<br />

etc. Als Turnier Greenhorn sieht man sich dann diesem Wust<br />

völlig überfordert gegenüber und hoff t auf so etwas wie einen<br />

Engel, der Dich an die Hand nimmt und jedes Fitzelchen, inkl.<br />

der Aufstiegsregelungen und Regelbücher, in einen unermesslichen<br />

Quell Wissen umzuwandeln. Meist sieht der Engel ziemlich<br />

schmutzig aus, riecht stark nach Pferd und ist der freundschaftliche<br />

Boxennachbar, der sich bereits in die Welt der EWU<br />

eingefunden hat.<br />

Das Regelbuch stellte mich wieder einmal vor die Aufgabe neue<br />

Seiten aus dem <strong>Western</strong>reiter auszuscheiden und ordentlich<br />

einzukleben. Dummerweise war genau das Exemplar diesmal,<br />

wie übrigens jedes Jahr, nicht auffi ndbar. Dabei hatte ich es<br />

doch gut weggelegt. Hier musste wohl auch wieder die nette<br />

Boxennachbarin herhalten. Oder die nicht minder nette Geschäftsstelle.<br />

Ich saß vor den Turnierlisten und kreuzte munter an , was mir<br />

Sinn machte. Wie weit ich dafür fahren muss oder ob ich da-<br />

WESTERNREITER – Februar 2010<br />

bei völlig alleine auf weiter Flur sein würde, kam mir just in<br />

diesem Moment nicht in den blondierten Kopf. Ich war im<br />

Turnierwahn.<br />

„Mama, seh ich Dich im Sommer gar nicht mehr?“, heulte mir<br />

die Liebe meines Lebens 1 leise ins Ohr, als er die ganzen rot<br />

markierten Stellen im Kalender sah.<br />

Ich zog ihn in die starken Arme seiner Mutter und tröstete ihn<br />

umgehend.<br />

„Mach dir mal keine Sorgen mein Schatz, Mama ist doch immer<br />

nur für zwei bis drei Tage weg. Ihr macht doch auch mal<br />

gerne Männerwochenenden. Oder ich habe noch eine viel tollere<br />

Idee: Du und Papa könnt ja mitkommen!“, strahlte ich ihn<br />

warmherzig an.<br />

„Was soll ich denn da?“, rümpfte er die Nase.<br />

Ups! Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Für einen Siebenjährigen<br />

musste ein <strong>Western</strong>turnier doch Abenteuer pur sein.<br />

Cowboys soweit das Auge reicht und wenn das Wetter toll war,<br />

Grillabende am Lagerfeuer inklusive. Dummerweise steht meiner<br />

mehr auf Power Rangers oder Spiderman als auf Winnetou<br />

und Old Shatterhand.<br />

„Bei Mama sein und mich anfeuern vielleicht?“<br />

„Nee, ich muss doch zum Fußball und habe außerdem selber<br />

Turniere. Außerdem ist das stinklangweilig.“<br />

Danke! Vielen herzlichen Dank! Das war mal ein Schlag in’s<br />

Gesicht und zwar mitteinrein. Klatsch!!!<br />

Er hüpfte von meinem Schoß und schoss in den Garten hinaus<br />

um einfach das zu tun, was ihm Spaß macht: Fußballspielen.<br />

Aber ein schlechtes Gewissen plagte mich schon und so saß ich<br />

da und strich ca. drei der roten Stellen schniefend wieder weg.<br />

Fred versuchte mich damit zu trösten, dass ich nicht gleich eine<br />

Rabenmutter sei, weil ich so sieben bis acht Wochenenden on<br />

the Road sein würde und ein Jahr nunmal derer 52 hat. Zugegeben,<br />

wenn man dann noch die Kurse und den evtl. Trainerschein<br />

hinzurechnet, käme man dann doch so auf ungefähr<br />

15 Stück. Aber da blieben ja noch mindestens 25 übrig für die<br />

Family. Und Fußball wäre nun wirklich seeeeeehr wichtig für<br />

einen siebenjährigen Racker und wohl ohnehin reine Männersache.<br />

Na toll! Auch wenn ich meine Jungs verstehe aber so ein<br />

wenig Leidenschaft für mein Lieblingsthema wäre ja schon von<br />

Vorteil. Wobei ich die Einsamkeit unter Frauen auf den Turnieren<br />

sehr zu schätzen weiß. Denn solche kichernden und leicht<br />

beschickerten Gespräche unter Mädels am Lagerfeuer haben<br />

auch ihren ganz besonderen Reiz bzw. Abgrund.<br />

Ok, der Stift wurde wieder gespitzt und meine 8-9 Turniere<br />

waren auf 6 geschmolzen, als die Liebe meines Lebens 1.0 um<br />

die Ecke kam.<br />

„Schatz, du denkst an unseren Urlaub im Mai?“<br />

©

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