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Deutsche Determinativkomposita und ihre Entsprechungen - OPUS ...

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Eigenschaften des Kompositums 15<br />

• Initialwörter (BMW-Fahrer). Der Übergang zwischen Buchstabenwörtern <strong>und</strong> gewöhnlicher<br />

alphabetischer Schreibung wird fast ausnahmslos mit Bindestrich gekennzeichnet.<br />

• Ziffern. Meistens sind die Vorderglieder mehrteilig, z.B. Fünf-Sek<strong>und</strong>en-Intervalle,<br />

trotzdem hat das Kompositum dank den Bindestrichen die Funktion eines einfaches<br />

Wortes.<br />

– Ein Bindestrich wird gewöhnlich auch in sog. ‘polymorphemischen’ Komposita als Segmentierungshilfe<br />

gesetzt. Gallmann führt an, dass Bindestrich vor allem bei Zusammensetzungen<br />

mit mehr als vier Gr<strong>und</strong>morphemen benutzt wird, z.B. Plattenbau-Hochglanz.<br />

Unser Korpus hat allerdings bewiesen, dass Bindestrich auch bei kürzeren Komposita<br />

erscheinen kann, z.B. Lehrer-Gruppenfoto. In diesem Beispiel soll der Bindestrich dem<br />

falschen Segmentieren der Morpheme verhindern.<br />

– Der Durchkopplungsbindestrich begegnet in Zusammensetzungen, wo “die erste Konstituente<br />

aus zwei Substantiven besteht, die außerhalb der Bindung an die zweite Konstituente<br />

unter Einfügung der Konjunktion <strong>und</strong> in eine Wortgruppe zu transferieren<br />

sind,” 14 z.B. Licht-Schatten-Grenze oder Raum-Zeit-Kontinuum. Zwischen den Vordergliedern<br />

besteht also kein Dependenz-, sondern ein Interdependenzverhältnis.<br />

– Den Bindestrich benutzt man auch in Komposita mit einem Lehnwort als Erstglied <strong>und</strong><br />

soll fremde Morpheme abgrenzen, z.B. Aerobic-Kurs.<br />

– Der Bindestrich erscheint auch bei Komposita, deren erste Konstituente einen Markennamen<br />

enthält, z.B. Skoda-Modell oder Palmolive-Rasierschaum.<br />

–Ergänzungsbindestrich wird als Morphemreduktionssignal verwendet. Dabei sind entweder<br />

wortschließende Morpheme (Geburtstags- <strong>und</strong> Jubiläumsinserate) oder worteröffnende<br />

Morpheme eingespart (Schulbücher <strong>und</strong> -hefte).<br />

2) Phonologische Ebene<br />

Die meisten <strong>Determinativkomposita</strong> haben den Hauptakzent auf der ersten unmittelbaren Konstituente,<br />

den Nebenakzent dann auf der zweiten, was jedoch nicht ausnahmslos gilt. Durch<br />

die Akzentuierung unterscheiden sich Komposita beträchtlich von Wortgruppen. Auf diese<br />

phonologischen Fragen wird nicht detaillierter eingegangen, weil sie für unsere Untersuchung<br />

irrelevant sind.<br />

3) Morphologische Ebene<br />

<strong>Determinativkomposita</strong> sind durch eine binäre Struktur charakterisiert; sie sind in zwei unmittelbare<br />

Konstituenten (UK) zerlegbar, die als Bestimmungswort <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wort bezeichnet werden.<br />

Das Zweitglied “legt die grammatische Funktionsklasse (Wortart <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Kategorien wie z.B. Genus) des Gesamtkomplexes fest sowie die begriffliche Gr<strong>und</strong>klasse, in<br />

14 FLEISCHER (1982), S. 99.

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